Pro Stufe oder Regalfach eine Zahl – da prägen sich die Zahlen und Mengen gut ein.
Pro Stufe oder Regalfach eine Zahl – da prägen sich die Zahlen und Mengen gut ein.
In der Kita McNair in Berlin können die Kinder bis über 20 zählen, wenn sie in das obere Stockwerk gehen. Toll, dass sowohl die Zahlen als auch die entsprechenden Punkte aufgeklebt wurden. Klebefolien gibt es in vielen verschiedenen Farben.
Ausgeschnitten wurden die Zahlen von der Erzieherin und das Bekleben der Stufen haben dann in diesem Fall die Kinder selbst übernommen.
Für einen kurzen Zeitraum entstand aus diesem ehemaligen Schulranzenregal, welches nicht mehr benötigt wurde, kurzerhand ein Zahlenregal. Die Kinder entscheiden selbst, welches Material in welches Fach kommt.
Wer ist wie groß und bin ich schon wieder gewachsen? Durch das Vermerken der eigenen Größe bekommen die Kinder ein Gefühl für Zahlen und Längen. Viele Kitas nutzen zur Dokumentation der Größen ein Maßband, welches man in einem großen schwedischen Möbelhaus erhält. Diese Bänder lassen sich leicht an die Wand kleben. Die Kinder machen dann einfach immer einen farbigen Strich bei ihrer aktuellen Größe.
Wenn ihr den Kindern den Seifenschaum und entsprechende Materialien zur Verfügung stellt, werdet ihr schnell merken: von dem Schaum kann man einfach nicht genug haben, denn die Ausdauer der Kinder beim Experimentieren ist häufig extrem lang.
Also ist es am besten, ihr macht den Schaum selbst. Dazu benötigt man nicht viele Materialien, wie ihr unten seht. Wir haben im Netz etwas recherchiert und haben folgende Anleitungen gefunden:
(Rezept, welches man auf vielen Webseiten findet)
5 Liter Wasser
10 Eßlöffel Spülmittel
2 Teelöffel Glycerin (schützt vor dem Austrocknen)
Einfach das Spülmittel und anschließend das Glycerin in das Wasser geben.
(Rezept von der Webseite kindergarten-workshop.de)
1 Liter Wasser
50 g Traubenzucker
25 g Tapetenkleister
70 g Neutralseife
Alle Zutaten nacheinander in ein Gefäß geben und gut durchmischen. Sollte die Lauge zu dickflüssig sein, einfach noch etwas Wasser dazugeben.
Geräte, mit denen man kleine und/oder große Seifenblasen machen kann:
Auch wenn das selbstständige Pusten noch nicht gelingt: allein das Fangen und Platzenlassen der Seifenblasen macht den Jüngsten meistens einen riesigen Spaß.
Wir empfehlen das Experimentieren mit Seifenblasen im Außenraum stattfinden zu lassen. Im Haus/in der Kita hinterlässt die Seifenmischung nasse und unter Umständen sehr rutschige Spuren. Außerdem geht beim Hantieren mit der Seifenmischung und den Geräten oftmals vieles daneben und im Außengelände stellt das kein Problem dar. Toll ist es, wenn die Utensilien für das Spielen mit Seifenblasen regelmäßig im Garten zur Verfügung stehen . Das häufige Hantieren fördert die Kompetenzen der Kinder im Umgang mit den Materialien und nach und nach entstehen immer ausgefallenere Ideen.
Sehr große Seifenblasen
Diese erfordern sehr, sehr viel Übung und gelingen oftmals nur Erwachsenen. Werkzeuge, die für große Seifenblasen verwendet werden, sind Drähte in Kombination mit Mullbinden oder Schnürsenkel.
Überwiegend sieht man Kinder im Sommer Seifenblasen hinterherjagen. Aber wir finden, gerade im Winter oder Herbst, wenn uns die Natur nicht mehr so viele Farben bietet, stellen Seifenblasen mit ihrer tollen Farbenpracht ein attraktives Angebot dar.
Die Fotos ohne kitakram-Schriftzug haben wir bei pixabay gefunden.
Wer findet zuerst bunte Frühblüher wie z.B. Schneeglöckchen oder Krokusse?
Und wie ist es mit Insekten? Welche sind schon unterwegs?
Wo finden die Kinder zu Beginn des Frühlings am leichtesten Insekten? Gibt es noch oder schon wieder welche in den Kitaräumen? Oder eher im Garten, Park oder Wald? Vielleicht lässt sich ja auch ein kleines Krabbeltier in einem Lupenbecher fangen und intensiv beobachten?
Kinder sind beim Aufspüren und Beobachten oft mit Feuereifer dabei, wenn wir ihnen Möglichkeiten und genügend Zeit bieten. Am besten wiederholt ihr eure Spaziergänge oder Ausflüge regelmäßig und ihr werdet feststellen: die Kinder wissen nach und nach immer mehr in der Natur anzufangen, sie werden sicherer im Beobachten und werden schnell zu kleinen Forscherprofis! Habt ihr einen eigenen Garten zur Verfügung? Dann ist jetzt die Zeit, Kindern im Garten Materialien wie z.B. Becherlupen und leere Marmeladengläser zur Verfügung zu stellen.
Welche Kompetenzen der Kinder werden angesprochen und gefördert?
Wahrnehmung: Intensive Betrachtung der Natur, Aussehen und Aufbau von Frühblühern kennenlernen
Kreativität: Falten, Zeichnen, Gestalten mit „wertlosem“ Material
Technik und Naturwissenschaft: Umgang mit Lupen und Fotoapparat lernen bzw. fördern, Wachstumsprozesse von Pflanzen verstehen
Sprache: Neue Fachbegriffe und Pflanzennamen aus dem Naturbereich kennenlernen (Wurzel, Blüte, Blatt, Strauch, Frühblüher, Tulpe, Narzisse, Samen, Insektennamen usw.), Sprachschatz erweitern (bunt, einfarbig, groß, klein, oval, rund, usw.)
