Während meiner gesamten Berufslaufbahn im frühkindlichen Bereich habe ich mich intensiv mit theoretischen und praktischen Konzepten beschäftigt, die dazu beitragen, alle Kinder gleichermaßen in ihrer Entwicklung zu stärken. Gleichzeitig hat mich interessiert, wie benachteiligte Kinder und ihre Familien unterstützt werden können und weder Unter- noch Überlegenheitsgefühle in einer Kindergruppe gefördert werden. Kreative Methoden wie Tanz, Malerei und Kunsthandwerkliche Techniken spielen und spielten für mich in der Bildung von Kindern immer eine wichtige Rolle, zumal ich selber gerne male, tanze und Gitarre spiele.
Partizipation/ Beteiligung/ Kinderrechte, Resilienz, die Stärkung benachteiligter Kinder und Familien, insbesondere die Stärkung geflüchteter Familien, Feinfühligkeit, Achtsamkeit, Sozial-emotionale Kompetenz, Traumapädagogik und Vorurteilsbewusste Pädagogik sind Themen mit denen ich mich besonders intensiv, sowohl fachlich als auch in der praktischen Umsetzung, beschäftigt habe. Als Fachberaterin und ehemalige Kitaleiterin verfüge ich über Fach- und Praxiswissen über das gesamte pädagogische Spektrum in einer Kita.
In meinen Fortbildungen vermittle ich auf lebendige und abwechslungsreiche Weise aktuelle theoretisches Wissen und vielfältige praktische Methoden und Praxismaterialien.
Bei Interesse an einer Fortbildung mit mir, Angela Happel, bitte eine kurze Mail mit Ihren/euren Kontaktdaten an mich senden:
„Eckdaten“ von Angela Happel:
Für Kitas, die in ihrer Leseecke oder Kinderbibliothek nur wenig Platz zur Verfügung haben, eignen sich vielleicht diese Lösungen. Hier wurde an der Rückseite/an der Seite eines Raumteilers einfach nachträglich ein Fach für Bücher angebracht. | Aus diesem Fach sind die Bücher gut zu entnehmen und gleichzeitig sind die Buchdeckel gut zu erkennen, was den Aufforderungscharakter zum Herausnehmen eines Buches deutlich erhöht! |
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Das Copyright für die folgenden Gedichte liegt bei Silke Stein. Weitere Gedichte und Geschichten von ihr findet ihr auf ihrer Webseite:
Gedichte und Geschichten von Silke Stein
Sylvester am Südpol
Es sind rund hundert Pinguine,
Im Frack mit feierlicher Mine,
Die dicht an dicht versammelt stehen,
Den Jahreswechsel zu begehen.
Auf den erstarrten Wassermassen
Schmieden sie Pläne und sie lassen
Das alte Jahr Revue passieren
Und trippeln, um nicht festzufrieren.
Die letzten Stunden die vergehen
Und die polaren Winde wehen,
Während sie ihre Plätze tauschen
Und ihre warmen Federn bauschen.
Was sie sich wünschen und erhoffen,
Erwarten, träumen, das ist offen.
Die Sterne blinken über ihnen
Und fühlen mit den Pinguinen.
Denn um Mitternacht am Pol
Weiß jeder Pinguin es wohl
Und die Erkenntnis ist sehr alt:
Im neuen Jahr da bleibt es kalt.
Der Elefant
Es ist nicht jedem schon bekannt,
In London lebt ein Elefant,
Der zwei verschiedne Ohren hat.
Er ist die Attraktion der Stadt.
Das kleine ist von seiner Mutter,
Ner feinen Dame aus Kalkutta.
Das große stammt vom Herrn Papa,
Der König war in Afrika.
Sie trafen sich durch Zufall nur
Auf einer großen Zirkustour.
So seltsam fremd und doch bekannt,
Die Herzen waren gleich entflammt.
Die beiden gaben sich das Ja
Und bald war auch der Kleine da.
Ein echtes Kind der Liebe eben:
Doch er muss mit den Folgen leben.
