Bedürfnis – KitaKram.de https://kitakram.de Vielfältige Kitaideen aus der Praxis für die Praxis Sat, 13 Jan 2024 07:12:35 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9.9 Hauen, Beißen – Was tun? https://kitakram.de/hauen-beissen-kratzen-in-kita-und-tagespflege-was-tun/ https://kitakram.de/hauen-beissen-kratzen-in-kita-und-tagespflege-was-tun/#respond Thu, 04 Jan 2024 05:41:33 +0000 http://kitakram.de/wordpress/hauen-beissen-kratzen-in-kita-und-tagespflege-was-tun/

Hauen, Beißen, Kratzen oder Schubsen – für alle Erzieherinnen und Tagesmütter/-väter, die mit kleinen Kindern im U3-Bereich arbeiten, sind solche Auseinandersetzungen normal. Um Konfliktverhalten zu erlernen, müssen kleine Kinder natürlich auch Konflikte erleben. Doch was kann man tun, wenn das Maß überschritten wird?

Es gibt so Tage. Kaum hat man gemeinsam mit zwei sich streitenden Kindern eine Konfliktlösung gefunden, schreit ein anderes Kind auf, weil es gerade gebissen wurde. Gleichzeitig zerren zwei größere Kinder an der neuen Puppe, die Gefahr läuft, einen Arm zu verlieren.

Was kann ich als Pädagogin tun, wenn die Auseinandersetzungen überhand nehmen?

Das muss man wissen: Die Konfliktmotive von Kindern im Krippenalter sind andere, als bei älteren Kindergartenkindern.
Kinder im Alter von 0 bis 2,5 Jahren streiten sich, weil jemand sie bei der Ausführung einer Handlung gestört hat, weil sie etwas Tolles/Neues entdeckt haben, was sie ausprobieren und entdecken möchten, weil sie IHR Spielzeug nicht abgeben wollen oder weil sie bemerkt haben, dass etwas Aufregendes passiert, wenn sie ein Kind umschubsen oder hauen. Alle diese Tätigkeiten haben auch etwas mit Entdeckergeist zu tun, also etwas sehr Positivem. Kinder im Krippenalter können oftmals gar nicht voraussehen, was ihre Handlung bei anderen Kindern bewirkt. Dies ist wichtig zu beachten, damit man im Streitfall richtig reagieren kann.

Gibt es präventive Maßnahmen, die ein Konfliktverhalten in der Krippe positiv beeinflussen können? Ja!

  • Der Aktionsradius von Krippenkindern erweitert sich von Monat zu Monat rasant. Daher müssen wir Kindern, über den Tag verteilt, viele Bewegungsmöglichkeiten verschaffen. Es sollte versucht werden, jeden Tag nach Draußen zu gehen. Zusätzlich benötigen Kinder im Krippenalter auch im Gebäude Platz und Zeit, um sich aktiv bewegen zu können.
  • Wenn es personell möglich ist, die Großgruppe teilen, so dass ein konzentriertes Spielen/Agieren in ruhigerer Atmosphäre möglich ist
  • Besonders beliebtes Spielzeug in größerer Anzahl anschaffen, damit sich die Kinder nicht darum reißen müssen
  • Spielzeugtage in der Krippe überdenken, da die Kinder an solchen Tagen oftmals nur damit beschäftigt sind, ihr Spielzeug zu verteidigen
  • Lange Wartezeiten für die Kinder vermeiden. Im Garderobenraum kann eine Bücherkiste für die schon fertigen Kinder bereit stehen, ein Aquarium ist immer aufregend, ein Geschichtensäckchen lässt die Wartezeit auf das Mittagessen wie im Flug vergehen und lustige Fingerspiele, Lieder, Klatschspiele oder kleine Rätsel sind für die Jüngsten immer spannend.

Und wie verhalten sich Fachkräfte professionell, wenn es konkret zum Streitfall zwischen Kindern kommt, sie sich gegenseitig kratzen, beißen oder feste schubsen?

  • Als Erzieherin schnell und deutlich reagieren (klares „Nein“).
  • Zu den streitenden Kindern hingehen, mit ihnen auf Augenhöhe gehen.
  • Das „unterlegene“ Kind trösten und beruhigen.
  • Dem „aggressiven“ Kind vermitteln: So wie du bist, bist du richtig, aber dein Handeln gerade war falsch bzw. alle Gefühle sind richtig und wichtig, aber nicht alle Handlungen sind okay.
  • Je nach Alter der Kinder kann man sie nach einem heftigen Streit fragen, was ihnen in der jetzigen Situation helfen bzw. was ihnen jetzt gut tun würde.
  • Den Kindern Alternativen anbieten, die ihr Bedürfnis nach einer Handlung ebenso befriedigen, die sie aus der Situation herausbringen, sie vielleicht auch ablenken.



Wenn sich Kinder immer wieder um Spielzeuge streiten, kann man eine Sanduhr für die Kinder anschaffen (5 oder 10 Minuten), die anzeigt, wann das auf das Spielzeug wartende Kind an der Reihe ist.

PS: Oftmals ist die Sanduhr dann so interessant, dass das Spielzeug ganz vergessen wird.

Netztipp:

Noch mehr Informationen und praktische Tipps zum Thema „Umgang mit Beißen“ findet ihr hier

 

und in dem Buch von Frau Gutknecht: „Wenn kleine Kinder beißen“, welches wirklich sehr zu empfehlen ist. Eine Anschaffung lohnt sich!

Literaturtipps:

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So wichtig: Trinken in der Kita https://kitakram.de/die-trinksaeule-so-macht-wasser-trinken-spass/ https://kitakram.de/die-trinksaeule-so-macht-wasser-trinken-spass/#respond Wed, 16 Jun 2021 05:00:45 +0000 http://kitakram.de/wordpress/die-trinksaeule-so-macht-wasser-trinken-spass/

Es passiert sowohl uns Erzieherinnen als auch den Kindern: vor lauter Aktivitäten wird das Trinken von Wasser oder Tee in der Kita ganz vergessen. Gut, während der Mahlzeiten denkt man daran, da das Glas direkt neben dem Teller steht. Aber ein Glas im Laufe eines Vormittags ist zu wenig!

Die Gesellschaft für Ernährung gibt für den Flüssigkeitsbedarf von Kindern folgende Richtwerte an:

Wie viel Flüssigkeit sollten Kinder überhaupt täglich mit Getränken zu sich nehmen?(ml/pro Tag)
Alter Getränke
1 bis unter 4 Jahre 820 ml
4 bis unter 7 Jahre 940 ml
7 bis unter 10 Jahre 970 ml
10 bis unter 13 Jahre 1170 ml
13 bis unter 15 Jahre 1330 ml
15 bis unter 19 Jahre 1530 ml
Quelle: D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2000, (dge – Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.)

Was können wir tun, damit die Kinder während ihrer Zeit in den Einrichtungen gesunde Getränke in ausreichendem Maß zu sich nehmen?

Kindern sollte während der Mahlzeiten und über den ganzen Tag hinweg Wasser oder ungesüßter Tee zur Verfügung stehen.

Hilfrei ist es, wenn es auf der Etage oder in der Gruppe einen festen Platz gibt, an dem die Getränke und Becher/Gläser Platz haben. Der Platz sollte für Kinder gut erreichbar sein und als „Getränkestation“ gut zu erkennen sein. Das heißt, alles steht auf Kinderhöhe und vielleicht gibt es noch ein großes Foto zur Anschauung.



Die Becher/Gläser werden am besten in irgendeiner Form gekennzeichnet, so dass jedes Kind den eigenen Becher/das eigene Glas oder die eigene Trinkflasche (bei den jüngsten Kindern) finden kann.

