KitaKram.de https://kitakram.de Vielfältige Kitaideen aus der Praxis für die Praxis Wed, 10 Apr 2024 04:52:37 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9.9 Spielzeugfreie Zeit in der Kita https://kitakram.de/spielzeugfreie-zeit-im-kindergarten-oder-hort/ https://kitakram.de/spielzeugfreie-zeit-im-kindergarten-oder-hort/#comments Mon, 11 Mar 2024 11:26:50 +0000 http://kitakram.de/wordpress/spielzeugfreie-zeit-im-kindergarten-oder-hort/

Das Spiel ohne in der Nutzung festgelegtes Spielzeug ist geprägt von Lösungssuche, Phantasie und Kreativität.

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Spielzeugfreie Zeit – was bedeutet das konkret?

In einer spielzeugfreien Zeit werden alle vorgefertigten Spielzeug, die sich Erwachsene für das Spiel der Kinder ausgedacht haben, für einen begrenzten Zeitraum aus den Kita- oder Horträumen entfernt. Lediglich Möbel wie Regale, Tische und Stühle sowie nutzungsoffene Materialien wie Seile, Tücher, Decken oder Kissen verbleiben in den Räumen. Während der Zeit werden von Erwachsenen keine Angebote oder Projekte initiiert, es gibt also viel weniger von pädagogischen Fachkräften festgelegte Strukturen. Ausnahme stellen Situationen wie das Mittagessen oder die Ausruhsituation dar.

 

Spielzeugfreie Zeit – bewährt oder noch am Anfang?

Das Projekt Spielzeugfreie Zeit wurde ursprünglich in Bayern entwickelt. Ein Suchtarbeitskreis machte sich 1981 Gedanken, wie schon junge Kinder präventiv in ihren Kompetenzen gefördert werden können, um später gegenüber Stress, schwierigen Situationen und Suchtgefahren besser gewappnet zu sein. In einer Spielzeugfreien Zeit sind Kinder mit ganz neuen, ungewohnten Situationen konfrontiert und müssen neue Weg finden. Neue Wege im Umgang mit Materialien, in der Lösungssuche, in der Ideenfindung und im sozialen Miteinander. Die Kompetenzen der Kinder sind nun mal ganz anders gefragt und neue Ressourcen kommen zum Vorschein.

 

Wie lange dauert eine Spielzeugfreie Zeit?


In der Regel wird eine Zeit von ca. 2-3 Monaten empfohlen. Manche Hort- oder Kitaeinrichtungen führen aufgrund sehr positiver Erfahrungen jedes Jahr eine Spielzeugfreie Zeit durch. Dauert die Spielzeugfreie Zeit unter 6 Wochen, besteht meines Erachtens nach die Gefahr, dass die Kinder und Erwachsenen gerade mal in das neue Setting hineingewachsenen sind und schon endet es quasi.

Es kommt nicht selten vor, dass eine Spielzeugfreie Zeit ursprünglich für 2 bis 3 Monate geplant ist und sich die Kinder dann eine Verlängerung wünschen. So geschehen in einer Berliner Kindergruppe, die letztendlich 6 Monate ohne strukturiertes Spielzeug war (Die wirklich interessanten Erfahrungen dieser Kindergruppe könnt ihr in der Zeitschrift „klein&groß“ 6/2015 nachlesen. Ich hatte das Glück, dass ich die beiden Erzieherinnen Heidi und Ursula interviewen konnte).

Spielzeugfreie-Zeit-Murmelhoehle.jpg

Oftmals bilden sich sich in der Zeit ohne in der Nutzung festgelegter Spielmaterialien ganz neue Konstellationen in der Kindergruppe.

Häufige Beobachtungen in der Spielzeugfreien Zeit:
  • Zu Beginn sind einige Kinder zuweilen unsicher und ohne Ideen. Die Lautstärke in den Räumen kann ansteigen.
  • Einige Kinder stecken vom ersten Tag an voller Tatendrang und zeigen sich sehr kreativ.
  • Die Ideen und Erfindungen der Kinder werden von Tag zu Tag umfassender: komplexe Maschinen, Häuser und Höhlen werden gebaut.
  • Häufiger als sonst entwickeln die Kinder neue Rollenspiele in kleinen und großen Gruppen.
  • Die Kinder reden viel miteinander: Regeln werden ausgehandelt, Ideen diskutiert, die Verteilung von Materialien besprochen und Erfahrungen ausgetauscht.
  • Auch die ErzieherInnen haben anfangs Schwierigkeiten sich von der Rolle der AnleiterInnen/MotiviererInnen/IdeengeberInnen in eine rein beobachtende Rolle zu begeben.
  • Nach wenigen Tagen entwickeln die Kinder immer neue Ideen und es herrscht eine regelrechte Aufbruchsstimmung. Fast alle Kinder können nun mit dem reduzierten Materialangebot gut umgehen.
  • Den meisten Kindern gefällt die Spielzeugfreie Zeit zunehmend. Auch viele Eltern geben positives Feedback.
  • Nach Beendigung der spielzeugfreien Zeit wird das alte Spielzeug wieder dankbar angenommen.
Team, Träger, Eltern und Kinder - Vorbereitung auf eine Spielzeugfreie Zeit

Was gilt es im Vorfeld des Projekts Spielzeugfrei unbedingt zu beachten? 4 Schritte der Vorbereitung:

Möchtet ihr einen Teamtag zum Thema Spielzeugfreie Zeit durchführen, und das ganz praktisch und mit viel Spaß? Dann meldet euch gerne bei mir: Fortbildungen mit Heike Westermann

Pädagoginnen machen ein Nagelspiel zum Einfühlen in das Thema Spielzeugfreier Kindergarten

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Ein „Hingucker“ – Bunte Vogelhäuser https://kitakram.de/ein-hingucker-bunte-vogelhaeuser/ https://kitakram.de/ein-hingucker-bunte-vogelhaeuser/#respond Mon, 29 Jan 2024 10:29:13 +0000 http://kitakram.de/wordpress/ein-hingucker-bunte-vogelhaeuser/

Jedes Vogelhaus ein Unikat

Gibt es bei euch in der Kita ab und zu Eis am Stiel? Dann sammelt doch mal die Eisstiele für das Basteln eines Vogelhauses.
Die Anfertigung des Vogelhauses ist sehr einfach und kann auch schon von jungen Kindern „gemeistert“ werden.
Für die Vogelhäuser braucht ihr nur wenige Materialien.

Benötigte Materialien:
Viele Eisstiele
Bunte Federn
Papier, Stifte/Wachsmalstifte und Schere für die Vögel
Evt. Körner
Kleber

Ablauf:
Zunächst bastelt ihr mit den Kindern mit Hilfe der Eisstiele und des Klebers das Vogelhaus. Auf den Beispielfotos haben alle Häuser die gleiche Form, aber das muss natürlich nicht sein. Vorstellbar sind auch einfache Quadrate, Rechtecke oder ganz freie Formen – je nach Vorstellung der Kinder.
Während der Kleber an den Eisstielen trocknet, können die Vögel aufgemalt, ausgeschnitten und bemalt werden. Anschließend bekommt der Vogel noch schöne, bunte Vogelfedern. Wenn die Kinder mögen, können Sie „Futter“ in Form von Körnern auf das Haus kleben.
Zum Schluss muss der bunte Vogel nur noch auf das Vogelhaus aufgeklebt werden.

