Partizipation – KitaKram.de https://kitakram.de Vielfältige Kitaideen aus der Praxis für die Praxis Mon, 15 Jan 2024 06:06:16 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9.9 Sprache – ALLE Kinder erreichen! https://kitakram.de/kommunikation-fuer-alle-kinder-ermoeglichen/ Sun, 14 Jan 2024 20:07:33 +0000 https://kitakram.de/?p=7303

In der Arktis gibt es ganz viel Eis… Wie sieht das Eis aus? Wie fühlt es sich an? Und was bedeutet eisig-kalt? Gemeinsam können sich Kinder diese Fragen mit verschiedenen Sinnen erschließen, indem sie fühlen, riechen und schmecken.

Unabhängig davon, ob sie hören können oder über deutsche Sprachkenntnisse verfügen.

Für Kinder mit Hörschädigungen ist es schwer, Inhalte übers Ohr zu verstehen. Es hilft den Kindern, neben der Gebärdensprache, Kommunikation ganzheitlich, also mit allen Sinnen zu gestalten.

Regine, Integrationserzieherin, gibt uns einen kleinen Einblick in ihre Arbeit.



In einem Film und in Büchern sehen die Kinder, dass es in der Arktis riesige Eisflächen gibt:

Nach einem Gespräch übers Eis füllen die Kinder Wasser in eine Schüssel und stellen sie in den Gefrierschrank. Am nächsten Tag sind alle neugierig, was wohl mit unserem Wasser passiert ist. Alle fühlen wie kalt und glatt das Eis ist. “Wir könnten uns mal draufstellen“. Schnell sind Schuhe und Strümpfe ausgezogen. Lange kann man mit nackten Füßen nicht auf dem Eis stehen. Die Kinder heben den Eisblock hoch, sie staunen, „wie schwer ist das Eis“. Sie lassen den Brocken fallen, er zerspringt. Die kleinen Teile lassen sich lutschen wie ein Eis, nach was schmeckt es? Und auch die Zunge wird kalt. Beim gemeinsamen Hantieren mit dem Eis haben die Kinder immer neue Ideen, die gleich umgesetzt werden. Alle sind miteinander im Gespräch.

Alle Kinder sind im Tun beteiligt. Auch die Kinder, die nicht hören, die, die kaum Deutsch verstehen oder in einem Gespräch Mühe haben sich so lange zu konzentrieren, verstehen und erfahren worum es hier geht.

Ein besonderes Interesse wecken die Bilder von den Eisbären, die an Eislöchern auf das Auftauchen der Robben warten.
Wir gestalten die Geschichte; das weiße Papier ist das Eis. Die Kinder erzählen, „mit einer Säge oder Axt kann man ein Loch ins Eis schlagen“. Wir malen die Axt und die Säge, schneiden ein Loch ins Eis, legen eine Robbe unters Eis und spielen mit diesen einfachen Requisiten die Geschichte. Für alle, gehörlos und hörend wird die Geschichte lebendig und verständlich. Alle sind begeistert bei der Sache.

Regine war über 30 Jahre als Integrationserzieherin und Kitaleiterin tätig. Gemeinsam mit einer gehörlosen Kollegin hat sie ein Konzept zur bilingualen Integration von Kindern mit Hörschädigungen entwickelt. Ihre Erfahrungen gibt sie gern und regelmäßig in Form von Vorträgen, Fortbildungen und Gebärdensprachkursen weiter.

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Wenn ich Kitakönigin wäre, würde ich …… https://kitakram.de/beschwerdemoeglichkeiten-fuer-kitakinder/ Sat, 02 Apr 2022 13:30:07 +0000 https://kitakram.de/?p=8504

Eine wichtige, unserer Aufgaben besteht darin, Kindern Beschwerdemöglichkeiten in der Kita zu schaffen, wenn sie sich in ihren Rechten benachteiligt fühlen, wenn über ihre Bedürfnisse hinweg gegangen wird oder wenn es ihnen aus einem anderen Grund nicht gut geht.

Als Fachkraft zu sagen, Kinder können sich immer bei mir beschweren, wenn sie etwas brauchen, reicht in diesem Fall nicht aus. Denn es gibt immer Kinder, die sich das nicht trauen oder die sich verbal nicht äußern können, wie z.B. junge Kinder oder Kinder ohne Deutschkenntnisse. Besonders, wenn sich Kinder über das Verhalten erwachsener Menschen beschweren möchten, brauchen sie das Vertrauen und die Gewissheit, dass das völlig in Ordnung ist, dass jemand zuhört und das Kind ernst nimmt und die Äußerung von Beschwerden ganz normal und erwünscht ist.

Wie können wir Kinder darin stärken, sich für ihre Bedürfnisse einzusetzen?

Eine gute Methode im Rahmen eines Beschwerdeverfahrens ist z.B. das Spiel/die Gesprächsrunde:

„Wenn ich ein Tag Königin/König wäre, würde ich……..

Krone und Thron für Kinder im Rahmen des Beschwerdeverfahrens

Benötigte Materialien:

  • Eine Krone und/oder ein Zepter
  • Ein besonderes Sitzkissen oder ein besonderer Stuhl
  • Schreibutensilien für die Erwachsenen oder ein Aufnahmegerät/Tablet


Und so geht es:

In einer Gesprächsrunde werden die Kinder von euch ermutigt zu überlegen, was sie ändern würden, wenn sie für einen Tag lang König oder Königin wären. Viele Kinder verbinden mit der Rolle der Königin/des Königs viel Macht und sie gehen davon aus, dass diese die BestimmerInnen eines Landes sind. Natürlich könnt ihr anstatt Königin oder König auch die Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler nennen, wenn diese der Gruppe bereits bekannt sind.

Die Kinder können nun alles äußern, was sie ändern würden. Dies kann sich auf Strukturen, Abläufe, Materialien oder Verhaltensweisen von Kindern oder Erwachsenen beziehen. Vielleicht kommen zu Beginn eher Äußerungen wie „Ich würde machen, dass es jeden Tag Bonbons vom Himmel regnet“ oder „Ein eigenes Tablet für mich, mit ganz vielen Spielen“. Dann nehmt ihr diese Wünsche ernst, forscht aber weiter nach, indem ihr fragt: „Gibt es denn etwas, was du hier bei uns ändern würdest, wenn du die Bestimmerin oder der Bestimmer in der Kita wärst?“ In der Regel oder auch nach einigen Wiederholungen dieser Methode fangen die Kinder dann an konkret zu werden. Sammelt diese Wünsche oder Beschwerden der Kinder. Wichtig ist es, zeitnah mit der Kindergruppe in´s Gespräch zu gehen und abzustimmen, welchen Wünschen man nachgehen kann und wie die Beschwerden der Kinder bearbeitet werden. Oder auch, wenn dies der Fall ist, warum der Wunsch nicht erfüllt werden kann.

