Struktur – KitaKram.de https://kitakram.de Vielfältige Kitaideen aus der Praxis für die Praxis Wed, 10 Apr 2024 04:52:37 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9.9 Spielzeugfreie Zeit in der Kita https://kitakram.de/spielzeugfreie-zeit-im-kindergarten-oder-hort/ https://kitakram.de/spielzeugfreie-zeit-im-kindergarten-oder-hort/#comments Mon, 11 Mar 2024 11:26:50 +0000 http://kitakram.de/wordpress/spielzeugfreie-zeit-im-kindergarten-oder-hort/

Das Spiel ohne in der Nutzung festgelegtes Spielzeug ist geprägt von Lösungssuche, Phantasie und Kreativität.

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Spielzeugfreie Zeit – was bedeutet das konkret?

In einer spielzeugfreien Zeit werden alle vorgefertigten Spielzeug, die sich Erwachsene für das Spiel der Kinder ausgedacht haben, für einen begrenzten Zeitraum aus den Kita- oder Horträumen entfernt. Lediglich Möbel wie Regale, Tische und Stühle sowie nutzungsoffene Materialien wie Seile, Tücher, Decken oder Kissen verbleiben in den Räumen. Während der Zeit werden von Erwachsenen keine Angebote oder Projekte initiiert, es gibt also viel weniger von pädagogischen Fachkräften festgelegte Strukturen. Ausnahme stellen Situationen wie das Mittagessen oder die Ausruhsituation dar.

 

Spielzeugfreie Zeit – bewährt oder noch am Anfang?

Das Projekt Spielzeugfreie Zeit wurde ursprünglich in Bayern entwickelt. Ein Suchtarbeitskreis machte sich 1981 Gedanken, wie schon junge Kinder präventiv in ihren Kompetenzen gefördert werden können, um später gegenüber Stress, schwierigen Situationen und Suchtgefahren besser gewappnet zu sein. In einer Spielzeugfreien Zeit sind Kinder mit ganz neuen, ungewohnten Situationen konfrontiert und müssen neue Weg finden. Neue Wege im Umgang mit Materialien, in der Lösungssuche, in der Ideenfindung und im sozialen Miteinander. Die Kompetenzen der Kinder sind nun mal ganz anders gefragt und neue Ressourcen kommen zum Vorschein.

 

Wie lange dauert eine Spielzeugfreie Zeit?


In der Regel wird eine Zeit von ca. 2-3 Monaten empfohlen. Manche Hort- oder Kitaeinrichtungen führen aufgrund sehr positiver Erfahrungen jedes Jahr eine Spielzeugfreie Zeit durch. Dauert die Spielzeugfreie Zeit unter 6 Wochen, besteht meines Erachtens nach die Gefahr, dass die Kinder und Erwachsenen gerade mal in das neue Setting hineingewachsenen sind und schon endet es quasi.

Es kommt nicht selten vor, dass eine Spielzeugfreie Zeit ursprünglich für 2 bis 3 Monate geplant ist und sich die Kinder dann eine Verlängerung wünschen. So geschehen in einer Berliner Kindergruppe, die letztendlich 6 Monate ohne strukturiertes Spielzeug war (Die wirklich interessanten Erfahrungen dieser Kindergruppe könnt ihr in der Zeitschrift „klein&groß“ 6/2015 nachlesen. Ich hatte das Glück, dass ich die beiden Erzieherinnen Heidi und Ursula interviewen konnte).

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Oftmals bilden sich sich in der Zeit ohne in der Nutzung festgelegter Spielmaterialien ganz neue Konstellationen in der Kindergruppe.

Häufige Beobachtungen in der Spielzeugfreien Zeit:
  • Zu Beginn sind einige Kinder zuweilen unsicher und ohne Ideen. Die Lautstärke in den Räumen kann ansteigen.
  • Einige Kinder stecken vom ersten Tag an voller Tatendrang und zeigen sich sehr kreativ.
  • Die Ideen und Erfindungen der Kinder werden von Tag zu Tag umfassender: komplexe Maschinen, Häuser und Höhlen werden gebaut.
  • Häufiger als sonst entwickeln die Kinder neue Rollenspiele in kleinen und großen Gruppen.
  • Die Kinder reden viel miteinander: Regeln werden ausgehandelt, Ideen diskutiert, die Verteilung von Materialien besprochen und Erfahrungen ausgetauscht.
  • Auch die ErzieherInnen haben anfangs Schwierigkeiten sich von der Rolle der AnleiterInnen/MotiviererInnen/IdeengeberInnen in eine rein beobachtende Rolle zu begeben.
  • Nach wenigen Tagen entwickeln die Kinder immer neue Ideen und es herrscht eine regelrechte Aufbruchsstimmung. Fast alle Kinder können nun mit dem reduzierten Materialangebot gut umgehen.
  • Den meisten Kindern gefällt die Spielzeugfreie Zeit zunehmend. Auch viele Eltern geben positives Feedback.
  • Nach Beendigung der spielzeugfreien Zeit wird das alte Spielzeug wieder dankbar angenommen.
Team, Träger, Eltern und Kinder - Vorbereitung auf eine Spielzeugfreie Zeit

Was gilt es im Vorfeld des Projekts Spielzeugfrei unbedingt zu beachten? 4 Schritte der Vorbereitung:

Möchtet ihr einen Teamtag zum Thema Spielzeugfreie Zeit durchführen, und das ganz praktisch und mit viel Spaß? Dann meldet euch gerne bei mir: Fortbildungen mit Heike Westermann

Pädagoginnen machen ein Nagelspiel zum Einfühlen in das Thema Spielzeugfreier Kindergarten

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Absprachen zum Morgenkreis https://kitakram.de/konfliktpotential-morgenkreis/ Wed, 03 May 2023 12:48:54 +0000 https://kitakram.de/?p=8027

„Herzlich Willkommen. Schön, dass du da bist!“

Zum Thema Morgenkreis gibt es in vielen Kitas Rede- und Klärungsbedarf. Oftmals ärgern sich Erzieherinnen und Erzieher über Eltern, die ihre Kinder nicht pünktlich zu Beginn des Morgenkreises in die Gruppe/Abteilung bringen. „Die Eltern nehmen unsere Arbeit nicht ernst“, „später in der Schule müssen sie es doch auch schaffen“, „Rituale sind für Kinder wichtig“  oder „dann kommen die Kinder gar nicht mehr richtig in den Tag“ sind Argumente, die Fachkräften wichtig sind.

Und die Eltern und Familien? Manche entschuldigen sich für ihr verspätetes Kommen, andere verstehen gar nicht, was so furchtbar schlimm ist, wenn ihr Kind später in den Morgenkreis geht oder diesen vereinzelt nicht mitmacht. „Jetzt haben wir noch die Möglichkeit, den Morgen mit unserem Kind zu genießen und es später in die Kita zu bringen“, „oftmals schaffe ich es einfach nicht, pünktlich zu sein, auch wenn ich es mir vorgenommen habe“ oder „findet Lernen denn nur im Morgenkreis statt?“ sind Fragen oder Statements seitens der Familien.

Da prallen manchmal sehr unterschiedliche Sichtweisen aufeinander, begründet durch individuelle Bedürfnisse und Rahmenbedingungen. Wie also damit umgehen, wenn sich die Geister beim Thema Morgenkreis scheiden?