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Sprache – ALLE Kinder erreichen! https://kitakram.de/kommunikation-fuer-alle-kinder-ermoeglichen/ Sun, 14 Jan 2024 20:07:33 +0000 https://kitakram.de/?p=7303

In der Arktis gibt es ganz viel Eis… Wie sieht das Eis aus? Wie fühlt es sich an? Und was bedeutet eisig-kalt? Gemeinsam können sich Kinder diese Fragen mit verschiedenen Sinnen erschließen, indem sie fühlen, riechen und schmecken.

Unabhängig davon, ob sie hören können oder über deutsche Sprachkenntnisse verfügen.

Für Kinder mit Hörschädigungen ist es schwer, Inhalte übers Ohr zu verstehen. Es hilft den Kindern, neben der Gebärdensprache, Kommunikation ganzheitlich, also mit allen Sinnen zu gestalten.

Regine, Integrationserzieherin, gibt uns einen kleinen Einblick in ihre Arbeit.



In einem Film und in Büchern sehen die Kinder, dass es in der Arktis riesige Eisflächen gibt:

Nach einem Gespräch übers Eis füllen die Kinder Wasser in eine Schüssel und stellen sie in den Gefrierschrank. Am nächsten Tag sind alle neugierig, was wohl mit unserem Wasser passiert ist. Alle fühlen wie kalt und glatt das Eis ist. “Wir könnten uns mal draufstellen“. Schnell sind Schuhe und Strümpfe ausgezogen. Lange kann man mit nackten Füßen nicht auf dem Eis stehen. Die Kinder heben den Eisblock hoch, sie staunen, „wie schwer ist das Eis“. Sie lassen den Brocken fallen, er zerspringt. Die kleinen Teile lassen sich lutschen wie ein Eis, nach was schmeckt es? Und auch die Zunge wird kalt. Beim gemeinsamen Hantieren mit dem Eis haben die Kinder immer neue Ideen, die gleich umgesetzt werden. Alle sind miteinander im Gespräch.

Alle Kinder sind im Tun beteiligt. Auch die Kinder, die nicht hören, die, die kaum Deutsch verstehen oder in einem Gespräch Mühe haben sich so lange zu konzentrieren, verstehen und erfahren worum es hier geht.

Ein besonderes Interesse wecken die Bilder von den Eisbären, die an Eislöchern auf das Auftauchen der Robben warten.
Wir gestalten die Geschichte; das weiße Papier ist das Eis. Die Kinder erzählen, „mit einer Säge oder Axt kann man ein Loch ins Eis schlagen“. Wir malen die Axt und die Säge, schneiden ein Loch ins Eis, legen eine Robbe unters Eis und spielen mit diesen einfachen Requisiten die Geschichte. Für alle, gehörlos und hörend wird die Geschichte lebendig und verständlich. Alle sind begeistert bei der Sache.

Regine war über 30 Jahre als Integrationserzieherin und Kitaleiterin tätig. Gemeinsam mit einer gehörlosen Kollegin hat sie ein Konzept zur bilingualen Integration von Kindern mit Hörschädigungen entwickelt. Ihre Erfahrungen gibt sie gern und regelmäßig in Form von Vorträgen, Fortbildungen und Gebärdensprachkursen weiter.

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Hauen, Beißen – Was tun? https://kitakram.de/hauen-beissen-kratzen-in-kita-und-tagespflege-was-tun/ https://kitakram.de/hauen-beissen-kratzen-in-kita-und-tagespflege-was-tun/#respond Thu, 04 Jan 2024 05:41:33 +0000 http://kitakram.de/wordpress/hauen-beissen-kratzen-in-kita-und-tagespflege-was-tun/

Hauen, Beißen, Kratzen oder Schubsen – für alle Erzieherinnen und Tagesmütter/-väter, die mit kleinen Kindern im U3-Bereich arbeiten, sind solche Auseinandersetzungen normal. Um Konfliktverhalten zu erlernen, müssen kleine Kinder natürlich auch Konflikte erleben. Doch was kann man tun, wenn das Maß überschritten wird?

Es gibt so Tage. Kaum hat man gemeinsam mit zwei sich streitenden Kindern eine Konfliktlösung gefunden, schreit ein anderes Kind auf, weil es gerade gebissen wurde. Gleichzeitig zerren zwei größere Kinder an der neuen Puppe, die Gefahr läuft, einen Arm zu verlieren.

Was kann ich als Pädagogin tun, wenn die Auseinandersetzungen überhand nehmen?

Das muss man wissen: Die Konfliktmotive von Kindern im Krippenalter sind andere, als bei älteren Kindergartenkindern.
Kinder im Alter von 0 bis 2,5 Jahren streiten sich, weil jemand sie bei der Ausführung einer Handlung gestört hat, weil sie etwas Tolles/Neues entdeckt haben, was sie ausprobieren und entdecken möchten, weil sie IHR Spielzeug nicht abgeben wollen oder weil sie bemerkt haben, dass etwas Aufregendes passiert, wenn sie ein Kind umschubsen oder hauen. Alle diese Tätigkeiten haben auch etwas mit Entdeckergeist zu tun, also etwas sehr Positivem. Kinder im Krippenalter können oftmals gar nicht voraussehen, was ihre Handlung bei anderen Kindern bewirkt. Dies ist wichtig zu beachten, damit man im Streitfall richtig reagieren kann.

Gibt es präventive Maßnahmen, die ein Konfliktverhalten in der Krippe positiv beeinflussen können? Ja!

  • Der Aktionsradius von Krippenkindern erweitert sich von Monat zu Monat rasant. Daher müssen wir Kindern, über den Tag verteilt, viele Bewegungsmöglichkeiten verschaffen. Es sollte versucht werden, jeden Tag nach Draußen zu gehen. Zusätzlich benötigen Kinder im Krippenalter auch im Gebäude Platz und Zeit, um sich aktiv bewegen zu können.
  • Wenn es personell möglich ist, die Großgruppe teilen, so dass ein konzentriertes Spielen/Agieren in ruhigerer Atmosphäre möglich ist
  • Besonders beliebtes Spielzeug in größerer Anzahl anschaffen, damit sich die Kinder nicht darum reißen müssen
  • Spielzeugtage in der Krippe überdenken, da die Kinder an solchen Tagen oftmals nur damit beschäftigt sind, ihr Spielzeug zu verteidigen
  • Lange Wartezeiten für die Kinder vermeiden. Im Garderobenraum kann eine Bücherkiste für die schon fertigen Kinder bereit stehen, ein Aquarium ist immer aufregend, ein Geschichtensäckchen lässt die Wartezeit auf das Mittagessen wie im Flug vergehen und lustige Fingerspiele, Lieder, Klatschspiele oder kleine Rätsel sind für die Jüngsten immer spannend.

Und wie verhalten sich Fachkräfte professionell, wenn es konkret zum Streitfall zwischen Kindern kommt, sie sich gegenseitig kratzen, beißen oder feste schubsen?

  • Als Erzieherin schnell und deutlich reagieren (klares „Nein“).
  • Zu den streitenden Kindern hingehen, mit ihnen auf Augenhöhe gehen.
  • Das „unterlegene“ Kind trösten und beruhigen.
  • Dem „aggressiven“ Kind vermitteln: So wie du bist, bist du richtig, aber dein Handeln gerade war falsch bzw. alle Gefühle sind richtig und wichtig, aber nicht alle Handlungen sind okay.
  • Je nach Alter der Kinder kann man sie nach einem heftigen Streit fragen, was ihnen in der jetzigen Situation helfen bzw. was ihnen jetzt gut tun würde.
  • Den Kindern Alternativen anbieten, die ihr Bedürfnis nach einer Handlung ebenso befriedigen, die sie aus der Situation herausbringen, sie vielleicht auch ablenken.