Kinder lernen sich für eigene Bedürfnisse und Wünsche einzusetzen, indem wir ihnen verlässlich die Möglichkeit dazu geben!

Mit dieser Methode schafft ihr für die Kinder eurer Kita, Tagespflege oder eurer Ganztagseinrichtung eine wichtige Form der Beschwerdemöglichkeit. Ihr stärkt sie darin, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern. Im besten Fall erleben die Kinder, dass es sich lohnt, für Dinge einzustehen und erfahren Selbstwirksamkeit. Und vor allem erleben die Kinder, dass sich über etwas oder über jemanden zu beschweren kein „Petzen“ ist, sondern ein wünschenswerter, hilfreicher und notwendiger Prozess.

Ein Kinderzitat zeigt eine Beschwerde eines Kindes
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Sorgenfresser in Kita, Schule und Familie https://kitakram.de/sorgenfresser-in-kita-schule-und-familie/ Sat, 06 Nov 2021 11:44:03 +0000 https://kitakram.de/?p=8246
Sorgenfresser im Gras - hilfreiches Instrument für ein Beschwerdeverfahren in der Kita

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Wer sich hier auf der Kitakram-Seite öfter umschaut, dem ist vielleicht aufgefallen, dass ich sehr selten über Produkte schreibe. Auf die Sorgenfresser möchte ich nun aber mal ausdrücklich hinweisen, weil ich sie persönlich nicht nur Aufgrund ihres Aussehens oft sehr mag, sondern dazu auch aus pädagogischer Sicht sehr hilfreich finde. In der Praxis habe ich unterschiedliche Nutzungsarten kennenlernen dürfen:

Sorgen malen oder aufschreiben

Sorgenfresser spenden vielen Kindern Trost, wenn sie traurig, wütend, ängstlich oder verzweifelt sind. Dazu schreiben oder malen Kinder ihre Sorgen auf, öffnen den Reisverschluss des kleinen Helfers und verstauen ihr Anliegen dort sicher, denn der Sorgenfresser „frisst die Sorgen anschließend auf“. Natürlich lösen sich die Sorgen dadurch nicht in Luft auf. Doch das Malen oder Schreiben tut den Kindern allein schon gut. Sie vertrauen sich mit ihrem Anliegen jemanden an, der genau dafür da ist. Ein gutes Gefühl.

Wie Eltern oder pädagogische Fachkräfte anschließend mit den gemalten oder geschriebenen Äußerungen der Kinder umgehen, ist unterschiedlich. Entweder werden die Zettel einfach rausgenommen, so dass sie scheinbar wirklich aufgefressen wurden. Oder, Eltern und Fachkräfte treffen mit Kindern die Verabredung, dass die Sorgen gemeinsam besprochen werden. Dies kann in einer Gruppe selbstverständlich auch anonym geschehen. Ein Beispiel: ein Kind schreibt, „dass es nicht mit zum Schwimmen will, da die Schwimmlehrerin immer so schreit.“ Nun kann in der Gruppe einfach gemeinsam nach Lösungen gesucht werden, ohne dass der Name des Kindes genannt wird. Im besten Fall ist diese Besprechung dann auch für andere Kinder sehr hilfreich.



 

Individuelles Gespräch

Kitas oder Schulklassen nutzen einen Sorgenfresser manchmal auch derart, dass die Kinder lediglich ihren Namen auf einen Zettel schreiben und diesen anschließend im Sorgenfresser verstauen. Dies ist für die begleitenden Erwachsenen ein Signal dafür, dass dieses Kind etwas zu besprechen hat. Das Kind muss dazu nicht extra um ein Gespräch bitten, sondern wird dann von dem zuständigen Erwachsenen vertraulich angesprochen.

 

Sorgenfresser  – hilfreich für die Umsetzung eines Beschwerdeverfahrens

In immer mehr Klassen, Horteinrichtungen oder Kitas sieht man größere Sorgenfresser an der Klassentür, an der Bürotür der Leitung oder an anderen, für Kinder gut erreichbaren Orten. Sie werden im Rahmen der Erarbeitung von Beschwerdekonzepten angeschafft. Hier sind die Sorgenfresser als deutliches Zeichen zu verstehen: Beschweren erwünscht! Sei es über fehlende Materialien, Frust über nicht umgesetzte Projekte oder das Verhalten eines Erwachsenen. Sich über die zuständige Lehrerin oder den zuständigen Erzieher zu beschweren, ist für Kinder oftmals eine Riesenhürde. Manchmal ist die Nutzung des Sorgenfressers dann ein erster, hilfreicher Schritt. Wichtig ist hierbei, dass der Sorgenfresser wirklich regelmäßig geleert und die Beschwerden bearbeitet werden. Das heißt nicht, dass immer alle Wünsche erfüllt werden müssen. Jedoch erfahren die Kinder, dass darüber gesprochen und diskutiert wird.

 

Sorgenfresser – gute Begleiter für den Übergang Kita – Schule

Sorgenfresser gibt es in ganz unterschiedlichen Größen. Viele Kitas geben den Kindern zum Übergang ein kleines Präsent mit auf den Weg. Vielleicht zieht ihr dafür mal einen kleinen Sorgenfresser in Betracht, verbunden mit einer liebevoll formulierten Anleitung. Für Eltern, die überlegen, was sie ihrem Kind in die Schultüte geben, ist ein Sorgenfresser auch eine sinnvolle Option. Manchmal reicht es vielleicht schon aus, diesen einfach zu knuddeln.

Die in diesem Artikel abgebildeten Kummermonster hat mir freundlicherweise Betzold zur Verfügung gestellt, damit ich sie für diesen Beitrag fotografieren kann. Dort erhaltet ihr die Monster Einzeln oder im Zehnerpack. Sie haben eine Größe von ca. 20 cm (Betzold-Kummermonster). Natürlich bieten auch noch viele andere Firmen Sorgenfresser an.