Als Pädagoginnen und Pädagogen sollten wir Vorbild sein und selbst regelmäßig trinken. Auch ein kurzes Statement, wie „oh, ich habe heute ja noch gar nicht viel getrunken. Wie sieht es bei euch aus?“ erinnert Kinder an die Notwendigkeit des Trinkens.

Ein kleines Projekt zum Thema Trinken (warum ist es wichtig?, was passiert mit der Flüssigkeit im Körper?, warum müssen wir bei Hitze mehr trinken? usw.) ist bestimmt hilfreich, damit die Kinder später selbst für sich sorgen.

Viele der jüngsten Kinder trinken noch sehr gern aus ihrer Trinkflasche. In der Kita McNair, Berlin, sammeln drei kleine Regalbretter die Trinkflaschen der Kinder. Die Kinder können die Flaschen selbstständig entnehmen und auch wieder wegstellen.

Auch eine gute Idee: eine kleine Leiste (erhält man in einem großen schwedischen Möbelhaus) dient als Abstellfläsche für die Gläser. Alle Kinder sind an der Rückwand mit einem Foto abgebildet, so dass die Gläser nicht verwechselt werden können. (Gesehen in der Kita Notenzwerge, Berlin)

Sowohl während der Mahlzeiten als auch während des restlichen Tages sollten die Getränke in Kannen oder Gefäßen bereit gestellt werden, die von den Kindern allein gehandhabt werden können. Mittlerweile gibt es bei verschiedenen Anbietern eine große Auswahl an Kannen oder Flaschen (aus Glas, Keramik, Kunststoff oder Metall).

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Ausruhen – Genuss oder Frust? https://kitakram.de/ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust/ https://kitakram.de/ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust/#respond Fri, 07 May 2021 13:25:19 +0000 http://kitakram.de/wordpress/ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust/

Wer schon in verschiedenen Kitas oder Krippen tätig war, hat vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht wie wir. Die Ausruhsituation bzw. das Schlafen nach dem Mittagessen wird in Einrichtungen sehr, sehr unterschiedlich gehandhabt. Schon mal vorweg gesagt: Uns sträuben sich die Nackenhaare, wenn wir hören, dass Kinder in der Kita angehalten werden, eine Stunde oder länger wach auf einer Matte zu liegen, obwohl sie gar kein Schlafbedürfnis haben.
Wie kann eine bedürfnisgerechte Mittagspause gestaltet werden?

Kürzlich wurde in einer Erziehergruppe auf facebook nach der Gestaltung der Schlafenssituation gefragt. Die Antworten zeigen, dass es sehr viele Varianten der Umsetzung gibt. Manche Einrichtungen überlassen den Kindern die Entscheidung, bei anderen Einrichtungen entscheidet das Alter des Kindes über Schlafen oder Nicht-Schlafen. In manchen Einrichtungen schlafen nur die U3-Kinder, in anderen Einrichtungen alle Kinder von 1 bis 6 Jahren. In einigen Einrichtungen dürfen Kinder nach 20 Minuten wieder aufstehen, wenn sie nicht einschlafen, in anderen Einrichtungen liegen Kinder viel länger. (Quelle: facebook, Juli 2017)

Beim Thema Schlafen kommen viele Interessen und Haltungen zusammen:



Viele Eltern möchten über Schlafen oder Nicht-Schlafen mitbestimmen. So wollen einige Eltern nicht, dass ihr über zwei oder dreijähriges Kind schläft, weil das Kind abends Einschlafprobleme hat. Anderen Eltern dagegen ist es wichtig, dass ihr Kind schläft, weil es das aus ihrer Sicht benötigt oder weil es bei ihnen in der Kindheit auch so war. Vereinzelte Eltern äußern auch manchmal den Wunsch, dass ihr Kind jeweils nach einer halben Stunde geweckt wird, damit es Schlaf bekommt, aber nicht zu lange schläft.

Ähnlich unterschiedlich sieht es bei den Kindern selbst aus. Einige freuen sich auf das mittägliche Niedersinken auf die Matten, andere betonen schon während des Essens nachdrücklich und laut, dass sie gar nicht müde sind. Manche Kinder schlafen schnell ein und ruhen dann lange, andere Kinder werfen sich auf den Betten hin und her, bis sie schließlich doch nach langer Zeit einschlafen oder auch nicht.

Auch Pädagoginnen äußern unterschiedliche Gründe für Schlafen oder Nicht-Schlafen. Kinder können nicht selbst entscheiden, damit sind sie überfordert, hört man oft. Oder, die Räume oder auch die Pausensituation des Teams lasse eine Auswahl unterschiedlicher Ruhemöglichkeiten nicht zu. Schlechte Erfahrungen in der eigenen Kitazeit oder in der Kitazeit der eigenen Kinder rufen bei Pädagogen mitunter heftige Reaktionen hervor, ein generelles Schlafenmüssen wird strikt abgelehnt. Im Rahmen der Partizipation haben Kinder das Recht, über die Gestaltung der Ausruhsituation mitzuentscheiden, so ein weiteres, immer häufiger zu hörendes Argument.
Schon diese wenigen Aufzählungen zeigen, dass beim Thema Ausruhen/Schlafen sehr viele Bedürfnisse und Haltungen aufeinandertreffen.

Doch wie nun entscheiden?

1. Für uns ist ganz klar: Das Bedürfnis des Kindes, d.h. sein Schlafbedürfnis/sein Schlafrhythmus und sein aktuelles Befinden sind ausschlaggebend für die Gestaltung der Mittagssituationen. Jeder Mensch hat ein anderes Schlafbedürfnis, so benötigt ein gerade drei gewordenes Kind nach dem Essen noch einen einstündigen Mittagsschlaf, ein anderes Kind dagegen gar keinen Schlaf mehr. Manche Kinder strengt der Kitatag sehr an, andere sind mittags noch total fit. Das Bedürfnis nach Schlaf kann in einer Kindergruppe, auch wenn z.B. alle Kinder gerade drei Jahre alt geworden sind, sehr unterschiedlich sein. Da gilt es, für Kinder, die sehr müde sind, Schlafmöglichkeiten zu schaffen, aber auch die Kinder zu berücksichtigen, die keinen Schlaf benötigen.

Schlafen Praktiken 0

Regeln wie „Bei uns schlafen alle 3-4jährigen Kinder“ oder „Bei uns schlafen alle, außer die Kinder, die in die Schule kommen“ müssen aus unserer Sicht bedürfnisorientiert überdacht werden. (Foto: pixabay)

Das Thema Schlafen hat viel mit Kinderrechten, Partizipation und dem Bild vom Kind zu tun. Bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema kann ein Blick in das Bildungsprogramm/den Bildungsplan helfen, um eine bedürfnis- und entwicklungsorientierte Lösung zu finden.

2. Entspannung bedeutet nicht zwangsläufig Schlafen. Fragt man während einer Teamsitzung mal alle Erwachsenen, wie sie sich entspannen, so ist das Spektrum der Entspannungsarten oftmals beeindruckend: Lesen, ruhige oder auch laute Musik hören, Joggen, Singen, Schlafen, Spazieren gehen, auf der Wiese liegen und den Wolken zuschauen, Zeichnen und dabei ein Hörspiel hören, Tee trinken und Kreuzworträtsel lösen und vieles mehr wird oft genannt.
Und wie ist es bei älteren Kitakindern? Manche Kinder können sich gut beim Spielen im Garten erholen, andere in der Kuschelecke beim Hören einer Geschichte und wiederum andere durch einen kurzen Mittagsschlaf. Von daher kommt es den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder entgegen, wenn es verschiedene Angebote zur Entspannung gibt. Natürlich ist es organisatorisch nicht möglich, jeden Wunsch oder jedes Bedürfnis zu 100% zu befriedigen. Doch durch eine kitaübergreifende Organisation können unterschiedliche Entspannungsmöglichkeiten geschaffen werden. So kann vielleicht eine Kollegin mit Kindern in den Garten gehen, ein Kollege in der kuscheligen Leseecke eine entspannende Geschichte vorlesen und eine dritte Kollegin übernimmt den Schlafraum. Und wenn nur zwei Kollegen zur Verfügung stehen, können die „wachen“ Kinder nach dem Geschichte hören vielleicht selbst entscheiden, ob alle in den Garten gehen oder im Raum ihren Spielinteressen nachgehen.

