„Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s einfach gemacht.“ (Unbekannt)
In vielen Einrichtungen arbeiten kleine, mittelgroße oder sehr große Teams miteinander. Je nach Struktur des Hauses sieht man sich täglich oder auch nur wenige Male in der Woche. Monatliche oder wöchentliche Teamsitzungen sind oft prall gefüllt mit Inhalten, die miteinander besprochen, diskutiert und abgestimmt werden müssen. Da bleibt oft wenig Zeit mal darüber nachzudenken, wie es dem Team selbst geht.
Kürzlich haben wir in einer Berliner Kita im Personalraum ein großes Plakat gesehen und zum Glück fotografieren dürfen. Das Team hat sich in einer gemeinsamen Sitzung Zeit genommen, um das eigene Miteinander zu reflektieren. Eine sehr schöne und vor allem wichtige Idee. Arbeitet ein Team gut und gern miteinander, so spiegelt sich das im Alltag mit den Kindern wieder. In solchen Kitas unterstützt man sich gegenseitig, lacht miteinander, tauscht gerne Ideen aus, ist die Konkurrenz weniger groß und – sehr wichtig, traut man sich auch Dinge zu sagen, die man nicht angemessen findet oder die man ändern möchte.
Vielleicht ist eine jährliche Bestandsaufnahme zur Arbeit im Team ja auch eine gute Idee für euch?!
Mögliche Überschriften für die Bestandsaufnahme:
1. Das gefällt mir in unserer Teamarbeit gut und soll erhalten bleiben.
2. Das gefällt mir nicht und hier wünsche ich es mir anders.
Wichtig:
Wenn die Statements der einzelnen Erzieher und Erzieherinnen vorgebracht werden, dürfen diese seitens der anderen nicht kommentiert werden. Jeder hat ein eigenes Recht auf Empfindungen und Einschätzungen. Nachdem alles gesammelt wurde, könnte der nächste Schritt darin bestehen, abzustimmen, welche Punkte auf der „gefällt-mir-nicht-Seite“ im Team besprochen und bearbeitet werden sollen. Vielleicht werden ja einige Punkte mehrmals genannt, so dass sich sofort eine Dringlichkeit ergibt.
Für die Bestandsaufnahme können farbige Moderationskarten verwendet werden. Eine Begrenzung an Karten könnte hilfreich sein, damit jede Kollegin/jeder Kollege sich nicht in Kleinigkeiten verliert, sondern Prioritäten setzt. Möglicher Arbeitsauftrag: Jede/jeder hat für die „gefällt-mir-Seite“ und die „gefällt-mir-nicht-Seite“ jeweils zwei (oder 3) Moderationskarten zur Verfügung.
Die Leiterin der Kita, in der wir dieses Plakat fotografieren durften, hat die Äußerungen aller Kolleginnen und Kollegen nach der Sitzung noch einmal auf ein kleineres Format gebracht und anschließend im Personalraum aufgehängt. Somit ist die Bestandsaufnahme für alle sichtbar und kann in den folgenden Teamsitzungen immer wieder thematisiert werden, um den ein oder anderen Punkt miteinander zu besprechen.