Professionalität – KitaKram.de https://kitakram.de Vielfältige Kitaideen aus der Praxis für die Praxis Mon, 03 Oct 2022 06:24:16 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9.9 Konzept, Schwerpunkt oder Philosophie eurer Einrichtung dokumentieren https://kitakram.de/konzept-schwerpunkt-oder-philosophie-eurer-einrichtung-dokumentieren/ https://kitakram.de/konzept-schwerpunkt-oder-philosophie-eurer-einrichtung-dokumentieren/#respond Sat, 03 Sep 2022 08:20:29 +0000 http://kitakram.de/wordpress/konzept-schwerpunkt-oder-philosophie-eurer-einrichtung-dokumentieren/


Bilder sagen oft mehr als Worte. Daher ist es für Eltern, Kinder und Besucher sehr hilfreich und interessant, wenn ihr das Konzept oder den Schwerpunkt eurer Einrichtung mit Fotos dokumentiert. Begleitend zu den Fotos müssen oftmals nur noch ein paar Sätze oder Schlagwörter ergänzt werden.

Viele Eltern und Besucher sind keine pädagogischen Fachleute – daher freuen sie sich über anschauliche und informative Dokumentationen. Bildung findet fast in allen Situationen statt – aber woher sollen Eltern das wissen?

Dokumentationen (die ihr idealerweise mit den Kindern gemeinsam erstellt), schaffen Sprachanlässe im Alltag. Die Kinder können ihren Eltern die Fotos „erklären“ und sich untereinander von den dargestellten Aktionen/Situationen berichten. WICHTIG: Die Dokumentationen müssen hierfür auf Kinderhöhe gezeigt werden. Ist dies nicht möglich, kann ein Hocker hilfreich sein.

Hier seht ihr die sieben Bildungsbereiche des Berliner Bildungsprogrammes. Jeder Bilderrahmen zeigt aus den Kindergruppen Alltagsfotos zu einem Bildungsbereich. Erklärungen zum Berliner Bildungprogramm finden sich im achten Bilderrahmen (Bildmitte). Jeder Bilderrahmen hat die Größe DIN A2. Die farbigen Blätter sind DIN A4 groß und geben den Bildungsbereich wieder, z.B. Musik oder Soziale und kulturelle Umwelt. Die Fotos in den Rahmen haben überwiegend die Größe 20 X 15 cm.



Was lernen Kinder im Kindergarten? Die Erzieherinnen haben in diesem Beispiel zu verschiedenen Themen (Sprache, Naturwissenschaft, Soziale Beziehungen usw.) ein DIN A4 Blatt gestaltet: es enthält Beschreibungen aus dem Alltag und dazu passend ein Foto. Jedes der DIN A4 Blätter ist laminiert.

Neben dem Schwerpunkt, dem Konzept oder dem Bildungsprogramm kann auch die Philosophie einer Einrichtung mit Hilfe sogenannter Thementafeln verdeutlicht werden. Mariele Diekhof (Fachberaterin, Bildquelle) hat Beispiele solcher Thementafeln in´s Internet gestellt. Hier könnt ihr die Beispiele anschauen: Kitabuch.de
Eine Broschüre zum Thema Thementafeln könnt ihr auch direkt über Frau Diekhof beziehen:
Fachberaterin Mariele Diekhof

 

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Wie geht es uns als Team miteinander? https://kitakram.de/wie-geht-es-uns-als-team-miteinander/ https://kitakram.de/wie-geht-es-uns-als-team-miteinander/#respond Sat, 05 Feb 2022 08:37:02 +0000 http://kitakram.de/wordpress/wie-geht-es-uns-als-team-miteinander/

„Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s einfach gemacht.“  (Unbekannt)

 

In vielen Einrichtungen arbeiten kleine, mittelgroße oder sehr große Teams miteinander. Je nach Struktur des Hauses sieht man sich täglich oder auch nur wenige Male in der Woche. Monatliche oder wöchentliche Teamsitzungen sind oft prall gefüllt mit Inhalten, die miteinander besprochen, diskutiert und abgestimmt werden müssen. Da bleibt oft wenig Zeit mal darüber nachzudenken, wie es dem Team selbst geht.

Kürzlich haben wir in einer Berliner Kita im Personalraum ein großes Plakat gesehen und zum Glück fotografieren dürfen. Das Team hat sich in einer gemeinsamen Sitzung Zeit genommen, um das eigene Miteinander zu reflektieren. Eine sehr schöne und vor allem wichtige Idee. Arbeitet ein Team gut und gern miteinander, so spiegelt sich das im Alltag mit den Kindern wieder. In solchen Kitas unterstützt man sich gegenseitig, lacht miteinander, tauscht gerne Ideen aus, ist die Konkurrenz weniger groß und – sehr wichtig, traut man sich auch Dinge zu sagen, die man nicht angemessen findet oder die man ändern möchte.

Vielleicht ist eine jährliche Bestandsaufnahme zur Arbeit im Team ja auch eine gute Idee für euch?!

Mögliche Überschriften für die Bestandsaufnahme:

1. Das gefällt mir in unserer Teamarbeit gut und soll erhalten bleiben.
2. Das gefällt mir nicht und hier wünsche ich es mir anders.



 

Wichtig:
Wenn die Statements der einzelnen Erzieher und Erzieherinnen vorgebracht werden, dürfen diese seitens der anderen nicht kommentiert werden. Jeder hat ein eigenes Recht auf Empfindungen und Einschätzungen. Nachdem alles gesammelt wurde, könnte der nächste Schritt darin bestehen, abzustimmen, welche Punkte auf der „gefällt-mir-nicht-Seite“ im Team besprochen und bearbeitet werden sollen. Vielleicht werden ja einige Punkte mehrmals genannt, so dass sich sofort eine Dringlichkeit ergibt.

Für die Bestandsaufnahme können farbige Moderationskarten verwendet werden. Eine Begrenzung an Karten könnte hilfreich sein, damit jede Kollegin/jeder Kollege sich nicht in Kleinigkeiten verliert, sondern Prioritäten setzt. Möglicher Arbeitsauftrag: Jede/jeder hat für die „gefällt-mir-Seite“ und die „gefällt-mir-nicht-Seite“ jeweils zwei (oder 3) Moderationskarten zur Verfügung.

 

 

Die Leiterin der Kita, in der wir dieses Plakat fotografieren durften, hat die Äußerungen aller Kolleginnen und Kollegen nach der Sitzung noch einmal auf ein kleineres Format gebracht und anschließend im Personalraum aufgehängt. Somit ist die Bestandsaufnahme für alle sichtbar und kann in den folgenden Teamsitzungen immer wieder thematisiert werden, um den ein oder anderen Punkt miteinander zu besprechen.

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Ideen für Kindergarderoben https://kitakram.de/ideen-fuer-kindergarderoben/ https://kitakram.de/ideen-fuer-kindergarderoben/#respond Tue, 20 Jul 2021 15:19:00 +0000 http://kitakram.de/wordpress/ideen-fuer-kindergarderoben/
Der erste Gang der Kinder und Familien führt morgens in der Regel in den Garderobenbereich. Wir möchten euch Gestaltungsideen aus Kita´s zeigen, die sich in der Praxis bewährt haben, wie z.B. dieses Zitat als Willkommensgruß für Eltern.

 

In Garderoben sollte ausreichend Platz zum An- und Ausziehen zur Verfügung stehen. Vor allem bei Kindern unter drei Jahren benötigen nicht nur die Kinder, sondern auch die Pädagogen und Eltern Sitzmöglichkeiten, um die Kinder auf ihren Schoß nehmen zu können.
Viele Kinder setzen sich beim An- und Ausziehen gerne auf den Boden. Daher ist es ratsam, den Boden möglichst frei zu lassen, so dass sich mehrere Kinder gleichzeitig umziehen können.



Die Kindergarderoben sollten durch Fotos und/oder die Namen der Kinder gekennzeichnet werden. In diesem Beispiel entschieden sich die Erzieherinnen für weiße Rahmen und einheitliche Fotogrößen – dies bringt „Ruhe“ in die Garderobe.

Garderoben sind oft voll. Hausschuhe, Regenhosen, Gummistiefel, Wechselwäsche, Sportsachen …… müssen untergebracht werden. Damit nicht alles in Tüten an den Haken hängen muss, kann man für jedes Kind eine zusätzliche Box oder Kiste zur Verfügung stellen. Sollen auch Regenjacken oder Gummistiefel in den Boxen verstaut werden, müssen sie abwaschbar und wasserdicht sein.

Manchmal dauert es lange, bis alle Kinder an- oder ausgezogen sind. Bücherkisten oder Wandspiele können Wartezeiten überbrücken.

Diese Info macht die Arbeit und Haltung einer Einrichtung transparent und kann dazu beitragen, dass viele Kinder in praktischer Kleidung in die Kita kommen.

 

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Willkommensbriefe formulieren https://kitakram.de/eingewoehnung-neuer-kinder-beispiele-fuer-elternbriefe/ https://kitakram.de/eingewoehnung-neuer-kinder-beispiele-fuer-elternbriefe/#respond Fri, 07 Aug 2020 11:05:55 +0000 http://kitakram.de/wordpress/eingewoehnung-neuer-kinder-beispiele-fuer-elternbriefe/

Die Eingewöhnung in der Krippe oder im Kindergarten – wie wir Eltern unterstützen können

Für pädagogische Fachkräfte ist die Eingewöhnung ein sich regelmäßig wiederholendes Ereignis. Für neue Kinder und Eltern jedoch beginnt mit der Eingewöhnung ein aufregender und ungewohnter Lebensabschnitt. Zum ersten Mal geben Eltern ihr Kind in fremde Hände. Auch wenn es sich dabei um Profis handelt, für die Eltern ist das „Abgeben“ Ihres Kindes ein oftmals sehr schwerer Schritt.
Erleichtern können wir den Eltern die Eingewöhnung, indem wir viel mit ihnen reden und stets ansprechbar sind. Briefe oder Flyer zur Eingewöhnung geben den Eltern notwendige Informationen und erklären ihnen mögliche Reaktionen ihres Kindes.