Wenn sich Kinder immer wieder um Spielzeuge streiten, kann man eine Sanduhr für die Kinder anschaffen (5 oder 10 Minuten), die anzeigt, wann das auf das Spielzeug wartende Kind an der Reihe ist.

PS: Oftmals ist die Sanduhr dann so interessant, dass das Spielzeug ganz vergessen wird.

Netztipp:

Noch mehr Informationen und praktische Tipps zum Thema „Umgang mit Beißen“ findet ihr hier

 

und in dem Buch von Frau Gutknecht: „Wenn kleine Kinder beißen“, welches wirklich sehr zu empfehlen ist. Eine Anschaffung lohnt sich!

Literaturtipps:

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1, 2, 3 – fürs Team https://kitakram.de/1-2-3/ Wed, 03 Jan 2024 14:27:16 +0000 https://kitakram.de/?p=7590

Es wurde lange und mühsam diskutiert und nach einer Lösung für´s Team gerungen oder alle kommen nach einem leckeren Mittagessen satt, müde und zufrieden zurück in den Fortbildungsraum. Nun gilt es, die Gruppe wieder in den Aktivitätsmodus zu bekommen und 1, 2, 3 ist dafür die genau richtige Methode.

Keine Materialien, Dauer ca. 5 Minuten, im Freien oder im Raum

Und so geht es:

Jeweils zwei Personen stehen sich im Abstand von ca. 1 m gegenüber. Die jeweiligen 2er-Gruppen verteilen sich möglichst gut im Raum, so dass sie nicht direkt nebeneinander stehen. Nun bittet die Moderatorin/der Moderator darum, dass die zwei sich gegenüber stehenden Personen nacheinander von 1-3 zählen. Nach der 3 geht es dann wieder bei 1 los und dieses ohne Pause:



Person A: 1

Person B: 2

Person A: 3

Person B: 1

Person A: 2

usw.

Klingt einfach, aber selbst hier braucht es bei manchen schon etwas Übung, um das Zählen ohne Unterbrechung hinzubekommen. Wenn alle 2er-Gruppen das Zählen schaffen, wird die Zahl 1 durch eine Bewegung ersetzt, die sich Person A ausdenkt. Zum Beispiel: mit dem Fuß stampfen, sich um die eigene Achse drehen, in die Kniebeuge gehen oder über dem Kopf klatschen. Das heißt, anstatt die Zahl 1 laut zu nennen, führt Person A die Bewegung aus. Dann sagt Person B: 2 und Person A wiederum 3. Nun macht Person B mit der von Person A ausgedachten Bewegung weiter und Person A nennt die Zahl 2, Person B nennt die Zahl 3 und es geht mit der Bewegung durch Person A weiter.

Gelingt allen Paaren das Ersetzen der Zahl 1 durch eine Bewegung ganz gut, wird als nächstes die Zahl 2 durch eine Bewegung ersetzt, die sich dieses Mal Person B ausdenkt. Anschließend werden die beiden verschiedenen Bewegungen nacheinander ausgeübt und im Raum hört man nur noch die Zahl 3. Zum Schluss wird die Zahl 3 auch noch durch eine Bewegung ersetzt, so dass die Paare nun nur noch Bewegungen nacheinander durchführen, ohne dass laut gezählt wird.

Oftmals wird viel gelacht und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wundern sich, wie schwer es ist, sich nicht zu „verhaspeln“.

So könnte eine Abfolge aussehen:

Person A: Kniebeuge

Person B: Drehung um die eigene Achse

Person A: Hochspringen und laut Huch rufen

Person B: Kniebeuge

Person A: Drehung um die eigene Achse

Person B: Hochspringen und laut Huch rufen

Person A: Kniebeuge

usw.

Gelingt es allen Paaren ohne viel Konzentration und sehr schnell die drei Bewegungen einzuüben, kann auch noch eine 4. und 5. Bewegung dazukommen. Das ist dann wirklich nicht mehr so leicht und erfordert viel Konzentration.

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UNSER Grüffelo-Praxisheft! https://kitakram.de/in-eigener-sache-unser-grueffelo-gefuehle-praxisheft-ist-da/ https://kitakram.de/in-eigener-sache-unser-grueffelo-gefuehle-praxisheft-ist-da/#comments Mon, 01 Jan 2024 15:00:09 +0000 http://kitakram.de/wordpress/in-eigener-sache-unser-grueffelo-gefuehle-praxisheft-ist-da/ „Im weiteren Verlauf wird genau hingeschaut und dokumentiert, damit sich die Sprache und die Motorik der Kinder angemessen entwickelt. Denn es ist sowohl Eltern als auch Pädagogen bewusst, wie wichtig diese Kompetenzen für die gesunde Entwicklung von Kindern sind.

Doch was ist mit der Gefühlswelt von Kindern? Schauen wir dort genauso intensiv hin? Freuen wir uns wirklich genauso euphorisch, wenn ein Kind gelernt hat, mit seiner Wut umzugehen? Oder nehmen wir das oft nur am Rande, ganz beiläufig wahr, ist es doch für uns eher eine selbstverständliche Fähigkeit?“…….. (Auszug aus der Einleitung)

Sonja Kaemper und ich (Heike Westermann) haben in dem Praxisheft Ideen gesammelt, die mit Kindern ab drei Jahren schnell und ohne großartigen Materialaufwand umzusetzen sind. Dies war uns wichtig, denn wenn sie plötzlich da ist, die gewaltige Wut oder tiefe Trauer, dann gilt es für uns Pädagoginnen, situativ etwas anzubieten, was dem Kind hilft, sein Gefühl anzunehmen und einen Umgang mit der Wut oder der Trauer zu finden.

 

–> Das Profjektheft GEFÜHLE ENTDECKEN MIT DEM GRÜFFELO – hier mit einem Klick auf amazon bestellen!

Oder besser noch: ihr bestellt das Heft bei eurem Buchhändler um die Ecke! Die ISDN-Nummer lautet: 978-3-407-72710-7



In unserem Gefühleheft geht es um Mut, Angst, Glück, Wut und Trauer. Dazu gibt es zu Beginn eine Einführung in das Thema Gefühle. Hier wird aufgeschlüsselt, was Gefühle sind und welche primären Emotionen es gibt. Danach folgen ganz viele Ideen, die Kindern helfen, sich die Themenwelt der Gefühle im Alltag zu erschließen.

Zu jeder unserer Ideen kann man auf einem Blick erfahren, welche pädagogischen Ziele erreicht werden können, für welches Alter sich die Aktion eignet, welche Materialien benötigt werden und was man im Vorfeld vorbereiten muss. Es folgt eine detaillierte Beschreibung der Aktionen und an vielen Stellen mögliche Umsetzungvarianten. Hilfreich sind hoffentlich die vielen Beispiele für Dokumentationsformen.

 

Wir finden, dass der Beltz-Verlag das Heft sehr gut strukturiert und außerordentlich geschmackvoll aufgebaut hat. Viele Farbfotos und kleine Illustrationen veranschaulichen die Praxisideen.

Wichtig war uns, dass kurze Zitate, Tipps für Erzieherinnen (z.B. „Sorgen Sie auch für sich selbst?“, „Wie können Pädagogen im Alltag ganz einfach Mut fördern?“) und Ideen zur Raumgestaltung eingebunden wurden, so dass das Thema Gefühle umfassend in der Kita aufgegriffen werden kann.