Mannaufwiese.jpg

Entspannung, Erholung oder Ausruhen kann auf vielfältige Weise erfolgen. Wenn ihr das Thema Schlafen im Team erarbeitet könnt ihr doch mal mit einer kurzen Abfrage beginnen: Wie entspannen wir selbst? Indem wir uns hinlegen oder ganz anders? (Foto: pixabay)

 3. Auch beim Thema Schlafen/Ausruhen ist eine enge Zusammenarbeit mit Eltern wichtig. Die Erfahrungen der Eltern und die Beobachtungen der Erzieher sollten gut miteinander ausgetauscht werden, immer zum Wohle des Kindes. Wie jedoch umgehen mit Aussagen wie „Ich möchte, dass Sie mein Kind unbedingt daran hindern, dass es beim Geschichte hören einschläft“ oder „Ich möchte, dass Sie mein Kind immer nach 20 Minuten wecken“? Hinter diesen Aussagen steht manchmal eine große Not, da Kinder z.B. erst sehr spät einschlafen. Doch wie oben schon geschrieben steht: das Bedürfnis des Kindes steht im Vordergrund und das bedeutet: Kinder, die Schlaf benötigen, dürfen schlafen und Kinder, die nicht schlafen können, werden auf keinen Fall von uns Pädagogen dazu gezwungen. Dies sollte man Eltern in einem ruhigen Elterngespräch erläutern und dann mit ihnen zusammen überlegen, wie die Situation zu Hause eventuell verbessert werden kann.

4. Kinder sollen Schlafen/Ausruhen, ebenso wie das Einnehmen von Mahlzeiten, als etwas Genussvolles erleben. Wenn es zu organisieren ist, sollten diejenigen Pädaoginnen die Entspannungs- bzw. Schlafenszeit übernehmen, die selber Spaß daran haben. Denn sie können den Kindern am besten vermitteln, dass Ausruhen und Schlafen etwas Wichtiges und Schönes für Kinder und Erwachsene ist.

Schlafen-Snoezelraum.jpg

Verschiedene angenehme Lichtquellen, Sterne an der Decke, sich im Wind bewegende Gazestreifen (siehe Foto), gemütliche Kissen und kuschelige Decken, eine kleine Massage vor dem Hinlegen oder Geschichte hören, das Mitbestimmen der Geschichten oder Hörspiele, ein schöner „Zauber-Einschlafspruch“ für jedes Kind und noch vieles mehr zeigt Kindern: Schlafen und Ausruhen tut mir gut, macht Spaß und ist etwas Genussvolles!

Die Gestaltung der Entspannungs- bzw. Schlafphase ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Einrichtungen.

Als Team sollte man genau hinterfragen:

  • Werden die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt?
  • Erleben Kinder Entspannung und Schlafen als etwas Genussvolles?
  • Verständigen sich Team und Eltern über das Schlafen/Ausruhen?
  • Ist Entspannung bzw. Schlafen im Konzept verankert und damit transparent für alle?
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Willkommensbriefe formulieren https://kitakram.de/eingewoehnung-neuer-kinder-beispiele-fuer-elternbriefe/ https://kitakram.de/eingewoehnung-neuer-kinder-beispiele-fuer-elternbriefe/#respond Fri, 07 Aug 2020 11:05:55 +0000 http://kitakram.de/wordpress/eingewoehnung-neuer-kinder-beispiele-fuer-elternbriefe/

Die Eingewöhnung in der Krippe oder im Kindergarten – wie wir Eltern unterstützen können

Für pädagogische Fachkräfte ist die Eingewöhnung ein sich regelmäßig wiederholendes Ereignis. Für neue Kinder und Eltern jedoch beginnt mit der Eingewöhnung ein aufregender und ungewohnter Lebensabschnitt. Zum ersten Mal geben Eltern ihr Kind in fremde Hände. Auch wenn es sich dabei um Profis handelt, für die Eltern ist das „Abgeben“ Ihres Kindes ein oftmals sehr schwerer Schritt.
Erleichtern können wir den Eltern die Eingewöhnung, indem wir viel mit ihnen reden und stets ansprechbar sind. Briefe oder Flyer zur Eingewöhnung geben den Eltern notwendige Informationen und erklären ihnen mögliche Reaktionen ihres Kindes.

Ihr habt die Eltern schon mündlich bei der Anmeldung oder an einem Infonachmittag informiert? Trotzdem würde ich den Eltern noch etwas Schriftliches in die Hand geben, damit sie immer wieder mal darauf zurückgreifen können. Denn zu Beginn einer Eingewöhnung erhalten die Eltern so viele Informationen, dass schon mal etwas vergessen oder falsch verstanden werden kann. Auch gibt es oft Verunsicherungen im Laufe der Eingewöhnung, weil das Kind noch viel weint oder sich zu Hause plötzlich anders verhält. Ein Willkommensbrief, der auf diese möglichen Situationen eingeht, kann Eltern und Familien Unsicherheiten nehmen.

Im Folgendem findet ihr Auszüge aus Willkommensbriefen, die in der Praxis verwendet werden und die ich im Internet gefunden habe. Die vollständigen Briefe findet ihr jeweils unter den angegebenen Linkadressen.

Willkommensbrief 1:



„Liebe Eltern,
das folgende Merkblatt für die Eingewöhnung Ihres Kindes
soll dazu beitragen, dass sich Ihr Kind bei uns gut einge-
wöhnt und langfristig wohl fühlt.
Mit einer schrittweisen und dem individuellen Tempo
Ihres Kindes angepassten Eingewöhnung, wollen wir ge-
meinsam mit Ihnen eine solide Grundlage für ein ver-
trauensvolles Zusammensein über viele Jahre hinweg
schaffen.
Ein/e Erzieher/in wird vom Kinderhaus aus die erste Be-
zugsperson für Ihr Kind sein. Dazu bitten wir Sie, Ihre
Zeiten mit den Arbeitszeiten des/der Erzieher/in abzu-
stimmen.
Sie können sich darauf verlassen, dass Ihr Kind von sich
aus aktiv wird und von sich aus auf die neue Umgebung
zugeht, wenn es dazu bereit ist.Das bedeutet,
– dass Sie sich für die Eingewöhnung Zeit nehmen müssen.
Wir gehen davon aus, dass Ihr Kind ca. 14 Tage benötigt,
bis es seine/n Bezugserzieher/in als Vertrauensperson
akzeptiert.“……………

Quelle: www.toolbox-bildung.de (Kinderhaus des Kind und Beruf e.V.)

Willkommensbrief 2:
…….“Mit welchen Reaktionen können Sie während der
Eingewöhnungszeit rechnen?
Zunächst wird Ihr Kind versuchen, sich in der Ein-
richtung zu orientieren. In der Gruppe wird es sich
eher abwartend und beobachtend verhalten. Sein
Spiel ist noch nicht intensiv und ausdauernd, den
Gruppenraum erkundet es erst allmählich.
Zuhause kann es müde und unausgeglichen sein
und wird wenig oder gar nichts erzählen.
Etwa ab der zweiten Woche wird es versuchen,
seinen Platz in der Gruppe zu finden. Es kann
häufiger vorkommen, dass es dabei Konflikte
mit anderen Kindern gibt.