Randnotiz: Auch unser Hundewelpe hat sich in einem unbeobachteten Moment ein Kummermonster ergattert. Ich war echt erstaunt, wie viele Wochen das Monster den scharfen Milchzähnen und dem Spieltrieb des Hundes standgehalten hat. Das spricht für eine wirklich lange Lebenszeit bei „normaler“ Nutzung durch die Kinder.

Verfasserin des Beitrags: Heike von kitakram

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Der verkehrte Tag in der Kita https://kitakram.de/der-verkehrte-tag-in-der-kita/ https://kitakram.de/der-verkehrte-tag-in-der-kita/#comments Tue, 17 Aug 2021 06:40:34 +0000 http://kitakram.de/wordpress/der-verkehrte-tag-in-der-kita/

Kürzlich waren wir in einer Kita, in der Kinder ganz begeistert von ihrem „verrückten Tag“ erzählten. Immer, wenn der 13. eines Monats auf einen Freitag fällt, begehen die Erzieherinnen und die Kinder in dieser Kita den „verrückten Tag“. Wir zählen mal auf, was an einem verrückten Tag alles anders sein kann als sonst:

  • Die Kinder und Pädagoginnen kommen im Schlafanzug zur Kita
  • Kinder mit „Guten Abend“ am Morgen begrüßen
  • Das Frühstück wird am Nachmittag und der Obstimbiss am Vormittag gegessen
  • Im Stuhlkreis verkehrt herum auf dem Stuhl sitzen
  • Spiele verkehrt spielen (z.B. Die Reise nach Jerusalem: es gibt nur einen Stuhl/Sessel und bei Musikstopp setzten sich immer mehr Kinder auf diesen einen Stuhl/Sessel)
  • Es gibt blauen Kartoffelpüree und rotes Sauerkraut (Lebensmittelfarbe) oder die Suppe wird mit Strohhalm gegessen und das Wasser/der Tee mit einem Löffel „getrunken“
  • Das Mittagessen wird mit Händen gegessen oder unter dem Tisch zu sich genommen
  • Auf dem Weg in den Garten gehen alle rückwärts (auch die Eltern, wenn sie morgens ihre Kinder gebracht haben)
  • Im Morgenkreis schauen die Kinder Fernsehen (z.B. eine Folge Biene Maja: „Der verrückte Tag“) und essen dabei salziges Popcorn
  • Die Erzieherinnen legen sich mittags zum Ausruhen hin und die Kinder singen ihnen vor oder erzählen ihnen eine Geschichte
  • Fotos und Bilder hängen an diesem Tag verkehrt herum

.

Der verkehrte Tag bleibt Kindern sehr lange im Gedächtnis und macht ihnen unglaublichen Spaß. Sie entwickeln beim Sammeln verrückter Ideen einen großen Ehrgeiz und machen viele Vorschläge.

Manchmal führt der verrückte Tag auch dazu, dass über bestehende Regeln nachgedacht wird und nach dem Tag Regelveränderungen vorgenommen werden.
Wenn als Anlass Freitag, der 13. genommen wird, zeigen sich die Kinder total interessiert an den Kalendertagen. Natürlich kann auch ein anderer Anlass für den „verrückten Tag“ genommen werden: z.B. Fasching, die anstehende Verabschiedung der baldigen Schulkinder, der Tag einer Kitaübernachtung, …….

Mögliche Namen für den Tag:

  • Der VERRÜCKTE Tag
  • Der VERKEHRTE Tag
  • Der QUATSCH Tag
  • Der ANDERSRUM Tag
  • Der VERZAUBERTE Tag


 

Noch nicht der richtige Name für euch? Dann fragt die Kinder, die haben garantiert tolle und besondere Vorschläge!

Habt ihr weitere Ideen für den verrückten Tag? Dann schreibt uns gerne eine mail (webmaster(at)kitakram.de). Eine Erweiterung der Ideen wäre für alle Besucherinnen und Besucher klasse!

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Ausruhen – Genuss oder Frust? https://kitakram.de/ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust/ https://kitakram.de/ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust/#respond Fri, 07 May 2021 13:25:19 +0000 http://kitakram.de/wordpress/ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust/

Wer schon in verschiedenen Kitas oder Krippen tätig war, hat vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht wie wir. Die Ausruhsituation bzw. das Schlafen nach dem Mittagessen wird in Einrichtungen sehr, sehr unterschiedlich gehandhabt. Schon mal vorweg gesagt: Uns sträuben sich die Nackenhaare, wenn wir hören, dass Kinder in der Kita angehalten werden, eine Stunde oder länger wach auf einer Matte zu liegen, obwohl sie gar kein Schlafbedürfnis haben.
Wie kann eine bedürfnisgerechte Mittagspause gestaltet werden?

Kürzlich wurde in einer Erziehergruppe auf facebook nach der Gestaltung der Schlafenssituation gefragt. Die Antworten zeigen, dass es sehr viele Varianten der Umsetzung gibt. Manche Einrichtungen überlassen den Kindern die Entscheidung, bei anderen Einrichtungen entscheidet das Alter des Kindes über Schlafen oder Nicht-Schlafen. In manchen Einrichtungen schlafen nur die U3-Kinder, in anderen Einrichtungen alle Kinder von 1 bis 6 Jahren. In einigen Einrichtungen dürfen Kinder nach 20 Minuten wieder aufstehen, wenn sie nicht einschlafen, in anderen Einrichtungen liegen Kinder viel länger. (Quelle: facebook, Juli 2017)

Beim Thema Schlafen kommen viele Interessen und Haltungen zusammen:



Viele Eltern möchten über Schlafen oder Nicht-Schlafen mitbestimmen. So wollen einige Eltern nicht, dass ihr über zwei oder dreijähriges Kind schläft, weil das Kind abends Einschlafprobleme hat. Anderen Eltern dagegen ist es wichtig, dass ihr Kind schläft, weil es das aus ihrer Sicht benötigt oder weil es bei ihnen in der Kindheit auch so war. Vereinzelte Eltern äußern auch manchmal den Wunsch, dass ihr Kind jeweils nach einer halben Stunde geweckt wird, damit es Schlaf bekommt, aber nicht zu lange schläft.

