{"id":3753,"date":"2021-05-07T15:25:19","date_gmt":"2021-05-07T13:25:19","guid":{"rendered":"http:\/\/kitakram.de\/wordpress\/ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust\/"},"modified":"2021-05-07T16:20:41","modified_gmt":"2021-05-07T14:20:41","slug":"ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/kitakram.de\/ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust\/","title":{"rendered":"Ausruhen – Genuss oder Frust?"},"content":{"rendered":"

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Wer schon in verschiedenen Kitas oder Krippen t\u00e4tig war, hat vielleicht \u00e4hnliche Erfahrungen gemacht wie wir. Die Ausruhsituation bzw. das Schlafen nach dem Mittagessen wird in Einrichtungen sehr, sehr unterschiedlich gehandhabt. Schon mal vorweg gesagt: Uns str\u00e4uben sich die Nackenhaare, wenn wir h\u00f6ren, dass Kinder in der Kita angehalten werden, eine Stunde oder l\u00e4nger wach auf einer Matte zu liegen, obwohl sie gar kein Schlafbed\u00fcrfnis haben.
\nWie kann eine bed\u00fcrfnisgerechte Mittagspause gestaltet werden?[\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_single_image image=“5025″ img_size=“full“ alignment=“center“][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]<\/p>\n

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K\u00fcrzlich wurde in einer Erziehergruppe auf facebook nach der Gestaltung der Schlafenssituation gefragt. Die Antworten zeigen, dass es sehr viele Varianten der Umsetzung gibt. Manche Einrichtungen \u00fcberlassen den Kindern die Entscheidung, bei anderen Einrichtungen entscheidet das Alter des Kindes \u00fcber Schlafen oder Nicht-Schlafen. In manchen Einrichtungen schlafen nur die U3-Kinder, in anderen Einrichtungen alle Kinder von 1 bis 6 Jahren. In einigen Einrichtungen d\u00fcrfen Kinder nach 20 Minuten wieder aufstehen, wenn sie nicht einschlafen, in anderen Einrichtungen liegen Kinder viel l\u00e4nger. (Quelle: facebook, Juli 2017)<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n

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Beim Thema Schlafen kommen viele Interessen und Haltungen zusammen:<\/p>\n

Viele Eltern<\/strong> m\u00f6chten \u00fcber Schlafen oder Nicht-Schlafen mitbestimmen. So wollen einige Eltern nicht, dass ihr \u00fcber zwei oder dreij\u00e4hriges Kind schl\u00e4ft, weil das Kind abends Einschlafprobleme hat. Anderen Eltern dagegen ist es wichtig, dass ihr Kind schl\u00e4ft, weil es das aus ihrer Sicht ben\u00f6tigt oder weil es bei ihnen in der Kindheit auch so war. Vereinzelte Eltern \u00e4u\u00dfern auch manchmal den Wunsch, dass ihr Kind jeweils nach einer halben Stunde geweckt wird, damit es Schlaf bekommt, aber nicht zu lange schl\u00e4ft.<\/p>\n

\u00c4hnlich unterschiedlich sieht es bei den Kindern<\/strong> selbst aus. Einige freuen sich auf das mitt\u00e4gliche Niedersinken auf die Matten, andere betonen schon w\u00e4hrend des Essens nachdr\u00fccklich und laut, dass sie gar nicht m\u00fcde sind. Manche Kinder schlafen schnell ein und ruhen dann lange, andere Kinder werfen sich auf den Betten hin und her, bis sie schlie\u00dflich doch nach langer Zeit einschlafen oder auch nicht.<\/p>\n

Auch P\u00e4dagoginnen<\/strong> \u00e4u\u00dfern unterschiedliche Gr\u00fcnde f\u00fcr Schlafen oder Nicht-Schlafen. Kinder k\u00f6nnen nicht selbst entscheiden, damit sind sie \u00fcberfordert, h\u00f6rt man oft. Oder, die R\u00e4ume oder auch die Pausensituation des Teams lasse eine Auswahl unterschiedlicher Ruhem\u00f6glichkeiten nicht zu. Schlechte Erfahrungen in der eigenen Kitazeit oder in der Kitazeit der eigenen Kinder rufen bei P\u00e4dagogen mitunter heftige Reaktionen hervor, ein generelles Schlafenm\u00fcssen wird strikt abgelehnt. Im Rahmen der Partizipation haben Kinder das Recht, \u00fcber die Gestaltung der Ausruhsituation mitzuentscheiden, so ein weiteres, immer h\u00e4ufiger zu h\u00f6rendes Argument.
\nSchon diese wenigen Aufz\u00e4hlungen zeigen, dass beim Thema Ausruhen\/Schlafen sehr viele Bed\u00fcrfnisse und Haltungen aufeinandertreffen.<\/p>\n

