Bobo Siebenschläfer
Markus Osterwalder
Verlag: Rowolth
- Bobo Siebenschläfer- ISBN 978-3-499-21204-8
- Bo. Siebenschläfer macht munter weiter-ISBN 978-3-499-2122-2
- Bo. Siebenschläfer ist wieder da -ISBN 978-3-499-21245-1
- Bo. Siebenschläfer wird nicht müde- ISBN 978-3-499-21475-2
Mit Bobo ist es so eine Sache.
Wir Fachkräfte kennen ihn ja alle irgendwoher.
Anfang der 80er Jahre erschienen die ersten Ausgaben der Kurzgeschichten um den Bären Bobo und seiner Familie. Viel wurde schon dazu und darüber geschrieben. Nicht nur Positives: Rollenklischees, zu einfache Sprache, langweilige Geschichten, ständig heulender, wenig selbstbewusster, im Wagen sitzender Bär. Harte Worte!!
Ich mag Bobo und vor allem, die Kinder mögen ihn.
Als Krippenerzieherin weiß ich, dass Kinder genau diese Alltagsgeschichten aufsaugen.
Es sind keine spannenden story`s, aber… das Leben ist eben (auch) Alltag.
Den finden wir in den Büchern und den erkennen die Kinder als “ihr Leben“.
Es ist gut und wichtig, die Geschichten als Erwachsene_r kritisch zu betrachten.
Wenn Papa wieder den müden oder weinenden Bären trägt, kann man ja mal fragen, ob das die Väter der Kinder auch immer tun? Oder sind es vielleicht heute oft die Mütter, Großeltern, Babysitter ……… Alle Klischees kann man zum Gesprächsthema machen.
Was Bobo in den kurzen Bildergeschichten erlebt, ist simpler, langweiliger Alltag und doch großes Abenteuer.
Für Kinder ist es ein Erlebnis einkaufen zu gehen, in die Badewanne zu dürfen (oder zu müssen), zu verreisen, krank zu sein. Sie erleben eben alles zum ersten (oder zweiten) mal. Vieles ist neu und spannend. Kinder lieben Geschichten, in denen sie sich wiederfinden.
Die bildbegleitenden Sätze sind kurz, einfach sowie kindgerecht und lassen sich phantasievoll erweitern.
Perfekt für Kinder zwischen 1,5 und 3 Jahren. Die Zeichnungen sind sehr liebevoll, einfach und auf das jeweilige Thema fokusiert. Der immer vorhandene, zarte hellblaue oder zartgraue Ton der Zeichnungen hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Bobo bei der Großmutter ist meine Lieblingsgeschichte. Die detaillierten Zeichnungen der Insekten in Großmutters Garten,die Beschreibung wie Erdbeeren schmecken, das gemeinsame Kaffeetrinken mit der Familie…… All das hat mich an meine Besuche bei Oma und Opa denken lassen.
Ich fühlte mich geborgen, es herrschte Harmonie und eine heute ungewohnte Ruhe.
Uns scheint das inzwischen fast schon ein wenig fremd. Trotzdem können wir doch versuchen, den Kindern diese Atmosphäre näher zu bringen.
Wenn ein Kind bei uns traurig, schlecht gelaunt oder einsam wirkt, gehe ich zu dem Jungen oder dem Mädchen und frage: „Bobo“?
Eine Geschichte von Bobo wirkt manchmal Wunder. Das Kind erdet und entspannt sich.
Bobo ist wie ein Freund.
Buchtipp: Sara Flanagan aus Berlin, Erzieherin und Sprachförderkraft