Ähnlich unterschiedlich sieht es bei den Kindern selbst aus. Einige freuen sich auf das mittägliche Niedersinken auf die Matten, andere betonen schon während des Essens nachdrücklich und laut, dass sie gar nicht müde sind. Manche Kinder schlafen schnell ein und ruhen dann lange, andere Kinder werfen sich auf den Betten hin und her, bis sie schließlich doch nach langer Zeit einschlafen oder auch nicht.

Auch Pädagoginnen äußern unterschiedliche Gründe für Schlafen oder Nicht-Schlafen. Kinder können nicht selbst entscheiden, damit sind sie überfordert, hört man oft. Oder, die Räume oder auch die Pausensituation des Teams lasse eine Auswahl unterschiedlicher Ruhemöglichkeiten nicht zu. Schlechte Erfahrungen in der eigenen Kitazeit oder in der Kitazeit der eigenen Kinder rufen bei Pädagogen mitunter heftige Reaktionen hervor, ein generelles Schlafenmüssen wird strikt abgelehnt. Im Rahmen der Partizipation haben Kinder das Recht, über die Gestaltung der Ausruhsituation mitzuentscheiden, so ein weiteres, immer häufiger zu hörendes Argument.
Schon diese wenigen Aufzählungen zeigen, dass beim Thema Ausruhen/Schlafen sehr viele Bedürfnisse und Haltungen aufeinandertreffen.

Doch wie nun entscheiden?

1. Für uns ist ganz klar: Das Bedürfnis des Kindes, d.h. sein Schlafbedürfnis/sein Schlafrhythmus und sein aktuelles Befinden sind ausschlaggebend für die Gestaltung der Mittagssituationen. Jeder Mensch hat ein anderes Schlafbedürfnis, so benötigt ein gerade drei gewordenes Kind nach dem Essen noch einen einstündigen Mittagsschlaf, ein anderes Kind dagegen gar keinen Schlaf mehr. Manche Kinder strengt der Kitatag sehr an, andere sind mittags noch total fit. Das Bedürfnis nach Schlaf kann in einer Kindergruppe, auch wenn z.B. alle Kinder gerade drei Jahre alt geworden sind, sehr unterschiedlich sein. Da gilt es, für Kinder, die sehr müde sind, Schlafmöglichkeiten zu schaffen, aber auch die Kinder zu berücksichtigen, die keinen Schlaf benötigen.

Schlafen Praktiken 0

Regeln wie „Bei uns schlafen alle 3-4jährigen Kinder“ oder „Bei uns schlafen alle, außer die Kinder, die in die Schule kommen“ müssen aus unserer Sicht bedürfnisorientiert überdacht werden. (Foto: pixabay)

Das Thema Schlafen hat viel mit Kinderrechten, Partizipation und dem Bild vom Kind zu tun. Bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema kann ein Blick in das Bildungsprogramm/den Bildungsplan helfen, um eine bedürfnis- und entwicklungsorientierte Lösung zu finden.

2. Entspannung bedeutet nicht zwangsläufig Schlafen. Fragt man während einer Teamsitzung mal alle Erwachsenen, wie sie sich entspannen, so ist das Spektrum der Entspannungsarten oftmals beeindruckend: Lesen, ruhige oder auch laute Musik hören, Joggen, Singen, Schlafen, Spazieren gehen, auf der Wiese liegen und den Wolken zuschauen, Zeichnen und dabei ein Hörspiel hören, Tee trinken und Kreuzworträtsel lösen und vieles mehr wird oft genannt.
Und wie ist es bei älteren Kitakindern? Manche Kinder können sich gut beim Spielen im Garten erholen, andere in der Kuschelecke beim Hören einer Geschichte und wiederum andere durch einen kurzen Mittagsschlaf. Von daher kommt es den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder entgegen, wenn es verschiedene Angebote zur Entspannung gibt. Natürlich ist es organisatorisch nicht möglich, jeden Wunsch oder jedes Bedürfnis zu 100% zu befriedigen. Doch durch eine kitaübergreifende Organisation können unterschiedliche Entspannungsmöglichkeiten geschaffen werden. So kann vielleicht eine Kollegin mit Kindern in den Garten gehen, ein Kollege in der kuscheligen Leseecke eine entspannende Geschichte vorlesen und eine dritte Kollegin übernimmt den Schlafraum. Und wenn nur zwei Kollegen zur Verfügung stehen, können die „wachen“ Kinder nach dem Geschichte hören vielleicht selbst entscheiden, ob alle in den Garten gehen oder im Raum ihren Spielinteressen nachgehen.

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Entspannung, Erholung oder Ausruhen kann auf vielfältige Weise erfolgen. Wenn ihr das Thema Schlafen im Team erarbeitet könnt ihr doch mal mit einer kurzen Abfrage beginnen: Wie entspannen wir selbst? Indem wir uns hinlegen oder ganz anders? (Foto: pixabay)

 3. Auch beim Thema Schlafen/Ausruhen ist eine enge Zusammenarbeit mit Eltern wichtig. Die Erfahrungen der Eltern und die Beobachtungen der Erzieher sollten gut miteinander ausgetauscht werden, immer zum Wohle des Kindes. Wie jedoch umgehen mit Aussagen wie „Ich möchte, dass Sie mein Kind unbedingt daran hindern, dass es beim Geschichte hören einschläft“ oder „Ich möchte, dass Sie mein Kind immer nach 20 Minuten wecken“? Hinter diesen Aussagen steht manchmal eine große Not, da Kinder z.B. erst sehr spät einschlafen. Doch wie oben schon geschrieben steht: das Bedürfnis des Kindes steht im Vordergrund und das bedeutet: Kinder, die Schlaf benötigen, dürfen schlafen und Kinder, die nicht schlafen können, werden auf keinen Fall von uns Pädagogen dazu gezwungen. Dies sollte man Eltern in einem ruhigen Elterngespräch erläutern und dann mit ihnen zusammen überlegen, wie die Situation zu Hause eventuell verbessert werden kann.

4. Kinder sollen Schlafen/Ausruhen, ebenso wie das Einnehmen von Mahlzeiten, als etwas Genussvolles erleben. Wenn es zu organisieren ist, sollten diejenigen Pädaoginnen die Entspannungs- bzw. Schlafenszeit übernehmen, die selber Spaß daran haben. Denn sie können den Kindern am besten vermitteln, dass Ausruhen und Schlafen etwas Wichtiges und Schönes für Kinder und Erwachsene ist.

