Kindern etwas zutrauen – KitaKram.de https://kitakram.de Vielfältige Kitaideen aus der Praxis für die Praxis Sat, 13 Jan 2024 06:53:31 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9.9 Spielzeugfreier Kindergarten https://kitakram.de/spielzeugfrei-vorbereiten/ https://kitakram.de/spielzeugfrei-vorbereiten/#comments Wed, 01 Mar 2023 09:57:02 +0000 https://kitakram.de/?p=8423

Der Spielzeugfreie Kindergarten – wie fangt ihr an? 

Ich gebe viele Teamfortbildungen zum Thema Spielzeugfreier Kindergarten oder Spielzeugfreie Zeit und bin jedes Mal berührt, wenn sich ein Team zum ersten Mal für die Umsetzung dieses Projekts in der eigenen Einrichtung entscheidet. Das ist im besten Fall eine sehr bereichernde Erfahrung für alle Beteiligten: Team, Kinder und Eltern. Oftmals führt eine Spielzeugfreie Zeit zu nachhaltigen Veränderungen in Bezug auf Haltungen, Materialangebot oder auch Alltagsstruktur. Doch was gilt es zu bedenken? Klar ist, ohne vorherige Auseinandersetzung mit dem Thema sollte eine Spielzeugfreie Zeit nicht gestartet werden.

Spielzeugfreie Zeit Hoehle

„Spielzeugfrei hat sich mittlerweile in zahlreichen Kitas etabliert und gezeigt, dass es für Kinder eine stärkende Wirkung hat.“

Spielzeugfreier Kindergarten: Schritt 1

Für mich steht am Anfang die Auseinandersetzung im Team: hat schon jemand Erfahrungen in einer spielzeugfreien Kita gesammelt? Als Fachkraft, Kind oder Elternteil? Wer kann sich eine Zeit ohne Spielzeug gut vorstellen und ist jemand vielleicht eher besorgt? Welche Fragen und Ängste gibt es?

Und dann wird es für die Fachkräfte konkreter: wie läuft die Spielzeugfreie Zeit zeitlich ab? Wann ist ein günstiger Beginn? Welche Zeitdauer wird empfohlen? Welche Kompetenzen der Kinder werden gefördert? Was hat das Projekt mit Konsumverhalten und Suchtprävention zu tun? Was ist Spielzeug und was nicht? Bleiben Regeln oder werden die neu ausgehandelt?

Spielzeugfreier Kindergarten: Schritt 2

Nachdem sich euer Team für die Umsetzung einer Spielzeugfreien Zeit entschieden hat, gilt es, den Träger eurer Einrichtung von euren Plänen in Kenntnis zu setzen. Dies ist wichtig, damit er bei Nachfragen/Beschwerden oder positiven Rückmeldungen seitens Eltern informiert ist. Hat euer Träger noch keinerlei Erfahrungen mit einer Spielzeugfreien Zeit gemacht? Dann stellt am besten einige Infomaterialien zusammen, die ihr später dann auch gut für die Vorbereitung der Eltern nutzen könnt.



Oftmals gibt es zu einer Fortbildung ein kurzes Handout, was ihr dann direkt an den Träger weiterleiten oder für Eltern in der Kita auslegen könnt.

Zitate und ein Bilderbuch zum Projekt Spielzeugfreie Zeit

Spielzeugfreier Kindergarten: Schritt 3

Team und Träger im Boot? Jetzt gilt es die Eltern zu informieren, sie von dem Projekt zu überzeugen und all ihre Fragezeichen im Kopf zu beantworten. Nehmt euch für die Vorstellung eures Vorhabens ausreichend Zeit, das Projekt kann nicht als ein Tagesordnungspunkt von vielen in 10 Minuten abgehandelt werden. Stellt das Projekt mit euren Zielen und dem geplanten Ablauf ausführlich vor und geht dabei auf mögliche Ängste ein. Mittlerweile hat sich das Projekt Spielzeugfreie Zeit etabliert, so dass einige Eltern bestimmt schon davon gehört haben.

Empfehlenswert ist es, die Elternveranstaltung mindestens 2-4 Wochen vor dem Start der Spielzeugfreien Zeit zu veranstalten. So können sich die Eltern im Vorfeld breiter informieren und mit ihren noch offenen Fragen zu euch kommen.

Spielzeugfreier Kindergarten: Schritt 4

Zum Schluss gilt es, die Kinder vorzubereiten und einzubeziehen. Erzählt von dem geplanten Projekt und das nicht nur einmal. Nutzt dazu Morgen- oder Gesprächskreise, Essenssituationen oder auch das Freispiel. Es gibt gute Bilderbücher, wie z.B. „Eine Kiste nichts“ oder „Ganz schön langweilig“, die ihr vor und während der Zeit vorlesen könnt. Auch Rollenspiele oder Handpuppen eignen sich hervorragend, um mit Kindern über die Spielzeugfreie Zeit in´s Gespräch zu gehen, so dass sie eine Vorstellung von der dann veränderten Situation bekommen können.

„Schon während der Vorbereitung auf die Spielzeugfreie Zeit waren die Kinder hoch motiviert und hatten allerlei Ideen für die kommende Zeit. […] Die Tatsache, dass sie nach drei Monaten ihre Spielsachen wieder bekämen, stimmte sie zuversichtlich.“ (Ohne Spielzeug, Becker-Textor, Schubert, Strick)

Bilderbuchtipp Ganz schön langweilig für das Projekt Spielzeugfreie Zeit
Pädagoginnen machen ein Nagelspiel zum Einfühlen in das Thema Spielzeugfreier Kindergarten

Möchtet ihr mit dem Team tiefer in das Thema Spielzeugfreie Zeit einsteigen? Bist du Leitung und möchtest dein Team für die Spielzeugfreie Zeit begeistern? Ein Teamtag bringt Sicherheit.

Dir ist das Projekt Spielzeugfreie Zeit bekannt, aber einiges ist dir doch noch unklar? Vielleicht hilft dir diese kurze Übersicht.