Ihr habt die Eltern schon mündlich bei der Anmeldung oder an einem Infonachmittag informiert? Trotzdem würde ich den Eltern noch etwas Schriftliches in die Hand geben, damit sie immer wieder mal darauf zurückgreifen können. Denn zu Beginn einer Eingewöhnung erhalten die Eltern so viele Informationen, dass schon mal etwas vergessen oder falsch verstanden werden kann. Auch gibt es oft Verunsicherungen im Laufe der Eingewöhnung, weil das Kind noch viel weint oder sich zu Hause plötzlich anders verhält. Ein Willkommensbrief, der auf diese möglichen Situationen eingeht, kann Eltern und Familien Unsicherheiten nehmen.

Im Folgendem findet ihr Auszüge aus Willkommensbriefen, die in der Praxis verwendet werden und die ich im Internet gefunden habe. Die vollständigen Briefe findet ihr jeweils unter den angegebenen Linkadressen.

Willkommensbrief 1:



„Liebe Eltern,
das folgende Merkblatt für die Eingewöhnung Ihres Kindes
soll dazu beitragen, dass sich Ihr Kind bei uns gut einge-
wöhnt und langfristig wohl fühlt.
Mit einer schrittweisen und dem individuellen Tempo
Ihres Kindes angepassten Eingewöhnung, wollen wir ge-
meinsam mit Ihnen eine solide Grundlage für ein ver-
trauensvolles Zusammensein über viele Jahre hinweg
schaffen.
Ein/e Erzieher/in wird vom Kinderhaus aus die erste Be-
zugsperson für Ihr Kind sein. Dazu bitten wir Sie, Ihre
Zeiten mit den Arbeitszeiten des/der Erzieher/in abzu-
stimmen.
Sie können sich darauf verlassen, dass Ihr Kind von sich
aus aktiv wird und von sich aus auf die neue Umgebung
zugeht, wenn es dazu bereit ist.Das bedeutet,
– dass Sie sich für die Eingewöhnung Zeit nehmen müssen.
Wir gehen davon aus, dass Ihr Kind ca. 14 Tage benötigt,
bis es seine/n Bezugserzieher/in als Vertrauensperson
akzeptiert.“……………

Quelle: www.toolbox-bildung.de (Kinderhaus des Kind und Beruf e.V.)

Willkommensbrief 2:
…….“Mit welchen Reaktionen können Sie während der
Eingewöhnungszeit rechnen?
Zunächst wird Ihr Kind versuchen, sich in der Ein-
richtung zu orientieren. In der Gruppe wird es sich
eher abwartend und beobachtend verhalten. Sein
Spiel ist noch nicht intensiv und ausdauernd, den
Gruppenraum erkundet es erst allmählich.
Zuhause kann es müde und unausgeglichen sein
und wird wenig oder gar nichts erzählen.
Etwa ab der zweiten Woche wird es versuchen,
seinen Platz in der Gruppe zu finden. Es kann
häufiger vorkommen, dass es dabei Konflikte
mit anderen Kindern gibt.

Auch die Ruhebedürftigkeit am Nachmittag kann
noch anhalten, und es kommt öfter vor, dass ein
Kind morgens nur mit Unlust in den Kindergarten
geht oder auch gar nicht gehen möchte. Diese Re-
aktionen sind also nichts Auffälliges, sondern
normal.

Jedes Kind braucht seine eigene Zeit für die Eingewöhnung.“
………..
Quelle: Musterbrief zur Eingewöhnung vom Staatsinstitut für Frühpädagogik München:   https://www.ifp.bayern.de/veroeffentlichungen/elternbriefe/

Auf der Webseite „Deutsche Liga für das Kind“ findet ihr eine detaillierte Beschreibung des Berliner Eingewöhnungsmodells. Einige Textpassagen eignen sich gut für einen Willkommensbrief zur Eingewöhnung.

Eingewöhnung in der Krippe von E. Kuno Beller: http://liga-kind.de/fk-202-beller/

Für mich ist es ein wichtiges, unabdingbares Ritual: neue Kinder und ihre Familien werden am ersten Eingewöhnungstag in Form eines Aushangs Willkommen geheißen. Wenig Aufwand, große Wirkung! Ein kitakram-Beispiel findet ihr hier:  Aushang für neue Kinder und Familien

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Buchtipp: Wir kennen unsere Rechte! https://kitakram.de/buchtipp-wir-kennen-unsere-rechte/ https://kitakram.de/buchtipp-wir-kennen-unsere-rechte/#respond Fri, 13 Dec 2019 07:26:09 +0000 https://kitakram.de/?p=6640

Wir kennen unsere Rechte!

Kinderrechte in der Kita umsetzen

AWO Ostwestfalen-Lippe e.V. (Hrsg.), 2018

Elena Bütow, Britta Kaske



56 Seiten, 9,99€

ISBN-13: 978-3451006999

Wir kennen unsere Rechte! Kinderrechte in der Kita umsetzen

Dieses Sonderheft setzt sich intensiv, einschlägig und sehr praxisorientiert mit dem Thema Kinderrechte  in Kindertagesstätten auseinander. Anfangs werden die Hintergründe, also was dahinter steckt, gut verständlich beschrieben. Dadurch wird nochmal deutlich, warum das Thema Kinderrechte in der Pädagogik so bedeutsam ist. Anschließend gehen die Autorinnen kurz darauf ein, wie sich das Bild vom Kind im Lauf der Zeit gewandelt hat und welche Rolle die pädagogischen Fachkräfte beim Thema Kinderrechte zukommt. Auch die Zusammenarbeit mit Eltern wird thematisiert: Wie können die Kinderrechte für Eltern transparent gemacht werden, wie kann man mit Eltern über Kinderrechte in’s Gespräch kommen und wie kann man mit strittigen Themen umgehen?

Und dann geht es auch schon los, mit den vielfältigen Praxisimpulsen, die zeigen, wie Kinderrechte bewusst und kindgerecht in der Kita gelebt und gestaltet werden können.

„Den Kindern eine Stimme geben“ (Seite 29)

Ein bekanntes Beispiel ist, beim Treffen einer Entscheidungsfindung mit Muggelsteinen in der Kindergruppe abzustimmen.

Wenn eine Kindergruppe Süßigkeiten (oder Materialien) untereinander gerecht aufteilen soll, dann regt dies an, sich zu verständigen, Absprachen zu treffen und zu verhandeln.

 

Ein anderer Praxistipp im Buch zeigt, wie man Kinderrechte am Elternabend thematisieren kann (Seite 23):

Zum Beispiel indem die Fachkräfte verschiedene Gegenstände, die für einzelne Rechte stehen, in die Mitte legen. Anhand der verschiedenen Utensilien lassen sich die einzelnen Rechte gut erläutern:

  • Eieruhr: Recht auf Freizeit
  • Kopfkissen: Recht auf Erholung
  • Ball: Recht auf Freizeit und freies Spiel
  • usw.

Die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis ist wirklich gut gelungen. Die Erfahrungen der Kitas der AWO OWL e.V., auf die zurückgegriffen wurde, zeigen viele Handlungsmöglichkeiten zum Thema Kinderrechte auf. Die Praxisbeispiele orientieren sich dabei an den aus Autorinnensicht zehn wichtigsten Kinderrechten. Alle Beispiele sind von Teams entwickelt und erprobt worden und sollen für die Leserinnen und Leser Impulse für unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten bieten. 

Auf der letzten Seite des Heftes befindet sich ein Überblick über die Kinderrechte (Schutzrechte, Förderrechte und Beteiligungsrechte).

Wenn ihr euch in eurer Einrichtung zum Thema Kinderrechte „auf den Weg machen wollt“, so kann euch diese Broschüre eine wertvolle Hilfe sein.

Buchtipp: Carina und Heike

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Bilderbücher – sooo wichtig! https://kitakram.de/bilderbuecher-wichtige-helfer-fuer-erzieherinnen-paedagogen-und-tagesmuetter/ https://kitakram.de/bilderbuecher-wichtige-helfer-fuer-erzieherinnen-paedagogen-und-tagesmuetter/#respond Fri, 04 Oct 2019 14:36:36 +0000 http://kitakram.de/wordpress/bilderbuecher-wichtige-helfer-fuer-erzieherinnen-paedagogen-und-tagesmuetter/ Warum ist es uns in Schulen, Kitas, Krippen und Tagespflegeeinrichtungen so wichtig, Geschichten oder Bilderbücher vorzulesen und anzuschauen? Wir Fachkräfte wissen, wie unterstützend Geschichten für die Sprachanregung und Sprachförderung der Kinder sind. Nicht allen Eltern ist klar, was beim Anschauen und Vorlesen von Büchern passiert. Daher hat Sara, unsere Expertin für Bilderbücher, einen erklärenden Text für Eltern formuliert. Diesen Text könnt ihr einfach kopieren und ggf. auch abändern, so dass er für euch und eure Einrichtung stimmig ist.