Schlafen-Snoezelraum.jpg

Verschiedene angenehme Lichtquellen, Sterne an der Decke, sich im Wind bewegende Gazestreifen (siehe Foto), gemütliche Kissen und kuschelige Decken, eine kleine Massage vor dem Hinlegen oder Geschichte hören, das Mitbestimmen der Geschichten oder Hörspiele, ein schöner „Zauber-Einschlafspruch“ für jedes Kind und noch vieles mehr zeigt Kindern: Schlafen und Ausruhen tut mir gut, macht Spaß und ist etwas Genussvolles!

Die Gestaltung der Entspannungs- bzw. Schlafphase ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Einrichtungen.

Als Team sollte man genau hinterfragen:

  • Werden die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt?
  • Erleben Kinder Entspannung und Schlafen als etwas Genussvolles?
  • Verständigen sich Team und Eltern über das Schlafen/Ausruhen?
  • Ist Entspannung bzw. Schlafen im Konzept verankert und damit transparent für alle?
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Übergang Kita-Schule in Coronazeiten https://kitakram.de/uebergang-kita-schule-in-coronazeiten/ Sun, 07 Jun 2020 08:27:46 +0000 https://kitakram.de/?p=7764

„Sich nah sein“ und auf die Schule vorbereiten, auch in Zeiten von Corona

Die uns bekannte Welt ist durch die Pandemie in den letzten Wochen und Monaten, wie aus den Fugen geraten. Auf die bisher verlässlichen Dinge, die unser Leben sicher erschienen ließen, ist im Moment nicht mehr verlass. Jeden Tag kann sich etwas verändern und das spüren auch die Kinder, ob groß oder klein.

Und doch bleibt etwas, was eine lange Tradition hat: Die Kinder im letzten Kitajahr werden, wie jedes Jahr im Sommer oder Herbst, je nach Bundesland, eingeschult.

Viele der Kinder und Eltern hatten eine lange Unterbrechung ihrer festen Betreuung oder stehen immer noch in der Ungewissheit. Auch für die pädagogischen Fachkräfte ist alles anders, denn sie wurden unerwartet aus ihren festen Routinen rausgerissen. Und alle wissen, wie wertvoll für alle Beteiligten diese letzten Monate vor der Schule, sind: Verabschiedung der Kinder, letzte Vorbereitungen auf die Schule, Gespräche führen, Schultüten basteln, die Abschiedsübernachtung oder gemeinsam das Sommerfest zu feiern.



Viele Kinder und Eltern fühlen sich gerade außen vor. Die einen Kinder dürfen kommen, andere nicht. Vielleicht habt Ihr den Kindern und Eltern bereits eine kleine Videonachricht oder einen Newsletter geschickt, nach dem Motto: „Wir denken an Euch!“

Noch ist es für die Kinder nicht greifbar, wie ihr Leben als Schüler und Schülerinnen in der Schule aussehen wird. Und bei den Eltern herrscht oft große Unsicherheit. Die Bedeutung eines guten Übergangs ist allen bewusst und wird in Medien immer wieder thematisiert. Umso wichtiger, sich mit den Kindern und Eltern gut darauf vorzubereiten. Was ist für die Kinder und Eltern Eurer Meinung nach wichtig? Was könnt Ihr Ihnen noch auf den Weg geben?

Eltern können zum Beispiel angeregt werden, zuhause Geschichten über ihre Einschulung und das Leben in der Schule zu erzählen wie auch, wenn vorhanden, alte Fotos hervor zu holen. Es gibt auch viele Geschichten und Bücher wie: „Der Ernst des Lebens“, das auf Kitakram bereits vorgestellt wurde.

Wichtig für einen gelingenden Übergang ist, ins Gespräch zu gehen. Hierfür könntet Ihr den Kitakram Fragebogen ausprobieren, den wir weiter unten vorstellen. Die Fragen dienen euch einfach als Sprachanregung, ihr müsst sie natürlich nicht abarbeiten.

Wenn Ihr Euch unsicher fühlt, denkt an das, was gleich geblieben ist. Die Kinder werden mit Schulranzen wie auch einer Schultüte eingeschult und werden langfristig gesehen andere Kinder und Lehrer kennenlernen. Sie werden neue Dinge lernen oder weiter erlernen, die wichtig fürs Leben sind, wie zum Beispiel das Schreiben, Lesen und Rechnen. Mit diesen Kompetenzen wird man fähig, selber Schatzkarten zu beschriften, interessante Bücher zu lesen, knifflige Aufgaben zu lösen sowie Geheimbotschaften an Freundinnen und Freunde zu schreiben.

Wir wünschen Euch, den Kindern und den Eltern, dass Ihr alle gesund bleibt und dass sich alles bald wieder normalisiert.

Euer Kitakram – Team

C.S.-K.

Hier stellen wir für euch unsere PDF-Datei mit den Fragen (farbig) zur Verfügung, so dass ihr sie direkt ausdrucken könnt: Hilfreiche Fragen, um mit Kindern in den Austausch zu gehen

Liebe / r _______________!

Auf diesen Blättern gibt es einige Fragen, über die Du gerne nachdenken und erzählen kannst. Die Fragen darfst Du mit Deiner Erzieherin / Deinem Erzieher natürlich gerne verändern und abwandeln. Auf keinen Fall müsst Ihr alle davon beantworten. Was ist für Dich wichtig und was interessiert Dich am meisten?

Das interessiert uns sehr!
Viel Spaß beim Erzählen!