Befragt ob’s ihm Probleme macht,
Da hat er mich glatt ausgelacht:
„Ach, damit hab ich nichts am Hut,
Ich hör auf beiden Ohren gut!“
Das Nürsel
Ich bin der Rest vom Apfel, die Kerne in mir wohnen,
mich zu verspeisen wird geschmacklich sich nicht lohnen.
Ich habe viele Namen, daran kann man’s ermessen,
auch als Kitsche oder Gnietsch will mich keiner essen.
Bin ich da, wirft man mich fort, total kahl und abgenagt,
wie es mir dabei so geht, hat mich niemand je gefragt.
Traurig bin ich aber nicht, ich geb den Samen Räume,
daraus werden dann vielleicht ganz neue Apfelbäume.
Einen Wunsch hätt ich jedoch,
und das mein ich nicht als Witz,
ich stände gern im Duden drin,
dort nähme man von mir Notiz.
Im verrückten Zoo 1. Komm mit auf einen Rundgang durch den verrückten Zoo. Dort leben viele Tiere, die gibt’s sonst nirgendwo. |
2. Die sonderbaren Namen Hast du noch nie gekannt Und willst du sie verstehen, Benutz deinen Verstand. |
3.Hör doch, im Gras da vorne Brüllt der alte Wöle Und der kleine Basennär Brummt in seiner Höhle. |
4.Kadaku und Gapapei, Guck mal, da fliegen sie, Kleine und große Vögel, Doncor und Bolikri. |
5.Im Bassin hier tummeln sich Fröhlich die Heesunde, Ein Ralwoss blickt vom Felsen Schläfrig in die Runde. |
6.Rigaffe kann von oben Auf uns herunterschauen, Während Makel und Mala In aller Ruhe kauen. |
7.Ein mächtiger Rogilla Der klopft sich auf den Bauch, Das tun die Vapiane Und die Pimschansen auch. |
8.Aufmerksam und verschlagen Lauert das Krodokil, Die uralte Kildschröte Jedoch sieht nicht mehr viel. |
9.Ob Bezras und Zagellen Oder Turmelmiere: In diesem Zoo gibt es nur Rätselhafte Tiere. |
10.Hast du darüber nachgedacht? Ist die Lösung dir geglückt? Ja, hier sind nicht die Tiere Nur die Buchstaben verrückt! |
Ein einsamer Reiher
Es stand mal ein einsamer Reiher
Auf einem gefrorenen Weiher
Und blickte durch die klare Schicht
Den Fischen mitten ins Gesicht.
Die waren in der kalten Zeit
Unter dem Eis in Sicherheit,
Weshalb sie ausgelassen lachten
Und freche Reiherscherze machten.
Der arme Vogel fühlte sich
An diesem Tag sehr unglücklich.
Er hatte wirklich Grund zum Klagen
Und außerdem noch nichts im Magen.
Doch sprach er zu sich selber: Schluss
Mit Trübsinn und Verdruss, ich muss
Mit Hoffnung in die Zukunft schauen,
Denn schon sehr bald da wird es tauen.
In diesem Buch finden Eltern und Erzieher viele Praxistipps in Form von Ball-, Hüpf-, Sprach- oder Bewegungsspielen, Liedern, Geschichten und Reimen. Auch Bastelideen oder Möglichkeiten zum „Dampf ablassen“ und sich vertragen werden aufgeführt.
Die Ideen und Anregungen im Buch werden drei großen Themenbereichen zugeordnet:
1. Ich und Ich – Selbstkompetenz (z.B. Aktivitäten zur Förderung des Selbstvertrauens, der Selbstständigkeit, der Eigenwahrnehmung, der Anstrengungsbereitschaft)
2. Ich und Du – Sozialkompetenz (z.B. Aktivitäten zur Förderung der Kontaktfähigkeit, der Kommunikationsfähigkeit, der Kooperationsfähigkeit, der Teamfähigkeit, der interkulturellen Kompetenz)
3. Ich und die Welt um mich herum – Sachkompetenz (z.B. Aktivitäten zur Förderung der Konzentrationsfähigkeit, Wahrnehmungsfähigkeit, Kreativität, mathematischen Grundfertigkeit, Sprachkompetenz)
Zu Beginn der verschiedenen Kompetenzabschnitte verdeutlichen die Herausgeberinnen sehr kurz und knackig, was sie unter den einzelnen Kompetenzen verstehen und wie Erzieher und Eltern diese im Alltag fördern können. Vom Wege und Wessel gehen vom Kind und seinen Fähigkeiten aus und legen bei ihren Ideen vor allem Wert auf die Förderung des Selbstbewusstseins und der Selbstständigkeit.