Wenn ihr den Text groß ausdruckt, auf ein schönes Papier aufklebt und/oder rahmt und dann noch ausdrucksstarke Fotos konzentrierter Kinder beim Anschauen eines Bilderbuches oder beim Zuhören einer Geschichte ergänzt, habt ihr eine hilfreiche und anschauliche Dokumentation für Eltern geschaffen.

Beispieldokumentation———————-Beispieldokumentation————————–Beispieldokumentation

Fotoquelle: pixabay

Unsere Bücherecken



Der Ort der “Bücherecke“ oder auch die Umgebung der Bücherregale, wie das Sofa, der Sessel, der Teppich oder der Tisch, sind Orte der Entspannung.

Beim Betrachten von Bildern aus Büchern oder dem Zuhören von Geschichten können die Kinder die Welt um sich herum kurzzeitig ausblenden.

Sie tauchen ab in eine Welt ihrer Vorstellungen und Gefühle………

Besonders bei Geschichten, die die kindliche Lebenswelt ansprechen und beinhalten, reagieren Kinder innerlich emotional.
Mal emphatisch, mal belustigt, mal verwundert, mal traurig oder wütend.

Durch gezielte Angebote mit Büchern (bei den Kleinen mit Bildern) zu bestimmten Themen (z.B . Geschwister, Umwelt, Straßenverkehr, Pflanzen, Tiere, Gefühle) können wir die Kinder begeistern und motivieren, sich mit ihrer Welt auseinanderzusetzen. Diese Auseinandersetzung kann als Gespräch, durch Mimik, Nachfragen oder auch der Bitte nach Wiederholung erkennbar sein.

Das enge Zusammensitzen, sich anschmiegen oder auf dem Schoß sitzen, vermittelt Kindern beim Betrachten von Büchern ein Gefühl der Geborgenheit und Wärme. –> Meine Erzieherin/mein Erzieher widmet sich ganz mir, ich werde wahr- und ernst genommen.

Durch häufige Wiederholungen des Vorlesen eines Buches prägen sich Kinder die gesprochenen Worte ein. Der Klang (die Aussprache) und Bedeutung eines Wortes wird so verinnerlicht. Kinder erweitern dadurch ihren eigenen Wortschatz.

Beim Stellen von gezielten, offenen Fragen wie zB:
„Was glaubst du passiert gleich……?“
„Wie sieht denn der Mann hier aus….?“ ,
regen wir Kinder zum Nachdenken und Formulieren ihrer Sprache an.

Die “Arbeit mit Büchern“ ist eine alltägliche, wunderbare Sprachförderung.

Besonders das Betrachten von lustigen, heiteren Büchern vermittelt in Gruppen ein wunderbares Gemeinschaftsgefühl.

Wir lieben Bücher!

Verfasserin des Textes: Sara Flanagan, Sprachförderkraft und Erzieherin

 

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Kitaarbeit im Wandel https://kitakram.de/kitaarbeit-im-wandel/ https://kitakram.de/kitaarbeit-im-wandel/#respond Tue, 26 Mar 2019 15:39:25 +0000 http://kitakram.de/wordpress/kitaarbeit-im-wandel/ Prof. em. Dr. Wilma Aden-Grossmann, Universität Kassel
Vortrag im Rahmen der Veranstaltung „Invest in Future“ in Stuttgart, 2012.

Kita -Arbeit und Strukturen im Wandel

In meinem Vortrag werde ich die Entwicklung der Kindertagesstätten in den vergan­genen 50 Jahren skizzieren. Dabei richte ich mein Augenmerk vor allem auf die Struktur der Institution Kindertagesstätte und auf die Rolle von Erzieherinnen und auf die Arbeitsanforderungen an diese sowie an die Leiterinnen. Betrachtet wird auch der Wandel des familienpolitischen Hintergrundes und dessen Einfluss auf die Entwicklung des Betreuungsangebotes.

Kindergärten in den 1950er und 1960er Jahren

Versetzen wir uns zurück in die 1960er Jahre. Damals war die Familienpolitik von einer traditionellen Auffassung der geschlechtsspezifischen Aufgaben- und Rollen­verteilung in der Familie geprägt. Die gesetzlichen und fiskalischen Entscheidungen gingen davon aus, dass allein die Familie, insbesondere die Mutter für die Versor­gung der Kinder verantwortlich ist. Ein überhöhtes und idealisiertes Bild der sich aufopfernden Mutter wurde damals auch von den Medien verbreitet. Die Hausfrau­enehe war gesellschaftlich akzeptiert und galt als die ideale Form der Ehe schlecht­hin, und nur wenn ausschließlich die Mutter das Kind betreue, so glaubte man, würde es sich gesund entwickeln. Die Zahl berufstätiger Mütter war dementsprechend ge­ring.



Die Zeit von etwa 1950 bis Mitte der 1960er Jahre war eine besonders familienbe­tonte Phase. Sie ist gekennzeichnet durch den Anstieg der Eheschließungen und der Geburtenüberschüsse. „Das bürgerliche Familienmodell, die sog. Hausfrauenehe war in jener Zeit wie nie zuvor stark verbreitet.“ (Fünfter Familienbericht, 1994, S. 70)

Einen großen Einfluss auf die Bewertung der Mutterrolle hatte das Gutachten von John Bowlby „Mütterliche Zuwendung und geistige Gesundheit“, das er 1951 im Auftrag derWeltgesundheitsorganisation erstellte. Bowlby stellte darin fest, dass die mütterliche Zuwendung für die psychische Gesundheit genau so wichtig sei wie Vit­amine und Proteine für die physische Gesundheit. Mutterliebe sei nicht ersetzbar und der einzig wichtige Faktor bei der Erziehung. Obwohl Bowlby nicht explizit auf die familienergänzende Erziehung in Kindertageseinrichtungen einging, wurde sein Be­richt herangezogen, um die Ablehnung von Kinderkrippen, Kindergärten und Kinder­horten zu begründen. Für Kinder sei die Betreuung und Erziehung durch die Mutter das beste, und nur wenn die Familie versagte, sollten institutionelle Angebote bereit­gestellt werden. Dieser Argumentation folgte auch die Familienpolitik der CDU-Re­gierungen in den 50er und 60er Jahren. Ein Ausbau der familienergänzenden Einrich­tungen sollte nicht erfolgen, denn durch die Bereitstellung von mehr Plätzen in Kin­dertageseinrichtungen würde man der Müttererwerbstätigkeit, die nicht erwünscht war, Vorschub leisten. Nach den Vorstellungen des Familienministeriums sollten Kinderkrippe und Kindergarten nur in Notfällen in Anspruch genommen werden. In den 1960er Jahren standen nur für jedes dritte Kind zwischen drei und sechs Jahren Plätze in Kindergärten zur Verfügung, wobei das Angebot an Ganztagsplätzen je nach Region und Stadt zwischen 10 und 18 Prozent lag.
Besonders knapp war das Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahre.

Plätze in Kinderkrippen 1978

Bundesgebiet West-Berlin Hamburg Frankfurt Braunschweig
1,40% 18,90% 8,80% 4,00% 3,40%

In kleineren Städten und Gemeinden, ja sogar in mittelgroßen Städten wie z. B. in Fulda mit überwiegend katholischer Bevölkerung gab es überhaupt keine Betreu­ungsangebote für Kinder unter drei Jahren. Angesichts der Diskrepanz zwischen der Nachfrage und der viel zu geringen Zahl von Ganztagsplätzen in Kinderkrippen und Kindergärten bestimmten soziale Kriterien über die Aufnahme von Kindern. Diese waren in der Regel:

  • Erkrankung der Mutter,
  • die Überlastung der Mutter durch eine große Kinderzahl
  • eine unabdingbar notwendige Erwerbstätigkeit
  • Alleinerziehende Mütter

Folglich waren mehr als ein Drittel der Mütter alleinerziehend, ein weiteres Drittel waren Eltern mit Migrationshintergrund. schließlich befanden sich Kinder in den Ganztagseinrich­tungen, deren Eltern gering verdienend waren. In der Öffentlichkeit wurde die Betreuung des Kleinkindes in der Krippe als ein Notlösung angesehen und Mütter der Krippenkinder wurden diskriminiert, weil sie nicht auf eine Berufstätigkeit verzichten, wollten bzw. konnten, wenn sie nicht von Sozialhilfe leben wollten.
Der Beruf der Kindergärtnerin bzw. Erzieherin ist ein typischer Frauenberuf. 1969 schrieb Helge Pross, dass die Berufsentscheidung junger Mädchen nachhaltig von den Vorstellungen beeinflusst wird, dass der angestrebte Beruf dem weiblichen We­sen entsprechen müsste.

„Die Wesensvorstellungen, Widerschein der tatsächlichen Verhältnisse, legen Frau­en vor allem auf erzieherische, pflegende, dienende Arbeiten fest. Insofern Mädchen sich an ihnen orientieren, haben sie nur scheinbar frei gewählt.“ (Pross, H., 1969, S. 39)1

Damals war die Verweildauer der Kindergärtnerin in ihrem Beruf meist kurz, da es vielen jungen Frauen vor allem darum ging, die Jahre zwischen dem Schulabschluss und der Heirat bzw. der Geburt des ersten Kindes sinnvoll zu füllen. Zudem galt die Ausbildung als eine gute Vorbereitung auf die Aufgaben als Mutter und Hausfrau.
Die hohe Fluktuation und die ungenügende Zahl an Ausbildungsplätzen in den Fachschulen führten dazu, dass Erzieherinnen fehlten. Folglich stellte man Mitarbeit­er mit geringerer Qualifikation oder ohne pädagogische Ausbildung ein. Nur 45 Pro­zent waren Kindergärtnerin bzw. Erzieherin. Ansonsten wurden Kinderpflegerinnen, Kinderkrankenschwestern, Praktikanten und eine nicht unerhebliche Zahl ohne jed­wede pädagogische Ausbildung beschäftigt.