Frühlingsboten im Umfeld aufspüren
Mit einem Tablet, Fotoapparat oder Stift und Papier ausgerüstet, begeben sich die Kinder auf „Frühlingssuche“. In einem Bestimmungsbuch können die Kinder entweder vor Ort oder später in der Kita herausfinden, wie die von ihnen gefundenen Pflanzen oder Insekten heißen. Frühlingsboten, die leicht zu finden sind: Hyazinthen, Narzissen, Krokusse, Tulpen
Steht euch ein Tablet zur Verfügung? Dann filmt doch mal gemeinsam mit den Kindern einen Käfer, eine Spinne oder ein anderes Insekt. Später könnt ihr euch den Film ganz in Ruhe in der Kita wiederholt anschauen. Wie viele Beine hat das Insekt oder der Käfer? Sind diese nackt oder behaart? Wie bewegt sich das Insekt oder der Käfer nach vorn oder oben? Sind Augen ohne Lupe zu erkennen?
Klein aber oho!
Sucht euch mit den Kindern gemeinsam eine Wiese, die nicht kurz zuvor gemäht wurde. Legt auf die Wiese den leeren Bilderrahmen und macht euch mit den Kindern auf die Suche. Welche Pflanzen, Insekten oder andere Fundstücke sind in dem Rahmen zu sehen? Sind es weniger als Finger an der Hand oder mehr? Gibt es auf einer Wiese im Rahmen mehr zu entdecken als im Kitagarten? Oder ist das kein Unterschied? Ausgerüstet mit den obigen aufgeführten „Forscherwerkzeugen“ können die Kinder entdecken und ggf. sammeln. Wichtig ist, dass ihr den Kindern genügend Zeit zur Verfügung stellt, denn das Entdecken und Beobachten will gelernt sein. Mögliche Schätze können sein: tote Käfer, leere Schneckenhäuser, Raupen, Käfer oder Frühblüher.
Zahlen zum Staunen:
Auf einer Fläche von 1 x 1 Meter und 30 cm Tiefe leben bis zu 100 Käferlarven, 80 Regenwürmer, 50 Schnecken, 50 Spinnen, 50 Asseln und noch Billionen von Pilzen, Algen und Bakterien (Quelle: Geolino)
Wenn ihr diese Fläche mal mit einem Band oder Seil auf den Boden legt und somit für Kinder veranschaulicht, werden sie vielleicht überrascht sein. Auf diesem kleinen Wiesenstück leben mehr Tiere als es vielleicht Kinder und Erwachsene in ihrer Kita gibt. Damit Kinder sich diese Zahlen besser vorstellen können, könnt ihr mit ihnen zusammen einfach 50 farbige Knöpfe oder 50 Duplosteine abzählen und innerhalb des Seiles ablegen. Dann wird sofort deutlich: auf diesem kleinen Raum leben wahnsinnig viele kleine Tiere.
Die Sprengkraft der Bohne
Der Gips wird nach Anleitung angerührt und in die durchsichtigen Joghurtbecher gefüllt. Anschließend stecken die Kinder pro Becher 3-4 Bohnen in den Gips. Jetzt heißt es warten…
Nach ungefähr einem Tag bilden sich Risse im Gips und nach ca. drei bis vier Tagen können die Kinder die ersten Keimlinge sehen. Tipp: will man den Prozess etwas beschleunigen, einfach den Gips ab und zu mit einem Pflanzenbefeuchter anfeuchten.
Erklärung: Die Bohnen bestehen aus vielen kleinen Zellen, die Wasser aufnehmen. Gibt man trockene Bohnen in den Gips, so entziehen sie diesem das Wasser und beginnen so lange zu quellen, bis sie aufbrechen und die Keimlinge zum Vorschein kommen.
Dieses Experiment ist für Kinder ein spannendes Ereignis und jedes Kind möchte, dass die eigene Bohne zuerst zum Vorschein kommt.
Die Zugvögel kehren zurück
Frühlingsgedicht
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
Da grünt und blüht es weit und breit
Im goldnen Sonnenschein.
Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,
Das Bächlein rauscht zu Tal,
Es grünt die Saat, es blinkt der See
Im Frühlingssonnenstrahl.
Die Lerchen singen überall,
Die Amsel schlägt im Wald!
Nun kommt die liebe Nachtigall
Und auch der Kuckuck bald.
Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein:
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
(Droste-Hülshoff, Annette)
Frühlingslied
Kuckuck, Kuckuck
1. Kuckuck! Kuckuck!
Ruft’s aus dem Wald.
Lasset uns singen
Tanzen und springen!
Frühling, Frühling
Wird es nun bald
2. Kuckuck! Kuckuck!
Läßt nicht sein Schrei’n.
Kommt in die Felder,
Wiesen und Wälder!
Frühling, Frühling,
Stelle dich ein!
3. Kuckuck! Kuckuck!
Trefflicher Held!
Was du gesungen,
Ist dir gelungen:
Winter, Winter
Räumet das Feld!
(Hoffmann von Fallersleben, 1798-1874)
Blume aus PappeDie Kinder schneiden die Blätter aus fester Pappe aus und bemalen sie anschließend so an, wie sie möchten. Wenn die Farbe getrocknet ist, können die Blätter kreisförmig um die „Blüte“ herum aufgeklebt werden. Pappe |
Nach einer genauen Betrachtung eines Frühblühers können die Kinder mit Wasserfarben eigene Blumen „zum Blühen bringen“. |
Falten einer einfachen Blumebuntes Faltpapier |
Kleben/Malen und Basteln von Blumen mit den unterschiedlichsten Materialien:
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Verabschiedung des Winters und Begrüßung des Frühlings mit einem kleinen Feuer (natürlich abgesichert) und leckerem Stockbrot
Zubereitung von Frühlingsmahlzeiten: Kräuterquark mit selbst ausgesäten Kräutern, Frühlingssuppe
Das könnte euch auch interessieren:
Eine Berliner Kita hat an einem besonderen Kunstprojekt teilnehmen dürfen. Nachmachen ausdrücklich erwünscht!