Das Grüffelo-Gefühleheft hat 64 Seiten und kostet 14,95€. Erschienen ist es bei Beltz Nikolo in der Verlagsgruppe Beltz, ISBN 978-3-407-72710-7.

Über Rückmeldungen von euch zu unserem ersten Projektheft – hier auf kitakram (natürlich auch gern auf amazon 😉 ) – würden wir uns riesig freuen!

Stimmen zum Grüffelo-Projektheft

Toll, was man aus ein paar Seiten Grüffelo so rausholen kann. Der Grüffelo ist ja eh super, auch wenn er schon etwas in die Jahre gekommen ist.
Das Heft bietet viele Ideen, die für mich fast alle neu waren. Die Aufmachung des Heftes ist toll und ansprechend und es macht richtig Spaß darin zu blättern. Viele Fotos die das Heft sehr auflockern. Ich hätte mir jedoch noch mehr Fotos von den einzelnen Aktionen und dafür weniger Fotos von Kindern gewünscht.
Die Aktionen sind klar und deutlich formuliert und gut nachvollziehbar. Angaben wie Ziele, Dauer oder Materialien geben einen schnellen Überblick über die Umsetzbarkeit.“ (Rezension auf amazon vom 20. August 2014, 5 Sterne von DR)
Total die guten Anregungen auch noch für Schulkinder, um den Umgang mit Gefühlen zu erlernen. Hierbei sind tolle Ideen gut bebildert und man bekommt eine große Hand voll Ideen. Immer wieder!“ (Rezension auf amazon vom 14. März 2015, 5 Sterne von Anna)
„Ausgehend vom Bilderbuch ‚Der Grüffelo‘ hilft das Projektheft Erzieher/innen bei ihrer Arbeit, Kinder auf dem Weg zu emotionaler Kompetenz zu unterstützen. Es gibt viele unkompliziert umzusetzende Spiele, Kreativ-Ideen, Gesprächsanregungen und mehr. Auf einen Blick erkennt man die pädagogischen Ziele, die erreicht werden können. Sinnvoll sind die Anhaltspunkte zu Alter, Gruppengröße, Zeit- und Materialaufwand. Eine Übersicht der Projektideen nach Bildungsbereichen und die Literaturtipps runden das praxisnahe Heft ab.“  (Christine Treutel, Pädagogin, Mainz. In: Bücher-Medien-Magazin HITS für KIDS, Print-Ausgabe 42/2014)
Und das schreiben zwei Leserinnen auf der kitakram-facebook-Seite:

Quelle Foto: kitakram-Facebookseite, 13. April 2015

–> Das Profjektheft GEFÜHLE ENTDECKEN MIT DEM GRÜFFELO – hier mit einem Klick auf amazon bestellen!

Oder besser noch: ihr bestellt das Heft bei eurem Buchhändler um die Ecke! Die ISDN-Nummer lautet: 978-3-407-72710-7

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Ein Lagerfeuer in der Kita https://kitakram.de/ein-lagerfeuer-in-der-kita/ https://kitakram.de/ein-lagerfeuer-in-der-kita/#respond Tue, 19 Dec 2023 14:53:44 +0000 http://kitakram.de/wordpress/ein-lagerfeuer-in-der-kita/

Das Lagerfeuer – ein Ort für spannende Gespräche

Es gibt in der Kita immer wieder Situationen, in denen wir mit Kindern gut in´s Gespräch kommen möchten und versuchen, den Austausch unter den Kindern zu fördern. Um für solche Situationen eine etwas „geheimnisvolle“, „besondere“ oder „gemütliche“ Atmosphäre zu erzeugen, könnt ihr auf die Idee des Lagerfeuers zurückgreifen. Das Feuer auf dem oberen Foto haben wir in der Kita Westfälische Straße in Berlin fotografiert und bedanken uns sehr, dass wir es hier auf kitakram veröffentlichen dürfen.

Materialien, die benötigt werden:
  • 1-2 Lichterschläuche in weiß oder gelb (nicht zu lang, damit sie unter das Holz passen)
  • ggf. Verlängerungsschnur
  • rote, gelbe und orangefarbene Seidentücher oder weiße Tücher für die Darstellung von Schnee
  • Holzscheite und kleine Äste
  • ggf. Steine für die Einfassung des Feuers
  • ggf. flacher Korb als Unterlage
  • ggf. Tuch als Unterlage
Feuerstelle-Kita.jpg

Es bietet sich an, alle Materialien für das Feuer in einer Kiste zu verstauen. Wünschen sich die Kinder das Lagerfeuer, habt ihr es somit immer parat und könnt es schnell aufbauen bzw. von den Kindern aufbauen lassen. Die Kita Westfälische Straße hat einen großen, flachen Korb angeschafft, in dem alle Materialien Platz haben und der beim Aufbau als Unterlage genutzt wird. Anstelle eines Korbes könnt ihr natürlich auch ein Tuch als Unterlage verwenden.

Die Kinder erzählen sich gern etwas am „Feuer“, es ist einfach anders als sonst. Sie genießen die besondere Atmosphäre und wünschen sich oftmals, dass der Raum abgedunkelt wird, bevor das Lagerfeuer „angezündet“ wird.

Das rechte Foto zeigt ein „Feuer“, welches wir in einem Geschäft fotografiert haben. Anstelle des künstlichen Schnees könnt ihr bei euch in der Kita einfach weiße Seidentücher um das „Feuer“ legen. Wenn dann noch unterschiedliche Steine das Feuer einfassen, sieht es winterlich und echt aus.

Feuer-im-Schnee.jpg
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Macht es euch schön in der Kita! https://kitakram.de/macht-es-euch-schoen/ https://kitakram.de/macht-es-euch-schoen/#respond Tue, 07 Nov 2023 16:46:56 +0000 http://kitakram.de/wordpress/macht-es-euch-schoen/ Sowohl für Kitaleitungen als auch für Erzieherinnen gibt es zunehmend Dokumentationsaufgaben zu erledigen. Leiterinnen steht hierfür in der Regel ein eigenes Büro, den Erzieherinnen eine kleine Schreibecke im Gruppenraum oder ein Teamraum zur Verfügung. Egal ob viel oder wenig Platz: ein schön gestalteter Arbeitsplatz kann helfen, die Büro- und Dokumentationsaufgaben mit mehr Freude anzugehen.


Setzt ihr euch gern an euren Schreibtisch oder in euer Büro? Fühlt ihr euch dort wohl und inspiriert? Haltet ihr euch hier gern auf?
Die folgenden Praxisbeispiele sollen euch ermuntern, euren Arbeitsplatz mal kritisch unter die Lupe zu nehmen.

Eine interessante Idee! Das große Entwicklungsziel immer vor Augen!
„Diese Kita soll für alle ein ein Ort der Begegnung und Vielfalt sein.“ Ein Herzenswunsch, auf schönem Papier ausgedruckt, in einen hübschen Rahmen angeordnet oder an einem Ast befestigt, ist immer präsent.



Ein schöner Ast mit bunten Lollis, bunten Bändern und dem Satz „Diese Kita soll ein spannender lebendiger Wohlfühlort sein.“ hängt über dem Schreibtisch einer Berliner Leiterin. Auf Nachfrage erklärte die Leiterin, dass sie diesen Wunsch im Laufe der Zeit für Ihr Haus entwickelt hat. Die bunten Lollis sind ein echter Blickfang und erinnern die Leiterin täglich an ihr großes Ziel.