Auch die Ruhebedürftigkeit am Nachmittag kann
noch anhalten, und es kommt öfter vor, dass ein
Kind morgens nur mit Unlust in den Kindergarten
geht oder auch gar nicht gehen möchte. Diese Re-
aktionen sind also nichts Auffälliges, sondern
normal.

Jedes Kind braucht seine eigene Zeit für die Eingewöhnung.“
………..
Quelle: Musterbrief zur Eingewöhnung vom Staatsinstitut für Frühpädagogik München:   https://www.ifp.bayern.de/veroeffentlichungen/elternbriefe/

Auf der Webseite „Deutsche Liga für das Kind“ findet ihr eine detaillierte Beschreibung des Berliner Eingewöhnungsmodells. Einige Textpassagen eignen sich gut für einen Willkommensbrief zur Eingewöhnung.

Eingewöhnung in der Krippe von E. Kuno Beller: http://liga-kind.de/fk-202-beller/

Für mich ist es ein wichtiges, unabdingbares Ritual: neue Kinder und ihre Familien werden am ersten Eingewöhnungstag in Form eines Aushangs Willkommen geheißen. Wenig Aufwand, große Wirkung! Ein kitakram-Beispiel findet ihr hier:  Aushang für neue Kinder und Familien

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Kitawunschtür https://kitakram.de/kitawunschtuer/ https://kitakram.de/kitawunschtuer/#respond Sun, 11 Feb 2018 12:31:22 +0000 http://kitakram.de/wordpress/kitawunschtuer/ In den Bildungsplänen der Bundesländer ist die Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern in Kindertageseinrichtungen ein wichtiger Bestandteil. Die Kinder sollen im Alltag erfahren, dass sie Rechte haben, dass ihr Wort und ihre Meinung gehört wird und dass sie an Entscheidungen beteiligt werden (vgl. Krenz, „Was Kinder brauchen“).
Die Partizipation von Kindern in Kitas ist mittlerweile sehr vielfältig. In manchen Kitas gibt es fest verankerte Kinderkonferenzen, Kinderparlamente, Kinderbefragungen oder Kindergesprächskreise. Auch sieht und beobachtet man in Kitas häufig Beschwerdebriefkästen für Kinder oder feste Sprechzeiten für Kinder im Büro der Leitung. Morgenkreise werden zudem von vielen Pädagoginnen und Pädagogen so gestaltet, dass sich Kinder mit ihrer Meinung und ihren Wünschen sowie ihren Beschwerden einbringen können.

Kürzlich haben wir in der Kita Westfälische Straße in Berlin folgende, schnell umsetzbare Idee gesehen:

Eine Wunschtür in der Kita

Gemeinsam mit den Kindern wurde ein Plakat bemalt und mit Folie überzogen. Die Folie ist hilfreich, damit die bemalten oder beschriebenen Zettel aufgeklebt und wieder abgemacht werden können. Auf dem farbigen Plakat haben alle Wünsche, Ideen und Beschwerden der Kinder Platz. Eine Überschrift wie „Wunschtür“, „Kinderideen“, „Kinderwünsche“ oder „Kindermeinung“ zeigt Eltern und Besuchern, dass die Meinungen der Kinder gehört werden.



 

Am besten ist es, wenn die Wünsche oder die Beschwerden aufgemalt werden, so dass die Kinder diese ohne Hilfe erkennen. Wollen oder können Kinder ihren Wunsch oder ihre Beschwerde nicht aufmalen, sollten die Erwachsenen die Wünsche/Beschwerden aufmalen oder aufschreiben und an die Tür kleben, damit diese nicht verloren gehen. Hilfreich ist es, die Zettel/Zeichnungen mit einem Datum zu versehen.


Wurde ein Wunsch erfüllt, eine Idee umgesetzt oder hat eine Beschwerde zu einer Veränderung geführt? Dann solltet ihr dieses unbedingt für die Kinder dokumentieren. In unserem Beispiel könnte eine Foto von Hannah vor einem alten Flugzeug neben den „Wunschzettel“ geklebt werden. So wird den Kindern deutlich, dass ihre Bedürfnisse/Wünsche/Beschwerden nicht nur gesammelt sondern auch gehört und umgesetzt werden. Die Kinder erfahren damit etwas sehr Wichtiges: sie können sich einbringen, sie können Veränderungen hervorrufen, sie können mitbestimmen und Beschwerden von Kindern werden von Erwachsenen ernst genommen!

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Spielzeugtag – ja oder nein? https://kitakram.de/spielzeugtag-in-der-kita/ https://kitakram.de/spielzeugtag-in-der-kita/#comments Fri, 27 Jan 2017 10:59:12 +0000 http://kitakram.de/wordpress/spielzeugtag-in-der-kita/ Ich habe das große Glück sehr oft in Kitas hospitieren zu dürfen. Immer wieder begegnet mir dabei der sogenannte „Spielzeugtag“. In der Regel bedeutet der „Spielzeugtag“, dass jedes Kind an einem bestimmten Tag in der Woche ein eigenes Spielzeug mit in die Einrichtung bringen darf. Oftmals verbunden mit Regeln, wie z.B. keine batteriebetriebenen Spielzeuge oder keine Spielzeugwaffen.

An einem Spielzeugtag werden die mitgebrachten Dinge dann häufig in der Kindergruppe vorgestellt. Je nach Größe der Gruppe kann dieses Ritual sehr lange dauern und nicht selten langweilen sich die Kinder schon nach der Hälfte der Spielzeugvorstellungen.

Die Haltung von Pädagoginnen und Eltern zum Spielzeugtag ist unterschiedlich.

  • „Das ist immer so ein Stresstag, da Kinder oftmals traurig sind, wenn etwas kaputt geht oder verloren wurde“
  • „Am Spielzeugtag geht mein Kind immer sehr gern in die Kita und präsentiert mit Stolz ihr Mitbringsel“
  • „Warum nur an einem Tag? Wie soll ich das meinem Kind erklären, dass es montags nichts mitbringen darf?“
  • Spielzeugtage sind für einige Kinder mit Frust verbunden, da sie das Spielzeug anderer Kinder besser finden“
  • Viele Kinder nutzen den Spielzeugtag gern, um ihr Spielzeug zu zeigen oder in der Kita damit zu spielen, einigen Kindern ist der Spielzeugtag dagegen völlig egal.

 

Während meiner Tätigkeit als Erzieherin hatten wir auch immer einen Spielzeugtag in unserer Gruppe/Abteilung, ich habe ihn ganz selbstverständlich von der vorherigen Kollegin übernommen. Heute würde ich es jedoch anders regeln. Wenn Kinder ein Spielzeug oder Kuscheltiere mitbringen möchten, warum sollten sie dieses nicht immer machen dürfen? Vielleicht hilft ihnen dieses Ritual sich morgens besser von den Eltern zu lösen.
Und wenn der Spielzeugtag nicht mehr auf einen Wochentag begrenzt ist, sind die Kinder vielleicht auch gar nicht mehr so „erpicht darauf“ unbedingt etwas mitzubringen.



Dieser Meinung ist auch ein Erzieherteam einer kleinen Einrichtung in Berlin. Das Team hat den Eltern in Form eines kurzen Elternbriefes aus seiner pädagogischen Sicht dargelegt, warum sie den Spielzeugtag abschaffen.

Hier seht ihr den Aushang:

Heike von kitakram.de

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Praktische Tipps für den Übergang von der Krippe in den Kindergarten https://kitakram.de/praktische-tipps-fuer-den-uebergang-von-der-krippe-in-den-kindergarten/ https://kitakram.de/praktische-tipps-fuer-den-uebergang-von-der-krippe-in-den-kindergarten/#respond Sun, 14 Jun 2015 03:27:56 +0000 http://kitakram.de/wordpress/praktische-tipps-fuer-den-uebergang-von-der-krippe-in-den-kindergarten/

Übergänge sind in der Entwicklung der Kinder sehr prägende Situationen und stellen für sie eine große Herausforderung dar.