Im Frühling stehen Pflanzen und Bäume in den Startlöchern. Man riecht es manchmal, sieht es überall und ganz selten können wir den Bäumen sogar beim Wassertransport im Stamm zuhören.
Kinder sind da nicht anders, nein im Gegenteil, ihnen fallen noch viel, viel mehr Ideen ein. Für sie ist ein Karton wirklich kein Karton.
Probiert es einfach aus: wenn ihr Pappröhren oder Kartons in den Bau- und Konstruktionsbereich integriert, entstehen im Nu komplizierte Rennstrecken, Kugelbahnen, Häuser, Wolkenkratzer oder neue „Maschinen“, die die Welt noch nicht gesehen hat.
Für Befestigung, Veränderung oder Verbindung der Kartons werden natürlich zusätzliche Materialien wie kleine Seile, Scheren, Paketkleber usw. benötigt.
Je nachdem wie lange die Pandemie und die Einschränkungen noch dauern, werden noch unzählig viele Pakete die Besitzer wechseln. Lasst uns dafür sorgen, dass diese weiter verwendet werden und nicht sofort in der Papiertonne landen.
Fotoquelle: Kleine Kita Sponholzstraße, Berlin
Altersstufe: Je nach Aktion 2 bis 6 Jahre
Welche Kompetenzen der Kinder werden gefördert und gestärkt?
Wie immer ist es auch bei den folgenden Praxisideen wichtig, das Alter der von euch begleiteten Kinder im Blick zu haben. Nicht jede Aktion ist für jedes Kind geeignet und interessiert es auch nicht. Darüber hinaus gilt es, die Ideen der Kinder zu berücksichtigen. Also kann es sein, dass ihr mit einer der unten aufgelisteten Ideen beginnt und das Interesse der Kinder dann in eine ganz andere Richtung geht. So wird aus eurem Farbprojekt dann vielleicht schnell ein ganz anderes Projekt.
Einführung von Farbtagen oder auch Farbwochen
Beispiele für die Farbe Rot
Weitere Ideen für Aktionen zum Thema Farben in der Kita
Die Kinder bemalen Steine oder Stöcke, die ihnen später in den Räumen oder im Garten als Spielmaterial zur Verfügung stehen.
Jedes Kind bemalt einen eigenen Glücks- oder Kraftstein in Lieblingsfarben.
„Farben in der Stadt“ – mit Fotoapparat ausgerüstet suchen die Kinder Farben im Stadtraum (z.B. Rot – Feuerwehrauto, Stoppschild, Ampel, Stauden und Blüten, Mülleimer, Spielgeräte usw.).
Ausstellung der von den Kindern gemalten Kunstwerke in Form einer Vernissage (wenn die Kinderkunstwerke auf Leinwand gezeichnet werden oder hinter Glasrahmen präsentiert werden erhalten die Kunstwerke einen passenden Rahmen!).
Je nach Zusammensetzung der beteiligten Kinder: benennen der Farben in den Sprachen der Kinder.
Heranführung der Kinder an ein Malprogramm am Computer.
Kinderinterviews in der Kindergruppe durchführen (evtl. mit Kamera oder Cassettenrekorder): Welche Farbe mag ich gern, welche überhaupt nicht? Wenn ich richtig wütend bin, welche Farbe passt dazu. In welchen Farben möchte ich malen, wenn ich schöne Musik höre? ……….
Mit den Kindern zusammen farbige Knete herstellen.
Färben von Stoffen mit natürlichen Färbemitteln.
Mischen von Farben mit Wasserfarben oder Krepppapier.
Künstler und Kunstwerke
Hier gibt es unzählige Möglichkeiten mit unterschiedlichem Schwerpunkt.
Beispiele:
Franz Marc zeichnete Tiere in den unterschiedlichsten (unrealistischen) Farben – durch die Betrachtung seiner Bilder können die Kinder ermutigt werden, mit Farben zu spielen und darin gestärkt werden, auch mal realitätsferne Bilder zu gestalten. In dem Buch „Der Löwe im Atelier“ werden den Kindern Käfer, Nashorn, Affe oder Löwe in den Werken großer Künstler vorgestellt, z.B. von da Vinci, Marc oder Menzel. Mithilfe der Tiere können sich die Kinder den verschiedenen Epochen der Malerei nähern. Beginn und Abschluss des Themas Kunst/Kunstwerke kann der Besuch eines Museums oder die Einladung/Einbeziehung eines ortsansässigen Künstlers sein.Bild:Franz Marc: Blaues Pferd I (1911)(Lizenz: GNU Free Documentation License) |
Naturwissenschaft
– Entstehung und Aufbau des Regenbogens
-„Grün ist nicht gleich Grün“ – Sammeln von Blättern im Garten – wie viele verschiedene Grüntöne gibt es? Betrachten der Blätter unter einer Lupe.
-Wenn das Projekt im Spätsommer/Herbst stattfindet, kann man sich der Frage nähern, warum Blätter zu dieser Jahreszeit gelb/braun/rot werden. Warum färben sich Blätter im Herbst bunt?
Spiele
Kreisspiel Obstsalat mit Farben (Je ein Viertel der Kinder bekommt eine Farbe zugewiesen und auf Zuruf wechseln z.B. alle Roten mit den Blauen die Plätze. Wenn der Zuruf Farbensalat ertönt, müssen alle die Plätze wechseln.).
2. Ich sehe was, was du nicht siehst.
Bewegung
Tanzen und Bewegung mit bunten Bändern und Tüchern.
Fingerspiele
Das ist der Daumen, der sagt: „Ich bin weiß wie Schnee!“.
Das ist der Zeigefinger, der sagt: „Ich bin grün wie Klee!“.