 

Hübsche Postkarten, Andenken aus einem Urlaub, eine angenehme Lichtquelle, frische Blumen in den eigenen Lieblingsfarben, eine hübsche Schachtel oder Kunstwerke von Kindern sind gut für die Stimmung und helfen positive Gedanken hervorzurufen. Doch aufgepasst: weniger ist mehr! Ein total überladender Schreibtisch oder eine mit Fotos und Bildern zugeklebte Wand trägt nicht zur „inneren Ordnung und Klarheit“ bei.

An manchen Tagen überschlagen sich die Ereignisse, man weiß gar nicht, wo man zuerst anfangen soll. Auch in größter Hektik ist es wichtig, an eine Pause oder kleine Auszeit zu denken! Denn es gibt fast keine Situationen oder Probleme, die nicht einige Minuten warten können!

Damit man nicht im eigenen Trott verharrt, ist es wichtig, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Hierfür bieten sich Fachzeitschriften und Fachbücher an. Diese sollten allen Beteiligten in der Einrichtung zur Verfügung stehen und möglichst thematisch geordnet sein. Eine lange Suche „frisst“ unnötig viel Zeit.

Eine schnell umsetzbare Idee: Einmal im Monat präsentiert ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin ein Buch oder einen Artikel des Monats. Der Literaturtipp wird an einer guten Stelle auffällig präsentiert. Einige Stichworte oder Erkenntnisse aus dem Inhalt werden aufgeschrieben und sollen neugierig machen.

Ein Kinderbüro im Büro der Leitung ist erfahrungsgemäß ein sehr beliebter Ort. Auf einem Tisch werden Papiere, Stifte, Stempel, eine Schere, ein ausrangiertes Telefon, ein Locher, eine alte Schreibmaschine oder eine Tastatur bereitgestellt. Ein Kinderbüro wird in der Einrichtung schnell zum absoluten Geheimtipp und ihr müsst selbst entscheiden, wie oft euch die Kinder besuchen können!

Das Büro: Wechsel zwischen offener Tür und Rückzug.
Bei den vielen Aufgaben, die täglich bewältigt werden müssen, bedarf es Phasen der Ruhe, um konzentriert arbeiten zu können. Auch Pausen sollten ohne Störungen erfolgen. Ein Schild an der Bürotür zeigt Teammitgliedern, Kindern, Eltern und Besuchern, dass sie später wiederkommen müssen.

 

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Neue Tischsprüche für Kita und Tagespflege https://kitakram.de/neue-tischsprueche-fuer-kita-und-tagespflege/ Tue, 18 Jul 2023 15:49:36 +0000 https://kitakram.de/?p=7630

Im Rahmen einer Verlosung haben wir BesucherInnen von Kitakram.de gebeten, uns Tischsprüche oder Reime zu schicken, die bei ihren eigenen Kindern oder den Kindern in ihrer Kita/Tagespflege besonders beliebt sind. Wir freuen uns, dass viele schöne Sprüche bei uns eingegangen sind.

Habt ihr auch noch einen schönen Tischspruch oder Reim, der hier noch nicht steht? Dann schickt ihn uns doch gerne zu, so dass wir ihn für alle ergänzen können. (webmaster(at)kitakram.de)

Die Räuber, die Räuber,

die schimpfen aber sehr.



Die Teller, die Teller,

sind ja ganz schön leer.

Erstmal mit den Fingern zappeln,

kräftig mit dem Popo wackeln,

liebevoll die Bäuche streicheln,

über Kreuz die Hände reichen.

ZICKE, ZACKE, ZECK,

wir essen alles weg.

Guten Appetit

(mria_ria, instagram)

Das Schweinchen schmatzt,

die Ziege meckert,

das mir heut ja keiner kleckert.

Guten Appetit!

(lisaaamarie8 auf instagram)

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,

guten Appetit ihr Lieben!

Wenn wir beieinander sitzen,

nicht mehr durch die Kita (das Zimmer) flitzen,

schnuppern wir die Essenszeit und die Löffel sind bereit.

Wer noch laut war, ist jetzt still,

weil jeder nur noch essen will.

(Wiebke K., Idstein)

Kennt ihr schon die Hexenbraut?

Pimpernelle Zwiebelhaut,

rückwärts steigt sie aus dem Bett,

reibt sich ein mit Stiefelfett,

kocht sich Seifenblasentee,

futtert Putzlappen in Gelee,

Fröschebein und Tintenkleckse,

ja, das mag die kleine Hexe.

Guten Appetit!

(Katja, Münster)

Auf dem Felde wächst das Brot,

bewahrt vor Hunger und vor Not,

darum wollen wir nun essen

und die Armen nicht vergessen.

Guten Appetit

(Angelina H. auf facebook)

Ich bin die Pippi Langstrumpf ,

ich mache was ich will,

ich habe Riesen Hunger ,

nun seid mal still.

Guten Appetit

(Theresa D. auf facebook)

Hippel die wippel,

die Wurst hat zwei Zippel,

der Schinken vier Ecken,

drum lasst es euch schmecken.

(Jan, Lohne)

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Kraftoasen- sorgt für euch! https://kitakram.de/sorgt-fuer-euch/ Tue, 09 May 2023 10:25:04 +0000 https://kitakram.de/?p=7784

Was tut uns gut und wo gewinnen wir an Energie und Kraft im pädagogischen Alltag dazu? Was bringt uns Ausgleich, zu den energieraubenden und stressigen Situationen, bei täglichen Anforderungen und Aufgaben? Was hilft uns, auf uns selbst zu achten? Im pädagogischen Rahmen spricht man in diesem Kontext auch von Selbstfürsorge.

Es gibt genügend Momente im Tagesablauf, die eine Menge an Energie von uns abverlangen. Begonnen von den Tür- und Angelgesprächen am Morgen, die Vorbereitungen und Gestaltung der Essens- und Ausruhsituationen, Schreiben von Konzeptionen und Beobachtungen, Durchführung von Ausflügen wie auch Projekten und vielem mehr. Man kann nicht behaupten, dass die Arbeit als Erzieher oder Erzieherin langweilig wäre, im Gegenteil.

Es ist wichtig, kleine Atempausen einzurichten, um Luft zu holen, sich zu sammeln, sich an etwas Schönes zu erinnern oder sich für einen kurzen Moment auf sich selber zu konzentrieren. Wie geht es mir eigentlich gerade und was brauche ich? Schnell sind die eigenen Grundbedürfnisse vergessen, wie ausreichend zu trinken oder zu essen. Aber es geht noch um mehr.

Leuchtet doch mal euren Arbeitstag von Beginn bis zum Schluss durch. Das kann man gerne für sich selber machen, aber auch im gesamten Team. Wie ist der Tagesablauf aufgebaut und wo lässt er für alle Beteiligten Raum, ihn langsamer und angenehmer zu gestalten?

„Es sind oft die kleinen Dinge, die uns glücklich machen und auf die wir nicht verzichten sollten.“



Ihr könnt zum Beispiel an verschiedenen Plätzen in den Räumen der Kita Erinnerungsanker platzieren, die eben als Erinnerung dienen, zum Beispiel ein schön drapiertes Tablett mit Gläsern und einem schönen Wasserkrug mit Zitrone oder Minzeblättern für einen angenehmen Geschmack. Das erinnert euch daran, ausreichend zu trinken und sieht dabei noch schön aus.