Ich habe selbst als Erzieherin viele Morgenkreise mit Kindergruppen durchgeführt, hatte Eltern, die es selten pünktlich geschafft haben, erlebte immer mal wieder Kinder, die froh waren, wenn der Morgenkreis zu Ende war und hatte Kolleginnen im Team, für die ein pünktlicher Beginn des Morgenkreises ein MUSS darstellte. Im Laufe meiner Erzieherinnentätigkeit konnte ich durch Beobachtung, Ausprobieren und Austausch eine neue Einstellung zum Thema Morgenkreis entwickeln, die ich euch hier gern aufzeigen möchte.

Morgenkreis: pünktlich um 9:00 Uhr oder 9:30 Uhr?



Diesen Stress habe ich mir nach einiger Zeit selbst gar nicht mehr angetan. Warum sollte es unabdingbar sein, einen Morgenkreis immer ganz pünktlich zu beginnen? Pochen die Kinder darauf? Kommt der ganze Ablauf durcheinander, wenn ein Morgenkreis etwas später beginnt? In den meisten Fällen war dies bei mir nicht der Fall. In der Kita gibt es durch Mahlzeiten oder andere Programmpunkte sowieso schon viele, zeitlich feststehende Alltagssituationen. Ich fragte mich immer, gehört der Morgenkreis zwangsläufig dazu?

Für mich war wichtig, dass ich den Zeitpunkt für die Gruppe gut wählte und nicht, was mir die Uhr vorgab.

Spielten die Kinder gerade intensiv, gingen sie wichtigen Forscherfragen nach, brauchte mich ein Kind dringend, so wurde der Morgenkreis kurzerhand zeitlich etwas nach hinten geschoben. Auch kam es vor, dass aus dem Morgenkreis ein Mittagskreis wurde, wenn ich es mit den Kindern zuvor abgestimmt hatte. Diese Flexibilität nahm mir selbst viel Stress und brachte Zufriedenheit auf Seiten der Kinder.

Morgenkreis: jeden Tag?

Für mich war dies – nach einigen Jahren Berufserfahrung – nicht mehr zwangsläufig der Fall. Bei mir ist der Berufseinstieg schon länger her und damals war der Morgenkreis in den Kitas ein absolutes Muss. Auch ich habe am Anfang meine Morgenkreise jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit begonnen. Punkt 9 Uhr ging es nach dem Frühstück los. Das habe ich damals gar nicht hinterfragt, es war einfach so.

Doch im Laufe der Zeit änderte ich meine Einstellung zum Morgenkreis. Oft bot ich Morgenkreise an, aber nicht mehr zwangsläufig jeden Tag. Manchmal passte es für die Kinder oder mich nicht, manchmal hatten die Kinder keine Lust oder wir trafen uns zum Austausch lieber am Nachmittag. Die Kinder haben sich sehr schnell daran gewöhnt, dass wir das Angebot des Morgenkreises flexibel anwendeten.

Und wie haben die Kinder dann erfahren, was am Tag so geplant war? Diese Info haben die Kinder während des Frühstücks, zur Begrüßung oder im Laufe des Freispiels erhalten. Regelmäßige Aktionen wurden alternativ durch Fotos oder kleine Piktogramme transparent gemacht. Ich habe selten erlebt, dass es Kindern schwer fiel, ohne Morgenkreis in den Tag zu kommen. Wenn doch, waren wir bei diesen Kindern besonders aufmerksam. Oftmals reichten hier dann kleine Impulse/Hilfestellungen unsererseits, wie wir sie in anderen Situationen auch täglich anwenden.

Eine Kitaleitung erzählte mir kürzlich, dass es in ihrer Kita am Morgen schon länger keine feste Zusammenkunft mehr gibt. Die Fachkräfte beobachteten, dass es für manche Kinder schwer war, direkt nach dem Frühstück wieder zu sitzen oder zuzuhören, auch wenn der Morgenkreis zum Teil sehr „bewegt“ gestaltet wurde. Oder Kinder waren gerade in´s Spiel gekommen und hatten gar keine Lust, dieses für den Morgenkreis zu unterbrechen. Somit machten die Fachkräfte den Kindern den Vorschlag, aus dem Morgenkreis einen Mittagskreis zu machen.

Die Kinder fanden die Idee gut und seit nunmehr über einem Jahr hat sich diese Umstellung sehr bewährt.

Unter anderem wird in dem Mittagskreis über die Aktivitäten des Morgens gesprochen und die Kinder überlegen sich, welches Ruheangebot sie nach dem Essen wahrnehmen möchten (Schlafen, Buch/Geschichte lesen/hören, Rausgehen usw.).

Umgang mit zu spät kommenden Familien

Wenn ein Morgenkreis nicht zwangsläufig zu einer ganz festen Uhrzeit beginnt (z.B. Punkt 9:30 Uhr), gibt es auch keine „Zuspätkommer“ mehr.

Je nach Personalausstattung hatten wir mit den Eltern folgende Vereinbarungen:

Waren wir zu zweit, führte eine Kollegin den Morgenkreis durch. Die andere Kollegin begleitete die Kinder, die nicht am Morgenkreis teilnehmen wollten und begrüßte die noch ankommenden Kinder. Kinder, die nach Beginn des Morgenkreises kamen, konnten sich bei Interesse leise zu den Morgenkreiskindern gesellen, wenn es sich noch lohnte. Dazu hatten wir im Kreis immer einige zusätzlich Sitzkissen parat oder wir machten den Kreis ohne Aufhebens  und ohne dass wir unser Gespräch, unser Spiel oder unser Lied unterbrechen mussten, etwas größer. Klar war: die Kollegin, die den Morgenkreis begleitete, war für Eltern während dieser Zeit nicht ansprechbar. Denn dadurch wäre der Morgenkreis zu sehr gestört worden. Wollten Eltern etwas mitteilen, so war die Kollegin Ansprechpartnerin.

Für den Fall, dass nur eine Kollegin anwesend war, verlief die Morgenkreissituation ähnlich. Kinder, die nicht am Morgenkreis teilnehmen wollten, konnten im Nachbarraum spielen (offene Verbindungstür) oder einfach zuschauen. Eltern, die ihre Kinder zu Beginn oder im Verlauf des Morgenkreises brachten, blieben an der Gruppentür stehen, verabschiedeten ihr Kind leise und anschließend reihte sich das Kind im Morgenkreis ein. Hatten die Eltern noch eine wichtige Info, gab es ein kleines Heft, in das sie ihre Anliegen eintragen konnten („Meine Tochter wird heute von Oma abgeholt“, „ich komme heute schon um 14 Uhr, wir haben einen Termin“, „Maja hat heute sehr wenig gefrühstückt“). Das Heft lag – für alle bekannt – an einer festgelegten Stelle und war für BesucherInnen/Externe nicht einsehbar. Es gab bei wichtigen Dingen auch immer die Möglichkeit nach der Ruhephase anzurufen, denn nicht für alle Eltern war das Notieren von Informationen möglich.

Schon nach sehr kurzer Zeit gelang es den meisten Kindern, sich unkompliziert in den Morgenkreis einzufinden, auch wenn dieser schon begonnen hatte. Die Kinder kamen rein, nahmen sich ein Kissen und suchten sich einen freien Platz. Kindern, denen das nicht ganz so leicht fiel, signalisierte ich mit Zeichen, dass sie sich gern neben mich setzten konnten. Die individuelle Begrüßung der jeweiligen „NachzüglerInnen“ erfolgte entweder kurz im Morgenkreis oder auch im Anschluss.

„Fehlende Wertschätzung für unsere Arbeit“

Meiner Ansicht nach gibt es vielfältige Gründe, warum Eltern ihre Kinder nicht immer zu einer festen Uhrzeit bringen (können).