Damit Kinder gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen können, ist es unabdingbar, den Übergang gut vorzubereiten und zu begleiten. Hier gilt es nicht nur für das Kind, sondern mit dem Kind gemeinsam zu planen. Das Kind soll erleben, dass es der Umbruchsituation nicht ausgeliefert ist, sondern diese aktiv mitgestalten kann!

Krippen und Kitas haben unterschiedliche Rituale, wie sie den Übergang in ihrer Einrichtung gestalten. Es folgt nun eine kleine Auflistung von praktischen Tipps, die sich in Praxiseinrichtungen bewährt haben:

Zusammenarbeit mit den Eltern

  • Ca. 3-6 Monate vor dem Übergang gibt es einen gemeinsamen Elternabend von Krippen- und Elemantarerzieherinnen für die Familien, deren Kinder in die Kita wechseln werden. Wie wird der Übergang in der Krippe begleitet? Wie erfolgt der Übergang ganz konkret? Wie wird den Kindern der Einstieg in der Kitagruppe/-abteilung erleichtert? Wie sieht ein Tag bei den Großen aus? Warum sind Übergänge für die Entwicklung von Kindern wichtig? Welche Fragen oder Sorgen beschäftigen die Eltern? All diese Fragen werden auf dem Elternabend mit den Eltern besprochen.
  • Im letzten Entwicklungsgespräch in der Krippe ist auch der zukünftige Kitaerzieher oder die zukünftige Kitaerzieherin dabei. Gemeinsam wird die Dokumentation über die Entwicklung des Kindes angeschaut. Was sind die Stärken des Kindes? Was interessiert das Kind besonders? Was hilft dem Kind bei Trauer oder Wut? In welchen Bereichen benötigt das Kind Unterstützung durch ander Kinder oder seitens der Pädagogen? Wie geht es dem Kind in Bezug auf den anstehenden Wechsel? Wie erleben die Eltern ihr Kind aktuell Zuhause? Diese Fragen werden zusammen besprochen.

Die Wochen vor dem Wechsel

Die Krippenerzieher schauen sich gemeinsam mit den wechselnden Kindern vermehrt die Portfoliobücher der Kinder an und besprechen mit den Kindern, was sie in der vergangenen Zeit schon alles gemacht und geschafft haben. Damit wird den Kindern vermittelt, dass sie auch zukünftige Herausforderungen (wie z.B. den Übergang in die Kitagruppe) gut meistern werden.

    • Die Krippenerzieherinnen erstellen gemeinsam mit den Kindern eine Liste, welche Spiele und Lieder die Kinder gerne singen und spielen und bringen diese Liste im Vorfeld gemeinsam in die neuen Gruppen, damit die zukünftigen Kinder der Gruppe und Erzieherinnen wissen, was die kommenden Kinder mögen und können.
    • Die zukünftigen Erzieher und Erzieherinnen nehmen im Vorfeld Kontakt zu den Kindern auf. Sie besuchen die Kinder in der Krippengruppe und vermitteln ihre Freude über den Wechsel.
    • Die wechselnden Krippenkinder besuchen mit ihrer Krippenerzieherin die zukünftige Gruppe. Sie schauen sich die Räume an und lernen erste Kinder kennen (falls aufgrund der gerinen Größe des Hauses nicht schon längst alles bekannt ist).
    • Die wechselnden Kinder dürfen sich einen zukünftigen Kinderpaten oder eine zukünftige Kinderpatin aussuchen. Die beiden können sich im Vorfeld häufiger besuchen. Nach dem Wechsel stehen diese Paten den jungen Kindern in den ersten Tagen eng zur Seite.
    • Das wechselnde Kind darf entscheiden, ob es im Vorfeld immer wieder mal am Frühstück, Morgenkreis, Mittagessen oder bei anderen Aktivitäten in der zukünftigen Gruppe teilnehmen möchte.

Der Tag des Wechsels ist da

Dieser Koffer wird in einer Berliner Krippengruppe an dem Tag gepackt, an dem der Wechsel wirklich erfolgt. Es ist ein klares Signal für das Kind, dass es nun in die Kitagruppe wechseln wird. In diesen Koffer packt das Kind alle persönlichen Sachen, die es mitnehmen möchte (Zahnbürste, Zahnputzbecher, Kuscheltuch, gesammelte Kostbarkeiten usw.). Den Koffer leert das Kind dann mit der Erzieherin (und dem Patenkind) und gemeinsam wird ein passender Platz für die Dinge gesucht.

    • Nachdem der Wechsel erfolgt ist, dürfen die Kinder Besuche in ihrer alten Krippengruppe machen, wenn sie diesen Wunsch äußern.
    • Benötigt das neue Kitakind noch einen Mittagsschlaf, darf es sich in den ersten Wochen aussuchen, ob es in der alten Krippengruppe oder der neuen Gruppe schlafen möchte.


 

In manchen Einrichtungen gibt es kein offizielles Übergangsdatum für den internen Wechsel. Die zukünftigen Kitakinder verbringen nach und nach mehr Zeit in ihrer zukünftigen Gruppe und entscheiden dann selbst, wann sie ein Kitakind sind. Dieses trifft aber – so wie wir es bisher erlebt haben – eher auf kleine Einrichtungen zu.Warum bei dem Übergang von der Krippe in die Kita ganz viele Kinder und Erwachsene beteiligt sind, könnt ihr hier nachlesen: Übergang Krippe-Kindergarten: Unsicherheiten, Freude und Ängste bei Groß und Klein

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Von der Krippe in den Kindergarten https://kitakram.de/von-der-krippe-in-den-kindergarten/ https://kitakram.de/von-der-krippe-in-den-kindergarten/#respond Sat, 13 Jun 2015 03:30:24 +0000 http://kitakram.de/wordpress/von-der-krippe-in-den-kindergarten/
Ein Auszug aus dem Gedicht „Stufen“ von Herman Hesse:

[…]
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
[…]

Schritt für Schritt in den neuen Lebensabschnitt
Nachdem der Übergang von der Familie in die Krippe schon vor langer Zeit geschafft wurde, steht für viele Kinder mit ca. zwei oder drei Jahren der nächste Übergang an.

 



 

In einigen Einrichtungen finden sie fortlaufend im Kitajahr statt, in anderen Einrichtungen dagegen immer zu Beginn eines Kitajahres: die Übergänge der Krippenkinder/Nestkinder/U2- oder U3-Kinder in den Kindergarten.
Übergänge sind in der Biografie eines Menschen normal, stellen jedoch immer wieder auf´s Neue eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar, wie die folgende Auflistung zeigt.

Der Übergang von der Krippe in den Kindergarten – Kinder, Eltern und Erzieherteam, alle sind beteiligt!

Das Kind, welches den Übergang meistern muss.

Was verändert sich für das Kind?
Das große Krippenkind schlüpft in der Kitagruppe nun in die Rolle des jungen Kindergartenkindes. Vorher war es in der Krippe/im U2- oder U3-Bereich eines von den ätesten Kindern und nun gehört es der Gruppe der Jüngsten an. Je nach Konzept der Einrichtung muss sich das Kind von den Krippenerzieherinnen lösen und nach und nach eine Beziehung zu den Erzieherinnen der neuen Gruppe/Abteilung aufbauen.
Nicht nur von den Bezugserzieherinnen muss sich das Kind verabschieden, sondern auch von Kindern aus der Krippengruppe/Nestgruppe. Eventuell verbleiben Freunde in der Gruppe oder wechseln in eine andere Gruppe oder Abteilung.
Im Elementarbereich ist der Stellenschlüssel ander als bei den jungen Kindern. Auch das spürt das Kind. Die Erzieherinnen sind für eine größere Zahl von Kindern zuständig. In der Kitagruppe ist nun mehr Selbstständigkeit gefragt, was dem Entwicklungsstand der Kinder entgegen kommt. Denn die Kinder sind oftmals sehr stolz nun zu den „Großen“ zu gehören und wollen Vieles alleine machen.