Insgesamt zeichnet sich das Buch dadurch aus, dass die Spiele und Aktionen thematisch schön zusammengefasst sind. Für Eilige ist es z.B. nicht schwer, kurzerhand ein Spiel aus dem Themenbereich der Mathematik zu finden.
Bei allen Aktionen und Aktivitäten wird zu Beginn der Materialbedarf aufgeführt, so dass man gut abschätzen kann, welcher „Aufwand“ nötig ist. Hier zeigt sich ein weiterer, sehr positiver Aspekt: die Ideen sind sehr praxisnah und lassen sich schnell umsetzen.
Im Anhang des Buches findet sich ein Beobachtungsbogen für Vorschulkinder und Ideen zum Übergang von der Kita zur Grundschule.
Gestaltet ist „Das große Ideenbuch Schulvorbereitung“ mit handgezeichneten Illustrationen. Hier wäre es vielleicht anschaulicher gewesen, Fotos mit Kindern in Aktion abzubilden.
Alles in allem: ein gelungenes Nachschlagewerk mit sehr vielen und neuen Ideen!
Autorin dieser Buchempfehlung: Heike von kitakram.de
Alle Kinder des Kindergartens, Erzieher und evt. Eltern bilden ein Spalier. Bevor die scheidenden Kinder hier hindurch gehen dürfen, bekommen sie einen mit Helium gefüllten Luftballon. An diesem ist unten ein Zettel befestigt, auf dem ein spezieller Spruch für das einzelne Kind aufgeschrieben wurde. Wenn die Kinder nun mit ihren Ballons durch das Spalier schreiten, klatschen alle Anwesenden leise in die Hände oder singen gemeinsam ein leises Lied. |
Benötigte Materialien:
Ein Tisch in Kinderhöhe
Boxen aus Kunststoff, ca. 40-50cm tief und mit einem überstehenden Rand
Stichsäge zum Aussägen der Öffnungen
Zubehör zum Experimentieren (Schläuche, Meßbecher, Trichter usw.)
Und so wird´s gemacht: In den Größen der Kunststoffbehälter werden mit einer Stichsäge große Öffnungen aus dem Tisch ausgesägt. Anschließend werden die Ränder der Öffnungen abgeschmirgelt. Damit ist eigentlich schon alles getan. Natürlich wird beim Experimentieren viel Wasser auf den Boden gelangen. Daher achtet darauf, dass der Tisch auf einem Bodenbelag steht, der schnell zu wischen ist. |
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So sieht es aus, wenn die Boxen eingesetzt sind. Die Boxen auf dem abgebildeten Foto wurden bei Ikea gekauft. Ihr könnt selbstverständlich ebenso andere Formen oder Größen nutzen – je nachdem wie groß euer Tisch ist. Ob ihr zwei Boxen nebeneinander setzt oder eine große Box wählt ist euch überlassen. |
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Utensilien zum Experimentieren mit Wasser können sein: Trichter unterschiedlicher Größe, Kunststoffbehältnisse verschiedener Größe, Schläuche, Meßbecher mit unterschiedlichem Fassungsvermögen, hohle Pyramiden und Zylinder aus Kunststoff, Luftballons, Strohhalme, kleine Gießkannen, Pipetten……… Wichtig: Die Behältnisse, in dem die Utensilien aufbewahrt werden, müssen Wasser „vertragen“, wie z.B. diese Kunststoffschübe, da die Filter, Schläuche und Trichter beim Einräumen natürlich immer noch nass sind. Wasserabweisende Kittel können an den Seiten eines Regales angebracht werden. Hier trocknen sie besser als in einer Box im Regal. Vielleicht habt ihr ja auch noch Platz im Bad zum Aufhängen der Kittel. Tipp: Es muss nicht immer Wasser sein! Wenn ihr für den Experimentiertisch punktuell andere Materialien zur Verfügung stellt, wird es für die Kinder spannender. Gleichzeitig ermöglicht ihr ihnen ganz unterschiedliche Experimentiererfahrungen. Versucht es doch mal mit: Linsen, Erbsen, Kastanien, Eicheln, Bohnen, Steinen, Muscheln oder Vogelsand. |