Oftmals hängt dies mit den individuellen Lebensweisen der Familien zusammen und hat nichts damit zu tun, ob die Arbeit in der Kita ernst genommen oder geschätzt wird.

Manche Eltern sind im Schichtdienst tätig, andere Eltern arbeiten in der Gastronomie und haben mit ihren Kindern einen eher späten Rhythmus. Einige Eltern schaffen es einfach nicht pünktlich zu sein, weil das Kind sich morgens nicht anziehen will, weil kurz vorm Losgehen noch ein wichtiges Telefonat eingeht oder weil die S-Bahn vor der Nase weggefahren ist. Und dann gibt es Familien, die ein langes, gemeinsames Frühstück oder eine gemeinsame Kuschelzeit im Bett genießen möchten. Es kann unzählige Gründe geben, manche für uns nachvollziehbar, andere vielleicht auch nicht. Doch wenn wir davon ausgehen, dass Eltern für ein späteres Ankommen in der Kita ihre Gründe haben und das Kind im besten Fall morgens eine intensive Zeit mit der Mutter/dem Vater/den Eltern verbringt, so sehen wir das Thema „Unpünktlichkeit“ vielleicht anders.

Und nicht zu vergessen: der Morgenkreis, als Bestandteil des Tages, dauert in der Regel zwischen 15 bis 30 Minuten – darüber hinaus gibt es noch viele andere Zeitfenster im Kitaalltag, in denen wir Kinder fördern und begleiten.

„In der Schule müssen die Kinder auch pünktlich sein“

Ja, das stimmt. Aber ist es Aufgabe der Kita, Eltern zu Pünktlichkeit zu erziehen? Nein! Wir bereiten die Kinder auf den Übergang in die Schule vor, indem wir sie in ihrer Selbstständigkeit, ihrem Selbstbewusstsein, ihrer Freude am Lernen usw. fördern. Wir stimmen mit Eltern gemeinsam ab, was Elternhaus und Kita gemeinsam tun können, um die Kinder bestmöglich in ihren Kompetenzen zu stärken und wir begleiten auch Eltern mit ihren Fragen und potentiellen Ängsten.

Aber es ist nicht unsere Aufgabe, Eltern zu Pünktlichkeit zu erziehen.

Kitas haben andere Rahmenbedingungen als Schulen – in Kitas müssen Kinder nicht in allen Gruppen zu einer bestimmten Uhrzeit mit dem Unterricht beginnen. Warum sollten wir Eltern zu etwas drängen, was nicht erforderlich ist?

Wenn es mir als Fachkraft wichtig ist, dass Kinder am Morgenkreis teilnehmen, kann ich:

  • den Morgenkreis mit den Kindern gemeinsam so spannend, abwechslungsreich und geheimnisvoll gestalten, dass die Kinder ihre Eltern morgens von selbst überzeugen, dass sie teilnehmen möchten.
  • Eltern überzeugend darlegen, was den Morgenkreis so besonders und wichtig macht, so dass es für das betreffende Kind überaus hilfreich ist, dabei zu sein. Und da reicht es meiner Ansicht nach nicht zu sagen, nur mit Morgenkreis kommt ein Kind gut in den Tag. Denn es ist unsere Aufgabe als Pädagogin oder Pädagoge, den Kindern dabei behilflich zu sein, gut in der Kita anzukommen. Egal, ob dies um 7:30 Uhr oder um 10:00 Uhr morgens ist.

Als Team lohnt es sich, das Angebot des Morgenkreises genauer unter die Lupe zu nehmen: was genau beabsichtigen wir mit diesem Angebot? Wie nehmen die Kinder den Morgenkreis an? Stimmt der Aufbau, Rhythmus, die Länge und die Uhrzeit? Lassen wir die Kinder ausreichend partizipieren? Müssen Kinder teilnehmen?

Ich wünsche euch hierzu eine rege Diskussion, einen spannenden Austausch und ein gutes Ergebnis!

Beitrag: Heike

 

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Wochenrückblick als Chance sehen https://kitakram.de/wochenrueckblick-als-chance-sehen/ https://kitakram.de/wochenrueckblick-als-chance-sehen/#respond Tue, 14 Feb 2023 06:06:27 +0000 http://kitakram.de/wordpress/wochenrueckblick-als-chance-sehen/ Im Freispiel und in Alltagssituationen erleben Kinder jeden Tag intensive Lernmomente. Tauchen in euren Rückblicken Beschreibungen aus dem Alltag oder dem Freispiel auf? Oder sind es nur sogenannte „highlights“, die aufgeschrieben werden? Dann dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn Eltern das Gefühl haben, dass „nur Spielen“ zu wenig ist.

Schon bei den Erzieherinnen im U3-Bereich hört man manchmal Unmut. Ein Unverständnis über die Forderung nach komplexen Projekten, möglichst vielen Ausflügen zu Museen oder auch die Anfrage von Eltern nach Frühenglisch, Yoga oder dem Instrumentenkarrusell. Warum sehen Eltern denn nicht, was ihre Kinder alles im Freispiel lernen? Und das, obwohl auf dem letzen Elternabend darüber gesprochen wurde?

Vielleicht, weil wir selbst im Alltag wenig darüber berichten und dokumentieren?

Wie können wir anders dokumentieren, um den Eltern die Bedeutung des Spiels und der alltäglichen Situationen transparent zu machen. Ein Tages- bzw. Wochenrückblick, der genau diese für die Entwicklung der Kinder wichtigen Situationen erfasst und die Kinder dabei selbst zu Wort kommen lässt, könnte für Eltern sehr hilfreich sein.

Um in Zukunft bei Dokumentationen auch den Alltag und die Spielsituationen der Kinder stärker im Blick zu haben, könnt ihr euch z.B. folgende Fragen stellen:

 

  • Welche Materialien waren im Freispiel besonders beliebt?
  • Wer hat mit wem intensiv gespielt?
  • Welches Kind hat etwas zum ersten Mal geschafft?
  • Welche Herausforderungen wurden beim Anziehen bewältigt?
  • Wurde etwas Besonderes entdeckt (z.B. Tiere im Garten)?


…………….

 

Auch die Kinder solltet ihr zu Wort kommen lassen. Denn sie können euch und den Eltern selbst sagen, was ihnen an dem Tag oder in der Woche am meisten Freude bereitet hat. Zu Anfang fällt es Kindern manchmal schwer, den Tag zu reflektieren. Aber ihr werdet sehen, mit zunehmender Zeit gelingt es ihnen immer besser. Ein Tagesrückblick kann z.B. nachmittags während der Vespermahlzeit stattfinden und damit schnell zu einem wichtigen Ritual werden.

Diese Fragen könnt ihr z.B. an die Kinder richten:

 

    • Was hat dir heute viel Spaß gemacht?
    • Hast du heute etwas geschafft, worüber du dich gefreut hast?
    • Mit wem hast du heute gespielt?
    • Hast du heute ein Kind vermisst?
    • Wie hat dir das Essen geschmeckt?

…………

 

TIPP: Wenn ihr in einer Woche immer dasselbe Kind befragt, könnt ihr den Abschnitt mit den Originalkommentaren des Kindes nachher in das Portfolio/Ich-Buch/Sprachlerntagebuch der Kinder heften. Damit habt ihr eine tolle Dokumentation der kindlichen Sprache!!

