In Kitas, Tagespflegeeinrichtungen und Grundschulen kommen täglich Kinder zusammen, die eine breite Vielfalt repräsentieren. Vielfalt in Hinblick auf Sprachen, Kulturen, Werten, Aussehen oder Religionen. Gerade in der Vorweihnachtszeit ist das Thema Religion oftmals sehr präsent. Wer feiert Weihnachten und wer feiert ein ganz anderes Fest in seiner Familie? Es ist wichtig, die Fragen der Kinder zu beantworten und aufzugreifen, so dass die Kinder erleben, dass Vielfalt normal und bereichernd ist.
Nanna Neßhöver hat zu den Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam vielfältige Aktionskarten mit passenden Aktionsideen für Kitakinder entwickelt. Eine ihrer Ideen stellt sie uns hier netterweise zur Verfügung.
Wünsche-Mauer zu Weihnachten basteln (Nanna Neßhöver)
Die besinnliche Festzeit naht und die Zeit des Wünschens ist schon im vollen Gange- die Kinder lernen die Mauer der Wünsche des Judentums, die Klagemauer, kennen und setzen sich mit ihren eigenen Wünschen auseinander.
Diese Materialien werden benötigt:
- Bilder von der Klagemauer
- 1 Streichholzschachtel pro Kind
- (buntes) Papier
- (bunte) Stifte
- Kleber, Tesafilm
Und so wird es gemacht:
Den Kindern werden Bilder von einer ganz berühmten Wunschmauer gezeigt – der Klagemauer in Jerusalem. Sie erfahren die Geschichte der Mauer: Die Mauer gilt als Überrest einer alten Tempelanlage, die von den Römern zerstört wurde. Sie ist ein heiliger Ort der jüdischen Religion und ein Symbol für den ewigen Bund Gottes mit seinem Volk. Die Klagemauer trägt nicht nur ihren Namen, um an die Zerstörung des Tempels zu gedenken, sondern um Gott mit all den eigenen Gedanken nahe zu sein. Heute werden zwischen ihren Steinen kleine Zettel mit Wünschen, Danksagungen, aber auch Sorgen und Gebete gesteckt.
Jetzt sollen die Kinder selbst aktiv werden! Sie bauen sich eine eigene Mauer der Wünsche.
Dazu bemalt oder beklebt jedes Kind eine eigene Streichholzschachtel. Jetzt können die Kinder überlegen, wofür sie sich bedanken, welche Sorgen sie sich weg-, oder was sie sich herbeiwünschen möchten. Dieses malen oder schreiben sie auf ein kleines Stück Papier, was in die Streichholzschachtel gelegt wird. Die Wünsche der Kinder sollen für sie ganz privat sein. Sie werden nicht vorgelesen oder kommentiert. Anschließend werden die kleinen Zettel in die eigene Schachtel gelegt. Die Streichholzschachteln werden nun als Mauer geschichtet und ergeben eine Mauer der Wünsche. Es wäre schön, die Idee nachhaltig zu gestalten. So könnte die Mauer an einem geeigneten Ort gestellt werden. Dort können die Kinder sie immer wieder aufsuchen und in die eigene Streichholzschachtel etwas hineinlegen.
Schachtel der Wünsche
Eine schöne Variante für die Festzeit ist die „Schachtel der Wünsche“. Hier dient die Schachtel für den eigenen Wunschzettel der Kinder zu Weihnachten. Der Wunschzettel wird in die Streichholzschachtel gesteckt. Die bemalte oder verzierte Schachtel wird dann Eltern, Großeltern und Schenkenden überreicht. So macht Schenken Freude!
Nanna Neßhöver