Das ist der Mittelfinger, der sagt: „Ich kann blau wie der Himmel sein!“
Das ist der Ringfinger der sagt: „Ich bin gelb wie der Sonnenschein!“
Das ist der kleine Finger, der sagt: „Ich bin rot wie Mama’s Mund!“
Alle Finger sagen: „Wir sind kunterbunt!“ (Quelle: überliefert)
Bücher
„Das kleine Blau und das kleine Gelb“ von Leo Leonni.
„Die Königin der Farben“ von Jutta Bauer. (Sehr ausdrucksstarke Bilder von Königin Malwida und ihren Untertanen Blau, Rot und Gelb.)
„Weiß weiss Bescheid“ von Paul Köntopp (ein Farben-Entdecker-Buch).
„Hallo, roter Fuchs“ von Eric Carle.
„Die Farbe“ – Meyers kleine Kinderbibliothek Bd.4.
„Die wahre Geschichte von allen Farben“ von Eva Heller. (Schon für die Kleinen wird die Farbenlehre witzig und spannend erklärt)
Für kitakram: Heike
Zunächst ein paar theoretische Grundlagen
Ameisen leben (fast) immer in großen Gemeinschaften oder auch Kolonien, deren Größe je nach Art zwischen ca. 1.000 und 300.000 Tieren liegt.
Jede Kolonie besteht aus verschiedenen Einheiten (Kasten), die spezielle Aufgaben zu erfüllen haben:
Ein Ameisenbau – ein Wunderwerk der Zusammenarbeit
Ameise bedeutet die Emsige. Der Bau von Ameisen kann bis zu 1,5 m hoch werden und ist zumeist ein kuppelförmiger Hügel aus Nadeln, Holzstückchen, Harzkrümchen und Erdklümpchen. Das eigentliche Nest, das in der Erde ist, ist ebenso groß wie der Haufen über der Erde. Ameisen verkriechen sich im Winter in die tiefsten, frostgeschützten Teile des Baues, um dort in eine Kältestarre zu verfallen. Nur einige Arbeiterinnen bleiben in mittlerer Nesttiefe zurück. Steigt im Frühling die Nesttemperatur allmählich, so laufen diese „Melder“ in die tiefste gelegenen Kammern und benachrichtigen die winterstarren Genossinnen, dass der Winter vorüber ist. Viele Arbeiterinnen kriechen dann nach oben und verlassen an warmen Tagen den Bau, um sich zu sonnen.
Die Bau eines Ameisenhügels dauert oftmals Jahre.
Ameisen sind die „Polizisten des Waldes“, weil sie den Unrat beseitigen. Eine Ameise kann das 20fache ihres Körpergewichts tragen und sich in einem Umkreis von bis zu 100 Metern um ihr Nest bewegen.
Die Ameisen
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona, auf der Chaussee,
da taten ihnen die Beine weh,
und da verzichteten sie weise
dann auf den letzten Teil der Reise.
(Joachim Ringelnatz)
Wie heißen Ameisen in den unterschiedlichsten Sprachen?
Um Ameisen genau Beobachten zu können bietet es sich an, eine eigene „Ameisenfarm“ zu bauen. Hierzu werden folgende Materialien benötigt:
1. Leeres Aquarium, Terrarium oder großes Goldfischglas
2. Dunkles Papier
3. Erde, Blätter und ein bisschen Obst und
4. ……. natürlich einige Ameisen.
Und so wird es gemacht:
1. Eine oder zwei Seiten des Aquariums werden mit dunklem Papier abgedeckt (Ameisen lieben dunkle Gänge und werden eher an diesen Seiten ihre Tunnel bauen).
2. Die Kinder suchen im Garten oder Park ein Ameisennest (oft wird man unter größeren Steinen fündig!!!) und bringen dieses zusammen mit etwas Erde von der Fundstelle ins Aquarium ein.
3. Nun wird noch etwas feuchte (keine nasse!) Erde, einige Blätter und möglichst noch ein bisschen frisches Obst in das Aquarium gefüllt.
4. Jetzt muss noch dafür gesorgt werden, dass die Ameisen genug Luft bekommen, dabei aber nicht hinaus klettern können.
5. Nach einigen Tagen können die Kinder das dunkle Papier entfernen. Jetzt sind (hoffentlich!) die Ameisengänge entlang der Scheibe gut zu erkennen.
6. Nicht vergessen, die Ameisen nach einer ausreichenden Beobachtungszeit wieder dorthin zu bringen, wo sie von den Kindern gefunden wurden.
Sobald eine Ameise etwas Futter findet, setzt sie kleine Duftmarkierungen auf den Boden, die die anderen Ameisen mit ihren Antennen aufspüren können. Deshalb sieht man so häufig Ameisen, wie an einer Perlenkette aufgereiht, alle in einer Richtung laufen.
Mit etwas Glück kann man solch eine Ameisenspur folgendermaßen selbst hervorrufen:
Zunächst muss man ein Ameisennest finden. Als nächstes kann man in die Nähe des Baus ein Blatt Papier mit einem Apfel, einer Banane oder einem anderen Lebensmittel legen. Wenn eine Ameisen den Apfel gefunden hat werden kurz darauf viele weitere folgen….
Tipp: Man kann das Blatt auch noch einmal ein bisschen zur Seite schieben und schauen, was dann passiert!
Tagebuch einer Ameise (Steve Parker)
Meine erste Tierbibliothek, Die Ameise
Quelle: Foto Ameisenbau – pixabay
Richtig aufgefallen ist die alte Eiche auf dem Spielplatz erst, als sie auf einmal nicht mehr da war.
Wo vorher ein großer, im Sommer schattenspendender Baum stand, ist nun eine Lücke. Über Nacht hat ein Sturm den alten Baum umgeworfen. Die Kinder stehen staunend am Fenster und sehen zu, wie die Eiche zersägt und abtransportiert wird.