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Wie geht es uns als Team miteinander? https://kitakram.de/wie-geht-es-uns-als-team-miteinander/ https://kitakram.de/wie-geht-es-uns-als-team-miteinander/#respond Sat, 05 Feb 2022 08:37:02 +0000 http://kitakram.de/wordpress/wie-geht-es-uns-als-team-miteinander/

„Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s einfach gemacht.“  (Unbekannt)

 

In vielen Einrichtungen arbeiten kleine, mittelgroße oder sehr große Teams miteinander. Je nach Struktur des Hauses sieht man sich täglich oder auch nur wenige Male in der Woche. Monatliche oder wöchentliche Teamsitzungen sind oft prall gefüllt mit Inhalten, die miteinander besprochen, diskutiert und abgestimmt werden müssen. Da bleibt oft wenig Zeit mal darüber nachzudenken, wie es dem Team selbst geht.

Kürzlich haben wir in einer Berliner Kita im Personalraum ein großes Plakat gesehen und zum Glück fotografieren dürfen. Das Team hat sich in einer gemeinsamen Sitzung Zeit genommen, um das eigene Miteinander zu reflektieren. Eine sehr schöne und vor allem wichtige Idee. Arbeitet ein Team gut und gern miteinander, so spiegelt sich das im Alltag mit den Kindern wieder. In solchen Kitas unterstützt man sich gegenseitig, lacht miteinander, tauscht gerne Ideen aus, ist die Konkurrenz weniger groß und – sehr wichtig, traut man sich auch Dinge zu sagen, die man nicht angemessen findet oder die man ändern möchte.

Vielleicht ist eine jährliche Bestandsaufnahme zur Arbeit im Team ja auch eine gute Idee für euch?!

Mögliche Überschriften für die Bestandsaufnahme:

1. Das gefällt mir in unserer Teamarbeit gut und soll erhalten bleiben.
2. Das gefällt mir nicht und hier wünsche ich es mir anders.



 

Wichtig:
Wenn die Statements der einzelnen Erzieher und Erzieherinnen vorgebracht werden, dürfen diese seitens der anderen nicht kommentiert werden. Jeder hat ein eigenes Recht auf Empfindungen und Einschätzungen. Nachdem alles gesammelt wurde, könnte der nächste Schritt darin bestehen, abzustimmen, welche Punkte auf der „gefällt-mir-nicht-Seite“ im Team besprochen und bearbeitet werden sollen. Vielleicht werden ja einige Punkte mehrmals genannt, so dass sich sofort eine Dringlichkeit ergibt.

Für die Bestandsaufnahme können farbige Moderationskarten verwendet werden. Eine Begrenzung an Karten könnte hilfreich sein, damit jede Kollegin/jeder Kollege sich nicht in Kleinigkeiten verliert, sondern Prioritäten setzt. Möglicher Arbeitsauftrag: Jede/jeder hat für die „gefällt-mir-Seite“ und die „gefällt-mir-nicht-Seite“ jeweils zwei (oder 3) Moderationskarten zur Verfügung.

 

 

Die Leiterin der Kita, in der wir dieses Plakat fotografieren durften, hat die Äußerungen aller Kolleginnen und Kollegen nach der Sitzung noch einmal auf ein kleineres Format gebracht und anschließend im Personalraum aufgehängt. Somit ist die Bestandsaufnahme für alle sichtbar und kann in den folgenden Teamsitzungen immer wieder thematisiert werden, um den ein oder anderen Punkt miteinander zu besprechen.

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Ausruhen – Genuss oder Frust? https://kitakram.de/ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust/ https://kitakram.de/ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust/#respond Fri, 07 May 2021 13:25:19 +0000 http://kitakram.de/wordpress/ausruhen-in-der-kita-genuss-oder-frust/

Wer schon in verschiedenen Kitas oder Krippen tätig war, hat vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht wie wir. Die Ausruhsituation bzw. das Schlafen nach dem Mittagessen wird in Einrichtungen sehr, sehr unterschiedlich gehandhabt. Schon mal vorweg gesagt: Uns sträuben sich die Nackenhaare, wenn wir hören, dass Kinder in der Kita angehalten werden, eine Stunde oder länger wach auf einer Matte zu liegen, obwohl sie gar kein Schlafbedürfnis haben.
Wie kann eine bedürfnisgerechte Mittagspause gestaltet werden?

Kürzlich wurde in einer Erziehergruppe auf facebook nach der Gestaltung der Schlafenssituation gefragt. Die Antworten zeigen, dass es sehr viele Varianten der Umsetzung gibt. Manche Einrichtungen überlassen den Kindern die Entscheidung, bei anderen Einrichtungen entscheidet das Alter des Kindes über Schlafen oder Nicht-Schlafen. In manchen Einrichtungen schlafen nur die U3-Kinder, in anderen Einrichtungen alle Kinder von 1 bis 6 Jahren. In einigen Einrichtungen dürfen Kinder nach 20 Minuten wieder aufstehen, wenn sie nicht einschlafen, in anderen Einrichtungen liegen Kinder viel länger. (Quelle: facebook, Juli 2017)

Beim Thema Schlafen kommen viele Interessen und Haltungen zusammen:



Viele Eltern möchten über Schlafen oder Nicht-Schlafen mitbestimmen. So wollen einige Eltern nicht, dass ihr über zwei oder dreijähriges Kind schläft, weil das Kind abends Einschlafprobleme hat. Anderen Eltern dagegen ist es wichtig, dass ihr Kind schläft, weil es das aus ihrer Sicht benötigt oder weil es bei ihnen in der Kindheit auch so war. Vereinzelte Eltern äußern auch manchmal den Wunsch, dass ihr Kind jeweils nach einer halben Stunde geweckt wird, damit es Schlaf bekommt, aber nicht zu lange schläft.

Ähnlich unterschiedlich sieht es bei den Kindern selbst aus. Einige freuen sich auf das mittägliche Niedersinken auf die Matten, andere betonen schon während des Essens nachdrücklich und laut, dass sie gar nicht müde sind. Manche Kinder schlafen schnell ein und ruhen dann lange, andere Kinder werfen sich auf den Betten hin und her, bis sie schließlich doch nach langer Zeit einschlafen oder auch nicht.

Auch Pädagoginnen äußern unterschiedliche Gründe für Schlafen oder Nicht-Schlafen. Kinder können nicht selbst entscheiden, damit sind sie überfordert, hört man oft. Oder, die Räume oder auch die Pausensituation des Teams lasse eine Auswahl unterschiedlicher Ruhemöglichkeiten nicht zu. Schlechte Erfahrungen in der eigenen Kitazeit oder in der Kitazeit der eigenen Kinder rufen bei Pädagogen mitunter heftige Reaktionen hervor, ein generelles Schlafenmüssen wird strikt abgelehnt. Im Rahmen der Partizipation haben Kinder das Recht, über die Gestaltung der Ausruhsituation mitzuentscheiden, so ein weiteres, immer häufiger zu hörendes Argument.
Schon diese wenigen Aufzählungen zeigen, dass beim Thema Ausruhen/Schlafen sehr viele Bedürfnisse und Haltungen aufeinandertreffen.

Doch wie nun entscheiden?

1. Für uns ist ganz klar: Das Bedürfnis des Kindes, d.h. sein Schlafbedürfnis/sein Schlafrhythmus und sein aktuelles Befinden sind ausschlaggebend für die Gestaltung der Mittagssituationen. Jeder Mensch hat ein anderes Schlafbedürfnis, so benötigt ein gerade drei gewordenes Kind nach dem Essen noch einen einstündigen Mittagsschlaf, ein anderes Kind dagegen gar keinen Schlaf mehr. Manche Kinder strengt der Kitatag sehr an, andere sind mittags noch total fit. Das Bedürfnis nach Schlaf kann in einer Kindergruppe, auch wenn z.B. alle Kinder gerade drei Jahre alt geworden sind, sehr unterschiedlich sein. Da gilt es, für Kinder, die sehr müde sind, Schlafmöglichkeiten zu schaffen, aber auch die Kinder zu berücksichtigen, die keinen Schlaf benötigen.