Auch für die Kinder der Kitagruppe und der Nestgruppe kommt es zu Veränderungen

Zum einen vermissen sie eventuell wichtige Freunde und Freundinnen, die nun in der Grundschule sind. Zum anderen sind sie auf einmal die Großen der Gruppe. Für einen Teil der Gruppe heisst es nun „Vorschulkind“ zu sein – das ist eine ganz neue Rolle.
Der Eingewöhnung der neuen jungen Kinder widmen die Erzieher und Erzieherinnen viel Zeit und Aufmerksamkeit. Da fühlen sich die Großen vielleicht auch mal benachteiligt.

Die Kinder, die in der Krippe/im Nest/in der U2- oder U3-Gruppe verbleiben, durchlaufen einen ähnlichen Prozess, wie die Kinder in der Kitagruppe. Ihnen fehlen unter Umständen die Kinder, die nun zu den Kitagruppen gehören. Auch sie sind jetzt nicht mehr die Kleinen, sondern die Großen in der Gruppe. Zudem beginnt die Eingewöhnung der ganz jungen Kinder. Das bedeutet mehr Unruhe, durch z.B. weinende Eingewöhnungskinder und anwesende Eltern, die ihre Kinder begleiten. Die Erzieher und Erzieherinnen haben während der Eingewöhnung neuer Kinder weniger Zeit für die verbleibende Gruppe, das ist für manche Kinder nicht immer leicht. Andere Kinder genießen es dagegen, mal nicht so im Focus zu stehen.

Die Eltern der Kinder, die von der Krippe in die Kita wechseln nehmen ebenfalls eine neue Rolle ein.

Sie verabschieden sich sozusagen von der Kleinkindphase ihres Kindes, Ihr Kind gehört jetzt nicht mehr zu den Kleinen, sondern zu den Großen. Je nachdem wie früh ihr Kind in die Einrichtung gekommen ist, haben die Eltern sowohl zu den Krippenerzieherinnen als auch zu den Eltern der Gruppe oftmals eine sehr enge Beziehung. Sich hiervon zu lösen, kann für Eltern schwer und mit Trauer verbunden sein.
Schafft mein Kind den Übergang und die damit verbundenen neuen Anforderungen? Wird mein Kind in so einer großen Gruppe wahrgenommen? Findet mein Kind schnell Freunde? Haben die Erzieher mein Kind wirklich immer im Blick? Was wissen die neuen Erzieherinnen über mein Kind? Das sind Fragen, die sich viele Eltern stellen.

Die Erzieherinnen müssen den Übergang gut vorbereiten und begleiten

Das „Übergeben“ der Kinder in die Kita ist zwar ein sich jährlich wiederholender Prozess, jedoch gestaltet er sich immer ganz individuell. Alle Eltern und Kinder haben eine eigene „Krippengeschichte“ und eigene „Familiengeschichte“ und müssen individuell auf den Übergang vorbereitet werden. Die Erzieherinnen waren bemüht, über einen langen Zeitraum eine enge Beziehung zu den Kindern und Familien aufzubauen und lassen diese nun „ziehen“ – Stolz, Freude, Wehmut und auch Trauer können mit diesem Ereignis verbunden sein.
Im Team ist es wichtig, dass die Erzieherinnen der unterschiedlichen Gruppen gut zusammenarbeiten. Der Prozess des Übergangs fängt im Idealfall schon viele Monate vor dem Wechsel an – hier ist ein gutes Übergangskonzept und eine gute Planung gefragt!

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Die Signale der Kinder im Alltag https://kitakram.de/die-signale-der-kinder-im-alltag/ https://kitakram.de/die-signale-der-kinder-im-alltag/#respond Sun, 16 Nov 2014 07:51:52 +0000 http://kitakram.de/wordpress/die-signale-der-kinder-im-alltag/ ]]>

Filmpremiere „Ganz nah dabei – Alltagssituationen in Kitas für 0-3-Jährige“ mit Christel und Julian van Dieken.

Info´s zum Film

Autoren / Herausgeber
van Dieken, Christel; van Dieken, Julian; hrsg. von Bodenburg, Inga; Wehrmann, Ilse
ISBN:978-3-589-24830-8
Verlag: Cornelsen:
DVD + Begleitheft (72 Seiten)
Preis: 34,95€

Kinder dürfen mit Essen spielen – Schlafnester statt Gitterbetten – Die Haltung macht´s – sich ZEIT nehmen – Partizipation fängt mit dem Beobachten an.




Dieser Film gibt ErzieherInnen viele Argumente an die Hand, warum Alltagssituationen für die Entwicklung von Kindern so immens wichtig sind. Der Film wird Teams nachdenklich machen und in den Kitas spannende Diskussionen auslösen.

Mitte November 2014 zeigt der Cornelsen Verlag in Kooperation mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin den Film erstmals in der Hauptstadt. Erstaunlich ist der Ort der Präsentation: Im Berliner Zentrum, im Kino Arsenal am Potsdamer Platz, kommen viele interessierte Menschen zusammen. Ein Dokumentarfilm zum Thema „Alltagssituationen in der Kita“ am Potsdamer Platz – man soll es ja nicht überbewerten, aber irgendwie ist das ein gutes Gefühl.

 

Um es vorwegzunehmen. Wir sind in keinster Weise irgendwie an diesem Film beteiligt. Trotzdem möchten wir ihn Leitungen, FachberaterInnen, interessierten ErzieherInnen und Trägern an´s Herz legen. Denn die entscheidende Botschaft des Films lautet: Die Haltung der Erwachsenen ist das Wichtigste bei der Begleitung und Förderung der Jüngsten. In den täglichen Alltagssituationen verbergen sich unzählige Möglichkeiten um Kinder zu fördern, miteinander in´s Gespräch zu bringen, ihnen ein gutes Gefühl zu ihrem Körper zu vermitteln und sie bereits im frühesten Alter zu beteiligen.

Im Film wird schnell deutlich, dass Frau van Dieken und ihr Sohn Julian das Konzept der offenen Arbeit favorisieren, auch im U3-Bereich. Ein Frühstücksbuffet für die Jüngsten, unterschiedliche Essens- und Schlafzeiten für die Kinder, individuelle Wickelsituationen und lustvolle Mahlzeiten – das sind u.a. die Themen des Films.

Trotzdem bietet der Film auch Einrichtungen, die in Gruppen arbeiten, wertvolle Impulse. Ganz nebenbei enthält die DVD viele Beispiele guter Raumgestaltung.

Etwas unglücklich ist eine Aussage im Film, die besagt, dass Kinder immer Zugang zu Essen haben sollen. Dieses ist aus Sicht von Ernährungsexperten nicht richtig, denn dann erleben Kinder gar nicht mehr, wie es ist, Hunger zu verspüren. Nach der Filmpräsentation wurde diese Aussage mit den Filmemachern und dem Publikum diskutiert. Beim nächsten Schnitt würde Frau van Dieken diese Aussage „wohl eher rausschneiden“.

Der Film ist in einzelne Kapitel gegliedert und lässt sich dadurch gut bei Fortbildungen und Teamsitzungen einsetzen. Ein Begleitbuch liefert Hintergrundwissen und mögliche Arbeitsaufgaben.
Alles in allem: ein tolles, praxisnahes Arbeitsmaterial!