Ein ganzes Regal nur für Lego In solch einem Regal können die Kinder die unterschiedlichen Legobestandteile (Steine, Räder, Männchen, Platten usw) gut finden. Das macht das Bauen von Fahrzeugen oder Häusern viel einfacher und erfolgreicher. Hilfreich ist es, wenn ihr die Aufbewahrungskisten von Außen mit kleinen Inhaltsfotos beklebt. Wenn ihr viel Platz habt, könnt ihr die Kisten auch einfach auf den Boden stellen. |
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Irgendwann muss auch das schönste Konstrukt wieder auseinander genommen werden. Beim Zerlegen der Autos, Häuser oder Straßen lernen die Kinder gleich Sachen zu ordnen. Das schärft das Auge und die Feinmotorik! Man benötigt: 1-2 größere Kisten für Steine, 4-6 kleinere Kisten für Räder, Männchen und sonstige Kleinteile, eine Kiste für kleine Platten und Platz zum Ablegen der großen Grundplatten. |
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Festkleben von Bauplatten auf Tischen….. fördert das Spiel miteinander! Durch das Aneinander kleben der Platten können bequem 3-5 Kinder miteinander bauen – wenn sie wollen auch ganz große Straßenzüge oder Gebäude, denn die Platten können nun nicht mehr auseinander rutschen. Die Höhe des Tisches muss für die Kinder angenehm sein. Messt einfach die Größe der Kinder und sägt dann entsprechend die Beine des Tisches ab, so dass die Kinder bequem im Stehen agieren können. |
Was ist das eigentlich, ein Baum?
Obwohl die meisten Bäume zu beeindruckender Größe wachsen können, spielt sich ihr Leben in drei nur sehr dünnen Schichten ab. Diese liegen direkt unter der Borke, und bilden einen feuchten Mantel um das tote Kerngehäuse. Unabhängig davon, welche Größe ein Baum erreicht, sein belebter Teil besteht nur aus einigen wenigen Kilogramm lebendem Gewebe.
Diese drei Schichten, Phloem, Xylem und Kambium sind unter anderem dafür zuständig, das Wasser aus dem Boden zu ziehen, je nach Baum kann das bis über 1000 Liter am Tag sein.
Zu den am häufigsten in Deutschland vorkommenden Baumarten gehören unter anderem die Eiche, Buche, Erle sowie die Tanne.
Das Alter
Das Alter eines Baumes lässt sich leicht anhand der Jahresringe herausfinden; jeder Ring steht dabei für ein Jahr. Leider ist diese Methode nur an gefällten Bäumen möglich. Um das Alter lebendiger Bäume herauszufinden, genügt allerdings ein einfaches Maßband; da Bäume mehr oder minder gleichmäßig wachsen lässt sich anhand des Stammumfanges das Alter relativ genau errechnen. Der durchschnittliche Zuwachs eines ausgewachsenen Baumes beträgt ungefähr 2 Zentimeter pro Jahr. Gemessen wird ca. einen Meter über dem Boden.
Standort | Umfang | Ungefähres Alter |
Freistehend | 2,5 Meter | 100 Jahre |
Dicht bewachsendes Gebiet, Wald | 2,5 Meter | 200 Jahre |
Mittel bewachsendes Gebiet, Straßenbäume | 2,5 Meter | 150 Jahre |
Natürlich ist das Wachstum und damit die jährliche Zuwachsrate des Stammumfanges von sehr vielen verschiedenen, aber oftmals einander bedingende Faktoren abhängig (Baumart, Klima, Nährstoffversorgung, Wasserversorgung, Licht), daher können diese Werte nur sehr grobe Schätzungen sein. Oftmals ist eine genauere Auskunft über Gärtnereien oder das Gartenbauamt der Stadt zu bekommen.