Dein / e ________________

Fragen zum Prozess des Übergangs von Kita zur Grundschule:

Was findest Du in der Kita / im Kinderladen gut? ____________________________________________________________________

 

Wo und was spielt Du besonders gerne? ___________________________________________________________________

 

Worauf freust Du Dich in der Schule am meisten? ___________________________________________________________________

 

Kennst Du Deine Schule schon? Wenn ja, wie heißt sie und was weißt Du darüber? ___________________________________________

 

Was interessiert Dich zurzeit am meisten an Schule? ________________________________________________

 

Es gibt eine Menge, was Du schon gelernt hast und was Du schon kannst. Worauf bist Du besonders froh oder stolz, was Du bereits gelernt hast? ______________________________

 

Gibt es etwas, was Du in der nächsten Zeit herausfinden oder lernen möchtest? _________________________________________

 

Was möchtest Du in der Schule lernen? Oder: Was glaubst Du, was kannst Du, wenn Du _____ Jahre alt bist / wenn Du ein Schulkind bist? ____________________

 

Wie stellst Du Dir Deine Lehrerin / Deinen Lehrer vor? _______________________________________________________________________________

 

Hier oder auf eine extra Seite, kannst Du gerne ein Bild machen (malen oder ausschneiden aus Katalogen / Broschüren und aufkleben), wie Deine Schule aussieht und worauf Du Dich freust:

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Einzigartige Türschilder in der Kita https://kitakram.de/bezaubernde-und-einzigartige-kitaraumbeschilderung/ Sat, 16 May 2020 11:50:08 +0000 https://kitakram.de/?p=7699

Die evangelische Bewegungskita in Wermelskirchen-Tente möchte es zukünftig Kindern überlassen, interessierten Eltern und Besuchern die Kitaräume zu präsentieren. Das Team entschied sich, den Kindern die Erklärungen zu erleichtern, indem Raum- bzw. Türschilder für die Kinder angefertigt werden sollten.

Die Kitaleiterin zog mit Sabine Rudersdorf eine Illustratorin für die Gestaltung der Türschilder hinzu. Diese fotografierte die unterschiedlichen Räume und Materialien und zeichnete jeweils ein kleines  Mädchen hinein (Logo der Kita), welches z.B. mit Wasser spielend, schlafend im Snoozleraum oder beim Schlemmen im Kinderrestaurant zu sehen ist.

Es ist toll, dass immer mehr Kitas Kinder bei Kitaführungen beteiligen, wenn diese Spaß daran haben. Denn sie sind ja schließlich auch die Experten „ihrer“ Kita und der ganzen Räume. Und ganz ehrlich, was überzeugt Besucher mehr, als begeisterte und garantiert ehrliche Erzählungen der Kinder!

Die hier gezeigten Türschilder sind unseres Erachtens nach durch die gelungene Kombination von Räumen/Materialien und des agierenden Mädchens ausgesprochen anschaulich für die Kinder. Obendrein finden wir sie „soooo“ ästhetisch, fröhlich und einladend. Da wird man doch sofort neugierig auf den Raum hinter der Tür und hat Lust, sich selbst ein Bild zu machen.



Die Schilder sind natürlich auf Kinderhöhe angebracht. Laut der Kitaleiterin sind sie selbstklebend und hinterlassen später keine Spuren.

Wer mehr zu den Kitatürschildern bzw. Raumbeschilderungen wissen möchte, kann sich direkt an Sabine Rudersdorf wenden:

Webseite von Sabine: Papiergestaltung Sabine Rudersdorf

E-Mail:

sabine.rudersdorf(at)googlemail.com

Je nach Platzierung der Schilder könnte man sie bestimmt auch in einer anderen Größe oder Rahmenfarbe umsetzen.

PS: Dieser Beitrag ist keine Werbung, wir bekommen kein Geld dafür. Wir wurden auf instagram auf die Kitatürschilder aufmerksam gemacht und haben die Illustratorin daraufhin kontaktiert.

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Talk: Notbetreuung Kita https://kitakram.de/kitakram-im-talk-hoeren-und-mitmachen/ https://kitakram.de/kitakram-im-talk-hoeren-und-mitmachen/#respond Thu, 30 Apr 2020 06:56:35 +0000 https://kitakram.de/?p=7048
KITAKRAM-MITTAGSMATINEE-TALK, 3. Mai um 11:59. Thema: Wie erleben Leitungen und Teams die derzeitige Situation in den Kitas? Was klappt gut und was geht gar nicht?

Der KITAKRAM-MITTAGSMATINEE-TALK funktioniert ähnlich wie ein Podcast, mit dem entscheidenden Unterschied, dass ihr euch einklinken könnt, um Fragen zu stellen oder eigene Erfahrungen mitzuteilen. Ihr müsst keinerlei Vorkenntnisse, sondern einfach Lust auf das Thema haben. Vielleicht brennt euch was auf der Seele?

Es ist ein bisschen wie ein Gespräch am Küchentisch, nur dass wir dabei nicht in einer gemeinsamen Küche sitzen. Egal, wo ihr euch am Sonntag aufhaltet, ihr könnt von überall mitmachen.

Ankündigungstext zum Talk auf yourtalk.fm

„Die Kitaschließungen sind derzeit mit ein Topthema in der Coronadebatte. Familien geraten immer mehr unter Druck und machen dies gegenüber der Politik auch deutlich. Gleichzeitig veröffentlicht DER SPIEGEL ganz aktuell das Ergebnis einer Studie, die besagt, dass Kinder den Virus genauso weitergeben können wie Erwachsene.

In den vergangenen Tagen wurden oftmals Eltern mit ihren Sorgen und Nöten gehört. Doch wie geht es den Kitateams oder Tagesmüttern/Tagesvätern? Was sind ihre Herausforderungen und Möglichkeiten? Was klappt und was ist gar nicht umzusetzen. Wie erleben sie die Situation vor Ort? Wie gehen sie damit um, dass in der Begleitung von kleinen Kindern kein Abstand möglich ist? Oder was sagen sie dazu, dass die Politik aktuell nur von fehlender Betreuung der Jüngsten spricht, die Bedeutung frühkindlicher Bildung dabei – wie früher – unter den Tisch fällt. Wir freuen uns mit Sandra, einer erfahrenen Kitaleiterin aus Berlin und Heike, Autorin von Kitakram.de und pädagogische Fachberaterin zwei Fachfrauen am Mikrofon zu haben. (www.yourtalk.fm)



SCHALTET EUCH GERNE EIN!! DENN AUCH IHR HABT ZU DIESEM THEMA BESTIMMT VIEL ZU SAGEN.

 

   

Und so einfach geht es:

  1. Klickt am Sonntag, den 3. Mai um 11.59 Uhr auf den den nebenstehenden Link, dann könnt ihr schon mithören. –> Kitakram-Talk anhören
  2. Möchtet ihr Fragen stellen oder mitreden? Hierzu einfach auf den Link für die kostenlose App YourTALK.fm klicken (I-Phone App jetzt hier kostenlos laden), leider geht es bisher nur mit einem I-Phone.
  3. Unbedingt einen Kopfhörer MIT MIKROFON nutzen, wenn ihr mitreden möchtet. Das muss nichts Professionelles sein.
  4. DAS WARS SCHON. Jetzt kann es losgehen……

Wir freuen uns auf euch. Gerne WEITERSAGEN…….