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Wochenrückblick als Chance sehen https://kitakram.de/wochenrueckblick-als-chance-sehen/ https://kitakram.de/wochenrueckblick-als-chance-sehen/#respond Tue, 14 Feb 2023 06:06:27 +0000 http://kitakram.de/wordpress/wochenrueckblick-als-chance-sehen/ Im Freispiel und in Alltagssituationen erleben Kinder jeden Tag intensive Lernmomente. Tauchen in euren Rückblicken Beschreibungen aus dem Alltag oder dem Freispiel auf? Oder sind es nur sogenannte „highlights“, die aufgeschrieben werden? Dann dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn Eltern das Gefühl haben, dass „nur Spielen“ zu wenig ist.

Schon bei den Erzieherinnen im U3-Bereich hört man manchmal Unmut. Ein Unverständnis über die Forderung nach komplexen Projekten, möglichst vielen Ausflügen zu Museen oder auch die Anfrage von Eltern nach Frühenglisch, Yoga oder dem Instrumentenkarrusell. Warum sehen Eltern denn nicht, was ihre Kinder alles im Freispiel lernen? Und das, obwohl auf dem letzen Elternabend darüber gesprochen wurde?

Vielleicht, weil wir selbst im Alltag wenig darüber berichten und dokumentieren?

Wie können wir anders dokumentieren, um den Eltern die Bedeutung des Spiels und der alltäglichen Situationen transparent zu machen. Ein Tages- bzw. Wochenrückblick, der genau diese für die Entwicklung der Kinder wichtigen Situationen erfasst und die Kinder dabei selbst zu Wort kommen lässt, könnte für Eltern sehr hilfreich sein.

Um in Zukunft bei Dokumentationen auch den Alltag und die Spielsituationen der Kinder stärker im Blick zu haben, könnt ihr euch z.B. folgende Fragen stellen:

 

  • Welche Materialien waren im Freispiel besonders beliebt?
  • Wer hat mit wem intensiv gespielt?
  • Welches Kind hat etwas zum ersten Mal geschafft?
  • Welche Herausforderungen wurden beim Anziehen bewältigt?
  • Wurde etwas Besonderes entdeckt (z.B. Tiere im Garten)?


…………….

 

Auch die Kinder solltet ihr zu Wort kommen lassen. Denn sie können euch und den Eltern selbst sagen, was ihnen an dem Tag oder in der Woche am meisten Freude bereitet hat. Zu Anfang fällt es Kindern manchmal schwer, den Tag zu reflektieren. Aber ihr werdet sehen, mit zunehmender Zeit gelingt es ihnen immer besser. Ein Tagesrückblick kann z.B. nachmittags während der Vespermahlzeit stattfinden und damit schnell zu einem wichtigen Ritual werden.

Diese Fragen könnt ihr z.B. an die Kinder richten:

 

    • Was hat dir heute viel Spaß gemacht?
    • Hast du heute etwas geschafft, worüber du dich gefreut hast?
    • Mit wem hast du heute gespielt?
    • Hast du heute ein Kind vermisst?
    • Wie hat dir das Essen geschmeckt?

…………

 

TIPP: Wenn ihr in einer Woche immer dasselbe Kind befragt, könnt ihr den Abschnitt mit den Originalkommentaren des Kindes nachher in das Portfolio/Ich-Buch/Sprachlerntagebuch der Kinder heften. Damit habt ihr eine tolle Dokumentation der kindlichen Sprache!!

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Buchtipp: Wir kennen unsere Rechte! https://kitakram.de/buchtipp-wir-kennen-unsere-rechte/ https://kitakram.de/buchtipp-wir-kennen-unsere-rechte/#respond Fri, 13 Dec 2019 07:26:09 +0000 https://kitakram.de/?p=6640

Wir kennen unsere Rechte!

Kinderrechte in der Kita umsetzen

AWO Ostwestfalen-Lippe e.V. (Hrsg.), 2018

Elena Bütow, Britta Kaske



56 Seiten, 9,99€

ISBN-13: 978-3451006999

Wir kennen unsere Rechte! Kinderrechte in der Kita umsetzen

Dieses Sonderheft setzt sich intensiv, einschlägig und sehr praxisorientiert mit dem Thema Kinderrechte  in Kindertagesstätten auseinander. Anfangs werden die Hintergründe, also was dahinter steckt, gut verständlich beschrieben. Dadurch wird nochmal deutlich, warum das Thema Kinderrechte in der Pädagogik so bedeutsam ist. Anschließend gehen die Autorinnen kurz darauf ein, wie sich das Bild vom Kind im Lauf der Zeit gewandelt hat und welche Rolle die pädagogischen Fachkräfte beim Thema Kinderrechte zukommt. Auch die Zusammenarbeit mit Eltern wird thematisiert: Wie können die Kinderrechte für Eltern transparent gemacht werden, wie kann man mit Eltern über Kinderrechte in’s Gespräch kommen und wie kann man mit strittigen Themen umgehen?

Und dann geht es auch schon los, mit den vielfältigen Praxisimpulsen, die zeigen, wie Kinderrechte bewusst und kindgerecht in der Kita gelebt und gestaltet werden können.

„Den Kindern eine Stimme geben“ (Seite 29)

Ein bekanntes Beispiel ist, beim Treffen einer Entscheidungsfindung mit Muggelsteinen in der Kindergruppe abzustimmen.

Wenn eine Kindergruppe Süßigkeiten (oder Materialien) untereinander gerecht aufteilen soll, dann regt dies an, sich zu verständigen, Absprachen zu treffen und zu verhandeln.

 

Ein anderer Praxistipp im Buch zeigt, wie man Kinderrechte am Elternabend thematisieren kann (Seite 23):

Zum Beispiel indem die Fachkräfte verschiedene Gegenstände, die für einzelne Rechte stehen, in die Mitte legen. Anhand der verschiedenen Utensilien lassen sich die einzelnen Rechte gut erläutern:

  • Eieruhr: Recht auf Freizeit
  • Kopfkissen: Recht auf Erholung
  • Ball: Recht auf Freizeit und freies Spiel
  • usw.

Die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis ist wirklich gut gelungen. Die Erfahrungen der Kitas der AWO OWL e.V., auf die zurückgegriffen wurde, zeigen viele Handlungsmöglichkeiten zum Thema Kinderrechte auf. Die Praxisbeispiele orientieren sich dabei an den aus Autorinnensicht zehn wichtigsten Kinderrechten. Alle Beispiele sind von Teams entwickelt und erprobt worden und sollen für die Leserinnen und Leser Impulse für unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten bieten. 

