Kinderrechte – KitaKram.de https://kitakram.de Vielfältige Kitaideen aus der Praxis für die Praxis Sun, 02 Jan 2022 14:33:54 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9.9 Sorgenfresser in Kita, Schule und Familie https://kitakram.de/sorgenfresser-in-kita-schule-und-familie/ Sat, 06 Nov 2021 11:44:03 +0000 https://kitakram.de/?p=8246
Sorgenfresser im Gras - hilfreiches Instrument für ein Beschwerdeverfahren in der Kita

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Wer sich hier auf der Kitakram-Seite öfter umschaut, dem ist vielleicht aufgefallen, dass ich sehr selten über Produkte schreibe. Auf die Sorgenfresser möchte ich nun aber mal ausdrücklich hinweisen, weil ich sie persönlich nicht nur Aufgrund ihres Aussehens oft sehr mag, sondern dazu auch aus pädagogischer Sicht sehr hilfreich finde. In der Praxis habe ich unterschiedliche Nutzungsarten kennenlernen dürfen:

Sorgen malen oder aufschreiben

Sorgenfresser spenden vielen Kindern Trost, wenn sie traurig, wütend, ängstlich oder verzweifelt sind. Dazu schreiben oder malen Kinder ihre Sorgen auf, öffnen den Reisverschluss des kleinen Helfers und verstauen ihr Anliegen dort sicher, denn der Sorgenfresser „frisst die Sorgen anschließend auf“. Natürlich lösen sich die Sorgen dadurch nicht in Luft auf. Doch das Malen oder Schreiben tut den Kindern allein schon gut. Sie vertrauen sich mit ihrem Anliegen jemanden an, der genau dafür da ist. Ein gutes Gefühl.

Wie Eltern oder pädagogische Fachkräfte anschließend mit den gemalten oder geschriebenen Äußerungen der Kinder umgehen, ist unterschiedlich. Entweder werden die Zettel einfach rausgenommen, so dass sie scheinbar wirklich aufgefressen wurden. Oder, Eltern und Fachkräfte treffen mit Kindern die Verabredung, dass die Sorgen gemeinsam besprochen werden. Dies kann in einer Gruppe selbstverständlich auch anonym geschehen. Ein Beispiel: ein Kind schreibt, „dass es nicht mit zum Schwimmen will, da die Schwimmlehrerin immer so schreit.“ Nun kann in der Gruppe einfach gemeinsam nach Lösungen gesucht werden, ohne dass der Name des Kindes genannt wird. Im besten Fall ist diese Besprechung dann auch für andere Kinder sehr hilfreich.



 

Individuelles Gespräch

Kitas oder Schulklassen nutzen einen Sorgenfresser manchmal auch derart, dass die Kinder lediglich ihren Namen auf einen Zettel schreiben und diesen anschließend im Sorgenfresser verstauen. Dies ist für die begleitenden Erwachsenen ein Signal dafür, dass dieses Kind etwas zu besprechen hat. Das Kind muss dazu nicht extra um ein Gespräch bitten, sondern wird dann von dem zuständigen Erwachsenen vertraulich angesprochen.

 

Sorgenfresser  – hilfreich für die Umsetzung eines Beschwerdeverfahrens

In immer mehr Klassen, Horteinrichtungen oder Kitas sieht man größere Sorgenfresser an der Klassentür, an der Bürotür der Leitung oder an anderen, für Kinder gut erreichbaren Orten. Sie werden im Rahmen der Erarbeitung von Beschwerdekonzepten angeschafft. Hier sind die Sorgenfresser als deutliches Zeichen zu verstehen: Beschweren erwünscht! Sei es über fehlende Materialien, Frust über nicht umgesetzte Projekte oder das Verhalten eines Erwachsenen. Sich über die zuständige Lehrerin oder den zuständigen Erzieher zu beschweren, ist für Kinder oftmals eine Riesenhürde. Manchmal ist die Nutzung des Sorgenfressers dann ein erster, hilfreicher Schritt. Wichtig ist hierbei, dass der Sorgenfresser wirklich regelmäßig geleert und die Beschwerden bearbeitet werden. Das heißt nicht, dass immer alle Wünsche erfüllt werden müssen. Jedoch erfahren die Kinder, dass darüber gesprochen und diskutiert wird.

 

Sorgenfresser – gute Begleiter für den Übergang Kita – Schule

Sorgenfresser gibt es in ganz unterschiedlichen Größen. Viele Kitas geben den Kindern zum Übergang ein kleines Präsent mit auf den Weg. Vielleicht zieht ihr dafür mal einen kleinen Sorgenfresser in Betracht, verbunden mit einer liebevoll formulierten Anleitung. Für Eltern, die überlegen, was sie ihrem Kind in die Schultüte geben, ist ein Sorgenfresser auch eine sinnvolle Option. Manchmal reicht es vielleicht schon aus, diesen einfach zu knuddeln.