Lisa entdeckt als Erste, dass der Baumstamm Rillen aufweist, die rund und in mehreren Lagen zu sehen sind. „Das sind die Jahresringe!“, weiß Tom. „Jeder Ring steht für ein Jahr.“
Fasziniert betrachten die Kinder die Ringe und schnell wird klar, dass der Baum sehr, sehr alt war.
Wie alt aber können Eichen werden? Warum ist dieser Baum umgefallen? Wo wohnen die Vögel nun? Was für Tiere leben überhaupt in und auf einem Baum?
Erste Anlaufstelle für diese und weitere Fragen sind die Pädagogen vor Ort. Aber auch für diese ist es oftmals nicht einfach, Bäume sicher zu bestimmen und genaue Auskunft über ihren Lebensraum zu geben.
Projektthema: | Intensives Kennenlernen des Baumes: Aufbau, Alter, Jahreszeitliche Veränderungen |
Projektinhalte: | Aufbau eines Baumes, Erstellen von Rindenabdrücken, Anlegen eines Baumtagebuches |
Materialien: | u.a. Wachsmalstifte, Blätter, Baumbestimmungsbuch, ausgediente Kataloge zum Trocknen der Blätter, Lupen zum Betrachten der Insekten |
Alter: | 3 – 10 Jahre |
Vorbereitung: | Wo gibt es bei euch in der Nähe Bäume mit einer markanten Rindenstruktur? Wurde in letzter Zeit in der Nähe eurer Einrichtung ein Baum gefällt? Gibt es in der Elternschaft (Hobby-) Gärtner, Förster oder Landschaftsarchitekten, die ihr einbinden könnt? |
Wahrnehmung: Vergleichen von Blättern, Rinden, Wuchsformen, Sensibilisierung für jahreszeitliche Veränderungen
Medienkompetenz: Umgang mit einem Bestimmungsbuch, Deutung von Abbildungen, Versuch und Irrtum
Sprache: Kennenlernen neuer Fachbegriffe (Habitus, Photosynthese usw.), Erweiterung des Sprachschatzes rund um das Thema Baum (Rinde, Wurzel, Wassertransport, Blatt, Krone, Ast usw), Kennenlernen und Verwendung von bekannten und unbekannten Adjektiven (spitze, runde, bunte, einfarbige, vertrocknete Blätter)
Obwohl die meisten Bäume zu beeindruckender Größe wachsen können, spielt sich ihr Leben in drei nur sehr dünnen Schichten ab. Diese liegen direkt unter der Borke, und bilden einen feuchten Mantel um das tote Kerngehäuse. Unabhängig davon, welche Größe ein Baum erreicht, sein belebter Teil besteht nur aus einigen wenigen Kilogramm lebendem Gewebe.
Diese drei Schichten, Phloem, Xylem und Kambium sind unter anderem dafür zuständig, das Wasser aus dem Boden zu ziehen, je nach Baum kann das bis über 1000 Liter am Tag sein.
Zu den am häufigsten in Deutschland vorkommenden Baumarten gehören unter anderem die Eiche, Buche, Erle sowie die Tanne.
Das Alter
Das Alter eines Baumes lässt sich leicht anhand der Jahresringe herausfinden; jeder Ring steht dabei für ein Jahr. Leider ist diese Methode nur an gefällten Bäumen möglich. Um das Alter lebendiger Bäume herauszufinden, genügt allerdings ein einfaches Maßband; da Bäume mehr oder minder gleichmäßig wachsen lässt sich anhand des Stammumfanges das Alter relativ genau errechnen. Der durchschnittliche Zuwachs eines ausgewachsenen Baumes beträgt ungefähr 2 Zentimeter pro Jahr. Gemessen wird ca. einen Meter über dem Boden.
Standort | Umfang | Ungefähres Alter |
Freistehend | 2,5 Meter | 100 Jahre |
Dicht bewachsendes Gebiet, Wald | 2,5 Meter | 200 Jahre |
Mittel bewachsendes Gebiet, Straßenbäume | 2,5 Meter | 150 Jahre |
Natürlich ist das Wachstum und damit die jährliche Zuwachsrate des Stammumfanges von sehr vielen verschiedenen, aber oftmals einander bedingende Faktoren abhängig (Baumart, Klima, Nährstoffversorgung, Wasserversorgung, Licht), daher können diese Werte nur sehr grobe Schätzungen sein. Oftmals ist eine genauere Auskunft über Gärtnereien oder das Gartenbauamt der Stadt zu bekommen.
Die Rinde
Die Rinde eines Baumes gibt immer wieder Anlass zu staunen: Die gefurchte, beinahe künstlerisch anmutende Struktur lässt sich erfühlen und ertasten. Man kann mit den Fingern die Furchen im Stamm nachziehen und ein Gefühl für die Festigkeit bekommen. Die Rinde ist von Baumart zu Baumart verschieden.
Rinde eine Kastanie (Links), einer Tanne (Mitte) und eines Obstbaumes (Rechts) |
Um Vergleiche anzustellen, lassen sich einfache Rindenabdrücke herstellen. Ein Stück Papier wird mit Bindfaden an einem ausgesuchten Stück Baum befestigt. Mit einem Wachsmalstift wird dann vorsichtig, aber kräftig über das Papier gerubbelt, bis die Struktur sichtbar wird. Vergleichen wir auf diese weise Birkenrinde mit der einer Tanne, werden wir einige Unterschiede hinsichtlich der Oberflächenbeschaffenheit bemerken. Die so erstellten Rindenbilder lassen sich hervorragend auf unserem Forschertisch ausstellen; warum nicht vier oder fünf verschiedene Bilder zu einer Collage zusammenfügen? |
Die Blätter
Die leuchtenden Blätter sind im Herbst besonders beliebt bei Kindern. Das in den Blättern vorhandene gelbe und blau-grüne Chlorophyll ist dafür verantwortlich. Während das blau-grüne Chlorophyll im Herbst durch die Blattadern in den Baum zurückwandert, bleibt nur das gelbe Chlorophyll im Blatt zurück und sorgt für die charakteristischen Herbstfarben. In einem chemischen Umwandlungsprozess, bei dem Sauerstoff eine große Rolle spielt, werden die Zellen der Blätter rot gefärbt. Nun gesammelte und gepresste Blätter lassen sich gut für farbenfrohe Collagen verwenden.