Die Rinde
Die Rinde eines Baumes gibt immer wieder Anlass zu staunen: Die gefurchte, beinahe künstlerisch anmutende Struktur lässt sich erfühlen und ertasten. Man kann mit den Fingern die Furchen im Stamm nachziehen und ein Gefühl für die Festigkeit bekommen. Die Rinde ist von Baumart zu Baumart verschieden.
Rinde eine Kastanie (Links), einer Tanne (Mitte) und eines Obstbaumes (Rechts) |
Um Vergleiche anzustellen, lassen sich einfach Rindenabdrücke herstellen. Ein Stück Papier wird mit Bindfaden an einem ausgesuchten Stück Baum befestigt. Mit einem Wachsmalstift wird dann vorsichtig, aber kräftig über das Papier gerubbelt, bis die Struktur sichtbar wird. Vergleichen wir auf diese weise Birkenrinde mit der einer Tanne, werden wir einige Unterschiede hinsichtlich der Oberflächenbeschaffenheit bemerken. Die so erstellten Rindenbilder lassen sich hervorragend auf unserem Forschertisch ausstellen; warum nicht vier oder fünf verschiedene Bilder zu einer Collage zusammenfügen? |
Die Blätter
Die leuchtenden Blätter sind im Herbst besonders beliebt bei Kindern. Das in den Blättern vorhandene gelbe und blau-grüne Chlorophyll ist dafür verantwortlich. Während das blau-grüne Chlorophyll im Herbst durch die Blattadern in den Baum zurückwandert, bleibt nur das gelbe Chlorophyll im Blatt zurück und sorgt für die charakteristischen Herbstfarben. In einem chemischen Umwandlungsprozess, bei dem Sauerstoff eine große Rolle spielt, werden die Zellen der Blätter rot gefärbt. Nun gesammelte und gepresste Blätter lassen sich gut für farbenfrohe Collagen verwenden.
Das Jahr
Spannend kann es sein, einen ausgewählten Baum über ein ganzes Jahr zu begleiten.
Dafür lohnt es sich, ein eigenes Dokumentationsbuch anzulegen. Wird für jeden Monat ein Eintrag angelegt, gibt das Buch nach einem Jahr einen hervorragenden Eindruck von dem wechselhaften Aussehen des Baumes. Der Kreativität sind dabei nahezu keine Grenzen gesetzt; Zeichnungen, Fotos, gepresste Blätter eines jeden Monates, Rindenabdrücke, Texte, die die Eindrücke der Kinder festhalten und vieles mehr ist möglich.
Mit am Eindrücklichsten sind natürlich Fotos; wird über ein ganzes Jahr möglichst immer aus derselben Perspektive fotografiert, zeigen die Bilder deutlich die Veränderungen. Neben den verschiedenen Farben werden auch Veränderungen im Wachstum, in der Ausbreitung der Äste sowie in der Stammstruktur erkennbar sein. Sicher lassen sich Vogelnester ebenso finden, wie ab und zu ein Wespennest (Vorsicht!), Spechtspuren oder auch ein Schädlingsbefall durch Insekten oder Pilze. Je nach Lage lassen sich Eichhörnchen, Vögel, Mäuse und vieles mehr entdecken.
Der Baum wird dabei als Ökosystem erfahr – und erforschbar, das vielen Lebenswesen einen wichtigen Lebensraum bietet. Von den Wurzeln bis zur Baumkrone wimmelt der Baum von Leben.
Beobachtungen
Über die kontinuierliche Beobachtung lassen sich die Veränderungen am Baum für Kinder sehr gut erfahrbar machen. Zugleich ist es auch eine Auseinandersetzung mit der näheren Umwelt, mit Wettereinflüssen und den Jahreszeiten. Kinder haben so die wichtige Möglichkeit, unmittelbare Umwelterfahrungen zu machen und diese in einen größeren Kontext zu setzen.
