Sylvester am S\u00fcdpol<\/strong>
\nEs sind rund hundert Pinguine,
\nIm Frack mit feierlicher Mine,
\nDie dicht an dicht versammelt stehen,
\nDen Jahreswechsel zu begehen.<\/p>\nAuf den erstarrten Wassermassen
\nSchmieden sie Pl\u00e4ne und sie lassen
\nDas alte Jahr Revue passieren
\nUnd trippeln, um nicht festzufrieren.<\/p>\n
Die letzten Stunden die vergehen
\nUnd die polaren Winde wehen,
\nW\u00e4hrend sie ihre Pl\u00e4tze tauschen
\nUnd ihre warmen Federn bauschen.<\/p>\n
Was sie sich w\u00fcnschen und erhoffen,
\nErwarten, tr\u00e4umen, das ist offen.
\nDie Sterne blinken \u00fcber ihnen
\nUnd f\u00fchlen mit den Pinguinen.<\/p>\n
Denn um Mitternacht am Pol
\nWei\u00df jeder Pinguin es wohl
\nUnd die Erkenntnis ist sehr alt:
\nIm neuen Jahr da bleibt es kalt.
\n<\/p>\n
Der Elefant<\/strong>
\nEs ist nicht jedem schon bekannt,
\nIn London lebt ein Elefant,
\nDer zwei verschiedne Ohren hat.
\nEr ist die Attraktion der Stadt.<\/p>\nDas kleine ist von seiner Mutter,
\nNer feinen Dame aus Kalkutta.
\nDas gro\u00dfe stammt vom Herrn Papa,
\nDer K\u00f6nig war in Afrika.<\/p>\n
Sie trafen sich durch Zufall nur
\nAuf einer gro\u00dfen Zirkustour.
\nSo seltsam fremd und doch bekannt,
\nDie Herzen waren gleich entflammt.<\/p>\n
Die beiden gaben sich das Ja
\nUnd bald war auch der Kleine da.
\nEin echtes Kind der Liebe eben:
\nDoch er muss mit den Folgen leben.<\/p>\n
Befragt ob\u2019s ihm Probleme macht,
\nDa hat er mich glatt ausgelacht:
\n\u201eAch, damit hab ich nichts am Hut,
\nIch h\u00f6r auf beiden Ohren gut!\u201c
\n<\/p>\n
Das N\u00fcrsel<\/strong>
\nIch bin der Rest vom Apfel, die Kerne in mir wohnen,
\nmich zu verspeisen wird geschmacklich sich nicht lohnen.<\/p>\nIch habe viele Namen, daran kann man’s ermessen,
\nauch als Kitsche oder Gnietsch will mich keiner essen.<\/p>\n
Bin ich da, wirft man mich fort, total kahl und abgenagt,
\nwie es mir dabei so geht, hat mich niemand je gefragt.<\/p>\n
Traurig bin ich aber nicht, ich geb den Samen R\u00e4ume,
\ndaraus werden dann vielleicht ganz neue Apfelb\u00e4ume.<\/p>\n
Einen Wunsch h\u00e4tt ich jedoch,
\n und das mein ich nicht als Witz,<\/p>\n
ich st\u00e4nde gern im Duden drin,
\n dort n\u00e4hme man von mir Notiz.<\/p>\n
\n\n<\/td>\n<\/tr>\n<\/table>\n\n\n\nIm verr\u00fcckten Zoo<\/strong> \n1. Komm mit auf einen Rundgang \ndurch den verr\u00fcckten Zoo. \nDort leben viele Tiere, \ndie gibt\u2019s sonst nirgendwo.\n<\/td>\n\n2. Die sonderbaren Namen \nHast du noch nie gekannt \nUnd willst du sie verstehen, \nBenutz deinen Verstand.\n<\/td>\n<\/tr>\n | \n\n3.H\u00f6r doch, im Gras da vorne \nBr\u00fcllt der alte W\u00f6le \nUnd der kleine Basenn\u00e4r \nBrummt in seiner H\u00f6hle.\n<\/td>\n | \n4.Kadaku und Gapapei, \nGuck mal, da fliegen sie, \nKleine und gro\u00dfe V\u00f6gel, \nDoncor und Bolikri.\n<\/td>\n | <\/p>\n\n5.Im Bassin hier tummeln sich \nFr\u00f6hlich die Heesunde, \nEin Ralwoss blickt vom Felsen \nSchl\u00e4frig in die Runde.\n<\/td>\n | \n6.Rigaffe kann von oben \nAuf uns herunterschauen, \nW\u00e4hrend Makel und Mala \nIn aller Ruhe kauen.\n<\/td>\n<\/tr>\n | \n7.Ein m\u00e4chtiger Rogilla \nDer klopft sich auf den Bauch, \nDas tun die Vapiane \nUnd die Pimschansen auch.\n<\/td>\n | \n8.Aufmerksam und verschlagen \nLauert das Krodokil, \nDie uralte Kildschr\u00f6te \nJedoch sieht nicht mehr viel.\n<\/td>\n<\/tr>\n | \n\n9.Ob Bezras und Zagellen \nOder Turmelmiere: \nIn diesem Zoo gibt es nur \nR\u00e4tselhafte Tiere.\n<\/td>\n | \n10.Hast du dar\u00fcber nachgedacht? \nIst die L\u00f6sung dir gegl\u00fcckt? \nJa, hier sind nicht die Tiere \nNur die Buchstaben verr\u00fcckt!\n<\/td>\n<\/tr>\n<\/tr>\n | \n<\/td>\n<\/tr>\n<\/table>\n \nEin einsamer Reiher<\/strong> \nEs stand mal ein einsamer Reiher \nAuf einem gefrorenen Weiher \nUnd blickte durch die klare Schicht \nDen Fischen mitten ins Gesicht.<\/p>\nDie waren in der kalten Zeit \nUnter dem Eis in Sicherheit, \nWeshalb sie ausgelassen lachten \nUnd freche Reiherscherze machten.<\/p>\n Der arme Vogel f\u00fchlte sich \nAn diesem Tag sehr ungl\u00fccklich. \nEr hatte wirklich Grund zum Klagen \nUnd au\u00dferdem noch nichts im Magen.<\/p>\n Doch sprach er zu sich selber: Schluss \nMit Tr\u00fcbsinn und Verdruss, ich muss \nMit Hoffnung in die Zukunft schauen, \nDenn schon sehr bald da wird es tauen.<\/p>\n <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"\r\nEine kleine Auswahl tierischer, verr\u00fcckter und nachdenklicher Gedichte von Silke Stein<\/strong> d\u00fcrfen wir freundlicherweise auf kitakram ver\u00f6ffentlichen. \r\nSchaut mal rein, es lohnt sich!\r\n \r\n","protected":false},"author":1,"featured_media":2575,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[1],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/kitakram.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2574"}],"collection":[{"href":"https:\/\/kitakram.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/kitakram.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kitakram.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kitakram.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=2574"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/kitakram.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2574\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kitakram.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/2575"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/kitakram.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=2574"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/kitakram.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=2574"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/kitakram.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=2574"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}} | | |