Kleine Trink- oder Ruhepausen sind dringend notwendig. Zeit, um mal tief Luft zu holen, in den Himmel zu schauen oder die Ruhe zu genießen. Damit das im Alltag funktionieren kann, müssen sich Kolleginnen und Kollegen gut absprechen.

Mit den Kindern können gemeinsam Balkon- oder Terrassenpflanzen in Kästen oder im Garten eingepflanzt werden, denen man beim Wachsen und Gedeihen zusehen kann. Auch das tägliche Gießen kann zum Durchatmen einladen, je nachdem, wie gerne ihr Gartenarbeit verrichtet.

Viele Kitas haben den Luxus eines Außengeländes. Dieses, zum Beispiel in einem Elternprojekt und nach einer kleinen Spendenaktion, mit Kindern und Eltern märchenhafter zu gestalten, kann das tägliche gemeinsame Rausgehen verschönern.

Ja, ihr seht richtig. Das Foto zeigt ein klassisches Bett in einem Garten und wurde in Beelitz-Heilstätten fotografiert. Diese ungewöhnliche Idee lässt sich doch auch in Kita- oder Schulgärten wunderbar umsetzen und zum Träumen, Chillen und „Wolken beobachten“ einladen, oder?

Und in der Mittagspause können Kolleginnen und Kollegen hier zur Ruhe kommen und abschalten :einfach mal ausstrecken, unter Vogelgezwitscher die Augen schließen oder die vorbeiziehenden Wolken anschauen. Wenn kein geeignetes Bett zur Verfügung steht, können auch mehrere Paletten mit schönen, einladenden Kissen als Sitz- und Liegefläche dienen.

Aber bleiben wir bei den kleineren Dingen. Es soll in diesem Beitrag nicht um große Aktionen gehen: 

Ihr könnt beispielsweise die Kitaräume mit kleinen Dingen verändern, um euch (noch) wohler zu fühlen. Hilft es, etwas zu entrümpeln? Sind es die Blumen, die auf dem Tisch stehen oder sind es die Wohlfühlecken, die noch ein wenig erweitert werden können? So hat eine Erzieherin, nach Absprache mit ihren Kolleginnen, ein paar ansprechende Landschaftsbilder von ihrem letzten Ostseeurlaub in Bilderrahmen im Erzieherregal aufgestellt. Beim zufälligen Ansehen, wenn sie etwas im Regal sucht, überkommt sie immer gleich ein Wohlgefühl. Die Fotos regten auch zum Sprechen der Kinder an und so brachten auch sie ebenfalls Bilder von ihren letzten Urlaubstagen zum Morgenkreis mit.

Gibt es an einer gewissen Stelle ein schönes Tuch, eine ansprechende Postkarte mit einem ermutigenden Spruch, einen Igelball, ein ätherisches Öl? Und wie ist der Raum gestaltet, wo ihr euch in der Mittagspause zurückziehen könnt? 

Auch, wenn es eher „verpönt“ ist, im Garten zusammen zu sitzen und zu plaudern. Wir brauchen ebenfalls die sozialen Kontakte und den Austausch mit anderen Erwachsenen. Es muss ja nicht ausufern, aber kann den Tank des Bedürfnisses nach Geselligkeit und Dazugehörigkeit wieder ein Stück füllen.

 

Was tut Euch gut und was hilft Euch, Eure Kraftreserven wieder aufzutanken und ihn gar nicht leer werden zu lassen? Nehmt euch die Zeit und macht euch auf die Suche. Es hilft. Versprochen!

Für Kitakram: Carina und Heike

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Absprachen zum Morgenkreis https://kitakram.de/konfliktpotential-morgenkreis/ Wed, 03 May 2023 12:48:54 +0000 https://kitakram.de/?p=8027

„Herzlich Willkommen. Schön, dass du da bist!“

Zum Thema Morgenkreis gibt es in vielen Kitas Rede- und Klärungsbedarf. Oftmals ärgern sich Erzieherinnen und Erzieher über Eltern, die ihre Kinder nicht pünktlich zu Beginn des Morgenkreises in die Gruppe/Abteilung bringen. „Die Eltern nehmen unsere Arbeit nicht ernst“, „später in der Schule müssen sie es doch auch schaffen“, „Rituale sind für Kinder wichtig“  oder „dann kommen die Kinder gar nicht mehr richtig in den Tag“ sind Argumente, die Fachkräften wichtig sind.

Und die Eltern und Familien? Manche entschuldigen sich für ihr verspätetes Kommen, andere verstehen gar nicht, was so furchtbar schlimm ist, wenn ihr Kind später in den Morgenkreis geht oder diesen vereinzelt nicht mitmacht. „Jetzt haben wir noch die Möglichkeit, den Morgen mit unserem Kind zu genießen und es später in die Kita zu bringen“, „oftmals schaffe ich es einfach nicht, pünktlich zu sein, auch wenn ich es mir vorgenommen habe“ oder „findet Lernen denn nur im Morgenkreis statt?“ sind Fragen oder Statements seitens der Familien.

Da prallen manchmal sehr unterschiedliche Sichtweisen aufeinander, begründet durch individuelle Bedürfnisse und Rahmenbedingungen. Wie also damit umgehen, wenn sich die Geister beim Thema Morgenkreis scheiden?

Ich habe selbst als Erzieherin viele Morgenkreise mit Kindergruppen durchgeführt, hatte Eltern, die es selten pünktlich geschafft haben, erlebte immer mal wieder Kinder, die froh waren, wenn der Morgenkreis zu Ende war und hatte Kolleginnen im Team, für die ein pünktlicher Beginn des Morgenkreises ein MUSS darstellte. Im Laufe meiner Erzieherinnentätigkeit konnte ich durch Beobachtung, Ausprobieren und Austausch eine neue Einstellung zum Thema Morgenkreis entwickeln, die ich euch hier gern aufzeigen möchte.

Morgenkreis: pünktlich um 9:00 Uhr oder 9:30 Uhr?



Diesen Stress habe ich mir nach einiger Zeit selbst gar nicht mehr angetan. Warum sollte es unabdingbar sein, einen Morgenkreis immer ganz pünktlich zu beginnen? Pochen die Kinder darauf? Kommt der ganze Ablauf durcheinander, wenn ein Morgenkreis etwas später beginnt? In den meisten Fällen war dies bei mir nicht der Fall. In der Kita gibt es durch Mahlzeiten oder andere Programmpunkte sowieso schon viele, zeitlich feststehende Alltagssituationen. Ich fragte mich immer, gehört der Morgenkreis zwangsläufig dazu?

Für mich war wichtig, dass ich den Zeitpunkt für die Gruppe gut wählte und nicht, was mir die Uhr vorgab.

Spielten die Kinder gerade intensiv, gingen sie wichtigen Forscherfragen nach, brauchte mich ein Kind dringend, so wurde der Morgenkreis kurzerhand zeitlich etwas nach hinten geschoben. Auch kam es vor, dass aus dem Morgenkreis ein Mittagskreis wurde, wenn ich es mit den Kindern zuvor abgestimmt hatte. Diese Flexibilität nahm mir selbst viel Stress und brachte Zufriedenheit auf Seiten der Kinder.

Morgenkreis: jeden Tag?