Auf der letzten Seite des Heftes befindet sich ein Überblick über die Kinderrechte (Schutzrechte, Förderrechte und Beteiligungsrechte).

Wenn ihr euch in eurer Einrichtung zum Thema Kinderrechte „auf den Weg machen wollt“, so kann euch diese Broschüre eine wertvolle Hilfe sein.

Buchtipp: Carina und Heike

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„Das kann ich schon allein!“ https://kitakram.de/verantwortung-an-kinder-uebertragen/ https://kitakram.de/verantwortung-an-kinder-uebertragen/#respond Sun, 07 May 2017 09:41:55 +0000 http://kitakram.de/wordpress/verantwortung-an-kinder-uebertragen/

Kinder wachsen mit ihren Aufgaben

Viele Jungen und Mädchen übernehmen gern für etwas Verantwortung, wenn sie etwas älter sind. Aufgaben, die wir Erwachsene an Kinder übertragen können, gibt es einige und das in jeder Einrichtung.

In fast allen Kitas, Kinderläden oder Tagesgroßpflegestellen decken Kinder bereits den Tisch und sind auch für das Abtragen der Tische sowie für´s Abwischen zuständig.

Indem wir Aufgaben oder Tätigkeiten an Kinder abgeben, zeigen wir, dass wir ihnen etwas zutrauen.

Die Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen und werden darin unterstützt, von sich aus an Dinge zu denken. Darüber hinaus müssen sie sich beim Ausführen der Aufgaben oftmals im ganzen Haus bewegen, das gibt wiederum Sicherheit.

 



Wir Pädagoginnen und Pädagogen sollten Eltern unbedingt transparent machen, dass die Übertragung von Verantwortung an die Kinder ein wichtiger Aspekt der Schulvorbereitung ist. Wie? Ganz einfach:
Indem wir an den Briefkasten ein Bild des Kindes kleben, welches für die Leerung verantwortlich ist oder aus dem Blumentopf ein Foto eines Kindes herausschaut, welches für das Gießen zuständig ist –> Sofort wird deutlich: hier dürfen und sollen Kinder mitmachen!

Es gibt viele Aufgaben, die Kinder bei Interesse ohne uns Erwachsene meistern können! Wir müssen es nur zulassen.

Hier einige Beispiele:

  • Tägliches Entleeren des Postkasten und Abgeben der Post bei der Leitung
  • Aufhängen und Abnehmen der Handtücher im Waschraum
  • Fegen des Kitahofs
  • Der Küche die Info mitteilen, wie viele Kinder im Haus sind
  • Gießen der Blumen
  • Kitawäsche falten
  • Interessierten Besuchern die Räume zeigen und erklären
  • Mit den Jüngsten zusammen die Betten herrichten
  • Einzelne Kinder beim Einschlafen begleiten, wenn die jüngeren Kinder das möchten
  • Telefonate annehmen
  • Auf Festen die Begrüßung der Gäste übernehmen
  • … und noch vieles mehr. Am besten fragt ihr die Kinder selbst, ob sie noch Ideen haben.
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Freie Auswahl im Erfinderraum https://kitakram.de/freie-auswahl-im-erfinderraum/ https://kitakram.de/freie-auswahl-im-erfinderraum/#comments Sat, 29 Apr 2017 10:25:45 +0000 http://kitakram.de/wordpress/freie-auswahl-im-erfinderraum/

Kürzlich war ich mit einer Erzieherin aus Berlin im Gespräch und berichtete ihr, dass ich direkt nach meiner Erzieherausbildung in einer städtischen Kita in Westfalen gearbeitet habe und dort 25 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren begleitete. An einigen Tagen stand mir eine Kollegin zur Verfügung, an anderen Tagen jedoch nicht.

Die Erzieherin zeigte sich sehr erstaunt, wohl auch ein wenig „geschockt“ – „Wie hast du das denn geschafft, das muss doch ein totales Chaos gewesen sein, vor allem das Freispiel.“

Nicht, dass ich damit sagen will, dass so ein Personalschlüssel erstrebenswert wäre. Auf keinen Fall und ganz im Gegenteil!!
(Die Kinder waren auch zum größten Teil nur für 4 Stunden in der Kita und zudem ist das schon wirklich lange her).

Jedoch ist mir im Zusammenhang dieses Gespräches etwas anderes aufgefallen. Die Kinder meiner Gruppe haben damals total kreativ, ideenreich und ausdauernd mit Materialien wie Pappschachteln, Papieren, Stoffen, Hölzern, Steinen, Ästen, Blättern usw. gespielt, gebastelt und konstruiert. Sie brauchten dazu selten eine Anleitung, nur ab und zu einen Impuls oder eine Person, die sich am Lösen eines Problems beteiligte.
In jedem Gruppenraum gab es zwei große Holzwagen, gefüllt mit Pappschachteln, Papprohren und weiteren „wertlosen“ Dingen, die von Eltern und Kindern mitgebracht wurden. Und ein besonderes Fest für die Kinder war es, wenn ich für sie unseren Materialraum öffnete und sie völlig freie Auswahl hatten. Papiere in allen Farben, flüssige Malfarben, Krepppapier, Buntpapier, Glitzer, Kleber, Kleister, Holzleim, Wolle und vieles, vieles mehr wurde hier gelagert.



Doch so ein „Fest“ können wir Kindern doch eigentlich täglich bieten. Einen Raum, der in übersichtlichen Regalen und Kisten die verschiedensten Materialien bietet und zwar für alle Kinder und Erwachsenen im Haus. Einen Raum, der einen Künstlerbedarfladen, einen „Krämerladen“ und einen Handwerkermarkt in sich vereint . Durch die Vielfalt an Materialien können sich Klein und Groß inspirieren lassen. Der Raum bzw. die vielen Dinge werden immer wieder aufgefüllt und die Kinder müssen hier nicht nach Material fragen.

Mit den Materialien begeben sich die Kinder dann in die verschiedenen Räume der Einrichtung. Je nachdem, wie viel Platz benötigt wird, ist das vielleicht der Bewegungsraum, die Eingangshalle oder der Flur. Muss geklebt oder mit Farben hantiert werden, ist es vielleicht der Maltisch im Gruppenraum oder das Atelier.