Das niedrige Ausbildungsniveau wirkte sich negativ auf die Qualität der pädagogi­schen Arbeit aus. Die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen waren wenig attraktiv. Neben der eigentlichen pädagogischen Arbeit musste sie vielfach Verwaltungs- und Putzarbeiten leisten. Erzieherinnen wurden für die Vor- und Nachbereitung auch keine Entlastungsstunden gewährt – wie sie für Lehrer selbstver­ständlich sind. Die Leiterin war in der Regel vom Gruppendienst nicht freigestellt. Elternabende für alle Eltern waren höchst selten, einen Elternbeirat gab es noch nicht, und die Beratung der Eltern beschränkte sich meist auf die Gespräche „zwischen Tür und Angel“ beim Bringen oder Abholen der Kinder. Einzelberatungen von Müttern durch die Leiterin waren auch eher die Ausnahme. Ferner fehlten regelmäßige Fortbildungsveranstal­tungen, genauso Team­beratungen.
Die pädagogischen Vorstellungen damals waren bei Eltern und Erzieherinnen ande­re als heute. Allgemein erachtete man es als wichtig, dass Kinder gehorchen lernten und sich willig den Forderungen der Erwachsenen fügten. Hinzu kam, dass aufgrund der großen Kindergartengruppen ein strenger, oft auch autoritärer Erziehungsstil weit verbreitet war.
… Die Anzahl der Kinder, die eine Kindergärtnerin zu betreuen hatte, ist mit heuti­gen Verhältnissen nicht vergleichbar. So kam zum Beispiel zum Jahresende 1950 in Ulm auf eine Betreuungsperson mehr als 32 Kinder. Noch im Jahr 1969 lag die durch­schnittliche Gruppenstärke bei 35 Kindern.“
(Pflugmann-Hohlstein, B.: Kinderbetreuung gestern, heute, morgen. In:Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 4/2012, S. 46)

Die 1970er Jahre: Paradigmenwechsel

Schon in den 1960er Jahren wurde in Fachkreisen und in Fachzeitschriften die Päd­agogik des Kindergartens als nicht mehr zeitgemäß kritisiert. Zu einem Paradigmen­wechsel, nach dem der Kindergarten als eine Stätte frühkindlicher Bildung und nicht mehr als sozialfürsorgerische Einrichtung bewertet wurde, kam es aber erst 1970 durch die Veröffentlichung des „Strukturplans für das deutsche Bildungswesen“, her­ausgegeben von der Bildungskommission des deut­schen Bildungsrates. In diesem wird zum ersten Mal die gesellschafts- und bildungspolitische politische Bedeutung der Frühpädagogik herausgestellt. Der Kindergarten, der bis dahin von der Bildungspolitik wenig beachtet wurde und als sozialfürsorgerische Einrichtung galt, wird nunmehr als unterste Stufe des Bildungswesens, also als eine Bildungseinrich­tung definiert.
Kritisiert wird in dem Strukturplan unter anderem der niedrige Ausbildungsstand der Mitarbeiterinnen in den Kindergärten. Ferner werden in diesem Gutachten die professionellen Anforderungen an die Erzieherin sehr differenziert beschrieben:
Die Erzieherin soll in der Lage sein,

  • den Entwicklungsstand des einzelnen Kindes zu beurteilen,
  • individuelle pädagogische Hilfen zu planen,
  • Gruppenprozesse zu beobachten und zu lenken;
  • didaktisches Material funktionsgerecht einzusetzen,
  • mit ausgearbeiteten Curricula umzugehen,
  • selbständig Pläne für die Programmgestaltung zu entwerfen,
  • den Erfolg ihrer Arbeit zu überprüfen,
  • mit behinderten u. benachteiligten Kindern verant­wortungsvoll umzugehen.

(vgl. Deutscher Bildungsrat (1970): Strukturplan für das deutsche Bildungswesen. Empfehlungen der Bildungskommission. Bad Godesberg, S. 118)

Erstmals wird hier von Bildungspolitikern auf die Benachteiligung von Kindern aus sozial schwachen Familien im Bildungswesen hingewiesen, die durch eine frühzeiti­ge Förderung ausgeglichen werden müsste. Eine Aufgabe, an der Kindergärten und Schulen bis heute arbeiten. Insgesamt kann man sagen, dass der Strukturplan für die Entwicklung der Kindergärten vor allem für die Erziehungswissenschaftler und päd­agogischen Fachleute sehr wichtig war und dadurch der Entwicklung des Elementar­bereichs einen Schub gab. Ein entscheidender Schritt des Kindergartens auf dem Weg zur Bildungseinrichtung war hierdurch erfolgt.

Aber nicht nur pädagogische Fachleute, sondern auch viele Eltern vor allem aus dem akademischen Milieu waren sowohl mit dem unzulänglichen Angebot an Kin­dergartenplätzen, als auch mit der Pädagogik des Kindergartens unzufrieden. Ihre Kritik artikulierten sie in der sich bildenden antiautoritären Erziehungsbewegung. Sie demonstrierten für den Ausbau der Plätze in Kindertagesstätten, setzten sich für klei­ne Gruppen in Kindergärten und Grundschulen ein und gründeten die ersten von El­terninitiativen getragenen Kinderläden, die für großes Aufsehen sorgten. (Frankfurt 1967, Berlin und Stuttgart 1968 sowie an vielen anderen Universitätsstädten).

Auch wenn die Zahl der antiautoritären Kinderläden vergleichsweise ge­ring war, so beeinflussten sie dennoch nachhaltig die pädagogische Praxis in Kindergärten und die Erziehungsleitbilder vieler Familien. Die Historikerin Dagmar Herzog führt aus, dass die „mit der antiautoritären Kindererziehung zusammenhängenden Grundvor­stellungen die Fantasie weiter Kreise der Achtundsechziger Generation sowie viele Liberale aus der Elterngeneration an(regten). Die Bewegung veränderte nicht nur die in Kindergärten, sondern auch die in Grundschulen geübte Praxis in der Bundes­republik und beeinflusste in zahllosen Familien das Eltern-Kind-Verhältnis.“ (Her­zog 2005, S. 200)

Im folgenden nenne ich einige Aspekte dieser alternativen pädagogischen Praxis, die auf andere pädagogische Institutionen ausstrahlten. Nannten die Kinder in den Kindertagesstätten die Erzieherin meist „Tante“, also z. B. „Tante Inge“, so ließen sich in den Kinderläden die Erzieherinnen, die nunmehr „Be­zugspersonen“ genannt wurden, mit dem Vornamen anreden, um damit auszu­drücken, dass Erwachsene und Kinder sich auf gleicher Ebene begegneten. Das ist heute in vielen Kindertagesstät­ten üblich, jedoch glaube ich nicht, dass den Erzieherinnen der Zusammenhang zur antiautoritären Erziehungsbewegung bewusst ist.
Ähnliches gilt für das Lernen. In den Kinderläden verstand das Lernen als einen Aneignungsprozess, den die Erzieherinnen helfend und unterstützend begleiten soll­ten. Primär sollte das Lernen von den Fragen des Kindes ausgehen. Lernziele sollten nicht vorgegeben und die Lernprozesse nicht durch die Erzieherin gelenkt werden. Die Kinder sollten ihre Bedürfnisse frei äußern und selbst regulieren. Die Erzieherin­nen sollten daher möglichst nicht in Auseinandersetzungen in der Gruppe eingreifen. Dies veränderte die Rolle der Erziehe­rinnen in den Kinderläden grundlegend, ihre Aufgabe war es sich als „Bezugsperson“ den Kindern zur Verfügung zu stellen. Die Kinderläden versuchten neue Wege in der Erziehung zu gehen und verstanden ihre Einrichtungen auch als Experimente freier Erziehung. Aus der Sicht der damaligen Kindergärten erschien das Geschehen in den Kindergärten chaotisch und für die Kin­der befürchtete man das Schlimmste. Nun, das ist nicht eingetroffen, in der Mehrzahl haben sie als Erwachsenen ihren Weg gemacht, wurden Rechtsanwalt, Koch, Filme­macher, Künstler oder Eventmanager, um einige Beispiele zu nennen.