Das Jahr
Spannend kann es sein, einen ausgewählten Baum über ein ganzes Jahr zu begleiten.
Dafür lohnt es sich, ein eigenes Dokumentationsbuch anzulegen. Wird für jeden Monat ein Eintrag angelegt, gibt das Buch nach einem Jahr einen hervorragenden Eindruck von dem wechselhaften Aussehen des Baumes. Der Kreativität sind dabei nahezu keine Grenzen gesetzt; Zeichnungen, Fotos, gepresste Blätter eines jeden Monates, Rindenabdrücke, Texte, die die Eindrücke der Kinder festhalten und vieles mehr ist möglich.
Mit am Eindrücklichsten sind natürlich Fotos; wird über ein ganzes Jahr möglichst immer aus derselben Perspektive fotografiert, zeigen die Bilder deutlich die Veränderungen. Neben den verschiedenen Farben werden auch Veränderungen im Wachstum, in der Ausbreitung der Äste sowie in der Stammstruktur erkennbar sein. Sicher lassen sich Vogelnester ebenso finden, wie ab und zu ein Wespennest (Vorsicht!), Spechtspuren oder auch ein Schädlingsbefall durch Insekten oder Pilze. Je nach Lage lassen sich Eichhörnchen, Vögel, Mäuse und vieles mehr entdecken.
Der Baum wird dabei als Ökosystem erfahr – und erforschbar, das vielen Lebenswesen einen wichtigen Lebensraum bietet. Von den Wurzeln bis zur Baumkrone wimmelt der Baum von Leben.
Beobachtungen
Über die kontinuierliche Beobachtung lassen sich die Veränderungen am Baum für Kinder sehr gut erfahrbar machen. Zugleich ist es auch eine Auseinandersetzung mit der näheren Umwelt, mit Wettereinflüssen und den Jahreszeiten. Kinder haben so die wichtige Möglichkeit, unmittelbare Umwelterfahrungen zu machen und diese in einen größeren Kontext zu setzen.
Sie bekommen bei dieser Beschäftigung einen Eindruck von der Bedeutung eines Baumes als Ökosystem und können so ein Gespür für die Schönheit der Natur bekommen. Nur was wahrgenommen und wertgeschätzt wird, kann auch als schützenswert betrachtet werden. Indem Kinder die Gelegenheit bekommen, die Natur auf spannende und spielerische Weise kennenzulernen, wird ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz getan.
Was mit einfachen Fragen beginnt, kann zu einem großen Forschungsprojekt werden. Kinder können sich intensiv mit dem Lebensraum Baum, aber auch mit angrenzenden Themen wie zum Beispiel Insekten, heimische Pflanzenarten und Weiterem auseinandersetzen.
Werden solche Projekte in der Einrichtung ermöglicht, wird ein wichtiger Teil zur naturwissenschaftlichen Bildung von Kindern beigetragen.
So kann für die Kinder nun verständlich sein, warum die Eiche auf unserem Spielplatz umgefallen ist (sie war morsch) aber es wird auch klar, dass ein solches Projekt nie beendet sein wird. Solange Kinder fragen haben, kann weitergeforscht werden. Und Kindern Anreize zu geben, Fragen zu stellen, ist die wichtigste Aufgabe des Pädagogen.
Literaturtipps:
Bestimmungen von Bäumen vor Ort: Welcher Baum ist das?: 170 Bäume einfach bestimmen von Joachim Mayer aus dem Kosmos Verlag
Themenverwandte Links auf kitakram:
Was krabbelt da so alles unter´m Baum?
Die gut organisierten Ameisen – Lebensweise, Gedichte, wie heißen Ameisen in anderen Sprachen
Den Frühling sprachlich, kreativ und experimentell erlebbar machen
Weiterführende Links auf anderen Webseiten
Baumbestimmung: www.baumkunde.de
Baumarten: http://www.waldwissen.net/themen/waldoekologie/baumarten/fva_einheimische_baumarten_DE
Kontakt zum Autor dieses Artikels über:
www.peterschreiber.net
Idee, Text und Fotos von Svenja Delfs.
Es muss nicht immer teures und spezielles Spielmaterial sein, welches wir Kindern zur Verfügung stellen. Eine Briefmarkenkiste kostet kein Geld und doch ist sie sehr wertvoll und ermöglicht das Kennenlernen der Welt.
In unserer Gruppe gibt es eine Briefmarkenkiste. Die Kiste selbst ist eine ausgediente Zigarrenkiste aus Holz. Die Kiste sieht spannend und wertvoll aus. So eine Kiste bekommt man im Zigarrenfachhandel, mit etwas Glück sogar kostenlos.
Holt euch die Welt in die Kita!
Wir sammeln Briefmarken aus der ganzen Welt, dabei machen die Kinder und auch die Erzieherinnen mit.
Wenn neue Briefmarken eintreffen, müssen diese erst einmal vom Papier abgelöst werden. Dazu werden sie in eine Schale Wasser gelegt und eingeweicht. Nach einiger Zeit lässt sich das Papier ganz leicht abziehen. Danach werden die Briefmarken auf ein Stück Küchenpapier zum Trocknen gelegt und anschließend in einem Katalog gepresst. Die Kinder arbeiten hierbei teilweise mit Pinzetten.
Sind die Marken in der Kiste beginnt das Spiel:
Die Kinder sortieren die Marken z.B. nach den verschiedenen Motiven (Tiere, Menschen, Gebäude, Fahrzeuge, Pflanzen), Zahlen und nach Nationalität.
Es wird auf einer Karte oder dem Globus nachgeschaut, wo die Marken herkommen oder wo z.B. das Gebäude steht.