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Regeln wie „Bei uns schlafen alle 3-4jährigen Kinder“ oder „Bei uns schlafen alle, außer die Kinder, die in die Schule kommen“ müssen aus unserer Sicht bedürfnisorientiert überdacht werden. (Foto: pixabay)

Das Thema Schlafen hat viel mit Kinderrechten, Partizipation und dem Bild vom Kind zu tun. Bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema kann ein Blick in das Bildungsprogramm/den Bildungsplan helfen, um eine bedürfnis- und entwicklungsorientierte Lösung zu finden.

2. Entspannung bedeutet nicht zwangsläufig Schlafen. Fragt man während einer Teamsitzung mal alle Erwachsenen, wie sie sich entspannen, so ist das Spektrum der Entspannungsarten oftmals beeindruckend: Lesen, ruhige oder auch laute Musik hören, Joggen, Singen, Schlafen, Spazieren gehen, auf der Wiese liegen und den Wolken zuschauen, Zeichnen und dabei ein Hörspiel hören, Tee trinken und Kreuzworträtsel lösen und vieles mehr wird oft genannt.
Und wie ist es bei älteren Kitakindern? Manche Kinder können sich gut beim Spielen im Garten erholen, andere in der Kuschelecke beim Hören einer Geschichte und wiederum andere durch einen kurzen Mittagsschlaf. Von daher kommt es den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder entgegen, wenn es verschiedene Angebote zur Entspannung gibt. Natürlich ist es organisatorisch nicht möglich, jeden Wunsch oder jedes Bedürfnis zu 100% zu befriedigen. Doch durch eine kitaübergreifende Organisation können unterschiedliche Entspannungsmöglichkeiten geschaffen werden. So kann vielleicht eine Kollegin mit Kindern in den Garten gehen, ein Kollege in der kuscheligen Leseecke eine entspannende Geschichte vorlesen und eine dritte Kollegin übernimmt den Schlafraum. Und wenn nur zwei Kollegen zur Verfügung stehen, können die „wachen“ Kinder nach dem Geschichte hören vielleicht selbst entscheiden, ob alle in den Garten gehen oder im Raum ihren Spielinteressen nachgehen.

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Entspannung, Erholung oder Ausruhen kann auf vielfältige Weise erfolgen. Wenn ihr das Thema Schlafen im Team erarbeitet könnt ihr doch mal mit einer kurzen Abfrage beginnen: Wie entspannen wir selbst? Indem wir uns hinlegen oder ganz anders? (Foto: pixabay)

 3. Auch beim Thema Schlafen/Ausruhen ist eine enge Zusammenarbeit mit Eltern wichtig. Die Erfahrungen der Eltern und die Beobachtungen der Erzieher sollten gut miteinander ausgetauscht werden, immer zum Wohle des Kindes. Wie jedoch umgehen mit Aussagen wie „Ich möchte, dass Sie mein Kind unbedingt daran hindern, dass es beim Geschichte hören einschläft“ oder „Ich möchte, dass Sie mein Kind immer nach 20 Minuten wecken“? Hinter diesen Aussagen steht manchmal eine große Not, da Kinder z.B. erst sehr spät einschlafen. Doch wie oben schon geschrieben steht: das Bedürfnis des Kindes steht im Vordergrund und das bedeutet: Kinder, die Schlaf benötigen, dürfen schlafen und Kinder, die nicht schlafen können, werden auf keinen Fall von uns Pädagogen dazu gezwungen. Dies sollte man Eltern in einem ruhigen Elterngespräch erläutern und dann mit ihnen zusammen überlegen, wie die Situation zu Hause eventuell verbessert werden kann.

4. Kinder sollen Schlafen/Ausruhen, ebenso wie das Einnehmen von Mahlzeiten, als etwas Genussvolles erleben. Wenn es zu organisieren ist, sollten diejenigen Pädaoginnen die Entspannungs- bzw. Schlafenszeit übernehmen, die selber Spaß daran haben. Denn sie können den Kindern am besten vermitteln, dass Ausruhen und Schlafen etwas Wichtiges und Schönes für Kinder und Erwachsene ist.

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Verschiedene angenehme Lichtquellen, Sterne an der Decke, sich im Wind bewegende Gazestreifen (siehe Foto), gemütliche Kissen und kuschelige Decken, eine kleine Massage vor dem Hinlegen oder Geschichte hören, das Mitbestimmen der Geschichten oder Hörspiele, ein schöner „Zauber-Einschlafspruch“ für jedes Kind und noch vieles mehr zeigt Kindern: Schlafen und Ausruhen tut mir gut, macht Spaß und ist etwas Genussvolles!

Die Gestaltung der Entspannungs- bzw. Schlafphase ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Einrichtungen.

Als Team sollte man genau hinterfragen:

  • Werden die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt?
  • Erleben Kinder Entspannung und Schlafen als etwas Genussvolles?
  • Verständigen sich Team und Eltern über das Schlafen/Ausruhen?
  • Ist Entspannung bzw. Schlafen im Konzept verankert und damit transparent für alle?
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Tannenzapfen, Kastanien, Steine, Muscheln und Co – Aufbewahrungsideen für die Kita https://kitakram.de/tannenzapfen-kastanien-steine-muscheln-und-co-aufbewahrungsideen-fuer-die-kita/ https://kitakram.de/tannenzapfen-kastanien-steine-muscheln-und-co-aufbewahrungsideen-fuer-die-kita/#respond Fri, 18 Sep 2020 09:59:03 +0000 http://kitakram.de/wordpress/tannenzapfen-kastanien-steine-muscheln-und-co-aufbewahrungsideen-fuer-die-kita/ Sammeln, Ordnen, nach Größe sortieren – viele Kinder beschäftigen sich gern und ausdauernd mit Naturmaterialien. Wohin aber mit diesen Materialien im Kinderladen, in der Kita oder in der Krippe? Hier findet ihr ein paar praktische Ideen, die wir in verschiedenen Kitas in Berlin und Italien fotografieren durften.

Naturmaterialien haben für Kinder einen hohen Aufforderungscharakter. Im Gegensatz zu industriell gefertigtem Spielzeug haben sie keine didaktische Absicht, sondern laden zum Anfassen, Riechen, Umschütten, Ordnen oder zu anderen Tätigkeiten ein. Naturmaterialien bieten Kindern vielfältige kreative Möglichkeiten und gleichzeitig sinnliche Erfahrungen .

Naturmaterialien sind zumeist kostengünstig und können dadurch in großer Anzahl angeboten werden. Weiterhin kann man sie zu unterschiedlichen Jahreszeiten austauschen und ggf. immer wieder neu ersetzen. Viele Kinder kennen die Materialien auch schon von Spaziergängen, aus dem Urlaub oder aus dem eigenen Garten.
Was ist zu beachten?: die Materialien dürfen natürlich nicht verschluckbar oder schädlich bzw. mit schädlichen Materialien behandelt worden sein. Hölzer müssen auf spitze Enden und herausstehende Splitter untersucht und ggf. bearbeitet werden.

Ein großes Regal bestückt mit Naturmaterialien: Steine, Muscheln, Tannenzapfen, Moos, Muscheln, Baumscheiben, kleine Äste und mehr. Die Materialien befinden sich in großen und kleinen Körben, Holzkästen und Metallgefäßen – dies ermöglicht ein Herumtragen zum Tisch oder zur Spielfläche.