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Wickelzeit ist Beziehungszeit https://kitakram.de/wickelzeit-ist-beziehungszeit/ https://kitakram.de/wickelzeit-ist-beziehungszeit/#comments Thu, 08 May 2014 15:32:42 +0000 http://kitakram.de/wordpress/wickelzeit-ist-beziehungszeit/ Es gibt am Tag nicht viele Momente in der Krippe oder Kita, in denen die Kinder einen/eine Bezugserzieher/erzieherin ganz für sich allein haben. Die Bedeutung dieser wertvollen 1:1-Zeit geht im Alltagstrubel schnell verloren. Es gilt, dass sich das Team immer wieder reflektiert: Wie gestalten wir diese wichtige Pflegesituation? Nehmen wir uns ausreichend Zeit? Beteiligen wir die Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten?

Zitat, angelehnt an Julia Maier, Dipl. Pädagogin, 2010

Bedeutung und Gestaltung der Wickelsituation
Perspektivwechsel: Wenn Baby´s und sehr junge Kinder sich schon sprachlich äußern könnten, was würden sie sich wohl für die Wickelsituation wünschen?

Die wickelnde Person soll nur für mich da sein
Die wickelnde Person soll sich Zeit lassen
Die Person, die mich wickelt, soll mir vertraut sein
Der Erzieher/die Erzieherin soll in der Eingewöhnung schauen, wie Mama/Papa mich wickelt
Ich möchte keine Zuschauer beim Wickeln haben
Der Erzieher/die Erzieherin soll mir in die Augen schauen, wenn sie mich wickelt
Die wickelnde Person soll mit mir sprechen
Der Raum und auch die Erzieherhände sollen angenehm warm sein
Das Licht an der Decke darf nicht unangenehm sein
Meine beste Freundin soll dabei sein
Ich möchte kein „Fließbandwickeln“
Die Wickelsituation soll mir Spaß machen
Die Wickelsituation soll in ruhiger Atmosphäre stattfinden



Dieses „Hineinversetzen in die Kinder“ macht deutlich, dass die Betrachtung der Wickelsituation unter unterschiedlichen Aspekten erfolgen sollte.

 

Kommunikation

  • Augenkontakt halten
  • Handlungsschritte ankündigen: „Komm, wir gehen jetzt wickeln“, „Jetzt ziehe ich dir die Latzhose aus“……
  • Nach der Wickelsituation zusammen ein Bild/ein kleines Buch anschauen
  • Kein Spielzeug auf dem Wickeltisch legen, denn Spielzeug lenkt ab und unterbindet die Kommunikation
  • Beliebte Reime, Sprüche und Lieder als Doku im Wickelbereich aufhängen, damit alle wickelnden Personen Sprache fördern können

 

Wickelumgebung

  • Für angenehmes Licht und eine geeignete Wickeltemperatur sorgen.
  • Wickelsituationen immer gut vorbereiten (Habe ich alle notwendigen Utensilien griffbereit? Diese Frage ist auch ein wichtiger Hinweis für Praktikanten!)
  • Ggf. Reservefach anlegen, in dem Windeln oder Bodys bereitliegen, für den Fall, dass etwas fehlt.
  • Spiegel/Spiegelfolie über dem Wickeltisch anbringen, damit die Kinder den Wickelverlauf mitverfolgen können.
Eine Leinwand mit Spiegelfolie bekleben und einfach bunte Federn oder eine kleine Holzspielfigur anhängen. Fotografiert in der Kita Riemenschneiderweg in Berlin.
  • Spielmaterialien für wartende Kinder zur Verfügung stellen (Sitzbänke, Matten als Sitzgelegenheiten, Bücher…….)
  • Materialkorb mit Igelbällen, Federn usw. bereitstellen, die beim Wickeln nach Bedarf und Befindlichkeiten genutzt werden können (Achtung: nur bei Kindern, die das mögen!)
  • Bedeutung von Wickelsituationen für Eltern/Besucher dokumentieren

 

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Ein toller Speiseplan für Kinder und Eltern https://kitakram.de/ein-toller-speisenplan-fuer-kinder-und-eltern/ https://kitakram.de/ein-toller-speisenplan-fuer-kinder-und-eltern/#respond Sat, 23 Feb 2013 07:53:29 +0000 http://kitakram.de/wordpress/ein-toller-speisenplan-fuer-kinder-und-eltern/ Was gibt es heute zu essen? Dies ist eine Frage, die Kinder häufig an ihre Eltern oder Erzieherinnen richten? Ein Speiseplan, mit Fotos dokumentiert, zeigt Kindern anschaulich, was sie mittags oder am Nachmittag für leckere Speisen erwarten dürfen.

Ein Fotospeisenplan fördert die Selbständigkeit der Kinder, macht sie neugierig und fördert zudem den Austausch unter den Kindern und zwischen Eltern und Kindern. Was gibt es heute zu essen? Mag ich die Hauptmahlzeit oder den Nachtisch? Wie hat es gestern geschmeckt und was gibt es an meinem Geburtstag? Dies sind Fragen, die oft vor Speiseplänen diskutiert werden.

Zugegeben, es ist zu Beginn ganz schön viel Arbeit die ganzen Fotos zu erstellen. Doch ein Speiseplan kann allmählich wachsen. Nach und nach kommen zu den geschriebenen Texten die Fotos hinzu.

Dieser Speiseplan hat eine Größe von ca. 1,50 X 1,20 m.
Frühstück, Mittagessen und Vesper am Nachmittag werden gezeigt. Auch der Wochentag ist in jeder Spalte dokumentiert.
3 Mahlzeiten – 3 Bretter: alle sind gleich lang und wurden im gleichen Abstand voneinander angebracht.

Aber natürlich kann ein Speiseplan auch mit weniger Platzaufwand dokumentiert werden. Das hängt natürlich davon ab, welche Möglichkeiten es in eurem Eingangsbereich oder eurem Flur gibt.

Was kann helfen und worauf ist zu achten?

  • Während der Erstellung der Fotos muss ein Fotoapparat in der Küche bereit liegen.
  • Ihr solltet die einzelnen Komponenten auf dem Teller getrennt voneinander anrichten, damit die Kinder gut erkennen können, was es gibt.
  • Beim Fotografieren der Speisen solltet ihr möglichst darauf achten, dass die Speisen auf dem Teller schön angerichtet sind (z.B. auf einem Porzellanteller, mit nicht zu großen Portionen usw.) und eine einheitliche Unterlage verwendet wird.
  • Die Fotos in einheitlicher Größe ausdrucken, damit der Plan nicht zu unruhig wird.
  • Gibt es bei euch manchmal länderspezifische Gerichte? Dann sollten diese kenntlich gemacht werden. Ihr könnt das Gericht einfach auf einem andersfarbigen Blatt ausdrucken und das jeweilige Land dazuschreiben.
  • Den Speisenplan unbedingt an zentraler Stelle der Einrichtung aufhängen.
  •  

    Jedes Gericht wird nicht nur fotografiert, sondern auch aufgeschrieben. Beispiel für ein Mittagessen:
    Nudeln, Spinat, Käse
    Quarkspeise

     

    In unserem Beispiel wurden auf die Holzplatte jeweils durchsichtige Kunststofftaschen für Fotos und Ausdrucke angebracht. Beim Wechseln der Fotos und Papiere muss nichts festgesteckt oder angeheftet werden.