In der antiautoritären Erziehung kam der neuen Sicht des Verhält­nisses Kind-Er­wachsener besondere Bedeutung zu. Durch die Bil­dung von Kinderkollektiven sollte die Übermacht der Erwachsenen gemildert bzw. aufgehoben werden und damit dem Kind die Mög­lichkeit autonomen Handelns gesichert werden. Die Erwachsenen selbst – so lautete die Forderung – müssten sich verändern, wenn sie repressionsfrei mit Kindern umgehen wollten; dies sollte durch die ständige Reflexion des eigenen Verhaltens im Elternkollektiv be­wirkt werden.
Die Kinderläden waren für politisch interessierte Studierende und junge Pädagogin­nen und Pädagogen interessant und vor allem junge Männer waren durchaus von den Erziehungsexperimenten fasziniert. Das führte dazu, dass in den Anfangsjahren bis zu 20 Prozent Männer in den Kinderläden beschäftigt wurden. Prominentes Beispiel ist der heutige Europa-Abgeordnete der Grünen Daniel Cohn-Bendit, der Anfang der 1970er Jahre als Bezugsperson in einem Kinderladen arbeitete.
Zwar war die Bezahlung in den Kinderläden niedrig und lag z. T. unterhalb dessen, was Kinder­gärtnerinnen in Einrichtungen kommunaler oder freier Träger erhielten. Aber die Kindergruppen waren wesentlich kleiner – meist zwischen 12 und 15 Kin­dern – und es wurden Vorbereitungszeiten auf die Arbeitszeiten angerechnet. Neu wa­ren die re­gelmäßigen Elternabende, auf denen sowohl die pädagogische Konzeption als auch das Verhalten einzelner Kinder diskutiert wurde. Des weiteren bemühte man sich um die Partizipation der Kinder bei allen sie betreffenden Entscheidungen.
In der Nachfolge der antiautoritären Kinderläden bildeten sich Elterninitiativ-Kitas, das sind Tageseinrichtungen für Kinder, die sich in der Trägerschaft eines gemeinnüt­zigen Elternvereins befinden. Manche bestehen schon seit den 1970er Jahren. Bis in die Gegenwart hinein werden neue Elterninitiativ-Kitas gegrün­det, wobei sie viele Plätze für Kinder unter drei Jahren anbieten und damit an manchen Orten das einzige Angebot für diese Altersstufe sind.
Statistiken, aus denen die Anzahl der Elterninitiativ-Kitas und die von ihnen ange­botenen Plätze bundesweit ersichtlich sind, existieren nicht. Dass Elterninitiativ-Ki­tas in bemerkenswertem Umfang Betreuungsplätze anbieten lässt sich jedoch an der Anzahl der Elterninitiativen, die in den Dachverbänden Mitglieder sind, abschät­zen: Für das Jahr 2009 gaben die folgenden Dachverbände an, wie viele Elterninitia­tiven bei ihnen Mitglied sind.

Elterninitiativen in Dachverbänden

Verbände Anzahl der Einrich­tungen Anzahl der Plätze
Paritätischer Wohlfahrtsverband 1120 43.000
Bundesarbeitsgemeinschaft Elter­ninitiativen e.V 8500 150.000
Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten 300 6.000

Quelle: Aden-Grossmann, 2011, S. 154

Kindergarten nach der Wiedervereinigung

Mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten begann auch ein neues, nunmehr gemeinsames Kapitel der frühkindlichen Erziehung. Ich möchte daher noch einen kurzen Blick auf die Entwicklung des Kindergartens in der DDR werfen.
In der Familienpolitik verfolgte die DDR gänzlich andere Ziele als die Bundesre­publik. Ihre familienpolitischen Maßnahmen zielten von Anfang an darauf hin, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Folglich war es ihr Bestreben, für alle Kinder unter sechs Jahren Plätze in Ganztagseinrichtungen zu schaffen. In der DDR war die Berufstätigkeit der Frau und auch der Mütter erwünscht, und jedes Kind hatte einen gesetzlichen Anspruch auf einen Platz in einer Tageseinrichtung. Mitte der 1950er Jahre standen – ähnlich wie in der Bundesrepublik – nur für jedes dritte Kind ein Platz in einer Kinderkrippe oder in einem Ganztagskindergarten zur Verfügung. Jedoch schritt der Ausbau zügig voran und Mitte der 1980er Jahre war das Ziel erreicht. Um den damit gestiegenen Bedarf an Kindergärtnerinnen zu befriedigen, wurde die Zahl der Ausbildungsplätze an Fachschulen erhöht und ein Fernstudium mit dem Abschluss als staatlich anerkannte Kindergärtnerin eingeführt.
Im Unterschied zur Bundesrepublik wurde der Kindergarten nicht der Jugendhilfe zugeordnet, sondern bildete die unterste Stufe des Bildungswesens. Offenbar stärkte die Zugehörigkeit zum Bildungswesen das Selbstwertgefühl der Erzieherinnen, denn sie fühlten sich in ihrem Beruf gesellschaftlich anerkannt.
Im Rahmen des Einigungsverfahrens wurde das Kinder- und Jugendhilfegesetz auf das Gebiet der ehemaligen DDR übertragen und trat dort bereits am 3. Oktober 1990 mit dem Tag der Wiedervereinigung in Kraft. Damit wurde auch in den neuen Bun­desländern der Kindergarten vom Bildungswesen abgetrennt und der Jugendhilfe zu­geordnet. Ich erinnere mich noch an etliche Gespräche mit Erzieherinnen, die dies als eine Herabstufung empfanden.
Gestiegene Anforderungen
Betrachten wir die Entwicklung seit 2000, so fällt sogleich ins Auge, dass sich die öffentli­che Wahrnehmung grundlegend geändert hat. Ob in der Kommunalpolitik oder in der Landes- und Bundespolitik die Belange der Kindertageseinrichtungen werden breit diskutiert. Der Besuch des Kindergartens wird von fast allen Eltern be­fürwortet und gewünscht. Auch die Qualifikation der Mitarbeiter ist gestiegen, so dass heute alle eine fachliche Ausbildung haben, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau. Fortbildungen werden regelmäßig angeboten.

Die Anforderungen an die Erzieherinnen sind in den letzten Jahren gestiegen wie die folgenden Stichworte zeigen. Sie soll:
Anforderungen an die Erzieherinnen

  • die von den Ländern verabschiedeten Bildungspläne umsetzen,
  • Kinder mit Migrationshintergrund sprachlich fördern,
  • empathisch und beziehungsfähig sein,
  • fähig sein, im Team zu arbeiten.
  • Eltern beraten,
  • die Entwicklung der Kinder dokumentieren.

Auch die Anforderungen an Leiterinnen sind erheblich gestiegen. Sie sollten des­halb für diese Aufgaben freigestellt sein. Zu ihren Aufgaben gehören:

Anforderungen an die Leiterinnen

  • Kooperation mit Institutionen, Grundschule, Jugendamt, EB
  • Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Homepage)
  • Führung von Mitarbeitergesprächen
  • Erstellung der Dienstpläne
  • Zusammenarbeit mit Eltern, Träger, Behörde (Kommune)
  • Aufnahme neuer Kinder
  • Erledigung div. Verwaltungsaufgaben, Anschaffungen
  • Erarbeitung der Konzeption in Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen
  • Anleitung von Praktikanten

Angesichts der wachsenden Anforderungen an Erzieherinnen und Leiterinnen for­dert die Robert-Bosch-Stiftung eine Anhebung des Ausbildungsniveau für Erziehe­rinnen, dass an vergleichbare pädagogische Berufe, z. B. dem des Grund­schullehrers, angeglichen werden müsste. Daher fördert sie die Entwicklung von Curricula für neue Studiengänge an fünf Hochschulen.
So sind seit 2004 neue Studiengänge an Fachhochschulen und Uni­versitäten ent­standen, die ein auf die Pädagogik der frühen Kindheit spezialisiertes Studium anbie­ten. Peer Pasternack, Direktor des Instituts für Hochschulforschung der Universität Halle, weist darauf hin, dass aus den Hochschulstudiengängen jährlich nur etwa 2.200 Absolventen hervorgehen, wohingegen jährlich knapp 17.000 Erzieher/innen an den Fachschulen ihre Ausbildung abschließen. „Das heißt: Auf absehbare Zeit ist nicht mit einem Systemwechsel zu rechnen. Die Fachschulen werden für längere Zeit die wesentlichen Lieferanten des Berufsnachwuchses für den frühpädagogischen Be­reich bleiben“ (www.ErzieherIn.de vom1.3.2011). Abgesehen von der zu recht gefor­derten Anhebung des Ausbildungsniveaus besteht schon seit einigen Jahren ein ekla­tanter Fachkräftemangel.

„Wie geht’s im Job?“

Da stellt sich die Frage, wie es um die Berufszufriedenheit steht. Das deutsche Ju­gendinstitut hat 2007 im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft eine Untersuchung durchgeführt und unter dem Titel „Wie geht’s im Job“ veröffentlicht. Dabei wurden knapp 2000 Erzieherinnen befragt. Überwiegend unzufrieden sind sie hinsichtlich der Höhe ihres Einkommens, mit den Aufstiegsmöglichkeiten und mit dem gesellschaftlichen Ansehen ihres Berufs.

Erzieherinnen nach ihrer Zufriedenheit

Unzufrieden Teils, teils zufrieden
Einkommenshöhe 53,70% 26,6 19,7
Aufstiegsmöglichkeiten 56,9 22,2 20,8
Arbeitsplatzsicherheit 26,8 24,8 48,5
Gesellschaftliches Ansehen 65,8 22,6 11,6

Quelle: Kita- Studie der GEW: Wie geht’s im Job? Tabelle S. 37

Dabei wurde festgestellt, dass das Einkommen im durchschnitt 2.100 €. „Damit lie­gen sie deutlich unter den Verdienstmöglichkeiten in anderen ‚Frauenberufen‘: So verdienen beispielsweise Bürofachkräfte durchschnittlich 2.600 €, Bankkauffrauen verdienen 2.900 und Einzelhandelskauffrauen 2.700 €. Lediglich Verkäuferinnen ver­dienen mit 1.900 € noch etwas weniger. Dementsprechend ist mehr als die Hälfte (53,7%) nicht mit der Höhe des Einkommens zufrieden. Insgesamt sehr hoch ist die Motivation sich fortzubilden, allerdings führen Zusatzqualifikationen nicht zu einer Verbesserung des Einkommens. (GEW a.a.O. S.46)
Die Untersuchung ergab, dass Erzieherinnen in ihrem Beruf überwiegend zufrieden sind. Dabei nennen sie im positiven Sinn:

Gründe für Berufszufriedenheit

  • Vielseitigkeit der Arbeit (Neues dazulernen, Wissen und Können voll einset­zen)
  • Handlungsspielräume (Arbeit selbständig planen, Einfluss auf Zuteilung der Arbeit)
  • Soziale Unterstützung (Verlass auf Kolleginnen/Leitung, Zusammenhalt in der Einrichtung)
  • Information und Mitsprache (Leitung berücksichtigt Ideen und Vorschläge, MA werden ausreichen informiert)