Eine sehr ansprechende Art der Aufbewahrung, die in hohem Maße zum Sortieren einlädt!



Das Aufbewahren in Glasgefäßen ist für kleine Materialien geeignet (z.B. kleine Steine, Linsen, Erbsen, usw.) und bietet sich auch eher für ältere Kinder an.

Hier gehören die Tannenzapfen hin: das Foto verdeutlicht es anschaulich!

Sammelt ihr in eurer Einrichtung Stöcke und Äste, mit denen die Kinder im Garten spielen können? Dann bietet sich eventuell diese Art der Zwischenaufbewahrung an.

 

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Willkommensbriefe formulieren https://kitakram.de/eingewoehnung-neuer-kinder-beispiele-fuer-elternbriefe/ https://kitakram.de/eingewoehnung-neuer-kinder-beispiele-fuer-elternbriefe/#respond Fri, 07 Aug 2020 11:05:55 +0000 http://kitakram.de/wordpress/eingewoehnung-neuer-kinder-beispiele-fuer-elternbriefe/

Die Eingewöhnung in der Krippe oder im Kindergarten – wie wir Eltern unterstützen können

Für pädagogische Fachkräfte ist die Eingewöhnung ein sich regelmäßig wiederholendes Ereignis. Für neue Kinder und Eltern jedoch beginnt mit der Eingewöhnung ein aufregender und ungewohnter Lebensabschnitt. Zum ersten Mal geben Eltern ihr Kind in fremde Hände. Auch wenn es sich dabei um Profis handelt, für die Eltern ist das „Abgeben“ Ihres Kindes ein oftmals sehr schwerer Schritt.
Erleichtern können wir den Eltern die Eingewöhnung, indem wir viel mit ihnen reden und stets ansprechbar sind. Briefe oder Flyer zur Eingewöhnung geben den Eltern notwendige Informationen und erklären ihnen mögliche Reaktionen ihres Kindes.

Ihr habt die Eltern schon mündlich bei der Anmeldung oder an einem Infonachmittag informiert? Trotzdem würde ich den Eltern noch etwas Schriftliches in die Hand geben, damit sie immer wieder mal darauf zurückgreifen können. Denn zu Beginn einer Eingewöhnung erhalten die Eltern so viele Informationen, dass schon mal etwas vergessen oder falsch verstanden werden kann. Auch gibt es oft Verunsicherungen im Laufe der Eingewöhnung, weil das Kind noch viel weint oder sich zu Hause plötzlich anders verhält. Ein Willkommensbrief, der auf diese möglichen Situationen eingeht, kann Eltern und Familien Unsicherheiten nehmen.

Im Folgendem findet ihr Auszüge aus Willkommensbriefen, die in der Praxis verwendet werden und die ich im Internet gefunden habe. Die vollständigen Briefe findet ihr jeweils unter den angegebenen Linkadressen.

Willkommensbrief 1:



„Liebe Eltern,
das folgende Merkblatt für die Eingewöhnung Ihres Kindes
soll dazu beitragen, dass sich Ihr Kind bei uns gut einge-
wöhnt und langfristig wohl fühlt.
Mit einer schrittweisen und dem individuellen Tempo
Ihres Kindes angepassten Eingewöhnung, wollen wir ge-
meinsam mit Ihnen eine solide Grundlage für ein ver-
trauensvolles Zusammensein über viele Jahre hinweg
schaffen.
Ein/e Erzieher/in wird vom Kinderhaus aus die erste Be-
zugsperson für Ihr Kind sein. Dazu bitten wir Sie, Ihre
Zeiten mit den Arbeitszeiten des/der Erzieher/in abzu-
stimmen.
Sie können sich darauf verlassen, dass Ihr Kind von sich
aus aktiv wird und von sich aus auf die neue Umgebung
zugeht, wenn es dazu bereit ist.Das bedeutet,
– dass Sie sich für die Eingewöhnung Zeit nehmen müssen.
Wir gehen davon aus, dass Ihr Kind ca. 14 Tage benötigt,
bis es seine/n Bezugserzieher/in als Vertrauensperson
akzeptiert.“……………

Quelle: www.toolbox-bildung.de (Kinderhaus des Kind und Beruf e.V.)

Willkommensbrief 2:
…….“Mit welchen Reaktionen können Sie während der
Eingewöhnungszeit rechnen?
Zunächst wird Ihr Kind versuchen, sich in der Ein-
richtung zu orientieren. In der Gruppe wird es sich
eher abwartend und beobachtend verhalten. Sein
Spiel ist noch nicht intensiv und ausdauernd, den
Gruppenraum erkundet es erst allmählich.
Zuhause kann es müde und unausgeglichen sein
und wird wenig oder gar nichts erzählen.
Etwa ab der zweiten Woche wird es versuchen,
seinen Platz in der Gruppe zu finden. Es kann
häufiger vorkommen, dass es dabei Konflikte
mit anderen Kindern gibt.

Auch die Ruhebedürftigkeit am Nachmittag kann
noch anhalten, und es kommt öfter vor, dass ein
Kind morgens nur mit Unlust in den Kindergarten
geht oder auch gar nicht gehen möchte. Diese Re-
aktionen sind also nichts Auffälliges, sondern
normal.

Jedes Kind braucht seine eigene Zeit für die Eingewöhnung.“
………..
Quelle: Musterbrief zur Eingewöhnung vom Staatsinstitut für Frühpädagogik München:   https://www.ifp.bayern.de/veroeffentlichungen/elternbriefe/

Auf der Webseite „Deutsche Liga für das Kind“ findet ihr eine detaillierte Beschreibung des Berliner Eingewöhnungsmodells. Einige Textpassagen eignen sich gut für einen Willkommensbrief zur Eingewöhnung.

Eingewöhnung in der Krippe von E. Kuno Beller: http://liga-kind.de/fk-202-beller/

Für mich ist es ein wichtiges, unabdingbares Ritual: neue Kinder und ihre Familien werden am ersten Eingewöhnungstag in Form eines Aushangs Willkommen geheißen. Wenig Aufwand, große Wirkung! Ein kitakram-Beispiel findet ihr hier:  Aushang für neue Kinder und Familien

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https://kitakram.de/eingewoehnung-neuer-kinder-beispiele-fuer-elternbriefe/feed/ 0
Neues Kitajahr – Begrüßung https://kitakram.de/ein-neues-kitajahr-beginnt-begruessung-neuer-kinder-und-ihrer-familien/ https://kitakram.de/ein-neues-kitajahr-beginnt-begruessung-neuer-kinder-und-ihrer-familien/#respond Sat, 01 Aug 2020 04:51:11 +0000 http://kitakram.de/wordpress/ein-neues-kitajahr-beginnt-begruessung-neuer-kinder-und-ihrer-familien/

Für Fachkräfte stellen Eingewöhnungen immer wieder Veränderungen dar: welche Familien kommen dieses Jahr, wird die Eingewöhnung unkompliziert verlaufen und kann das Kind gut Vertrauen zu mir als Bezugsperson aufbauen?

Und die Eltern und Kinder? Wie mag es Ihnen ergehen? Für sie ist die Aufregung, Spannung oder auch Freude bestimmt viel intensiver. Alles ist neu: die Räume, die Menschen und die Abläufe.

Um Eltern und Kindern gleich zu Anfang ein gutes Gefühl zu geben, können wir ihnen mit einem Begrüßungsschreiben zeigen: Ihr seid herzlich Willkommen. Wir freuen uns auf euch. Jedes Kind und jede Familie wird von uns gesehen.