Es kommen Fragen auf, warum gerade das bestimmte Motiv auf der Briefmarke zu sehen ist. Die verschiedenen Persönlichkeiten werden besprochen und nachgeforscht, was diese gemacht haben.
Natürlich tritt auch die Frage auf, warum man eigentlich Briefmarken braucht, wer das erfunden hat und wie die Zähne daran kommen.
Die Kinder spielen damit auch gerne Memory.
Ein Vater brachte uns einen etwas älteren Sammlerkatalog mit. Die Kinder haben sehr viel Spaß daran, die Marken darin zu suchen und möchten dann gerne wissen, was dazu geschrieben steht.
Manchmal spielen die Kinder auch Post und kleben die Marken auf ihre Briefe, denn nur so können Briefe ja verschickt werden!
Auf Biegen und Brechen Das Wasser in Ästen hat einen Einfluss auf deren Biegsamkeit. Gefrorene Äste und tote, trockene Äste sind nicht so biegsam und brechen früher, als gesunde Äste. Das Wasser bzw. die Feuchtigkeit in den Ästen fördert die Geschmeidigkeit. |
Im Frühling kann man Bäume „trinken“ hörenIm Frühling benötigen Bäume viel Kraft für die wachsenden Blätter. Dies ist die richtige Zeit, um ihnen beim „Trinken“ zuzuhören. Besorgt euch Stethoskope und geht mit den Kindern in den Park oder Wald. Am besten hört ihr das Rauschen, wenn ihr junge Bäume sucht, die eine dünne Rinde haben. Dies ist z.B. bei Birken und Buchen der Fall. |
Bäume können steinalt werdenBei uns in Deutschland sind es die Eichen, die zuweilen ein stattliches Alter erreichen. Über 1000 Jahre alt können diese Bäume werden. |
Es ist beeindruckend, wie schnell Kinder Zahlen, Schrift und Piktogramme entdecken, wenn sie erstmal „Feuer“ gefangen haben.
Auf Kitakram gibt es schon einige Anregungen zu Literacy, auch Literalität oder erste Erfahrung mit Bild- und Schriftsprache genannt, und ihre Bedeutung. Dieses Mal soll es darum gehen, Kinder im Alltag für Sprache, Schrift und Zahlen zu sensibilisieren. Sie neugierig zu machen, gemeinsam mit ihnen auf die Suche zu gehen und miteinander zu philosophieren.
Wir haben dafür früher unsere Ausflüge in den Kiez genutzt, bei denen wir als Gruppe losgingen um Buchstaben, Zahlen, Piktogramme und Logos zu suchen. Für die Suche mussten wir die Kinder nicht begeistern. Sie waren von Anfang an bei der Sache, da sie so schnell Erfolge hatten. Überall fanden sie Zahlen, Buchstaben oder Piktogramme. Einen Namen haben sich die Kinder für diese Touren auch selbst ausgedacht: Detektivspiel.
Materialien, die wir bei der Suche immer dabei hatten:
Bei unseren Entdeckertouren wurde z.B. das „U“ für U-Bahn entdeckt, genauso wie Logos von Supermärkten, Schilder mit Geschwindigkeitsbegrenzungen, Straßenschilder mit Namen berühmter Persönlichkeiten, Zahlen an den Hauseingängen, auf den U-Bahnplänen und an den Bussen, Blindenschrift am Aufzug und vieles, vieles mehr. Einige Kinder zeichneten ihre Entdeckungen ab oder fotografierten sie. Zurück in der Kita, wurde das ganze Material gemeinsam gesichtet und eifrig diskutiert.
Wer hat die höchste Zahl fotografiert?
Was sind das für komische Punkte auf dem Schild am Aufzug?
Ein A und E kann ich längst schreiben, die sind doch in meinem Namen.
Fotos und Zeichnungen, die den Kindern wichtig waren oder ihnen einfach nur gut gefielen, haben wir für die Eltern ausgehängt und später im Portfolio der Kinder abgeheftet.
Wenn wir Erwachsenen uns auf diesen Entdeckungstouren bewusst zurückhalten, genau hinhören und nicht immer sofort Antwort geben, können wir mit Kindern dabei wunderbar über Gott und die Welt nachdenken und philosophieren:
Was sind das für Punkte und wie liest man die?
Warum sind Hausnummern immer so weit oben, das ist für Kinder doof.
Wenn ich groß bin, soll mein Name auch auf dem Straßenschild stehen. Dann wohnen die Leute in der Janstrasse.
Aus diesen Fragen und Überlegungen können sich dann im Verlauf weiterführende Projekte ergeben.
Mit viel Spaß und Ehrgeiz lernen Kinder durch diese Spaziergänge oder Entdeckungstouren die „Erwachsenenwelt mit ihren Zeichen, Zahlen und Piktogrammen“ bewusst wahrzunehmen und zu deuten, um sich immer besser darin zurecht zu finden.
Ein Beitrag von Carina Schmidt-Krug
Irgendwann im Herbst stellen sich viele der älteren Kinder die Fragen: Warum werden die Blätter am Baum im Herbst bunt?
Und warum fallen sie ab?
Wir möchten euch mit diesem Artikel helfen, diese Prozesse kindgerecht und anschaulich zu erklären.
Stichworte sind dabei unter anderem: Chlorophyll, Photosynthese, Nährstoffe, Wasserspeicherung, Farbstoff und Sonnenlicht.
Warum brauchen wir grüne Blätter an den Bäumen?
Grüne Pflanzen und damit auch Laubbäume mit grünen Blättern sind für Menschen und Tiere lebenswichtig, da sie Sauerstoff produzieren. Sauerstoff benötigen alle Lebewesen zum Atmen.