Sie bekommen bei dieser Beschäftigung einen Eindruck von der Bedeutung eines Baumes als Ökosystem und können so ein Gespür für die Schönheit der Natur bekommen. Nur was wahrgenommen und wertgeschätzt wird, kann auch als schützenswert betrachtet werden. Indem Kinder die Gelegenheit bekommen, die Natur auf spannende und spielerische Weise kennenzulernen, wird ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz getan.
Die Zapfen von Nadelbäumen eignen sich hervorragend als Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit zu messen. Als Materialien werden benötigt:
• Ein Fichtenzapfen
• ein Brett
• eine Nadel
• einen Strohalm
• ein Stück Pappe oder stabiler Tonkarton
Eine sinnvolle Ergänzung zu der Windhose ist das Hygrometer, das als Indikator für die vorherrschende Luftfeuchtigkeit dient.
Der Fichtenzapfen wird sich bei trockener Luft öffnen und bei feuchter schließen, dadurch schützt er seine Samen.
Nutzt man dieses natürliche Phänomen richtig aus, kann man gut das vorherrschende Wetter dokumentieren.
Zunächst wird der Fichtenzapfen auf das Brett geklebt. Gut eignet sich hier Heißkleber, so ist der Zapfen schnell und sicher befestigt.
Die Nadel wird ungefähr in der Mitte des Zapfens seitlich in eine Samenschuppe gesteckt. Auf die herausragende Nadel wird der Strohhalm gesetzt, er dient als Verlängerung.
Als Rückwand wird nun die Pappe angeklebt, sodass der Stand des Zeigers dort dokumentiert werden kann.
Nun wird die Messstation nach draußen, an einen trockenen Ort gestellt. Der Stand der Nadel wird während verschiedener Wetterverhältnisse dokumentiert; also zum Beispiel bei Sonnenschein, Regen, Schnee und so weiter.
Wichtig ist, dass der Zapfen vor direkten Wettereinflüssen geschützt ist. Ein idealer Standort ist zum Beispiel auf einer windgeschützten überdachten Terrasse.
Die festgehaltenen Daten lassen sich gut dokumentieren und geben nach einiger Zeit Aufschluss über die vergangene Wetterentwicklung.
TIPP:
Bei jüngeren Kindern lässt sich das jeweilige Ergebnis in Bildform darstellen; ältere Kinder können hier am besten mit einer Tabelle arbeiten.
Die Umgebung
Nicht nur der Baum bietet Tieren Schutz und Heimat, sein umherliegendes Laub beheimatet viele Insekten.
Um genau herauszufinden, welche Tiere sich dort einen Platz gesichert haben, gehen wir folgendermaßen vor:
Zunächst einmal wird einige Handvoll Laub gesammelt. Es ist dabei relativ unerheblich, ob das Laub feucht oder trocken ist. Mehr Tiere werden sich allerdings in feuchtem, jedoch nicht nassem Laub finden. Feuchtes Laub sollte allerdings relativ schnell entsorgt werden, da es leicht zu schimmeln beginnt. Das gesammelte Laub wird in ein nicht zu feinmaschiges Sieb gefüllt und vorsichtig über einem weißem Blatt Papier ausgeschüttelt.
Die herausfallenden Insekten sammeln wir vorsichtig ein. Ideal hierfür ist ein sogenannter Exhaustor, mit dem die Tiere einfach eingesaugt werden können. Dieser ist leicht herzustellen.
Herstellung Exhaustor Wir benötigen ein Glasgefäß, das ca. 300 bis 500 ml fassen kann und das oben mit einem großen Korken verschlossen wird (beides aus der Apotheke zu beziehen). In den Korken werden vorsichtig zwei Löcher gebohrt. Durch diese Löcher stecken wir nun jeweils einen Strohhalm. Der Halm, an dem wir später saugen werden, ist an seinem unterem Ende mit einem Teefilter beklebt oder umwickelt. So verhindern wir, dass Insekten in den Mund gesaugt werden. Am Ende des anderen Strohhalmes wird ein biegsamer Gummischlauch befestigt. Nun lassen sich Insekten in das Gefäß einsaugen, ohne das sie verletzt werden (etwa durch ein einsammeln mit einer Pinzette). Darüber hinaus haben wir ganz nebenbei ein wichtiges und praktisches wissenschaftliches Gerät hergestellt! |
Was werden wir nun beobachten können? Am besten ist es, eine kleine Tabelle zu erstellen, in denen die einzelnen Tierarten verzeichnet werden.