Natürlich werden alle Kinder in den Materialraum und die Handhabung von Materialien eingeführt. Es muss geklärt werden, in welchen Räumen selbstständig mit Farben hantiert werden darf, wo die Rohre und Bretter gut verwendet werden können, welche Materialien immer oben stehen müssen, damit die Kleinsten keine Kleinteile verschlucken können usw.
Doch wenn dieses für alle Kinder klar ist und auch funktioniert, könnte dieser Raum eine kreative „Offenbarung“ für die Kinder werden. Ein Raum, der nicht nur ihre Kreativität und Phantasie fördert, sondern sie darüber hinaus in ihren sozialen, lernmethodischen und Sachkompetenzen stärkt.

 

Was will ich spielen/basteln/bauen? Was benötige ich dazu? Kann ich die Materialien tragen oder brauche ich etwas zum Transportieren? Wer macht mit? In welchem Raum gelingt dies am besten? Dieses sind nur einige der Fragen, die sich die Kinder beantworten müssen.

Und wenn es dann an´s Basteln, Bauen und Konstruieren geht, stehen die Kinder vor weiteren Herausforderungen. Wie können Materialien miteinander verbunden werden? Wie geht ein Knoten, der richtig hält? Warum stürzt meine „Maschine“ immer wieder zusammen? Da gilt es Frust auszuhalten, Verschiedenes zu probieren, dran zu bleiben und gut funktionierendes zu perfektionieren.

So ein Materialraum braucht natürlich einen passenden Namen, der von den Kindern bestimmt werden kann:

Ist es vielleicht

  • ein Schatzraum?
  • ein Kreativlager?
  • eine Restekammer?
  • ein Erfinderraum?
  • eine Künstlerstube?
  • ein Materiallager?

 

 

Der Trend geht derzeit oft zum Aktionstablett sowie zu festgelegtem Spielzeug. Mit diesem Beitrag möchten wir dazu beitragen, auch dem „wertlosen“, zweckfreien Materialien wieder mehr Gewicht zu geben.

 

 

 

 

Die Kinder werden so einen „Schatzraum“ oder „Erfinderraum“ lieben, da bin ich mir sicher!

Mögliche Materialien:
Ausgemusterte Cd´s, kleine Äste, Stöcke, Moos, Hölzer, Steine, Verpackungsmaterial, Bierdeckel, Kronkorken, Luftballons, Strohhalme, Schrauben, Muttern, Paketband, Wolle, Tesafilm, Tesakrepp, Kleister, Stoffreste, Decken, alte Handtücher, Scheren, Pappschachteln, Pappbecher, Kartons, Eisbecher, Tücher, dünner Draht, Schmiergelpapier, Perlen, Bänder, Rohre, Bretter, Baumscheiben, Pfeifenputzer,……..

Wenn ihr noch Ergänzungen habt, könnt ihr diese gern im Kommentar hinterlassen. So bekommen wir nach und nach bestimmt ein beeindruckendes Materiallager zusammen :-).

Heike von kitakram

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Feinmotorik fördern – Wäsche waschen in der Krippe https://kitakram.de/feinmotorik-foerdern-waesche-waschen-in-der-krippe/ https://kitakram.de/feinmotorik-foerdern-waesche-waschen-in-der-krippe/#respond Wed, 27 Apr 2016 03:49:32 +0000 http://kitakram.de/wordpress/feinmotorik-foerdern-waesche-waschen-in-der-krippe/ Die folgende Spielidee wurde uns von Sara Flanagan zur Verfügung gestellt.

Materialien:

  • Kindersocken, Kindermützen, Tücher usw.
  • eine lange Leine
  • Befestigungsmöglichkeiten für die Leine (z.B.Türklinke, Heizungsverkleidung, ein fest verankertes Regal usw.)
  • Wäscheklammern
  • Wäschekorb
  • Bei Bedarf: eine große Waschschüssel oder ein Kinderwaschbecken

Wenn ihr die Möglichkeit habt, könnt ihr die Wäschestücke mit den Kindern in einer großen Waschschüssel oder einem Waschbecken im Kinderbad „in echt“ waschen und anschließend ordentlich auswringen.
Es geht aber auch ohne Waschen.
Die Kinder hängen mit Wäscheklammern Kindersocken oder andere Wäschestücke an eine Leine. Wie ihr an den vielen aufgehängten Socken erkennen könnt, macht den Kindern diese Tätigkeit sehr viel Spaß. Sie kennen das Aufhängen der Wäsche von ihren Eltern. Es ist also kein „als-ob-Spiel“, sondern sie machen es genauso wie die Großen.
Ältere Kinder hängen passende Socken zum Teil nebeneinander, jüngere Kinder achten weniger darauf.

Viele Kinder sind sehr eifrig dabei und zeigen große Freude und enorme Konzentration im Tun. Das Hantieren mit den Wäscheklammern klappt nicht immer sofort, wird aber oftmals schnell gelernt.

Für die Wäsche benötigt ihr einen kleinen Wäschekorb oder einen anderen Korb, den die Kinder selbstständig umhertragen können.



Die Leine muss relativ straff gespannt werden. Eine zu lockere Leine wackelt beim Anhängen der Wäsche zu sehr hin und her.
Die Wäscheklammern sollten sich gut von den Kindern öffnen lassen. Natürlich könnt ihr auch große Holzklammern nehmen.

PS: Socken/Kinderwäsche könnt ihr euch von Eltern mitbringen lassen. Viele Familien haben ausgemusterte Wäschestücke zu Hause liegen und geben gerne einige Teile davon an die Einrichtung.