Doch wie nun entscheiden?<\/h5>\n

1. F\u00fcr uns ist ganz klar: Das Bed\u00fcrfnis des Kindes, d.h. sein Schlafbed\u00fcrfnis\/sein Schlafrhythmus und sein aktuelles Befinden sind ausschlaggebend f\u00fcr die Gestaltung der Mittagssituationen.<\/strong> Jeder Mensch hat ein anderes Schlafbed\u00fcrfnis, so ben\u00f6tigt ein gerade drei gewordenes Kind nach dem Essen noch einen einst\u00fcndigen Mittagsschlaf, ein anderes Kind dagegen gar keinen Schlaf mehr. Manche Kinder strengt der Kitatag sehr an, andere sind mittags noch total fit. Das Bed\u00fcrfnis nach Schlaf kann in einer Kindergruppe, auch wenn z.B. alle Kinder gerade drei Jahre alt geworden sind, sehr unterschiedlich sein. Da gilt es, f\u00fcr Kinder, die sehr m\u00fcde sind, Schlafm\u00f6glichkeiten zu schaffen, aber auch die Kinder zu ber\u00fccksichtigen, die keinen Schlaf ben\u00f6tigen.[\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_single_image image=“3750″ img_size=“full“ alignment=“center“ style=“vc_box_border“][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]<\/p>\n

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Regeln wie „Bei uns schlafen alle 3-4j\u00e4hrigen Kinder“ oder „Bei uns schlafen alle, au\u00dfer die Kinder, die in die Schule kommen“ m\u00fcssen aus unserer Sicht bed\u00fcrfnisorientiert \u00fcberdacht werden. (Foto: pixabay)<\/p>\n<\/div>\n

Das Thema Schlafen hat viel mit Kinderrechten, Partizipation und dem Bild vom Kind zu tun. Bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema kann ein Blick in das Bildungsprogramm\/den Bildungsplan helfen, um eine bed\u00fcrfnis- und entwicklungsorientierte L\u00f6sung zu finden.<\/p><\/blockquote>\n<\/div>\n<\/div>\n

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2. Entspannung bedeutet nicht zwangsl\u00e4ufig Schlafen.<\/strong> Fragt man w\u00e4hrend einer Teamsitzung mal alle Erwachsenen, wie sie sich entspannen, so ist das Spektrum der Entspannungsarten oftmals beeindruckend: Lesen, ruhige oder auch laute Musik h\u00f6ren, Joggen, Singen, Schlafen, Spazieren gehen, auf der Wiese liegen und den Wolken zuschauen, Zeichnen und dabei ein H\u00f6rspiel h\u00f6ren, Tee trinken und Kreuzwortr\u00e4tsel l\u00f6sen und vieles mehr wird oft genannt.
\nUnd wie ist es bei \u00e4lteren Kitakindern? Manche Kinder k\u00f6nnen sich gut beim Spielen im Garten erholen, andere in der Kuschelecke beim H\u00f6ren einer Geschichte und wiederum andere durch einen kurzen Mittagsschlaf. Von daher kommt es den unterschiedlichen Bed\u00fcrfnissen der Kinder entgegen, wenn es verschiedene Angebote zur Entspannung gibt. Nat\u00fcrlich ist es organisatorisch nicht m\u00f6glich, jeden Wunsch oder jedes Bed\u00fcrfnis zu 100% zu befriedigen. Doch durch eine kita\u00fcbergreifende Organisation k\u00f6nnen unterschiedliche Entspannungsm\u00f6glichkeiten geschaffen werden. So kann vielleicht eine Kollegin mit Kindern in den Garten gehen, ein Kollege in der kuscheligen Leseecke eine entspannende Geschichte vorlesen und eine dritte Kollegin \u00fcbernimmt den Schlafraum. Und wenn nur zwei Kollegen zur Verf\u00fcgung stehen, k\u00f6nnen die „wachen“ Kinder nach dem Geschichte h\u00f6ren vielleicht selbst entscheiden, ob alle in den Garten gehen oder im Raum ihren Spielinteressen nachgehen.<\/p>\n