Für mich war dies – nach einigen Jahren Berufserfahrung – nicht mehr zwangsläufig der Fall. Bei mir ist der Berufseinstieg schon länger her und damals war der Morgenkreis in den Kitas ein absolutes Muss. Auch ich habe am Anfang meine Morgenkreise jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit begonnen. Punkt 9 Uhr ging es nach dem Frühstück los. Das habe ich damals gar nicht hinterfragt, es war einfach so.

Doch im Laufe der Zeit änderte ich meine Einstellung zum Morgenkreis. Oft bot ich Morgenkreise an, aber nicht mehr zwangsläufig jeden Tag. Manchmal passte es für die Kinder oder mich nicht, manchmal hatten die Kinder keine Lust oder wir trafen uns zum Austausch lieber am Nachmittag. Die Kinder haben sich sehr schnell daran gewöhnt, dass wir das Angebot des Morgenkreises flexibel anwendeten.

Und wie haben die Kinder dann erfahren, was am Tag so geplant war? Diese Info haben die Kinder während des Frühstücks, zur Begrüßung oder im Laufe des Freispiels erhalten. Regelmäßige Aktionen wurden alternativ durch Fotos oder kleine Piktogramme transparent gemacht. Ich habe selten erlebt, dass es Kindern schwer fiel, ohne Morgenkreis in den Tag zu kommen. Wenn doch, waren wir bei diesen Kindern besonders aufmerksam. Oftmals reichten hier dann kleine Impulse/Hilfestellungen unsererseits, wie wir sie in anderen Situationen auch täglich anwenden.

Eine Kitaleitung erzählte mir kürzlich, dass es in ihrer Kita am Morgen schon länger keine feste Zusammenkunft mehr gibt. Die Fachkräfte beobachteten, dass es für manche Kinder schwer war, direkt nach dem Frühstück wieder zu sitzen oder zuzuhören, auch wenn der Morgenkreis zum Teil sehr „bewegt“ gestaltet wurde. Oder Kinder waren gerade in´s Spiel gekommen und hatten gar keine Lust, dieses für den Morgenkreis zu unterbrechen. Somit machten die Fachkräfte den Kindern den Vorschlag, aus dem Morgenkreis einen Mittagskreis zu machen.

Die Kinder fanden die Idee gut und seit nunmehr über einem Jahr hat sich diese Umstellung sehr bewährt.

Unter anderem wird in dem Mittagskreis über die Aktivitäten des Morgens gesprochen und die Kinder überlegen sich, welches Ruheangebot sie nach dem Essen wahrnehmen möchten (Schlafen, Buch/Geschichte lesen/hören, Rausgehen usw.).

Umgang mit zu spät kommenden Familien

Wenn ein Morgenkreis nicht zwangsläufig zu einer ganz festen Uhrzeit beginnt (z.B. Punkt 9:30 Uhr), gibt es auch keine „Zuspätkommer“ mehr.

Je nach Personalausstattung hatten wir mit den Eltern folgende Vereinbarungen:

Waren wir zu zweit, führte eine Kollegin den Morgenkreis durch. Die andere Kollegin begleitete die Kinder, die nicht am Morgenkreis teilnehmen wollten und begrüßte die noch ankommenden Kinder. Kinder, die nach Beginn des Morgenkreises kamen, konnten sich bei Interesse leise zu den Morgenkreiskindern gesellen, wenn es sich noch lohnte. Dazu hatten wir im Kreis immer einige zusätzlich Sitzkissen parat oder wir machten den Kreis ohne Aufhebens  und ohne dass wir unser Gespräch, unser Spiel oder unser Lied unterbrechen mussten, etwas größer. Klar war: die Kollegin, die den Morgenkreis begleitete, war für Eltern während dieser Zeit nicht ansprechbar. Denn dadurch wäre der Morgenkreis zu sehr gestört worden. Wollten Eltern etwas mitteilen, so war die Kollegin Ansprechpartnerin.

Für den Fall, dass nur eine Kollegin anwesend war, verlief die Morgenkreissituation ähnlich. Kinder, die nicht am Morgenkreis teilnehmen wollten, konnten im Nachbarraum spielen (offene Verbindungstür) oder einfach zuschauen. Eltern, die ihre Kinder zu Beginn oder im Verlauf des Morgenkreises brachten, blieben an der Gruppentür stehen, verabschiedeten ihr Kind leise und anschließend reihte sich das Kind im Morgenkreis ein. Hatten die Eltern noch eine wichtige Info, gab es ein kleines Heft, in das sie ihre Anliegen eintragen konnten („Meine Tochter wird heute von Oma abgeholt“, „ich komme heute schon um 14 Uhr, wir haben einen Termin“, „Maja hat heute sehr wenig gefrühstückt“). Das Heft lag – für alle bekannt – an einer festgelegten Stelle und war für BesucherInnen/Externe nicht einsehbar. Es gab bei wichtigen Dingen auch immer die Möglichkeit nach der Ruhephase anzurufen, denn nicht für alle Eltern war das Notieren von Informationen möglich.

Schon nach sehr kurzer Zeit gelang es den meisten Kindern, sich unkompliziert in den Morgenkreis einzufinden, auch wenn dieser schon begonnen hatte. Die Kinder kamen rein, nahmen sich ein Kissen und suchten sich einen freien Platz. Kindern, denen das nicht ganz so leicht fiel, signalisierte ich mit Zeichen, dass sie sich gern neben mich setzten konnten. Die individuelle Begrüßung der jeweiligen „NachzüglerInnen“ erfolgte entweder kurz im Morgenkreis oder auch im Anschluss.

„Fehlende Wertschätzung für unsere Arbeit“

Meiner Ansicht nach gibt es vielfältige Gründe, warum Eltern ihre Kinder nicht immer zu einer festen Uhrzeit bringen (können).

Oftmals hängt dies mit den individuellen Lebensweisen der Familien zusammen und hat nichts damit zu tun, ob die Arbeit in der Kita ernst genommen oder geschätzt wird.

Manche Eltern sind im Schichtdienst tätig, andere Eltern arbeiten in der Gastronomie und haben mit ihren Kindern einen eher späten Rhythmus. Einige Eltern schaffen es einfach nicht pünktlich zu sein, weil das Kind sich morgens nicht anziehen will, weil kurz vorm Losgehen noch ein wichtiges Telefonat eingeht oder weil die S-Bahn vor der Nase weggefahren ist. Und dann gibt es Familien, die ein langes, gemeinsames Frühstück oder eine gemeinsame Kuschelzeit im Bett genießen möchten. Es kann unzählige Gründe geben, manche für uns nachvollziehbar, andere vielleicht auch nicht. Doch wenn wir davon ausgehen, dass Eltern für ein späteres Ankommen in der Kita ihre Gründe haben und das Kind im besten Fall morgens eine intensive Zeit mit der Mutter/dem Vater/den Eltern verbringt, so sehen wir das Thema „Unpünktlichkeit“ vielleicht anders.

Und nicht zu vergessen: der Morgenkreis, als Bestandteil des Tages, dauert in der Regel zwischen 15 bis 30 Minuten – darüber hinaus gibt es noch viele andere Zeitfenster im Kitaalltag, in denen wir Kinder fördern und begleiten.

„In der Schule müssen die Kinder auch pünktlich sein“

Ja, das stimmt. Aber ist es Aufgabe der Kita, Eltern zu Pünktlichkeit zu erziehen? Nein! Wir bereiten die Kinder auf den Übergang in die Schule vor, indem wir sie in ihrer Selbstständigkeit, ihrem Selbstbewusstsein, ihrer Freude am Lernen usw. fördern. Wir stimmen mit Eltern gemeinsam ab, was Elternhaus und Kita gemeinsam tun können, um die Kinder bestmöglich in ihren Kompetenzen zu stärken und wir begleiten auch Eltern mit ihren Fragen und potentiellen Ängsten.