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„Der Ernst des Lebens – ein Bilderbuchklassiker https://kitakram.de/der-ernst-des-lebens-ein-bilderbuchklassiker/ https://kitakram.de/der-ernst-des-lebens-ein-bilderbuchklassiker/#respond Thu, 27 Aug 2015 07:01:15 +0000 http://kitakram.de/wordpress/der-ernst-des-lebens-ein-bilderbuchklassiker/

„Der Ernst des Lebens“

Verlag: Thienemann
Autoren: Sabine Jörg / Ingrid Kellner
26. Auflage
IBSN: 3 522 43434

 

„Der Ernst des Lebens“
Jede/r von uns verbindet mit dem Thema Schule ganz eigene Erfahrungen und Gefühle.
Ich selbst habe mich in der kleinen Annette, der Protagonistin des Buches, sehr wiedergefunden.
Einschulung- ein tief einschneidendes Ereignis im Leben eines Kindes.
Das Buch verdeutlicht uns, wie behutsam wir mit unseren Worten sein müssen.
Durch leicht hingesagte, “lustige“, gedankenlose Äußerungen und Sprüche können wir Kinder in ein Gefühlschaos versetzen und merken es oft nicht einmal.



Über das Buch
„In der Schule beginnt der Ernst des Lebens“ – das ist so ein klassischer Satz von uns Erwachsenen. Doch woher soll ein Kind wissen, wer oder was der “Ernst des Lebens“ ist?
Dieser Satz stürzt Annette, die Hauptperson des Buches, in Grübeleien, was wohl da auf sie zukommen mag.
Ihre Gefühle und Gedanken galoppieren durcheinander, bei der Vorstellung in die Schule zu kommen und denErnst kennenzulernen.
Alle Großen sprechen von IHM und das mit so großer Ernsthaftigkeit.
Das kann nichts Gutes bedeuten.

Ganz bald, mit sechs Jahren kommt Annette in die Schule, aber sie kann sich gar nicht richtig freuen. Am liebsten möchte sie gar nicht sechs Jahre alt werden.
Wie sieht der Ernst wohl aus? Vielleicht frisst er alle ihre Geschenke auf, weil er ein großes Monster ist? Oder ist er ein großer, schwerer Stein, der sich ihr auf den Bauch legt? Oder macht er irgendwie die Menschen mürrisch? Denn so schauen doch immer die Großen, wenn sie von ihm sprechen.
Annette freut sich doch so auf das Lesen und Schreiben – aber wenn sie den Ernst des Lebens kennenlernen muss…….
Vielleicht bleibt sie dann doch lieber in ihrem “Baby-Kindergarten“, wie ihre Schwester Bettina immer sagt.
Dann kommt der Geburtstag und der ist entgegen Annettes Erwartungen sehr schön!
So schön, dass Annette den “Ernst der Lebens“ fast darüber vergisst.

Doch dann ….. lernt sie IHN kennen.

Die Schule beginnt und Annette fühlt sich pudelwohl. Sie malt und singt, schreibt und rechnet, spielt und tanzt. Sie schwatzt mit ihrem Tischnachbarn, leiht ihm Buntstifte und bekommt dafür Bonbons.
Der Junge heißt ERNST und Annette ist seeeeeehr froh!!!!
Sie hat IHREN Ernst des Lebens kennengelernt!!!!
So nett ist er, der Ernst des Lebens!!!!

Erklären, konkretisieren, nachfragen…..
Für uns Erwachsene ist das Buch ansprechend, vielleicht auch lustig, denn wir können genau nachempfinden, wie Annette sich fühlt.
Mit einigen erklärenden Sätzen hätten Annettes Mama und Papa, Oma und Opa dem Mädchen viele Sorgen ersparen können. Genau darauf kommt es in der verbalen Kommunukation mit Kindern an.
Wir müssen Klarheit und im wahrsten Sinne des Wortes Verständnis in ihre Welt und ihr Denken bringen.
Müssen erklären, konkretisieren und nachfragen. Fragende Gesichter wahrnehmen und nicht ignorieren oder belächeln.

Wie die Kinder reagiert haben
Meiner Meinung nach ist das Buch vor allem für „Fast-Schulkinder“ und größere Kinder geeignet oder auch für Pädagoginnen und Pädagogen, die das Buch z.B. gut für einen Elternabend zum Thema „Übergang Schule“ nutzen können.
Kinder mögen die bunten, teils hellen, lustigen, teils dunklen, beängstigenden Zeichnungen.
Sie sehen in Annettes Gesicht die anfänglichen Sorgen und Ängste, dann die Erleichterung und Freude zum Schluss. Der Satz : „Der Ernst des Lebens“ ist für jüngere Kinder schwer zu verstehen (und zu erklären). Er bleibt abstrakt aber…. das macht nichts.
Kinder verstehen genau die Aufregung um das “große Geheimnis Schule“.
Die Bilder aus dem Klassenraum interessiert kommende Schulkinder besonders und natürlich immer wieder Annettes Gesichtsausdruck, der sich zum Ende des Buches merklich aufhellt und richtig verliebt wirkt (aber vielleicht bemerken auch nur wir Erwachsenen dies?).

Achtung: Das Buch wurde im März 2015 neu verlegt und von der Grafik her verändert. Die Neuauflage liegt mir leider nicht vor. Jedoch erscheinen die Grafiken auf Beispielseiten stark verändert, wahrscheinlich insgesamt etwas heller. Ob sich der Text verändert hat, kann ich nicht sagen. Die Buchempfehlung wurde vom Verlag auf 4 Jahre runtergesetzt.

Buchtipp: Sara Flanagan aus Berlin, Erzieherin und Sprachförderkraft
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Praktische Tipps für den Übergang von der Krippe in den Kindergarten https://kitakram.de/praktische-tipps-fuer-den-uebergang-von-der-krippe-in-den-kindergarten/ https://kitakram.de/praktische-tipps-fuer-den-uebergang-von-der-krippe-in-den-kindergarten/#respond Sun, 14 Jun 2015 03:27:56 +0000 http://kitakram.de/wordpress/praktische-tipps-fuer-den-uebergang-von-der-krippe-in-den-kindergarten/

Übergänge sind in der Entwicklung der Kinder sehr prägende Situationen und stellen für sie eine große Herausforderung dar.

Damit Kinder gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen können, ist es unabdingbar, den Übergang gut vorzubereiten und zu begleiten. Hier gilt es nicht nur für das Kind, sondern mit dem Kind gemeinsam zu planen. Das Kind soll erleben, dass es der Umbruchsituation nicht ausgeliefert ist, sondern diese aktiv mitgestalten kann!