Hier erfahrt ihr mehr über YourTALK und könnt auch mal in so einen Talk reinhören: https://yourtalk.palugu.com/showtalk…

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https://kitakram.de/kitakram-im-talk-hoeren-und-mitmachen/feed/ 0
Buchtipp: Wir kennen unsere Rechte! https://kitakram.de/buchtipp-wir-kennen-unsere-rechte/ https://kitakram.de/buchtipp-wir-kennen-unsere-rechte/#respond Fri, 13 Dec 2019 07:26:09 +0000 https://kitakram.de/?p=6640

Wir kennen unsere Rechte!

Kinderrechte in der Kita umsetzen

AWO Ostwestfalen-Lippe e.V. (Hrsg.), 2018

Elena Bütow, Britta Kaske



56 Seiten, 9,99€

ISBN-13: 978-3451006999

Wir kennen unsere Rechte! Kinderrechte in der Kita umsetzen

Dieses Sonderheft setzt sich intensiv, einschlägig und sehr praxisorientiert mit dem Thema Kinderrechte  in Kindertagesstätten auseinander. Anfangs werden die Hintergründe, also was dahinter steckt, gut verständlich beschrieben. Dadurch wird nochmal deutlich, warum das Thema Kinderrechte in der Pädagogik so bedeutsam ist. Anschließend gehen die Autorinnen kurz darauf ein, wie sich das Bild vom Kind im Lauf der Zeit gewandelt hat und welche Rolle die pädagogischen Fachkräfte beim Thema Kinderrechte zukommt. Auch die Zusammenarbeit mit Eltern wird thematisiert: Wie können die Kinderrechte für Eltern transparent gemacht werden, wie kann man mit Eltern über Kinderrechte in’s Gespräch kommen und wie kann man mit strittigen Themen umgehen?

Und dann geht es auch schon los, mit den vielfältigen Praxisimpulsen, die zeigen, wie Kinderrechte bewusst und kindgerecht in der Kita gelebt und gestaltet werden können.

„Den Kindern eine Stimme geben“ (Seite 29)

Ein bekanntes Beispiel ist, beim Treffen einer Entscheidungsfindung mit Muggelsteinen in der Kindergruppe abzustimmen.

Wenn eine Kindergruppe Süßigkeiten (oder Materialien) untereinander gerecht aufteilen soll, dann regt dies an, sich zu verständigen, Absprachen zu treffen und zu verhandeln.

 

Ein anderer Praxistipp im Buch zeigt, wie man Kinderrechte am Elternabend thematisieren kann (Seite 23):

Zum Beispiel indem die Fachkräfte verschiedene Gegenstände, die für einzelne Rechte stehen, in die Mitte legen. Anhand der verschiedenen Utensilien lassen sich die einzelnen Rechte gut erläutern:

  • Eieruhr: Recht auf Freizeit
  • Kopfkissen: Recht auf Erholung
  • Ball: Recht auf Freizeit und freies Spiel
  • usw.

Die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis ist wirklich gut gelungen. Die Erfahrungen der Kitas der AWO OWL e.V., auf die zurückgegriffen wurde, zeigen viele Handlungsmöglichkeiten zum Thema Kinderrechte auf. Die Praxisbeispiele orientieren sich dabei an den aus Autorinnensicht zehn wichtigsten Kinderrechten. Alle Beispiele sind von Teams entwickelt und erprobt worden und sollen für die Leserinnen und Leser Impulse für unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten bieten. 

Auf der letzten Seite des Heftes befindet sich ein Überblick über die Kinderrechte (Schutzrechte, Förderrechte und Beteiligungsrechte).

Wenn ihr euch in eurer Einrichtung zum Thema Kinderrechte „auf den Weg machen wollt“, so kann euch diese Broschüre eine wertvolle Hilfe sein.

Buchtipp: Carina und Heike

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Kitawunschtür https://kitakram.de/kitawunschtuer/ https://kitakram.de/kitawunschtuer/#respond Sun, 11 Feb 2018 12:31:22 +0000 http://kitakram.de/wordpress/kitawunschtuer/ In den Bildungsplänen der Bundesländer ist die Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern in Kindertageseinrichtungen ein wichtiger Bestandteil. Die Kinder sollen im Alltag erfahren, dass sie Rechte haben, dass ihr Wort und ihre Meinung gehört wird und dass sie an Entscheidungen beteiligt werden (vgl. Krenz, „Was Kinder brauchen“).
Die Partizipation von Kindern in Kitas ist mittlerweile sehr vielfältig. In manchen Kitas gibt es fest verankerte Kinderkonferenzen, Kinderparlamente, Kinderbefragungen oder Kindergesprächskreise. Auch sieht und beobachtet man in Kitas häufig Beschwerdebriefkästen für Kinder oder feste Sprechzeiten für Kinder im Büro der Leitung. Morgenkreise werden zudem von vielen Pädagoginnen und Pädagogen so gestaltet, dass sich Kinder mit ihrer Meinung und ihren Wünschen sowie ihren Beschwerden einbringen können.

Kürzlich haben wir in der Kita Westfälische Straße in Berlin folgende, schnell umsetzbare Idee gesehen:

Eine Wunschtür in der Kita

Gemeinsam mit den Kindern wurde ein Plakat bemalt und mit Folie überzogen. Die Folie ist hilfreich, damit die bemalten oder beschriebenen Zettel aufgeklebt und wieder abgemacht werden können. Auf dem farbigen Plakat haben alle Wünsche, Ideen und Beschwerden der Kinder Platz. Eine Überschrift wie „Wunschtür“, „Kinderideen“, „Kinderwünsche“ oder „Kindermeinung“ zeigt Eltern und Besuchern, dass die Meinungen der Kinder gehört werden.



 

Am besten ist es, wenn die Wünsche oder die Beschwerden aufgemalt werden, so dass die Kinder diese ohne Hilfe erkennen. Wollen oder können Kinder ihren Wunsch oder ihre Beschwerde nicht aufmalen, sollten die Erwachsenen die Wünsche/Beschwerden aufmalen oder aufschreiben und an die Tür kleben, damit diese nicht verloren gehen. Hilfreich ist es, die Zettel/Zeichnungen mit einem Datum zu versehen.