Aber es ist nicht unsere Aufgabe, Eltern zu Pünktlichkeit zu erziehen.

Kitas haben andere Rahmenbedingungen als Schulen – in Kitas müssen Kinder nicht in allen Gruppen zu einer bestimmten Uhrzeit mit dem Unterricht beginnen. Warum sollten wir Eltern zu etwas drängen, was nicht erforderlich ist?

Wenn es mir als Fachkraft wichtig ist, dass Kinder am Morgenkreis teilnehmen, kann ich:

  • den Morgenkreis mit den Kindern gemeinsam so spannend, abwechslungsreich und geheimnisvoll gestalten, dass die Kinder ihre Eltern morgens von selbst überzeugen, dass sie teilnehmen möchten.
  • Eltern überzeugend darlegen, was den Morgenkreis so besonders und wichtig macht, so dass es für das betreffende Kind überaus hilfreich ist, dabei zu sein. Und da reicht es meiner Ansicht nach nicht zu sagen, nur mit Morgenkreis kommt ein Kind gut in den Tag. Denn es ist unsere Aufgabe als Pädagogin oder Pädagoge, den Kindern dabei behilflich zu sein, gut in der Kita anzukommen. Egal, ob dies um 7:30 Uhr oder um 10:00 Uhr morgens ist.

Als Team lohnt es sich, das Angebot des Morgenkreises genauer unter die Lupe zu nehmen: was genau beabsichtigen wir mit diesem Angebot? Wie nehmen die Kinder den Morgenkreis an? Stimmt der Aufbau, Rhythmus, die Länge und die Uhrzeit? Lassen wir die Kinder ausreichend partizipieren? Müssen Kinder teilnehmen?

Ich wünsche euch hierzu eine rege Diskussion, einen spannenden Austausch und ein gutes Ergebnis!

Beitrag: Heike

 

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Eltern und professionelle Nähe und Distanz https://kitakram.de/eltern-und-die-professionelle-naehe-und-distanz/ Sat, 11 Mar 2023 06:48:15 +0000 https://kitakram.de/?p=8694

Ein Gastbeitrag von Svenja Gleffe

Die Zusammenarbeit von Eltern und Fachkräften stellt im pädagogischen Alltag einen entscheidenden und wichtigen Pfeiler dar,  der alles stützt. Es ist daher wichtig, sich im Umgang und in der Kommunikation mit Eltern und Erziehungsberechtigten ressourcenorientiert und wertschätzend zu verhalten. „Belehrendes“ Verhalten ist dabei völlig fehl am Platz.

Als pädagogische Fachkraft liegt einem das Wohl der Kinder sehr am Herzen. Um dieses Wohl beobachten und fördern zu können, ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Eltern unabdingbar. Kinder haben feinfühlige „Antennen“. Bemerken sie, dass die Erzieherin / der Erzieher die Eltern nicht mag oder umgekehrt, geraten sie schnell in einen Loyalitätskonflikt. Ein Kind wird in der Regel zu seinen Eltern halten. Jedoch mag es die Erzieherin auch. Was soll es tun?

Eltern möchten ernst genommen werden und Mitspracherecht haben. Daher ist es wichtig, die Eltern als Experten ihres Kindes anzuerkennen. Pädagogische Fachkräfte sollten in der Kommunikation im „Wir“ bleiben, immer mit dem Fokus auf das Wohl des Kindes. Somit besteht eine bessere Chance, dass die Eltern von allein bei der Erzieherin pädagogischen Rat suchen, da sie den vertrauensvollen Umgang auf Augenhöhe schätzen. Eine belehrende „Rede“, schreckt nur ab.
Was das Thema „Elternarbeit“ betrifft, bietet es sich an, sich regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen. Wie ist das Familienleben in der heutigen Gesellschaft? In welchen konkreten Situationen befinden sich die Familien der Gruppe, der Kita oder der Ganztagsbetreuung (kulturell/finanziell/beruflich/Familienkonstellation etc.). Je besser man die aktuelle Situation der jeweiligen Familie kennt, desto empathischer kann man reagieren. Beispielsweise, wenn ein angespannter Elternteil vor einem steht. Heutzutage besteht ein großer Abstand, zwischen dem Anspruch und der Wirklichkeit der Rolle als Eltern. Die Stellung eines Kindes innerhalb der Gesellschaft hat sich grundlegend verändert. Die Belastungen sind größer geworden (Beruflicher Druck und Stress, Geld reicht trotz Vollzeitstelle nicht aus, zeitlich durchgetakteter Tagesablauf etc.).

Professionelle Nähe und Distanz


Mit der Empathie geht jedoch auch das Gleichgewicht zwischen professioneller Nähe und Distanz einher. Eine Erzieherin kann beratend innerhalb ihrer Arbeitszeit den Eltern zur Seite stehen, was das Wohl des Kindes betrifft. Sie ist jedoch nicht dafür zuständig Anträge für die Eltern auszufüllen, das Kind in Vereinen anzumelden oder sich paartherapeutisch für die Beziehungs- und Eheprobleme der Elter zur Verfügung zu stellen. Denn es gibt Grenzen.

Grenzen, die eingehalten werden sollten:

Hier ein paar Hinweise zur Grenzsetzung:

  • Eine Erzieherin ist nicht die Ratgeberin für alle Lebenslagen und keine Therapeutin.
  • Eine Erzieherin ist nicht die beste Freundin und arbeitet in ihrer Funktion erziehungsergänzend. Die volle Verantwortung für das Kind liegt bei den Eltern!
  • Eine Erzieherin muss nicht bei einem zufälligen Zusammentreffen im Supermarkt oder bei anderen Freizeitaktivitäten mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn sie von Kita -Eltern angesprochen wird. Diese Grenze darf sie auch formulieren.
  • Eine Erzieherin muss nicht auf Anfragen oder Nachrichten in sozialen Netzwerken antworten, wenn sie von Kitaeltern oder Erziehungsberechtigten auf diesen kontaktiert wird. Sie sollte dies unbedingt bei den Eltern ansprechen und die Leitung darüber informieren.
  • Eine Erzieherin sollte vorher einheitlich im Team absprechen, ob die Erzieher/innen
    „geduzt“ oder „gesiezt“ werden sollen.

Diese Grenzen sollten in erster Linie aus Selbstschutz der Erzieherin eingehalten und transparent gemacht werden.

Grenzüberschreitungen seitens Eltern kommen vor, sind aber nicht die Regel des pädagogischen Alltags. Generell sollte allen Eltern mit Respekt, Wertschätzung und Anerkennung begegnet werden. Zuhören, im professionellen Rahmen die helfende Hand reichen, ja! Immer und überall jeden Wunsch erfüllen und zu jeder Zeit verfügbar sein und elterliche Verantwortung übernehmen, ein ganz großes NEIN!

Svenja Gleffe ist ausgebildete Kinderpflegerin und Erzieherin und arbeitete viele Jahre als Gruppenleitung im Kitabereich. Sie absolvierte darüber hinaus ein Studium zur Fachkraft für frühkindliche Entwicklungsberatung. Derzeit ist Frau Gleffe als freiberufliche Autorin im frühkindlichen Bildungsbereich tätig.

Kontakt: svenja.gleffe.info@web.de

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