Individuelle Begrüßung jedes Kindes und jeder Familie

Materialien: Weißes oder farbiges Blatt oder Plakat, Familienfoto



Bittet die Familien der neuen Kinder um ein Familienfoto. Das Foto könnt ihr auf ein Blatt kleben und darunter einen netten Satz zur Begrüßung schreiben. Damit diese Begrüßung im Eifer der Eingewöhnungen schnell von der Hand geht, würde ich euch vorschlagen, eine Formatvorlage zu erstellen, so dass ihr dann nur noch die Namen eintragen und die Bilder aufkleben müsst.

Wenn ihr das Begrüßungsschreiben später abnehmt, könnt ihr es in´s Portfolio des jeweiligen Kindes kleben und dazu einen Text über den Verlauf der Eingewöhnung schreiben. Einige Kitas machen es so, dass nicht nur die pädagogischen Fachkräfte den Verlauf der Eingewöhnung im Portfolio festhalten. Auch die Eltern werden gebeten, ihre Eindrücke aufzuschreiben: wie haben sie ihr Kind während dieser außergewöhnlichen Zeit erlebt und wie ist es ihnen selbst ergangen?

Ein Willkommensgruß ist wirklich schnell umgesetzt und zeigt Familien, dass ihr euch über Ihr Kommen freut. Zudem erfahren alle anderen Familien, dass ein neues Kind in der Gruppe ist.

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Nele ist da, Ali ist schon abgeholt https://kitakram.de/nele-ist-in-der-kita-ali-ist-schon-abgeholt-anwesenheitsdokumentation/ https://kitakram.de/nele-ist-in-der-kita-ali-ist-schon-abgeholt-anwesenheitsdokumentation/#respond Sun, 11 Aug 2019 14:32:37 +0000 http://kitakram.de/wordpress/nele-ist-in-der-kita-ali-ist-schon-abgeholt-anwesenheitsdokumentation/

Eine Anwesenheitsfotoleiste oder Anwesenheitsfotowand mit Fotos von allen Kindern macht sichtbar, wer in der Kita anwesend ist oder fehlt bzw. bereits abgeholt ist.
Für diese „Anwesenheitsdoku“ benötigt ihr zwei Fotos von jedem Kind: einmal von vorne und einmal von hinten aufgenommen. Diese beiden Fotos werden anschließend in Hüllen befestigt. Es eignen sich z.B. leere CD- oder Cassettenhüllen, durchsichtige Kartenhüllen oder einfach laminierte Fotos.

Anbringen kann man die „Anwesenheitsdoku“ z.B. an Türen von Gruppenräumen, im Eingangsbereich eurer Einrichtung, im Treppenaufgang oder auch im Gruppenraum.

 

Erfahrungsgemäß ist es Kindern extrem wichtig, täglich ihre Anwesenheit zu dokumentieren, indem sie ihr Foto aufhängen oder umdrehen. Dadurch fühlen sie sich zugehörig und zur Kenntnis genommen.

Auf dem oberen Bild wurden die Fotos in leeren CD-Hüllen befestigt, die je nach Anwesenheit oder Abwesenheit auf- oder zugeklappt werden. Auf dem unteren Bild wurden die Fotos zum schutz und zur besseren Festigkeit laminier und mit einem Ring zum Aufhängen versehen (die Ringe kann man sich in einem Copyshop anbringen lassen, was nicht sehr teuer ist).



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Kitawunschtür https://kitakram.de/kitawunschtuer/ https://kitakram.de/kitawunschtuer/#respond Sun, 11 Feb 2018 12:31:22 +0000 http://kitakram.de/wordpress/kitawunschtuer/ In den Bildungsplänen der Bundesländer ist die Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern in Kindertageseinrichtungen ein wichtiger Bestandteil. Die Kinder sollen im Alltag erfahren, dass sie Rechte haben, dass ihr Wort und ihre Meinung gehört wird und dass sie an Entscheidungen beteiligt werden (vgl. Krenz, „Was Kinder brauchen“).
Die Partizipation von Kindern in Kitas ist mittlerweile sehr vielfältig. In manchen Kitas gibt es fest verankerte Kinderkonferenzen, Kinderparlamente, Kinderbefragungen oder Kindergesprächskreise. Auch sieht und beobachtet man in Kitas häufig Beschwerdebriefkästen für Kinder oder feste Sprechzeiten für Kinder im Büro der Leitung. Morgenkreise werden zudem von vielen Pädagoginnen und Pädagogen so gestaltet, dass sich Kinder mit ihrer Meinung und ihren Wünschen sowie ihren Beschwerden einbringen können.

Kürzlich haben wir in der Kita Westfälische Straße in Berlin folgende, schnell umsetzbare Idee gesehen:

Eine Wunschtür in der Kita

Gemeinsam mit den Kindern wurde ein Plakat bemalt und mit Folie überzogen. Die Folie ist hilfreich, damit die bemalten oder beschriebenen Zettel aufgeklebt und wieder abgemacht werden können. Auf dem farbigen Plakat haben alle Wünsche, Ideen und Beschwerden der Kinder Platz. Eine Überschrift wie „Wunschtür“, „Kinderideen“, „Kinderwünsche“ oder „Kindermeinung“ zeigt Eltern und Besuchern, dass die Meinungen der Kinder gehört werden.



 

Am besten ist es, wenn die Wünsche oder die Beschwerden aufgemalt werden, so dass die Kinder diese ohne Hilfe erkennen. Wollen oder können Kinder ihren Wunsch oder ihre Beschwerde nicht aufmalen, sollten die Erwachsenen die Wünsche/Beschwerden aufmalen oder aufschreiben und an die Tür kleben, damit diese nicht verloren gehen. Hilfreich ist es, die Zettel/Zeichnungen mit einem Datum zu versehen.


Wurde ein Wunsch erfüllt, eine Idee umgesetzt oder hat eine Beschwerde zu einer Veränderung geführt? Dann solltet ihr dieses unbedingt für die Kinder dokumentieren. In unserem Beispiel könnte eine Foto von Hannah vor einem alten Flugzeug neben den „Wunschzettel“ geklebt werden. So wird den Kindern deutlich, dass ihre Bedürfnisse/Wünsche/Beschwerden nicht nur gesammelt sondern auch gehört und umgesetzt werden. Die Kinder erfahren damit etwas sehr Wichtiges: sie können sich einbringen, sie können Veränderungen hervorrufen, sie können mitbestimmen und Beschwerden von Kindern werden von Erwachsenen ernst genommen!

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„Das kann ich schon allein!“ https://kitakram.de/verantwortung-an-kinder-uebertragen/ https://kitakram.de/verantwortung-an-kinder-uebertragen/#respond Sun, 07 May 2017 09:41:55 +0000 http://kitakram.de/wordpress/verantwortung-an-kinder-uebertragen/

Kinder wachsen mit ihren Aufgaben

Viele Jungen und Mädchen übernehmen gern für etwas Verantwortung, wenn sie etwas älter sind. Aufgaben, die wir Erwachsene an Kinder übertragen können, gibt es einige und das in jeder Einrichtung.

In fast allen Kitas, Kinderläden oder Tagesgroßpflegestellen decken Kinder bereits den Tisch und sind auch für das Abtragen der Tische sowie für´s Abwischen zuständig.

Indem wir Aufgaben oder Tätigkeiten an Kinder abgeben, zeigen wir, dass wir ihnen etwas zutrauen.