Krippen und Kitas haben unterschiedliche Rituale, wie sie den Übergang in ihrer Einrichtung gestalten. Es folgt nun eine kleine Auflistung von praktischen Tipps, die sich in Praxiseinrichtungen bewährt haben:

Zusammenarbeit mit den Eltern

  • Ca. 3-6 Monate vor dem Übergang gibt es einen gemeinsamen Elternabend von Krippen- und Elemantarerzieherinnen für die Familien, deren Kinder in die Kita wechseln werden. Wie wird der Übergang in der Krippe begleitet? Wie erfolgt der Übergang ganz konkret? Wie wird den Kindern der Einstieg in der Kitagruppe/-abteilung erleichtert? Wie sieht ein Tag bei den Großen aus? Warum sind Übergänge für die Entwicklung von Kindern wichtig? Welche Fragen oder Sorgen beschäftigen die Eltern? All diese Fragen werden auf dem Elternabend mit den Eltern besprochen.
  • Im letzten Entwicklungsgespräch in der Krippe ist auch der zukünftige Kitaerzieher oder die zukünftige Kitaerzieherin dabei. Gemeinsam wird die Dokumentation über die Entwicklung des Kindes angeschaut. Was sind die Stärken des Kindes? Was interessiert das Kind besonders? Was hilft dem Kind bei Trauer oder Wut? In welchen Bereichen benötigt das Kind Unterstützung durch ander Kinder oder seitens der Pädagogen? Wie geht es dem Kind in Bezug auf den anstehenden Wechsel? Wie erleben die Eltern ihr Kind aktuell Zuhause? Diese Fragen werden zusammen besprochen.

Die Wochen vor dem Wechsel

Die Krippenerzieher schauen sich gemeinsam mit den wechselnden Kindern vermehrt die Portfoliobücher der Kinder an und besprechen mit den Kindern, was sie in der vergangenen Zeit schon alles gemacht und geschafft haben. Damit wird den Kindern vermittelt, dass sie auch zukünftige Herausforderungen (wie z.B. den Übergang in die Kitagruppe) gut meistern werden.

    • Die Krippenerzieherinnen erstellen gemeinsam mit den Kindern eine Liste, welche Spiele und Lieder die Kinder gerne singen und spielen und bringen diese Liste im Vorfeld gemeinsam in die neuen Gruppen, damit die zukünftigen Kinder der Gruppe und Erzieherinnen wissen, was die kommenden Kinder mögen und können.
    • Die zukünftigen Erzieher und Erzieherinnen nehmen im Vorfeld Kontakt zu den Kindern auf. Sie besuchen die Kinder in der Krippengruppe und vermitteln ihre Freude über den Wechsel.
    • Die wechselnden Krippenkinder besuchen mit ihrer Krippenerzieherin die zukünftige Gruppe. Sie schauen sich die Räume an und lernen erste Kinder kennen (falls aufgrund der gerinen Größe des Hauses nicht schon längst alles bekannt ist).
    • Die wechselnden Kinder dürfen sich einen zukünftigen Kinderpaten oder eine zukünftige Kinderpatin aussuchen. Die beiden können sich im Vorfeld häufiger besuchen. Nach dem Wechsel stehen diese Paten den jungen Kindern in den ersten Tagen eng zur Seite.
    • Das wechselnde Kind darf entscheiden, ob es im Vorfeld immer wieder mal am Frühstück, Morgenkreis, Mittagessen oder bei anderen Aktivitäten in der zukünftigen Gruppe teilnehmen möchte.

Der Tag des Wechsels ist da

Dieser Koffer wird in einer Berliner Krippengruppe an dem Tag gepackt, an dem der Wechsel wirklich erfolgt. Es ist ein klares Signal für das Kind, dass es nun in die Kitagruppe wechseln wird. In diesen Koffer packt das Kind alle persönlichen Sachen, die es mitnehmen möchte (Zahnbürste, Zahnputzbecher, Kuscheltuch, gesammelte Kostbarkeiten usw.). Den Koffer leert das Kind dann mit der Erzieherin (und dem Patenkind) und gemeinsam wird ein passender Platz für die Dinge gesucht.

    • Nachdem der Wechsel erfolgt ist, dürfen die Kinder Besuche in ihrer alten Krippengruppe machen, wenn sie diesen Wunsch äußern.
    • Benötigt das neue Kitakind noch einen Mittagsschlaf, darf es sich in den ersten Wochen aussuchen, ob es in der alten Krippengruppe oder der neuen Gruppe schlafen möchte.


 

In manchen Einrichtungen gibt es kein offizielles Übergangsdatum für den internen Wechsel. Die zukünftigen Kitakinder verbringen nach und nach mehr Zeit in ihrer zukünftigen Gruppe und entscheiden dann selbst, wann sie ein Kitakind sind. Dieses trifft aber – so wie wir es bisher erlebt haben – eher auf kleine Einrichtungen zu.Warum bei dem Übergang von der Krippe in die Kita ganz viele Kinder und Erwachsene beteiligt sind, könnt ihr hier nachlesen: Übergang Krippe-Kindergarten: Unsicherheiten, Freude und Ängste bei Groß und Klein

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Babyzeichensprache https://kitakram.de/babyzeichensprache/ https://kitakram.de/babyzeichensprache/#respond Sat, 10 Mar 2012 06:49:03 +0000 http://kitakram.de/wordpress/babyzeichensprache/ Dorothee Brück, eine kitakram-Leserin, hat uns den folgenden Artikel zum Thema Babyzeichensprache zugesendet.
Falls ihr zu diesem Thema mehr erfahren möchtet, steht euch unter dem Text eine hilfreiche Linkadresse zur Verfügung.

Mit Babys auf dem Weg zur Sprache

Babys haben so viel zu sagen – und das viel früher als man denkt. Lange, sehr lange, bevor sie sprechen können.
Bis die notwendigen Sprechwerkzeuge fertig entwickelt sind, vergehen 12 – 16 Monate. Oft sagen Eltern stolz: „Ja, mein Kleines versteht schon alles!“ Können die Kleinen ihnen denn auch alles sagen bzw. mitteilen? Können sie aktiv eine Unterhaltung beginnen? Eltern erraten meistens das jeweilige Bedürfnis ihres Kindes – aber kann das Kind ihnen auch erzählen, was es gerade denkt und fühlt? Es ist immer wieder verblüffend, von einem kleinen Baby zu erfahren, was so alles in dem kleinen Köpfchen vorgeht!