Wurde ein Wunsch erfüllt, eine Idee umgesetzt oder hat eine Beschwerde zu einer Veränderung geführt? Dann solltet ihr dieses unbedingt für die Kinder dokumentieren. In unserem Beispiel könnte eine Foto von Hannah vor einem alten Flugzeug neben den „Wunschzettel“ geklebt werden. So wird den Kindern deutlich, dass ihre Bedürfnisse/Wünsche/Beschwerden nicht nur gesammelt sondern auch gehört und umgesetzt werden. Die Kinder erfahren damit etwas sehr Wichtiges: sie können sich einbringen, sie können Veränderungen hervorrufen, sie können mitbestimmen und Beschwerden von Kindern werden von Erwachsenen ernst genommen!

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„Das kann ich schon allein!“ https://kitakram.de/verantwortung-an-kinder-uebertragen/ https://kitakram.de/verantwortung-an-kinder-uebertragen/#respond Sun, 07 May 2017 09:41:55 +0000 http://kitakram.de/wordpress/verantwortung-an-kinder-uebertragen/

Kinder wachsen mit ihren Aufgaben

Viele Jungen und Mädchen übernehmen gern für etwas Verantwortung, wenn sie etwas älter sind. Aufgaben, die wir Erwachsene an Kinder übertragen können, gibt es einige und das in jeder Einrichtung.

In fast allen Kitas, Kinderläden oder Tagesgroßpflegestellen decken Kinder bereits den Tisch und sind auch für das Abtragen der Tische sowie für´s Abwischen zuständig.

Indem wir Aufgaben oder Tätigkeiten an Kinder abgeben, zeigen wir, dass wir ihnen etwas zutrauen.

Die Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen und werden darin unterstützt, von sich aus an Dinge zu denken. Darüber hinaus müssen sie sich beim Ausführen der Aufgaben oftmals im ganzen Haus bewegen, das gibt wiederum Sicherheit.

 



Wir Pädagoginnen und Pädagogen sollten Eltern unbedingt transparent machen, dass die Übertragung von Verantwortung an die Kinder ein wichtiger Aspekt der Schulvorbereitung ist. Wie? Ganz einfach:
Indem wir an den Briefkasten ein Bild des Kindes kleben, welches für die Leerung verantwortlich ist oder aus dem Blumentopf ein Foto eines Kindes herausschaut, welches für das Gießen zuständig ist –> Sofort wird deutlich: hier dürfen und sollen Kinder mitmachen!

Es gibt viele Aufgaben, die Kinder bei Interesse ohne uns Erwachsene meistern können! Wir müssen es nur zulassen.

Hier einige Beispiele:

  • Tägliches Entleeren des Postkasten und Abgeben der Post bei der Leitung
  • Aufhängen und Abnehmen der Handtücher im Waschraum
  • Fegen des Kitahofs
  • Der Küche die Info mitteilen, wie viele Kinder im Haus sind
  • Gießen der Blumen
  • Kitawäsche falten
  • Interessierten Besuchern die Räume zeigen und erklären
  • Mit den Jüngsten zusammen die Betten herrichten
  • Einzelne Kinder beim Einschlafen begleiten, wenn die jüngeren Kinder das möchten
  • Telefonate annehmen
  • Auf Festen die Begrüßung der Gäste übernehmen
  • … und noch vieles mehr. Am besten fragt ihr die Kinder selbst, ob sie noch Ideen haben.
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Mehrsprachigkeit in Kitas sichtbar machen! https://kitakram.de/mehrsprachigkeit-in-einsprachigen-kitas-sichtbar-machen/ https://kitakram.de/mehrsprachigkeit-in-einsprachigen-kitas-sichtbar-machen/#respond Wed, 11 May 2011 12:10:44 +0000 http://kitakram.de/wordpress/mehrsprachigkeit-in-einsprachigen-kitas-sichtbar-machen/

In fast jeder Kitagruppe sprechen Kinder unterschiedliche Muttersprachen.
Dokumentiert ihr diese Vielfalt?

Finden Kinder und ihre Familien Schriftzeichen „ihrer“ Sprache im Kindergarten wieder?

Nein? Dann könnt ihr jetzt damit beginnen……

begruessung kita 3

Schon wenn die Kinder und ihre Eltern sowie Besucher euer Haus betreten, sollten sie sich willkommen fühlen.
Ein „Herzlich Willkommen“ in den Sprachen der Kinder zeigt allen, dass die verschiedenen Sprachen und Kulturen wahrgenommen und wertgeschätzt werden!


Welches Kind spricht welche Sprache/Sprachen? Sammelt doch einfach mal die Sprachen in euren Gruppen/Einheiten – vielleicht werdet ihr selbst dabei noch Überraschungen erleben, z.B. dass eines eurer Kinder in der Familie mit 2 oder 3 Sprachen lebt. Auch die pädagogischen Kräfte dürfen bei dieser Dokumentation natürlich nicht fehlen.



 

Andere Sprache ist häufig gleichbedeutend mit anderen Schriftzeichen. Gerade mit älteren Kindern könnt ihr diesem Aspekt gut auf den Grund gehen. Welche Sprache hat lateinische Buchstaben, welche dagegen Schriftzeichen. Wer schafft es zum Beispiel ein A in japanischer Schrift zu zeichnen?
Je nachdem wie viele unterschiedliche Sprachen eure Kinder sprechen, könnt bzw. müsst ihr wahrscheinlich die Mitarbeit eurer Eltern in Anspruch nehmen!
Sprachenvielfalt in eurer Einrichtung könnt ihr auch dadurch sichtbar machen, dass ihr wichtige Einladungen, Elternbriefe, Info´s, Geburtstagskalender oder andere Beschilderungen in unterschiedlichen Sprachen verfasst. Damit ihr dieses überhaupt leisten könnt, solltet ihr auch hierfür Eltern einbeziehen.

 

Spiele, Möbel oder andere Utensilien können nach und nach in mehreren Sprachen beschriftet werden. Laminiert und gut festklebt haben die Beschriftungen auch eine lange Lebensdauer. Die Arbeit muss sich ja lohnen……

 

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