     

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Das bin ich! – Ideen zum Kennenlernen eigener Gefühle https://kitakram.de/das-bin-ich-ein-projekt-zum-kennenlernen-eigener-gefuehle-und-staerkung-des-selbstbewusstseins/ Fri, 07 Nov 2008 15:17:39 +0000 http://kitakram.de/wordpress/das-bin-ich-ein-projekt-zum-kennenlernen-eigener-gefuehle-und-staerkung-des-selbstbewusstseins/

In diesem Projekt soll die soziale Kompetenz der Kinder gefördert werden. Durch entsprechende Spiele, Gedichte und andere Angebote lernen die Jungen und Mädchen mit Gefühlen wie Angst, Wut, Trauer oder Freude umzugehen. Sie sollen angeregt werden, über ihre eigenen Gefühle zu reflektieren und die Gefühle anderer Kinder zu achten.
Gleichzeitig besteht das Ziel darin, die Kinder in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken. Wer sich selbst mag, fühlt sich sich sicher, kann positiv auf andere Kinder zugehen und somit Freundschaften schließen.

Gefühle sammeln und darstellen

Im Stuhlkreis werden von der Gruppe „Gefühle“ gesammelt, die die Kinder kennen (Freude, Trauer, Wut, Glück usw.). Die Erzieherin schreibt die Nennungen zusammen. Anschließend versuchen die Kinder alle Gefühle phantomisch darzustellen. Werden von den Darbietungen Fotos gemacht, kann man diese gut für spätere Spiele verwenden. Auch eine kleine Fotoausstellung zum Thema Gefühle regt die beteiligten Kinder an, immer wieder mal über ihre Gefühle zu sprechen.

„Gefühlsumfrage“

Gefühle sind wichtig und bei allen Menschen, ob groß oder klein, ob jung oder alt, vorhanden.
In der Gruppe kann erarbeitet werden, wie sich Gefühle äußern können.  Was machen die Kinder, wenn sie sauer, wütend, froh oder glücklich sind?
Und welche Situationen führen zu den unterschiedlichen Gefühlen. Was macht glücklich, wütend, traurig? Hierzu können die Kinder gut Illustrationen anfertigen, die zusammen mit den Fotos (siehe oben) ausgestellt werden können.
Und wie es mit den Erwachsenen? Haben die auch Gefühle? Eine Umfrage kann hier Antworten geben. Hierzu gehen die Kinder durch die Kita und befragen Erzieherinnen oder auch Eltern (Cassettenrekorder). Was tun Erwachsene, wenn sie sich über etwas sehr freuen oder ärgern?

Basteln eines Gefühlsbarometers

Unterschiedliche Gefühle werden von den Kindern mimisch dargestellt und fotografiert. Die Fotos werden anschließend auf eine Scheibe geklebt. In die Mitte der Scheibe wird ein Zeiger angebracht, der beweglich ist. Dieses Gefühlsbarometer kann fester Bestandteil eines Morgenkreises oder einer Kinderkonferenz werden. Kinder, die mögen, können die Scheibe für sich einstellen und kurz erzählen, welches Gefühl sie in sich spüren und warum. Wenn ihr dies regelmäßig macht, lernen die Kinder schnell über ihre Gefühle zu reden.



Für das Gefühlsbarometer benötigt ihr:

  • Feste, farbige Pappe als Untergrund und für den Zeiger
  • Fotos oder gemalte Bilder von den verschiedenen Gefühlen
  • Eine Musterbeutelklammer
  • Schere, Kleber
Lieder

Wir werden immer größer,
jeden Tag ein Stück.
Wir werden immer größer,
das ist ein Glück.
Große bleiben gleich groß,
oder werden klein.
Ich, ich werde immer größer,
ganz von allein……
(Aus Copyrightgründen steht hier nur den Anfang, hier könnt ihr euch das Lied anhören:Lied auf youtube)

Spiellied: Wenn einer sagt, ich mag dich du
Wenn einer sagt. „Ich mag dich, du, ich find dich ehrlich gut!“
Dann krieg ich eine Gänsehaut und auch ein bisschen Mut.
Wenn einer sagt: ………
(Auch hier achte ich auf´s Copyright. Der Text und die Melodie sind von Rolf Krenzer, hier könnt ihr euch das Lied anhören: Lied auf youtube)

Hilfsmittel zum Wut-Ablassen

Kissenschlacht / Schaumstoffballabwerfen
Für die Dauer des Projektes (und darüber hinaus) können leicht Kissen oder kleine Schaumstoffbälle angeschafft werden. Sind zwei Kinder richtig sauer aufeinander, können sie sich gegenseitig abwerfen und somit „Luft ablassen“.

Der Streittisch
Ein kleiner Tisch mit 2 Stühlen kann zum Streitschlichtertisch umfunktioniert werden. Im Konfliktfall setzen sich zwei Kinder an diesen Tisch und versuchen, ihren Streit ohne Einmischung anderer zu lösen.

Eigene Ideen der Kinder
Fragt die einzelnen Kinder, was ihnen gut tut, wenn sie wütend sind. Die Kinder wissen das oftmals schon ganz allein. Helfen kann ein bestimmtes Kuscheltier oder Spielzeug, eine Umarmung, ein lautes Schreien, in den Garten gehen……. vielleicht sammelt ihr diese Hilfsmittel der Kinder mal auf einem Plakat.

Spiele

„Das Doch und Nein Spiel“ – ein Spiel, in dem auch mal leise Kinder die Möglichkeit haben, laut zu sein!
Zwei Kinder setzen/stellen sich gegenüber. Es wird mit allen Kindern ein Zeichen vereinbart, welches bedeutet, dass man das Spiel nicht weiter spielen möchte (z.B. Heben einer Hand).
Ein Kind sagt immer lauter werdend Nein und das andere Kinder antwortet darauf auch immer lauter werdend Doch. Die Kinder spielen so lange, bis ein Kind das Stoppzeichen anzeigt.

„Dirigentenspiel“
Alle Kinder sitzen im Kreis, ein Kind geht aus dem Raum.
Eins von den Kindern wird der Dirigent, der von seinem Platz aus unterschiedliche Bewegungen macht, die alle anderen Kinder dann nachmachen müssen. Das wieder hereinkommende Kind muss nun raten, welches Kind der Dirigent ist.

„Spiegelbild“
Zwei Kinder kommen in die Kreismitte. Eines der Kinder drückt nur mit Gesten und Mimik einen bestimmten Gefühlszustand aus.Das zweite Kind stellt sich dem ersten gegenüber auf. Als „Spiegelbild“ muss es alle Gesten und auch den Gesichtsausdruck des anderen Kindes genau nachmachen. Für kurze Zeit verharren beide Kinder in ihrer Haltung, damit die anderen sich Bild und Spiegelbild in Ruhe ansehen können. Welches Gefühl stellen die beiden dar?

Vertrauen aufbauen durch einen „Hindernislauf“
In einem Raum der Einrichtung wird ein abwechslungsreicher Hindernis-Parcours
aufgebaut, wie z.B. eine Bank, ein Kriechtunnel, einige Gegenstände zum Übersteigen oder ein auf dem Boden liegendes Balancierseil.

Spielverlauf:
Die Kinder finden sich paarweise zusammen. Jeweils einem Kind werden die Augen verbunden. Dann muss es den Parcours vom Startpunkt bis zum Ziel durchlaufen, ohne ein Hindernis auszulassen. Das kann natürlich nur klappen, wenn das sehende Kind hilft. Es darf seinen „blinden“ Partner stützen, führen und ihm den Weg beschreiben.

Medien: Bilderbücher und CD

  • Anna und die Wut (Christiana Nöstlinger)
  • Das große und das kleine Nein (Gisela Braun u. Dorothe Wolters)
  • Mächtig mutig – ein Angst-weg-Buch (Hiller, Schäfer, Garanin)

CD

„Unterwegs nach Tutmirgut“ – Kinderliedertour der BZgA

Quellen
www.sicherheid.de

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