Jetzt gibt es eine Möglichkeit, Babys, die noch weit vom Sprechen entfernt sind, zu helfen, sich verständlich zu machen! Ohne Weinen, Quengeln oder am Rock zupfen. Mit Unterstützung von Babyzeichensprache lernen die Eltern baby-leichte Gesten für den Alltag mit ihrem Kind und die Kinder ahmen sie bei Interesse nach. Das unterstützt nicht nur die positive Entwicklung von Babys Gehirn, seinem Sprachzentrum und seiner Motorik – es macht auch noch Riesenspaß. Das Kind erlebt sich als selbstwirksam – und das stärkt sein Selbstwertgefühl für das ganze Leben.

Babys ab ca. 3 Monaten beobachten ihre Umgebung schon ganz genau. Am meisten beobachten sie die Körpersprache ihrer Eltern / Betreuuer. Wenn man mal bewusst drauf achtet, fällt auf, dass schon kleinste Babys mit 3-4 Monaten ganz fasziniert den Bewegungen der Hände folgen, besonders, wenn sie dabei bewusst angesprochen werden – zum Beispiel bei Liedern wie „10 kleine Zappelmänner“ oder „Das Fähnchen auf dem Turme“. Die Händchen zucken, die Finger spreizen sich und durch Nachahmen der Bewegungen entstehen Gesten – bewusst ausgeführte Bewegungen von Baby-Händchen.



Diese Beobachtungen führten bereits in den 80er Jahren in Amerika zu Forschungen, die ein erstaunliches Ergebnis erzielten: Babys, die über einen großen Gesten-Wortschatz verfügten, kommunizierten schon mit 9 Monaten klarer und umfassender mit ihrer Umwelt als andere Babys, die diese Ausdrucksmittel nicht besaßen. Die Idee des Baby-Singing wurde geboren – und gehört in Amerika und England zum Alltag mit Babys.

In Deutschland gibt es die so genannte Babyzeichensprache seit knapp 10 Jahren. Vivian König, Gründerin der Zwergensprache GmbH, brachte die Idee aus England nach Deutschland. Mittlerweile gibt es in vielen Städten und Gemeinden Kurse für Zwergensprache, die von lizensierten Kursleiterinnen gehalten werden. Seit Juni 2010 gibt es dieses Angebot nun auch für den Großraum Saarlouis und Völklingen, bei Interesse auch darüber hinaus.

Verfasserin des Artikels: Dorothee Brück
Mehr zum Thema Babyzeichensprache

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Für einige Kinder ist es normal, dass ihre Eltern regelmäßig die Tageszeitung lesen. Andere Kinder wiederum kennen Tageszeitungen gar nicht. In ihren Familien kommen die aktuellen Nachrichten eher aus dem Fernseher oder dem Internet.
Ein tiefer Blick in´s Printmedium lohnt sich für alle und macht Spass!

Projektthema: Die Tageszeitung im Kindergarten – kennenlernen und untersuchen eines Printmediums
Projektinhalte: woraus besteht eine Zeitung, wie wird sie hergestellt, welche Inhalte bietet sie, welche Themen gefallen den Kindern am besten, eine eigene Zeitung produzieren und verkaufen
Materialien: Tageszeitungen, Bastelutensilien, Fotoapparat, Computer, Drucker
Alter: 4 – 10 Jahre
Vorbereitung: Kontaktieren eurer heimischen Zeitungsredaktion und Druckerei, Einladen eines Journalisten/einer Journalistin (vielleicht aus eurer Elternschaft?)
Förderung der Kinder in den Bereichen: Wahrnehmung: Heranführung an den klassischen Aufbau einer Zeitung (Fotos, Text, Anzeigen usw., Neugier wecken in Bezug auf Sprache/Schrift und Inhalte Kreativität: eigene Artikel verfassen, Fotos erstellen für die Zeitung</td Mathematik/Physik wie viel Papier wird für eine Zeitung benötigt, was unterscheidet Zeitungspapier von Malpapier, isolierende Eigenschaft einer Zeitung Sprache/Schrift Fachbegriffe aus dem Zeitungsbereich kennenlernen, Buchstaben suchen und erkennen, unterschiedliche Schriftzeichen kennenlernen, über Inhalte miteinander sprechen und diskutieren Umwelt Kennenlernen neuer Berufsgruppen, etwas über Produktions- und Verteilungswege einer Zeitung erfahren, erforschen einer Tageszeitung als Wissens- und Dokumentationsquelle der eigenen Lebensumwelt

Tipp: Im Vorfeld bei einem Verlag in eurer Stadt/Gemeinde anfragen, ob für einen Zeitraum von 2-4 Wochen täglich mehrere Zeitungsexemplare kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. Vielleicht hat der Verlag darüber hinaus Interesse daran, einen Artikel über euer Projekt zu veröffentlichen.

Erste Auseinandersetzung mit dem Thema Zeitung:

Orte, an denen Zeitungen viel gelesen und gekauft werden

  • Wo lesen Erwachsene gern und oft Zeitungen? Sammelt die Beobachtungen der Kinder im Gespräch oder mit Hilfe kleiner Zeichnungen
  • Während eines Spazierganges fotografiert ihr gemeinsam mit den Kindern lesende Menschen.
  • Wie ist es im direkten Umfeld der Kinder? Lesen die Eltern regelmäßig Zeitung? Und wenn ja, gibt es dann Lieblingsorte oder Lieblingszeiten für das Lesen einer Tageszeitung?
  • Wie kommt die Zeitung zu den Erwachsenen? Wird sie gekauft – wenn ja, wo? Oder liegt sie morgens vor der Haustür? Wenn ja, wer bringt sie dorthin?

Begriffe rund um´s Thema Zeitung / Aufbau bzw. Organisation einer Zeitung
Anzeigen, Journalist, Redakteur/Redaktion, Schlagzeile, Werbung, Nachricht, Reporter, Verlag, Verleger, Pressefreiheit, Interview, Artikel, Archiv, Korrespondenten

  • Die Kinder versuchen Zeitungsschnipsel mit den Füßen in ein Gefäß zu legen.
  • Aus den vielen Zeitungsschnipseln legen die Kinder Bilder, Formen, Buchstaben oder Zahlen.