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[\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column width=“2\/3″][vc_single_image image=“3757″ img_size=“full“][\/vc_column][vc_column width=“1\/3″][vc_column_text]Entspannung, Erholung oder Ausruhen kann auf vielf\u00e4ltige Weise erfolgen. Wenn ihr das Thema Schlafen im Team erarbeitet k\u00f6nnt ihr doch mal mit einer kurzen Abfrage beginnen: Wie entspannen wir selbst? Indem wir uns hinlegen oder ganz anders? (Foto: pixabay)[\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]<\/p>\n

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\u00a03. Auch beim Thema Schlafen\/Ausruhen ist eine enge Zusammenarbeit mit Eltern<\/strong> wichtig. Die Erfahrungen der Eltern und die Beobachtungen der Erzieher sollten gut miteinander ausgetauscht werden, immer zum Wohle des Kindes. Wie jedoch umgehen mit Aussagen wie „Ich m\u00f6chte, dass Sie mein Kind unbedingt daran hindern, dass es beim Geschichte h\u00f6ren einschl\u00e4ft“ oder „Ich m\u00f6chte, dass Sie mein Kind immer nach 20 Minuten wecken“? Hinter diesen Aussagen steht manchmal eine gro\u00dfe Not, da Kinder z.B. erst sehr sp\u00e4t einschlafen. Doch wie oben schon geschrieben steht: das Bed\u00fcrfnis des Kindes steht im Vordergrund und das bedeutet: Kinder, die Schlaf ben\u00f6tigen, d\u00fcrfen schlafen und Kinder, die nicht schlafen k\u00f6nnen, werden auf keinen Fall von uns P\u00e4dagogen dazu gezwungen. Dies sollte man Eltern in einem ruhigen Elterngespr\u00e4ch erl\u00e4utern und dann mit ihnen zusammen \u00fcberlegen, wie die Situation zu Hause eventuell verbessert werden kann.<\/div>\n
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4. Kinder sollen Schlafen\/Ausruhen, ebenso wie das Einnehmen von Mahlzeiten, als etwas Genussvolles<\/strong> erleben. Wenn es zu organisieren ist, sollten diejenigen P\u00e4daoginnen die Entspannungs- bzw. Schlafenszeit \u00fcbernehmen, die selber Spa\u00df daran haben. Denn sie k\u00f6nnen den Kindern am besten vermitteln, dass Ausruhen und Schlafen etwas Wichtiges und Sch\u00f6nes f\u00fcr Kinder und Erwachsene ist.[\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_single_image image=“3756″ img_size=“full“ alignment=“center“][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]<\/p>\n

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Verschiedene angenehme Lichtquellen, Sterne an der Decke, sich im Wind bewegende Gazestreifen (siehe Foto), gem\u00fctliche Kissen und kuschelige Decken, eine kleine Massage vor dem Hinlegen oder Geschichte h\u00f6ren, das Mitbestimmen der Geschichten oder H\u00f6rspiele, ein sch\u00f6ner „Zauber-Einschlafspruch“ f\u00fcr jedes Kind und noch vieles mehr zeigt Kindern: Schlafen und Ausruhen tut mir gut, macht Spa\u00df und ist etwas Genussvolles!<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n

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Die Gestaltung der Entspannungs- bzw. Schlafphase ist ein wichtiges Qualit\u00e4tsmerkmal von Einrichtungen.<\/p><\/blockquote>\n

Als Team sollte man genau hinterfragen:<\/strong><\/p>\n

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  • Werden die unterschiedlichen Bed\u00fcrfnisse der Kinder ber\u00fccksichtigt?<\/li>\n
  • Erleben Kinder Entspannung und Schlafen als etwas Genussvolles?<\/li>\n
  • Verst\u00e4ndigen sich Team und Eltern \u00fcber das Schlafen\/Ausruhen?<\/li>\n
  • Ist Entspannung bzw. Schlafen im Konzept verankert und damit transparent f\u00fcr alle?<\/li>\n<\/ul>\n

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