In vielen Familien, in so mancher Kita oder Tagespflege zieht zur Freude der Kinder kurz vor Weihnachten oftmals ein neuer Mitbewohner ein: der Weihnachtswichtel!
Im ersten Jahr dauert es vielleicht etwas länger, aber im darauf folgendem Jahr wird von den Kindern gespannt und voller Freude danach gesucht: eine kleine Wichteltür, die auf magische Weise über Nacht über einer Fußleiste, an einer Tür oder an einer Holzkiste erscheint. An dieser Tür erkennen die Kinder: juhu, er hat es geschafft, der Weihnachtswichtel ist da und wird in der Adventszeit für so einige Überraschungen sorgen.
Am Tag ruht sich der Weihnachtswichtel hinter der Tür aus, schläft und sammelt Kraft. Nachts, wenn die Kinder schlafen oder nicht in der Kita sind, schleicht er sich heraus und hinterlässt kleine Spuren, Aufgaben, Briefe oder auch Überraschungen. Manchmal bringt er die Umgebung auch durcheinander, so dass die Kinder wieder für Ordnung sorgen müssen.
Ideen Weihnachtswichtel – die Weihnachtswichteltür
Bei kleinen Türen ohne Türrahmen, die fest an der Wand über der Fußleiste oder an einem Holzkasten befestigt sind, wird den Kindern gesagt, dass die Tür fest geschlossen bleiben muss. Eine Öffnung der Tür würde dazu führen, dass der Weihnachtswichtel seine Zauberkraft verliert.
Ganz kreative Menschen basteln manchmal eine Tür, die sich öffnen lässt. Zu sehen ist dann z.B. eine Waldlandschaft, eine Schneelandschaft oder eine andere, geheimnisvolle Landschaft. Beim Öffnen verliert der Wichtel dann nicht seine Zauberkraft, sondern er verzaubert sich in Windeseile selbst, so dass er für kleine und große Menschen unsichtbar wird.
Ideen Weihnachtswichtel – wie fangt ihr an?
Zu Beginn reichen einige wenige Utensilien:
- eine kleine Weihnachtswichteltür
- ein kleiner Briefkasten
- eine kleine Leiter, damit der Weihnachtswichtel rein und rausklettern kann
- ein kleines Namensschild an der Tür oder neben der Tür
Keine Zeit zum Basteln? Kein Problem, ihr findet vielseitiges Weihnachtswichtelzubehör im Internet, in Bastelgeschäften oder in Modellbaugeschäften und natürlich auch im Wald.
Im Lauf der Wochen können weitere Gegenstände ergänzt werden. Hier ein paar Beispiele:
- Krümel (Kekse, Zwieback, Knäckebrot), die der Wichtel vor der Tür hinterlassen hat
- Moos mit winzigen Ästen oder Blättern
- ein sehr kleiner Korb, in dem der Wichtel etwas hinterlassen kann
- eine kleine, gebastelte Sitzbank, damit er sich von seiner Arbeit ausruhen kann
- minikleine Fußabdrücke aus Klebefolie, die vor der Tür auf dem Boden kleben
- eine kleine Lichterkette
In der Adventszeit beginnen dann die Überraschungen und Aufgaben. Ihr könnt es so machen, dass für die Kinder in jeder Nacht etwas passiert oder auch nur an jedem zweiten oder dritten Tag. Die Kinder werden wahrscheinlich jeden Tag zu der Tür flitzen, doch wenn der Wichtel zu viel zu tun hat, kann er eben nicht jede Nacht arbeiten. Das verstehen Kinder!
Bei den Überraschungen und Aufgaben sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die Aufgaben sind natürlich abhängig von dem Alter eurer Kinder und euren Zeitreserven. In Kitas habe ich schon sehr viele liebevolle Ideen und Umsetzungen erlebt, z.B.:
1. Am ersten Tag finden die Kinder an der Tür oder im Briefkasten einen kleinen Brief, durch den die Kinder Näheres zum Weihnachtswichtel erfahren. Warum er eingezogen ist, warum man ihn nie sehen kann und was seine Aufgabe ist.
2. Die Kinder legen Zutaten für Plätzen in kleinen Schälchen vor die Tür und am nächsten Tag finden sie selbstgemachte Plätzchen in ihren Hausschuhen.
3. Der Weihnachtswichtel wünscht sich von den Kindern Weihnachtsschmuck für seine Wohnung.
4. Im Kinderzimmer hat der kleine Wichtel eine Überraschung versteckt, die die Kinder suchen müssen. Die Überraschung ist in Goldpapier gewickelt.
5. Der Weihnachtswichtel ist neugierig, er möchte unbedingt wissen, was sich die Kinder zu Weihnachten wünschen. Er bittet sie, ihm ihren Wunschzettel aufzumalen und als Dankeschön hinterlässt er den Kindern einen Edelstein (gold angemalter Stein oder Kunststein) oder einen gold angemalten Tannenzapfen.
6. Nachts hatte der Wichtel ausnahmsweise Langeweile und hat ein bisschen in den Erwachsenenbüchern und Kinderbüchern gelesen. Aber o Schreck, beim Wegräumen hat er nicht wieder alles an den richtigen Platz räumen können. Finden die Kinder die Bücher, die falsch eingeordnet wurden? Und vielleicht entdecken sie dann auch ein neues Bilderbuch, was vorher nicht da war.
7. Der Weihnachtswichtel hatte mal wieder Lust etwas Verrücktes zu unternehmen und hat einen Knoten in die Socken der Kinder gemacht. Schaffen die Kinder, ihre Socken allein wieder zu entknoten? Wenn ja, so finden sie später eine Überraschung vor, wie z.B. eine kleine Süßigkeiten in den Straßenschuhen, wenn sie sich für die Kita oder den Spielplatz fertig machen.
8. Der Weihnachtswichtel hört so gern Musik, aber nicht von der CD oder von der Musikbox, sondern selbst gesungene Lieder. Können die Kinder ihm abends, bevor sie schlafen gehen, ein Lied vorsingen? Oder, wenn der Wichtel in der Kita wohnt, vielleicht im Morgenkreis oder vor dem Mittagessen?
9. Der Weihnachtswichtel friert am Tag manchmal, wenn er schläft. Können die Kinder ihm vielleicht kleine Decken basteln, mit denen er sich dann nacheinander einkuscheln und warm halten kann? Als Dankeschön finden die Kinder am nächsten Tag Zutaten, mit denen sie sich ein leckeres, warmes Getränk zubereiten können (z.B. Kinderpunch oder Kakao).
10. Der Weihnachtswichtel bittet die Kinder ein Teelicht vor die Tür zu stellen, damit er dieses nachts anzünden kann. Am nächsten Morgen schmückt dann eine kleine Lichterkette sein Zuhause.
11. Die Klangschale für den Morgenkreis oder das Frühstücksbrettchen in der Wohnung ist nicht aufzufinden. Kleine Fußspuren oder kleine Krümel weisen den Weg zum Versteck. Nicht nur der vermisste Gegenstand findet sich wieder, sondern auch noch eine kleine Schokoladenkugel oder ein paar leckere Nüsse.
Ich wünsche euch strahlende Kinderaugen, begeisterte Kinder, etwas Magie und schöne Ideen bei der Umsetzung!
Heike