Die in diesem Artikel abgebildeten Kummermonster hat mir freundlicherweise Betzold zur Verfügung gestellt, damit ich sie für diesen Beitrag fotografieren kann. Dort erhaltet ihr die Monster Einzeln oder im Zehnerpack. Sie haben eine Größe von ca. 20 cm (Betzold-Kummermonster). Natürlich bieten auch noch viele andere Firmen Sorgenfresser an.

Randnotiz: Auch unser Hundewelpe hat sich in einem unbeobachteten Moment ein Kummermonster ergattert. Ich war echt erstaunt, wie viele Wochen das Monster den scharfen Milchzähnen und dem Spieltrieb des Hundes standgehalten hat. Das spricht für eine wirklich lange Lebenszeit bei „normaler“ Nutzung durch die Kinder.

Verfasserin des Beitrags: Heike von kitakram

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Buchtipp: Wir kennen unsere Rechte! https://kitakram.de/buchtipp-wir-kennen-unsere-rechte/ https://kitakram.de/buchtipp-wir-kennen-unsere-rechte/#respond Fri, 13 Dec 2019 07:26:09 +0000 https://kitakram.de/?p=6640

Wir kennen unsere Rechte!

Kinderrechte in der Kita umsetzen

AWO Ostwestfalen-Lippe e.V. (Hrsg.), 2018

Elena Bütow, Britta Kaske



56 Seiten, 9,99€

ISBN-13: 978-3451006999

Wir kennen unsere Rechte! Kinderrechte in der Kita umsetzen

Dieses Sonderheft setzt sich intensiv, einschlägig und sehr praxisorientiert mit dem Thema Kinderrechte  in Kindertagesstätten auseinander. Anfangs werden die Hintergründe, also was dahinter steckt, gut verständlich beschrieben. Dadurch wird nochmal deutlich, warum das Thema Kinderrechte in der Pädagogik so bedeutsam ist. Anschließend gehen die Autorinnen kurz darauf ein, wie sich das Bild vom Kind im Lauf der Zeit gewandelt hat und welche Rolle die pädagogischen Fachkräfte beim Thema Kinderrechte zukommt. Auch die Zusammenarbeit mit Eltern wird thematisiert: Wie können die Kinderrechte für Eltern transparent gemacht werden, wie kann man mit Eltern über Kinderrechte in’s Gespräch kommen und wie kann man mit strittigen Themen umgehen?

Und dann geht es auch schon los, mit den vielfältigen Praxisimpulsen, die zeigen, wie Kinderrechte bewusst und kindgerecht in der Kita gelebt und gestaltet werden können.

„Den Kindern eine Stimme geben“ (Seite 29)

Ein bekanntes Beispiel ist, beim Treffen einer Entscheidungsfindung mit Muggelsteinen in der Kindergruppe abzustimmen.

Wenn eine Kindergruppe Süßigkeiten (oder Materialien) untereinander gerecht aufteilen soll, dann regt dies an, sich zu verständigen, Absprachen zu treffen und zu verhandeln.

 

Ein anderer Praxistipp im Buch zeigt, wie man Kinderrechte am Elternabend thematisieren kann (Seite 23):

Zum Beispiel indem die Fachkräfte verschiedene Gegenstände, die für einzelne Rechte stehen, in die Mitte legen. Anhand der verschiedenen Utensilien lassen sich die einzelnen Rechte gut erläutern:

  • Eieruhr: Recht auf Freizeit
  • Kopfkissen: Recht auf Erholung
  • Ball: Recht auf Freizeit und freies Spiel
  • usw.

Die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis ist wirklich gut gelungen. Die Erfahrungen der Kitas der AWO OWL e.V., auf die zurückgegriffen wurde, zeigen viele Handlungsmöglichkeiten zum Thema Kinderrechte auf. Die Praxisbeispiele orientieren sich dabei an den aus Autorinnensicht zehn wichtigsten Kinderrechten. Alle Beispiele sind von Teams entwickelt und erprobt worden und sollen für die Leserinnen und Leser Impulse für unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten bieten. 

Auf der letzten Seite des Heftes befindet sich ein Überblick über die Kinderrechte (Schutzrechte, Förderrechte und Beteiligungsrechte).

Wenn ihr euch in eurer Einrichtung zum Thema Kinderrechte „auf den Weg machen wollt“, so kann euch diese Broschüre eine wertvolle Hilfe sein.

Buchtipp: Carina und Heike

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