Die folgende Tabelle zeigt, welche Maßnahmen sich Erzieherinnen zur Verbesse­rung ihrer Arbeitssituation wünschen:

Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituation

Mehr Vorbereitungszeit 65,20%
Mehr Personal 65,10%
Regelmäßige Supervision 37,00%
Ruhezonen für Kinder 33,10%
Mehr Fortbildungen 33,60%
ErwachsenengerechteMobiliar 28,00%
Bessere materielle Ausstattung 25,70%

Quelle: KiTa-Studie der GEW: Wie geht’s im Job? Frankfurt Oktober 2007, S. 45

Dass es vielen Erzieherinnen mit ihren Forderungen ernst ist, haben sie in den ver­gangenen Jahren durch Demonstrationen und Streik, für die auch Eltern Verständnis hatten, bewiesen. Dabei ging es natürlich um eine bessere Bezahlung, aber nach den Berichten zur urteilen, aber eine bessere Ausstattung mit Personal käme auch den Kindern zugute. Dass Erzieherinnen bereit sind, offensiv ihre Interessen zu vertreten zeugt davon, dass ihr Selbstbewusstsein und ihr Selbstwertgefühl in gleichem Maß gewachsen ist wie die gesellschaftliche Anerkennung der Bildung und Erziehung in Kitas.

Literatur
Aden-Grossmann, Wilma (2011): Der Kindergarten. Geschichte, Entwicklung, Konzepte. Weinheim, Basel: Beltz

Aden-Grossmann, Wilma (1992): Kindergarten und Pädagogik. Grundlagentexte zur deutsch-deutschen Bestandsaufnahme. Weinheim, Basel:Beltz

Deutscher Bildungsrat (1970): Strukturplan für das deutsche Bildungswesen. Empfehlungen der Bildungskommission. Bad Godesberg

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Pross, Helge (1969): Bildungschancen von Mädchen in der Bundesrepublik. Frank­furt.
Pflugmann-Hohlstein, Barbara: Kinderbetreuung gestern, heute, morgen. In: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 4/2012, S. 45-48

Internetseiten
www.ErzieherIn.de

www.kitakram.de – Infos für interessierte Erzieher und Eltern

13.10.2012, Prof. Dr. Wilma Aden-Grossmann

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Zusammenarbeit mit Eltern https://kitakram.de/zusammenarbeit-mit-eltern/ https://kitakram.de/zusammenarbeit-mit-eltern/#respond Sun, 10 Mar 2019 08:22:20 +0000 http://kitakram.de/wordpress/zusammenarbeit-mit-eltern/

Eine schriftliche Elternbefragung ist ein wichtiges Instrument, mit dessen Hilfe ihr herausfinden könnt, in welchen Bereichen in der Elternschaft eine große Zufriedenheit vorherrscht und wo es dagegen noch „Stolpersteine“ in der Zusammenarbeit von Einrichtung und Eltern gibt.

Die Elternbefragung

Eine schriftliche Elternbefragung muss allen Eltern der Einrichtung die Möglichkeit geben, sich zur Qualität der Kita zu äußern. Daher gilt: je nach Klientel sollten auch Fragebögen in den Sprachen der Familien oder zumindest zusätzlich in Englisch zur Verfügung stehen.

Folgende Bereiche können abgefragt werden:

  • Zufriedenheit mit Öffnungs-/Schließzeiten der Einrichtung
  • Zufriedenheit bei der Bringe- und Abholsituation
  • Raumangebot/Raumausstattung (ausreichend Raum?, vielfältiges Materialangebot?)
  • Zufriedenheit über Austauschmöglichkeiten mit pädagogischen Fachkräften und Leitung (Entwicklungsgespräche, Tür- und Angelgespräche usw.)
  • Zufriedenheit mit Verpflegung (Speiseplan, Umgang mit Allergien, Gestaltung der Mahlzeiten)
  • Zufriedenheit mit Projekten und Angeboten
  • Zufriedenheit mit der Transparenz von Projekten, dem Tagesablauf
  • Umgang mit Beschwerden
  • Zufriedenheit mit Einbindung der Eltern in der Einrichtung
  • Fühlen sich Kinder und Eltern wohl in der Einrichtung?
  • Gehen die Fachkräfte feinfühlig mit den Kindern in den Kontakt
  • In welchen Bereichen bringen sich Eltern gern ein? Wird dies seitens der Kita ermöglicht?
  • Welche Form der Zusammenarbeit sollte ausgebaut werden? (Themenelternabende, Feste, Einzelgespräche, Hospitationen usw.)
  • Wünschen sich Eltern mehr Unterstützungformen seitens der Kita?

Ausgabe der Elternfragebögen

Diese Schritte helfen, eine möglichst hohe Elternbeteiligung zu erreichen:

  • Die Elternfragebögen stehen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung (das Übersetzen der Fragebögen in verschiedene Sprachen ist sehr zeitaufwendig, daher unbedingt daran denken, dass man diese Arbeit frühzeitig angeht)
  • Die Fragebögen werden den Eltern persönlich durch die Erzieherinnen überreicht und den Eltern wird vermittelt, wie wichtig die Rückmeldung der Eltern für das Team ist.
  • Haben die Eltern die Möglichkeit unter jeder Frage Anmerkungen einzutragen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass gute Ideen und konstruktive Kritik geäußert werden.
  • Ein schön gestalteter Korb/Kasten an zentraler Stelle und vielleicht noch auf einem mit Blumen bestückten Tisch erinnert Eltern ansprechend an die Fragebogenaktion
  • Gebt euren Eltern ausreichend Zeit zum Ausfüllen der Fragebögen (mindestens 2 bis 3 Wochen)
  • Ein Aushang sollte Eltern deutlich machen, wie hilfreich die Elternbefragung für die weitere Entwicklung der Kita ist.
  • Ein guter Zeitpunkt für eine Elternbefragung ist das Frühjahr oder der Frühsommer, denn dann haben sich auch relativ „neue“ Eltern zur Kitaarbeit bereits ein Bild gemacht.
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5 Schritte für einen gelingenden Elternabend https://kitakram.de/elternabend-in-der-kita/ https://kitakram.de/elternabend-in-der-kita/#respond Sat, 11 Aug 2018 15:47:43 +0000 https://kitakram.de/?p=6225

Jede Kita und jede Kitagruppe unterscheidet sich von der Lage, der Ausstattung, dem Team, der Kindergruppe und natürlich auch von den Eltern her. In manchen Kitas kennen die Eltern die Kita und die anderen Eltern bereits sehr gut, in anderen dagegen kann es sein, dass sich die Eltern am ersten Elternabend des Kitajahres zum ersten Mal sehen. Es gibt aus unserer Sicht daher nicht die Tipps für den richtigen Elternabend. Aber wenn ihr einige Dinge berücksichtigt, ist schon mal ein guter Anfang gemacht….

Einladung

Wie geht es euch selbst, wenn ihr zu einer Sitzung oder einer Elternveranstaltung eingeladen werdet? Möchtet ihr wissen, was Inhalt der Veranstaltung ist, wie es abläuft und wie lange es längstens dauert? Wir schon. Daher gehören diese Paramater unseres Erachtens nach unbedingt in die Einladung. Wann fängt es an, was gibt es für Inhalte/Tagesordnungspunkte und wann ist die Veranstaltung vorbei?

Der Einladungstext kann durch Zeichnungen oder kleine Basteleien der Kinder ergänzt werden, entweder auf dem Blatt selbst oder auf einem Briefumschlag. Oftmals übergeben die Kinder die von ihnen gestaltete Kitapost/Elternpost mit ganz viel Stolz.

Für euch ist es hilfreich, wenn ihr um Rückmeldungen bittet, ob die Eltern teilnehmen oder nicht. Somit könnt ihr euch besser auf die Veranstaltung einstellen.



 

Vorbereitung des Raumes

Der Raum sollte groß genug, gut gelüftet und aufgeräumt sein. Erwachsenenstühle tragen sehr zum Wohlbefinden der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei. Je nach Größe der Gruppe gibt es die Möglichkeit einen Stuhlkreis zu stellen oder Tischgruppen im Raum zu verteilen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein Stuhlkreis etwas Aufwand ist (oftmals müssen Tische zur Seite geräumt und später wieder zurückgeräumt werden), aber dafür einen guten Austausch ermöglicht, da sich alle beim Reden anschauen können. Sitzen die Eltern dagegen an Tischen, haben sie sich nicht alle im Blick, ohne dass sie sich ständig umdrehen müssen. Wenn der Raum groß genug ist, könnt ihr kleine Hocker in einen Stuhlkreis einbinden, auf denen die Eltern Getränke abstellen können und ihr kleine Snacks (z.B. Salzstangen) verteilen könnt, wenn ihr welche anbietet.

Technik und Materialien

Benötigt ihr Technik für eine Powerpoint, das Präsentationen eines Films oder von Fotos? Wichtigste Regel hierzu: die Technik UNBEDINGT im Vorfeld ausprobieren, damit es im Ernstfall auch funktioniert.