Die Photosynthese
Mit Hilfe des Sonnenlichts können grüne Blätter Nährstoffe für den Baum herstellen. Diesen Vorgang nennt man Photosynthese. Für die Photosynthese benötigen die Blätter einen grünen Farbstoff, der als Chlorophyll bezeichnet wird. Ohne diesen Farbstoff würde die Photosynthese nicht funktionieren.
Bei dem Vorgang der Photosynthese entstehen nicht nur Nährstoffe für die Bäume sondern auch Sauerstoff für Menschen und Tiere.
Was passiert in den Blättern im Herbst?
Im Herbst hat die Sonne weniger Kraft und scheint auch weniger Stunden als im Sommer. Dadurch wird der grüne Farbstoff in den Blättern nach und nach abgebaut. Jetzt kann man in den Blättern auch andere Farbstoffe erkennen, die gelb oder rot sind.
Karotin färbt Blätter gelb oder orange und Anthocyan macht Blätter rot. Diese Farbstoffe sind immer in den Blättern, werden aber im Sommer von dem grünen Farbstoff überdeckt, so dass sie nicht zu sehen sind.
Die Nährstoffe, die sich noch in den Blättern befinden, werden im Herbst in den Baumstamm geleitet. Diese Nährstoffe benötigt der Baum im Frühjahr zur Bildung von Knospen.
Und warum wirft der Baum im Herbst die Blätter ab?
Wenn kein Chlorophyll mehr in den Blättern ist, bildet sich zwischen den Ästen und den Blättern eine Korkschicht. Damit ist das Blatt von jeglicher Versorgung durch den Baum abgeschnitten.
Das Blatt „verhungert“ quasi und fällt herunter.
Versuch zur Bedeutung des Sonnenlichts |
Projektarbeit in der Kita
Petra Stamer-Brandt (überarbeitete Neuausgabe 2018)
Verlag Herder GmbH
91 Seiten, 17,00€
ISBN: 978-3-451-37946-8
Im Folgenden möchten wir Euch das Buch „Projektarbeit in der Kita“ vorstellen, das in vier Module unterteilt ist. Projektarbeit ist in aller Munde, allerdings ist der Begriff nicht geschützt und so gibt es unterschiedlichste Vorstellungen, was darunter zu verstehen ist. Die Autorin geht hier auf einen Ansatz ein, der sich von der altbekannten Angebots- und Beschäftigungsstruktur unterscheidet. Wesentliche Bestandteile sind die ausführliche Situationsanalyse sowie die aktive Einbeziehung der Kinder in den Projektprozess.
Das Buch beginnt mit Modul 1: „Grundlagen und Vorüberlegungen. Das Bildungsverständnis der Projektarbeit“, in dem wichtige aktuelle pädagogische Schlagworte, wie das Lernen des Kindes, Bildungsverständnis, Partizipation, Kompetenzorientierung, Vielfalt und Inklusion in Zusammenhang gebracht werden. Dieser Buchabschnitt erläutert, welche gegenwärtige und zukünftige Bedeutung Projektarbeit für Kinder beinhaltet. Die Haltung der einzelnen Mitarbeiter und des gesamten Teams ist Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung.
„Der Weg ist das Ziel“
Im Modul 2: „Planung. Projekte mit Kindern planen“ wird nun die Situationsanalyse vorgestellt, welche den ersten Schritt der Projektarbeit darstellt. Das beinhaltet eine gezielte Beobachtung der Kinder, um ihre Themen, Interessen und Bedürfnisse in Erfahrung zu bringen. Des Weiteren geht es in diesem Abschnitt darum, Kindern aktiv zuzuhören, mit ihnen in den Dialog zu treten, gute Fragen zu stellen und Eltern einzubeziehen. Der nächste Schritt ist es, gemeinsam die Bedeutung der Themen einzuschätzen und eine Auswahl zu treffen. Informativ ist die Aufzählung der verschiedenen Projektformen.
Hierzu ein erheiterndes Beispiel aus dem Buch: Eltern waren mit ihrem Kind im Zoo und fanden für ihr Kind bedeutsam, den Tiger zu begutachten, währenddessen sich ihr Kind mit großem Interesse und Eifer dem Mülleimer zuwandte.
Im Modul 3: „Das Projekt realisieren“ geht es zuerst darum, gemeinsam Ziele zu formulieren. Anschließend werden die einzelnen Etappen der Umsetzung von Projekten aufgelistet.
Das letzte Modul 4: „Evaluation und Dokumentation. Projekte dokumentieren die pädagogische Arbeit“ beschäftigt sich mit der Bedeutung, die Qualität der eigenen Arbeit gemeinsam zu evaluieren, also zu reflektieren. Was haben wir erreicht? Was ist gut und was weniger gut gelungen? Wo liegen unsere Potenziale und Stärken? Wo können wir uns ermutigen, Herausforderungen anzunehmen, um uns weiterzuentwickeln? Dafür gibt es vielfältige und abwechslungsreiche Methoden, die im Team eingesetzt werden können.
Abschließend kann gesagt werden, dass das Buch ein sehr guter Einstieg in die Projektarbeit ist. Es bietet Fachkräften einen guten Überblick darüber, welche Vorteile Projektarbeit für die Entwicklung der Kinder beinhalten kann. Das Buch kann Pädagoginnen und Pädagogen darin stärken, von der Rolle der Ideengeberin zur Rolle des Coachs zu gelangen. Zudem trägt „Projektarbeit in der Kita“ dazu bei, sich näher mit der eigenen Haltung gegenüber Kindern auseinander zu setzen. Arbeitserleichternd können die Checklisten und Kopiervorlagen zur Reflexion und Dokumentation der Projekte sein. Diese richten sich an das Team, die Kinder und Eltern und können bei Bedarf einfach kopiert und eingesetzt werden.
Für die nächste Neuauflage würden wir uns wünschen, dass anschauliche Fotos aus der Praxis die Inhalte ergänzen.
Buchtipp von Carina Schmidt-Krug, langjährige Erzieherin, Fortbildnerin, derzeit pädagogische Fachberaterin für Kindertagesstätten