Kinder, die noch nicht schreiben können, malen einfach die gesehenen Tiere auf. Unter anderem werden Kellerasseln, Tausendfüßler, einige Spinnen und Ohrwürmer zu finden sein. Wird dieser Versuch öfter wiederholt und mittels der Tabelle dokumentiert, werden wir schnell feststellen, welche Tiere häufig im Laub anzutreffen sind und sich dort wohlfühlen.
Zu beachten ist, dass alle diese Tiere in der Regel ein feuchtes Umfeld zum Leben benötigen. Ohne dieses trocknen sie schnell aus und sterben. Die Beobachtung sollte also zügig durchgeführt werden.
Einige der Tiere, die wir so gefangen haben, ernähren sich vegetarisch, oftmals von verrottendem Laub. Manche sind Räuber, die Jagd auf unterschiedliche Insekten machen.
Eine grobe Unterscheidung ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Tiere fortbewegen: In der Regel sind die Räuber schneller als die Vegetarier. Für eine genauere Unterscheidung sind Insektenbestimmungsbücher hilfreich (siehe unten). So lassen die sich Insekten sicher bestimmen und einordnen. Das ist deshalb sinnvoll, weil sich nur so Beobachtungen in einen größeren Kontext setzen lassen. Wissen wir, welche Tiere schon beobachtet worden sind, können wir Aussagen über die Vorkommenshäufigkeit treffen. So lassen sich Kellerasseln oft in feuchtem Laub antreffen; Spinnen hingegen, die, aufgrund ihrer Nahrungsaufnahme, andere Orte bevorzugen jedoch nicht so häufig.
Fazit
Was mit einfachen Fragen beginnt, kann zu einem großen Forschungsprojekt werden. Kinder können sich intensiv mit dem Lebensraum Baum, aber auch mit angrenzenden Themen wie zum Beispiel Insekten, heimische Pflanzenarten und Weiterem auseinandersetzen.
Werden solche Projekte in der Einrichtung ermöglicht, wird ein wichtiger Teil zur naturwissenschaftlichen Bildung von Kindern beigetragen.
So kann für die Kinder nun verständlich sein, warum die Eiche auf unserem Spielplatz umgefallen ist (sie war morsch) aber es wird auch klar, dass ein solches Projekt nie beendet sein wird. Solange Kinder fragen haben, kann weitergeforscht werden. Und Kindern Anreize zu geben, Fragen zu stellen, ist die wichtigste Aufgabe des Pädagogen.
Literaturtipps:
Bestimmungen von Bäumen vor Ort: Welcher Baum ist das?: 170 Bäume einfach bestimmen von Joachim Mayer aus dem Kosmos Verlag
Bestimmung von Insekten: „Der neue Kosmos-Insektenführer“ von Heiko Bellmann aus dem Kosmos Verlag.
Weiterführende Links
Baumbestimmung: http://www.baumkunde.de/haeufigste-baeume-deutschland.php
Baumarten: http://www.waldwissen.net/themen/waldoekologie/baumarten/fva_einheimische_baumarten_DE
Kontakt zum Autor dieses Artikels über:
www.peterschreiber.net
„Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose“
Stichwort Vorurteilsbewusste Erziehung – inwieweit Vornamen die Beurteilung von Pädagoggen beeinflussen können.
(tagesspiegel, 18.09.2009)…mehr hier: http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/Grundschulen-Uni-Oldenburg;art304,2902152
Ich will doch nur spielen!
Tanja Stelzer schreibt über die Angst vieler Eltern, dass ihre Kinder alles können müssen – und was dies für Folgen haben kann.
(Zeitmagazin, 30.7.09)…mehr hier: www.zeit.de/2009/32/Das-therapierte-Kind-32