Möchtet ihr Materialien präsentieren, wie z.B. Flyer, Bücher oder Spielmaterialien? Je nach Umfang könnt ihr diese in der Mitte des Stuhlkreises oder auf einem Materialtisch im Raum präsentieren. Die Mitte des Stuhlkreises oder der Materialtisch kann durch einen Stoff/eine von Kindern bemalte Papiertischdecke vorbereitet werden, dadurch hebt ihr die Materialien hervor. Gerade, wenn sich Eltern noch nicht gut kennen, ist ein Materialtisch eine gute Sache, da Eltern schon ein wenig schmökern können, bis die Veranstaltung beginnt. Schnell kommen sie dabei mit anderen Eltern in’s Gespräch. Auch euer Thema für den Elternabend kann mit Hilfe von Materialien  ergänzt werden.

Ein hübscher Wiesenblumenstrauß oder Zweige mit Bastelkreationen der Kinder sind ein schöner Willkommensgruß.

Vielfalt in der Kita erleben

In einer Kita in Norddeutschland setzen sich die Pädagoginnen/Pädagogen gemeinsam mit den Kindern mit dem Thema „Jedes Kind ist anders, jedes Kind ist besonders“ auseinander. Auf dem Elternabend wird gezeigt, welche Materialien zu diesem Thema bereits vorhanden waren bzw. neu angeschafft wurden. Das Erstaunen ist groß, als die Eltern erfahren, dass jetzt in jeder Gruppe Hautfarbenstifte für die Kinder zur Verfügung stehen, damit alle Kinder die Möglichkeit haben, die eigene Hautfarbe realistisch zu malen.

Inhalte des Elternabends

Unsere professionelle und engagierte Arbeit können wir im Rahmen eines gut geplanten Elternabends sehr gut sichtbar machen!

Wenn ihr überlegt, was ihr an dem Abend „transportieren“ wollte, welche Inhalte für die Eltern und euch wichtig sind, könnt ihr euch folgende Fragen stellen bzw. solltet ihr im Team folgende Fragen absprechen:

  • Möchtet ihr den Ablauf des Abends auf einem Flipchartpapier oder auf einem großen Blatt festhalten? Wenn ja, wer von euch hat eine gute Schrift oder zeichnet gerne?
  • Wer übernimmt die Begrüßung, die Moderation des Abends und die Verabschiedung?
  • Müssen die Elternvertreter neu gewählt werden? Wenn ja, gibt es in der Kita für dieses Prozedere einen festen Ablauf? Habt ihr ggf. noch „alte“ Elternvertreter oder Elternvertreterinnen dabei, die euch diesen Tagesordnungspunkt abnehmen können? Am besten lasst ihr diese Eltern dann auch kurz erzählen, wie sie ihre Aufgabe erlebt haben, denn dann können sich alle Eltern ein Bild machen.
  • Welche Inhalte möchtet ihr wie vermitteln bzw. über welche Inhalte möchtet ihr mit den Eltern in den Austausch gehen? Ist es der Tagesablauf mit seinen vielen Erfahrungs-, Entdeckungs- und Lernmöglichkeiten? Ist es das aktuelle Projekt, an dem die Kinder arbeiten oder ist es das Thema „Zusammenarbeit mit der Schule“? Ein Elternabend ist immer eine hervorragende Möglichkeit um die professionelle Arbeit der Gruppe/der Kita vorzustellen – es lohnt sich daher, diese Inhalte sehr gut vorzubereiten. Die Möglichkeiten wie ihr das macht, können ganz unterschiedlich sein: z.B. könnt ihr von eurem Tag oder von eurem Projekt berichten oder ihr könnt die Kinder im Tun filmen oder sie zu einer Sache interviewen und diesen Film auf dem Elternabend zeigen (Datenschutz beachten). Eine andere Möglichkeit ist es, eine externe Person zu einem Thema einzuladen.
  • Eltern haben Verständnisfragen, möchten sich zu Themen äußern und mit euch Fachkräften und anderen Eltern in’s Gespräch kommen. Daher ist es wichtig, dass ihr für diesen Austausch Zeit einplant, so dass der Zeitrahmen des Elternabends nicht „gesprengt“ wird.

Einstieg in den Elternabend, wenn sich die Eltern noch nicht gut kennen – hier ein paar Beispiele

Kennenlernspiele mit Eltern – bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Die einen haben die Erfahrung gemacht, dass Einstiegsspiele oder Kennenlernspiele sehr gut geeignet sind, um die Atmosphäre aufzulockern, um Eltern miteinander in’s Gespräch zu bringen oder um die eigene Arbeit aufzuzeigen. Andere Pädagoginnen/Pädagogen sind strikt gegen spielerische Methoden: „wir spielen den ganzen Tag, dann nicht noch am Elternabend“, „die Eltern fühlen sich doch veräppelt“.  Ihr müsst selbst entscheiden, was zu euch und zu eurer Elterngruppe passt!

 

  • Die Eltern stellen sich kurz vor und nennen den Namen und das Alter Ihres Kindes. Mögliche Erweiterung: zum Anfangsbuchstaben des Kindervornamens beschreiben die Erwachsenen ihre Tochter oder ihren Sohn. Beispiele: Nele – ist immer sehr offen und neugierig. Darius – ist ein echter Detektiv, der immer alles genau wissen will.
  • Die Eltern nehmen sich aus einem schönen Korb Murmeln in beliebiger Anzahl, ohne dass ihr sagt, was damit passiert. Wenn alle Eltern da sind, erzählt jede Mutter/jeder Vater so viele Dinge über sich oder das eigene Kind, wie sie/er Murmeln in der Hand hält.
  • Im Vorfeld des Abends lasst ihr die Kinder ein Bild von ihren Eltern malen. Diese Bilder legt ihr vor dem Elternabend auf die bereit gestellten Stühle und die Eltern setzen sich auf den Stuhl, auf dem sie das Kunstwerk Ihres Kindes vermuten. Variante: die Kinder beschreiben im Vorfeld, was oder mit wem sie in der Kita gern und oft spielen. Diese Äußerungen werden von euch mitgeschrieben und auf die Stühle gelegt.
  • Aus Fortbildungen kennt ihr es fast alle, das klassische Faden- oder Ballspiel: die Eltern werfen sich gegenseitig ein Wollknäuel oder einen Ball zu und stellen sich bzw. ihr Kind abwechselnd vor.
  • Ihr bittet die Eltern beim Ankommen auf einem kleinen Zettel aufzuschreiben, was sie sich für das eigene Kind in dem Kitajahr wünschen. Diesen Wunsch oder diese Wünsche lesen die Eltern bei der Vorstellungsrunde vor. Alle Wünsche werden am Schluss gesammelt und aufgehängt, z.B. an einem Ast oder an einer Pinnwand. Sehr oft fallen bei dieser Methode Wünsche wie „soll Spaß haben“, „soll andere Kinder kennen lernen“, „soll selbstbewusst werden“ usw. Für euch und die anderen Eltern ist es wichtig und interessant zu hören, welche Vorstellungen die Eltern haben und was sie sich auch von euch als Fachkräfte wünschen, denn ihr gestaltet ja die pädagogische Arbeit. Nach einem halben oder nach einem Jahr könnt ihr diese Wünsche wieder hervorholen und mit den Eltern reflektieren, ob die damaligen Wünsche in Erfüllung gegangen sind.

Diesen Wunschbaum haben wir in Kopenhagen bei einer Kunstaktion fotografiert – ähnlich könnte er in einer Kita im Eingangsbereich aussehen, vielleicht dann mit farbigen Papieren.

Bei allen Einstiegsmethoden, Kennenlernspielen oder Inhaltsvermittlungen solltet ihr immer daran denken, dass es Eltern geben kann, deren Möglichkeiten mit der deutschen Sprache eingeschränkt sind oder die wenig Erfahrungen mit solchen Veranstaltungen haben. Das gilt für Nicht-Muttersprachler, Legastheniker, Analphabeten, Menschen, die wenig schreiben oder sich nicht vor Gruppen äußern mögen………

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Buchtipp: Stress wirkungsvoll begegnen https://kitakram.de/buchtipp-stress-wirkungsvoll-begegnen/ https://kitakram.de/buchtipp-stress-wirkungsvoll-begegnen/#respond Sun, 15 Jul 2018 06:31:40 +0000 https://kitakram.de/?p=6074

Atempausen für Erzieherinnen. Mit wirkungsvollen Stress-weg-tipps den Tag gelassen meistern.
Petra Bartoli y Eckert & Ellen Tsalos-Fürter (2008)
Verlag an der Ruhr
144 Seiten, 21,99 €
ISBN 978-3-8346-2219-8

Buchtipp: Atempausen für Erzieherinnen. Mit wirkungsvollen Stress-weg-Tipps den Tag gelassen meistern

In diesem Buch findet man ein „wildes“ Sammelsurium an Ideen und Anregungen, um sich den beruflichen wie auch privaten Alltag zu erleichtern. Gerade in Zeiten der immer steigenden Anforderungen im Erzieherberuf  kommt es darauf an, sich kleine Auszeiten zu gönnen.

Im Grunde ist im Buch für jedermann / frau, ob Erzieher/in, Leitung oder als Privatperson, etwas dabei. Die Autorinnen greifen unter anderem Themen wie die Gestaltung des Alltags, Zeitmanagement, der Umgang mit Krisen und Konflikten sowie teambildende- und pflegende Maßnahmen, auf. Des Weiteren geht es um Gesundheit von Rücken und Stimme, gesunde Snacks für zwischendurch wie auch Inspirationen für mehr Wohlbefinden.



Das Layout, wie auch die einzelnen Seiten, sind überwiegend in beruhigenden Tönen gehalten, versehen mit abwechslungsreichen Bildern und Fotos, von einer Schatztruhe bis hin zu der Abbildungen einer Hängematte und Naturbildern, die uns an entspannte Momente denken lassen.