Erste Spiele

  • Die Kinder erhalten Zeitungsblätter und machen damit erst mal was sie wollen.
  • Welches Geräusch ergibt sich, wenn wir die Zeitungen fest zusammenknüllen? Ist das Geräusch bei Druckerpapier, Krepppapier, Tonpapier oder Butterbrotpapier anders? Anschließend hängt ihr einen kleinen Vorhang auf, hinter dem jeweils eines dieser Papier laut zusammengeknüllt wird. Wer rät, um welches Papier es sich handelt?
  • Wie gross ist eine Zeitung? Die Kinder messen mit einem Lineal oder Zollstock und vergleichen die Größe mit dem eines Bilderbuches.
  • Wer kann die längste Schlange aus einer Zeitungsseite reißen? Auch hier wird natürlich zur Ermittlung des Siegers/der Siegerin das Maßband zur Hilfe genommen.
  • Welches Kind schafft es, die Zeitung ganz, ganz klein zu falten?
  • Wem gelingt es, auf dem Rand einer Zeitung zu balancieren?

Was findet man eigentlich so in einer Zeitung?

  1. Jedes Kind oder kleine Gruppen schneiden Lieblingsbilder oder auch Anzeigen aus der Zeitung aus und kleben diese auf eine große Plakatwand – so entsteht eine große Collage mit den Vorlieben aller Kinder.
  2. Ihr sucht gemeinsam mit den Kindern Artikel aus dem Lokalteil und Nachrichten aus der Welt aus und lest sie den Kindern vor. Nachdem alle zusammen über die Artikel gesprochen haben, wird auf der Weltkarte, der Bundeslandkarte oder auch dem Stadtplan geschaut, wo das Beschriebene stattgefunden hat. Ziel: die Kinder lernen, dass es immer Nachrichten aus der unmittelbaren Umgebung, aus Deutschland und der ganzen Welt gibt.
  3. Lest mit den Kindern einen Artikel und klärt mit ihnen, welche Wörter sie nicht verstehen. Schaut mit den Kindern gemeinsam in einem Kinderlexikon nach, ob ihr Erklärungen findet. Ziel: die Kinder lernen, wo sie sich Informationen einholen können.
    Zum Vergleich könnt ihr vielleicht einmal eine Kinderzeitschrift mit in die Gruppe nehmen und einen Artikel daraus vorlesen (z.B. Geolino).

Buchstaben/Schriftarten:

  • Jedes Kind erhält eine Seitungsseite und überlegt sich einen Buchstaben (z.B. den Anfangsbuchstaben des Vornamens). Wie oft findet sich dieser Buchstabe auf einer Seite? Am besten ummalen die Kinder die Buchstaben mit einem dicken Bunt- oder Filzstift.
  • Schaffen es alle zusammen, in den großen Überschriften der Tageszeitung alle Buchstaben des Alphabets zu finden und auszuschneiden?
  • Schaut euch die Nationalitäten der Kinder in eurer Gruppe an. Gelingt es euch, zu jeder Sprache „passende“ Zeitungen im Ort zu kaufen? Inwieweit unterscheiden sich die gefundenen Zeitungen (Schriftzeichen, Farbe des Papieres, Anzahl der Fotos usw.)

Weitere Spiele mit der Zeitung:

  • Alle Kinder sitzen im Stuhlkreis, ein Stuhl fehlt. Ein Kind steht mit einer aufgerollten Zeitung in der Mitte und sagt den Namen eines Kindes. Das aufgerufene Kind muss schnell den Namen eines anderen Kindes nennen, bevor das Kind in der Mitte es mit der Zeitung antippen kann. Ist das sitzende Kind zu langsam, darf es als nächstes in die Mitte gehen.
  • 6-8 Zeitungsblätter werden zusammengeklebt. Eine Kindergruppe lässt anschließend Watte oder Luftballons auf den Blättern tanzen.
  • Ein Zeitungsblatt wird im Abstand von einer Kindergruppe auf den Boden gelegt. Wer schafft es, einen flachen Gegenstand auf das Zeitungsblatt zu werfen?

Anfertigen einer eigenen Kitazeitung



Nachdem ihr euch ausgiebig mit den Inhalten einer Tageszeitung beschäftigt habt, könnt ihr mit den Kindern eine eigene Kinderzeitung/Kitazeitung anfertigen. Am besten holt ihr euch ein paar Eltern zur Unterstützung dazu. Mögliche Inhalte für die Zeitung:

  • Interview mit dem Hausmeister/der Kitaleitung/der Köchin über ihr Tätigkeiten
  • Lieblingsspiele oder Lieblingsplätze der Kinder in der Kita
  • Aktuelle Gedichte, Reime, Rätsel oder Fingerspiele der Kinder
  • Beliebte Kinderrezepte
  • Bilder aus dem Morgenkreis, von der Sportstunde, einer besonderen Aktion……..
  • Kunstwerke der Kinder
  • Eine Kinderumfrage: z.B. was gefällt mir in der Kita und was wünsche ich mir anders.

Die Kitazeitung können die Kinder an Eltern, Besucher oder das Kitapersonal verkaufen! Was mit dem Erlös geschieht, stimmen die Kinder in einer Kinderkonferenz ab.

Es gibt ein tolles Gedicht von J. Guggenmoos, das nennt sich „Das große, kecke Zeitungsblatt“. Aus Copyrightgründen können wir das Gedicht hier nicht vollständig veröffentlichen. Aber ihr findet es sicherlich schnell auf einer anderen Internetseite. So fängt das Gedicht an:

Heut wanderte durch unsre Stadt
ein großes, keckes Zeitungsblatt,
mir selber ist’s begegnet………

Eine Bewegungs-/Turneinheit zum Thema Zeitung findet ihr im Praxisteil auf unserer kitakram-Seite:
Turnen mit Zeitungen – Geschicklichkeit, Partnerübungen und Wettspiele

Ein kleines Rätsel für Kinder und Erwachsene: Hängt die Seite einer Zeitung auf und lasst raten, wie viele Buchstaben diese Seite enthält. Der Gewinner/die Gewinnerin erhält zum Schluss selbst gebackene Kekse in Form von Buchstaben.

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