Die Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen und werden darin unterstützt, von sich aus an Dinge zu denken. Darüber hinaus müssen sie sich beim Ausführen der Aufgaben oftmals im ganzen Haus bewegen, das gibt wiederum Sicherheit.

 



Wir Pädagoginnen und Pädagogen sollten Eltern unbedingt transparent machen, dass die Übertragung von Verantwortung an die Kinder ein wichtiger Aspekt der Schulvorbereitung ist. Wie? Ganz einfach:
Indem wir an den Briefkasten ein Bild des Kindes kleben, welches für die Leerung verantwortlich ist oder aus dem Blumentopf ein Foto eines Kindes herausschaut, welches für das Gießen zuständig ist –> Sofort wird deutlich: hier dürfen und sollen Kinder mitmachen!

Es gibt viele Aufgaben, die Kinder bei Interesse ohne uns Erwachsene meistern können! Wir müssen es nur zulassen.

Hier einige Beispiele:

  • Tägliches Entleeren des Postkasten und Abgeben der Post bei der Leitung
  • Aufhängen und Abnehmen der Handtücher im Waschraum
  • Fegen des Kitahofs
  • Der Küche die Info mitteilen, wie viele Kinder im Haus sind
  • Gießen der Blumen
  • Kitawäsche falten
  • Interessierten Besuchern die Räume zeigen und erklären
  • Mit den Jüngsten zusammen die Betten herrichten
  • Einzelne Kinder beim Einschlafen begleiten, wenn die jüngeren Kinder das möchten
  • Telefonate annehmen
  • Auf Festen die Begrüßung der Gäste übernehmen
  • … und noch vieles mehr. Am besten fragt ihr die Kinder selbst, ob sie noch Ideen haben.
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Von der Krippe in den Kindergarten https://kitakram.de/von-der-krippe-in-den-kindergarten/ https://kitakram.de/von-der-krippe-in-den-kindergarten/#respond Sat, 13 Jun 2015 03:30:24 +0000 http://kitakram.de/wordpress/von-der-krippe-in-den-kindergarten/
Ein Auszug aus dem Gedicht „Stufen“ von Herman Hesse:

[…]
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
[…]

Schritt für Schritt in den neuen Lebensabschnitt
Nachdem der Übergang von der Familie in die Krippe schon vor langer Zeit geschafft wurde, steht für viele Kinder mit ca. zwei oder drei Jahren der nächste Übergang an.

 



 

In einigen Einrichtungen finden sie fortlaufend im Kitajahr statt, in anderen Einrichtungen dagegen immer zu Beginn eines Kitajahres: die Übergänge der Krippenkinder/Nestkinder/U2- oder U3-Kinder in den Kindergarten.
Übergänge sind in der Biografie eines Menschen normal, stellen jedoch immer wieder auf´s Neue eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar, wie die folgende Auflistung zeigt.

Der Übergang von der Krippe in den Kindergarten – Kinder, Eltern und Erzieherteam, alle sind beteiligt!

Das Kind, welches den Übergang meistern muss.

Was verändert sich für das Kind?
Das große Krippenkind schlüpft in der Kitagruppe nun in die Rolle des jungen Kindergartenkindes. Vorher war es in der Krippe/im U2- oder U3-Bereich eines von den ätesten Kindern und nun gehört es der Gruppe der Jüngsten an. Je nach Konzept der Einrichtung muss sich das Kind von den Krippenerzieherinnen lösen und nach und nach eine Beziehung zu den Erzieherinnen der neuen Gruppe/Abteilung aufbauen.
Nicht nur von den Bezugserzieherinnen muss sich das Kind verabschieden, sondern auch von Kindern aus der Krippengruppe/Nestgruppe. Eventuell verbleiben Freunde in der Gruppe oder wechseln in eine andere Gruppe oder Abteilung.
Im Elementarbereich ist der Stellenschlüssel ander als bei den jungen Kindern. Auch das spürt das Kind. Die Erzieherinnen sind für eine größere Zahl von Kindern zuständig. In der Kitagruppe ist nun mehr Selbstständigkeit gefragt, was dem Entwicklungsstand der Kinder entgegen kommt. Denn die Kinder sind oftmals sehr stolz nun zu den „Großen“ zu gehören und wollen Vieles alleine machen.

Auch für die Kinder der Kitagruppe und der Nestgruppe kommt es zu Veränderungen

Zum einen vermissen sie eventuell wichtige Freunde und Freundinnen, die nun in der Grundschule sind. Zum anderen sind sie auf einmal die Großen der Gruppe. Für einen Teil der Gruppe heisst es nun „Vorschulkind“ zu sein – das ist eine ganz neue Rolle.
Der Eingewöhnung der neuen jungen Kinder widmen die Erzieher und Erzieherinnen viel Zeit und Aufmerksamkeit. Da fühlen sich die Großen vielleicht auch mal benachteiligt.

Die Kinder, die in der Krippe/im Nest/in der U2- oder U3-Gruppe verbleiben, durchlaufen einen ähnlichen Prozess, wie die Kinder in der Kitagruppe. Ihnen fehlen unter Umständen die Kinder, die nun zu den Kitagruppen gehören. Auch sie sind jetzt nicht mehr die Kleinen, sondern die Großen in der Gruppe. Zudem beginnt die Eingewöhnung der ganz jungen Kinder. Das bedeutet mehr Unruhe, durch z.B. weinende Eingewöhnungskinder und anwesende Eltern, die ihre Kinder begleiten. Die Erzieher und Erzieherinnen haben während der Eingewöhnung neuer Kinder weniger Zeit für die verbleibende Gruppe, das ist für manche Kinder nicht immer leicht. Andere Kinder genießen es dagegen, mal nicht so im Focus zu stehen.

Die Eltern der Kinder, die von der Krippe in die Kita wechseln nehmen ebenfalls eine neue Rolle ein.

Sie verabschieden sich sozusagen von der Kleinkindphase ihres Kindes, Ihr Kind gehört jetzt nicht mehr zu den Kleinen, sondern zu den Großen. Je nachdem wie früh ihr Kind in die Einrichtung gekommen ist, haben die Eltern sowohl zu den Krippenerzieherinnen als auch zu den Eltern der Gruppe oftmals eine sehr enge Beziehung. Sich hiervon zu lösen, kann für Eltern schwer und mit Trauer verbunden sein.
Schafft mein Kind den Übergang und die damit verbundenen neuen Anforderungen? Wird mein Kind in so einer großen Gruppe wahrgenommen? Findet mein Kind schnell Freunde? Haben die Erzieher mein Kind wirklich immer im Blick? Was wissen die neuen Erzieherinnen über mein Kind? Das sind Fragen, die sich viele Eltern stellen.

Die Erzieherinnen müssen den Übergang gut vorbereiten und begleiten

Das „Übergeben“ der Kinder in die Kita ist zwar ein sich jährlich wiederholender Prozess, jedoch gestaltet er sich immer ganz individuell. Alle Eltern und Kinder haben eine eigene „Krippengeschichte“ und eigene „Familiengeschichte“ und müssen individuell auf den Übergang vorbereitet werden. Die Erzieherinnen waren bemüht, über einen langen Zeitraum eine enge Beziehung zu den Kindern und Familien aufzubauen und lassen diese nun „ziehen“ – Stolz, Freude, Wehmut und auch Trauer können mit diesem Ereignis verbunden sein.
Im Team ist es wichtig, dass die Erzieherinnen der unterschiedlichen Gruppen gut zusammenarbeiten. Der Prozess des Übergangs fängt im Idealfall schon viele Monate vor dem Wechsel an – hier ist ein gutes Übergangskonzept und eine gute Planung gefragt!

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