Das umfangreiche Buch enthält 11 Kapitel mit unterschiedlichen Themen:

  • Ein paar Worte vorab
  • Ihr Alltag – Das macht ihn leichter
  • Sie sind ein Teamplayer – aus gutem Grund
  • Der Gruppenraum – Ihr Lieblingsort
  • Haltung bewahren – Stärken Sie Rücken, Hüfte und Co.
  • Ihre Stimme – ein wichtiges „Werkzeug“
  • Ihr Pausensnack – schnell, gesund und lecker
  • Abschalten und Entspannen – Das haben Sie verdient!
  • Kurze Auszeit – „Time-out“ im Mitarbeiterzimmer
  • Das gehört dazu – Krisen und Konflikte meistern
  • Inspiration – der magische Mittwoch
  • Ich, ich und nochmal ich – Der Tag gehört mir!

 

Wer gerne systematisch vorgeht und ein Buch normalerweise von Anfang bis zum Schluss liest, könnte von den einleitenden Worten beziehungsweise den ersten, kunterbunt gemischten Aufzählungen irritiert sein, da die Themen an dieser Stelle meiner Meinung nach nicht unbedingt logisch aufeinander aufbauen. Es lohnt sich aber das Buch quer zu lesen und sich von der breiten und vielfältigen Palette an Ideen inspirieren zu lassen. Ziel ist es, zur inneren Ruhe zu kommen sowie seinen Alltag zu verzaubern, um das Leben zu genießen und den Arbeitsalltag gelassener zu erleben.

Dieses Buch könnt ihr zum Schmökern einfach in euren Pausenraum legen oder mal mit in eine Teamsitzung nehmen. So kann jedes Teammitglied, bei Bedarf, für sich selbst eine oder mehrere Anregung(en)/Idee(n) in den Alltag mitnehmen.

Buchtipp von: Carina Schmidt-Krug, langjährige Erzieherin, Dozentin, derzeit pädagogische Fachberaterin für Kindertagesstätten

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Buchtipp: Eine Kita leiten https://kitakram.de/buchtipp-eine-kita-leiten/ https://kitakram.de/buchtipp-eine-kita-leiten/#respond Fri, 18 Aug 2017 06:38:30 +0000 https://kitakram.de/?p=6290

Eine Kita leiten.

Souverän – Engagiert – Beherzt.

Der Mutmacher für Leiterinnen – mit vielen Praxistipps und Übungen

Heike Heilmann (2016),



Verlag an der Ruhr

103 Seiten, 23,99€

ISBN: 978-3-8346-2892-3

Im Folgenden möchten wir Euch ein Praxisbuch für Leitungen sowie angehende Leitungen vorstellen. 

Zunächst etwas zum Aufbau des Buchs. Es ist in folgende Kapitel unterteilt:

Hauptberuflich Mensch

Leiterin sein – Pflicht und Kür

Souverän leiten leicht gemacht

Gesund bleiben: mobile Tankstellen für Leiterinnen

Team und Leiterin sind Herz und Motor einer Kita

In „Eine Kita leiten“ geht es anfangs in erster Linie darum, sich mit seiner Person und seiner Rolle als Leitung auseinanderzusetzen. Welche Stärken, Talente, Eigenschaften und Werte, welche Lebensgeschichte sowie Vorbilder hat man? Zur Selbsteinschätzung gibt es zahlreiche Fragebögen, die einem kreativen „Selbstfindungsquiz“ ähneln.

Der Autorin geht es darum Anregungen zu geben, wie man authentisch, souverän und mit einer Prise Leichtigkeit, leiten kann. Dafür bietet das Buch unterschiedlichste Beispiele, wie die „bewegte Teamsitzung“, außergewöhnliche Vorstellungsgespräche, Erstellung eines Tages-Wunschzettels oder die Gestaltung eines farbenfrohen Büros. Wohlfühlrituale für die Mitarbeiter und sich selbst zu etablieren, macht die tägliche Arbeit leichter und lebensfroher.

Das Buch kann wunderbar dafür eingesetzt werden, sich auf seine zukünftige Rolle als Leiter/in vorzubereiten oder sich als erfahrene Leitung weitere Impulse zu holen, um eine allgemeine Wohlfühlatmosphäre zu erzeugen

Es geht in diesem Buch nicht um wissenschaftlich fundierte oder rechtliche Grundlagen. Der Fokus liegt eher auf den Erwerb und Erhalt von Leichtigkeit und Glück im Berufsalltag. Anregende, aufmunternde und bestärkende Bilder und Zitate zieren das Buch.

In Zeiten der Entwicklung von Qualitätsstandards, ständig steigenden Anforderungen und manchmal auch starren Vorgaben, wirkt dieses Buch erfrischend, mit vielen innovativen und liebevollen Ideen für Herz und Seele.

Buchtipp von Carina Schmidt-Krug, langjährige Erzieherin, Fortbildnerin, derzeit pädagogische Fachberaterin für Kindertagesstätten

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Kinderläden gestalten – Ideen aus Berliner Kinderläden https://kitakram.de/kinderlaeden-gestalten-ideen-aus-berliner-kinderlaeden/ https://kitakram.de/kinderlaeden-gestalten-ideen-aus-berliner-kinderlaeden/#respond Mon, 09 Jun 2014 04:51:20 +0000 http://kitakram.de/wordpress/kinderlaeden-gestalten-ideen-aus-berliner-kinderlaeden/ IdeenReiche.jpg

IdeenReiche – DAS KINDERLADEN – RAUMBUCH
DaKs – Dachverband Berlinder Kinder- und Schülerläden e.V.
2013, Duplicon-Verlag
139 Seiten, 20,00 €
ISBN 978-3936697131


Dieses Buch richtet sich (laut Vorwort) in erster Linie an eine spezielle Zielgruppe: Eltern, Erzieher und Berater von Kinderläden. Warum ein spezielles Buch für Kinderläden? Das Besondere an Kinderläden ist neben ihrer Größe (oftmals nur ca. 15 bis 30 Plätze) die Organisation/Struktur der Einrichtungen. Da gibt es keine riesigen Fördertöpfe oder fest angestellte Handwerker im Hindergrund. Es stehen jedoch häufig sehr engagierte Eltern, Familien und Pädagogen zur Verfügung, die viel Zeit und Kraft investieren können und möchten.

„IdeenReiche – das Raumbuch“ zeigt anhand von acht Einrichtungen, wie man aus kleinen Wohnungen, einer Kneipe oder einem Laden einen Ort für Kinder schaffen kann. Die Herausforderung besteht oft darin, dass die Räume nicht speziell für Kinder geplant wurden. Trotzdem bieten solche Räume oftmals sehr viel Potential, wie die Autoren des Buches betonen. „[Das] Raumbuch soll ErzieherInnen und Eltern Lust aufs Ausprobieren und Um-die-Ecke-Denken machen. Es soll Spaß am Spiel mit den Möglichkeiten wecken und Mut machen, auch unkonventionelle Dinge auszuprobieren. Es soll verführen, Ideen für die eigenen Kinderladenräume zu spinnen und umzusetzen. Nicht zuletzt soll es die Professionalität kleiner, selbstverwalteter Sturkturen zeigen: „Schaut her, „Kinderläden“ das sind wir!……“(Seite 4)

Aufbau
Jede der acht Einrichtungen wird mit Grundriss, vielen Fotos und einem beschreibenden Text vorgestellt. Die Texte stammen von Erzieher/Innen oder Eltern aus den Einrichtungen selbst.
Abschluss des Buches bildet ein Kapitel mit Überlegungen zur Raumgestaltung im Allgemeinen, Texten zu technischen Rahmenbedingungen wie z.B. Brandschutz sowie Medientipps.



Fazit

Das „Kinderladen – Raumbuch“ ist nicht nur ein Ratgeber für Kinderladeninteressierte. Das Buch bietet viele kleine und große Ideen zur Raumgestaltung in kleinen Einrichtungen: Eine Schiebetür, die gleichzeitig Mal- und Informationstafel ist, eine Heizungsverkleidung als Murmelbahn, Hochebenen in den vielfältigsten Ausführungen und gut durchdachte Regale, von Tischlern angefertigt.
Alle Flächen/Nischen einbeziehen, Räume multifunktional nutzen und Schaffung kindgerechter Ordnungsstrukturen – diese Themen tauchen im Verlauf des Buches immer wieder auf.

Die Texte unterschiedlicher Autoren und Autorinnen sind lebendig und praxisnah. Warum kommt ein Raum bei Kindern besonders gut an und was hat dazu geführt, dass ein anderer Raum von den Kindern „links liegen gelassen wurde“? Raumplanung für Kinder und mit den Kindern – die Beteiligung der Kinder wird im Buch immer wieder beschrieben und hervorgehoben.

Alles in allem können wir dieses Buch sehr empfehlen. Es macht Spaß, die Texte zu lesen und die Fotos auf sich wirken zu lassen.
Das letzte Kapitel ist für Menschen gedacht, die kurz vor Gründung eines Kinderladens stehen oder sich bereits im Prozess der Gründung befinden. Auf den letzten beiden Seiten sind Buch- und Linktipps zu den Themen Raumgestaltung, Sicherheit und Kinderladengründungen zu finden.

Ein Buch aus der Kinderladen-Praxis für die Kinderladen-Praxis sowie für Erzieher/Innen aus kleinen Kitas und Tagesmütter/Tagesväter.

Bestellen kann man das Buch über den Buchhandel oder über den DaKs.
Hier könnt ihr vorab ein Probekapitel lesen und noch mehr Fotos anschauen:
Auszug: Krümelkinder e.V. – das sind wir!

Buchtipp: Heike von kitakram

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