In diesem Projekt soll die soziale Kompetenz der Kinder gefördert werden. Durch entsprechende Spiele, Gedichte und andere Angebote lernen die Jungen und Mädchen mit Gefühlen wie Angst, Wut, Trauer oder Freude umzugehen. Sie sollen angeregt werden, über ihre eigenen Gefühle zu reflektieren und die Gefühle anderer Kinder zu achten.
Gleichzeitig besteht das Ziel darin, die Kinder in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken. Wer sich selbst mag, fühlt sich sich sicher, kann positiv auf andere Kinder zugehen und somit Freundschaften schließen.
Gefühle sammeln und darstellen
Im Stuhlkreis werden von der Gruppe „Gefühle“ gesammelt, die die Kinder kennen (Freude, Trauer, Wut, Glück usw.). Die Erzieherin schreibt die Nennungen zusammen. Anschließend versuchen die Kinder alle Gefühle phantomisch darzustellen. Werden von den Darbietungen Fotos gemacht, kann man diese gut für spätere Spiele verwenden. Auch eine kleine Fotoausstellung zum Thema Gefühle regt die beteiligten Kinder an, immer wieder mal über ihre Gefühle zu sprechen.
„Gefühlsumfrage“

Gefühle sind wichtig und bei allen Menschen, ob groß oder klein, ob jung oder alt, vorhanden.
In der Gruppe kann erarbeitet werden, wie sich Gefühle äußern können. Was machen die Kinder, wenn sie sauer, wütend, froh oder glücklich sind?
Und welche Situationen führen zu den unterschiedlichen Gefühlen. Was macht glücklich, wütend, traurig? Hierzu können die Kinder gut Illustrationen anfertigen, die zusammen mit den Fotos (siehe oben) ausgestellt werden können.
Und wie es mit den Erwachsenen? Haben die auch Gefühle? Eine Umfrage kann hier Antworten geben. Hierzu gehen die Kinder durch die Kita und befragen Erzieherinnen oder auch Eltern (Cassettenrekorder). Was tun Erwachsene, wenn sie sich über etwas sehr freuen oder ärgern?
Basteln eines Gefühlsbarometers
Unterschiedliche Gefühle werden von den Kindern mimisch dargestellt und fotografiert. Die Fotos werden anschließend auf eine Scheibe geklebt. In die Mitte der Scheibe wird ein Zeiger angebracht, der beweglich ist. Dieses Gefühlsbarometer kann fester Bestandteil eines Morgenkreises oder einer Kinderkonferenz werden. Kinder, die mögen, können die Scheibe für sich einstellen und kurz erzählen, welches Gefühl sie in sich spüren und warum. Wenn ihr dies regelmäßig macht, lernen die Kinder schnell über ihre Gefühle zu reden.

Für das Gefühlsbarometer benötigt ihr:
- Feste, farbige Pappe als Untergrund und für den Zeiger
- Fotos oder gemalte Bilder von den verschiedenen Gefühlen
- Eine Musterbeutelklammer
- Schere, Kleber

Lieder
Wir werden immer größer,
jeden Tag ein Stück.
Wir werden immer größer,
das ist ein Glück.
Große bleiben gleich groß,
oder werden klein.
Ich, ich werde immer größer,
ganz von allein……
(Aus Copyrightgründen steht hier nur den Anfang, hier könnt ihr euch das Lied anhören:Lied auf youtube)
Spiellied: Wenn einer sagt, ich mag dich du
Wenn einer sagt. „Ich mag dich, du, ich find dich ehrlich gut!“
Dann krieg ich eine Gänsehaut und auch ein bisschen Mut.
Wenn einer sagt: ………
(Auch hier achte ich auf´s Copyright. Der Text und die Melodie sind von Rolf Krenzer, hier könnt ihr euch das Lied anhören: Lied auf youtube)
Hilfsmittel zum Wut-Ablassen
Kissenschlacht / Schaumstoffballabwerfen
Für die Dauer des Projektes (und darüber hinaus) können leicht Kissen oder kleine Schaumstoffbälle angeschafft werden. Sind zwei Kinder richtig sauer aufeinander, können sie sich gegenseitig abwerfen und somit „Luft ablassen“.
Der Streittisch
Ein kleiner Tisch mit 2 Stühlen kann zum Streitschlichtertisch umfunktioniert werden. Im Konfliktfall setzen sich zwei Kinder an diesen Tisch und versuchen, ihren Streit ohne Einmischung anderer zu lösen.
Eigene Ideen der Kinder
Fragt die einzelnen Kinder, was ihnen gut tut, wenn sie wütend sind. Die Kinder wissen das oftmals schon ganz allein. Helfen kann ein bestimmtes Kuscheltier oder Spielzeug, eine Umarmung, ein lautes Schreien, in den Garten gehen……. vielleicht sammelt ihr diese Hilfsmittel der Kinder mal auf einem Plakat.
Spiele
„Das Doch und Nein Spiel“ – ein Spiel, in dem auch mal leise Kinder die Möglichkeit haben, laut zu sein!
Zwei Kinder setzen/stellen sich gegenüber. Es wird mit allen Kindern ein Zeichen vereinbart, welches bedeutet, dass man das Spiel nicht weiter spielen möchte (z.B. Heben einer Hand).
Ein Kind sagt immer lauter werdend Nein und das andere Kinder antwortet darauf auch immer lauter werdend Doch. Die Kinder spielen so lange, bis ein Kind das Stoppzeichen anzeigt.
„Dirigentenspiel“
Alle Kinder sitzen im Kreis, ein Kind geht aus dem Raum.
Eins von den Kindern wird der Dirigent, der von seinem Platz aus unterschiedliche Bewegungen macht, die alle anderen Kinder dann nachmachen müssen. Das wieder hereinkommende Kind muss nun raten, welches Kind der Dirigent ist.
„Spiegelbild“
Zwei Kinder kommen in die Kreismitte. Eines der Kinder drückt nur mit Gesten und Mimik einen bestimmten Gefühlszustand aus.Das zweite Kind stellt sich dem ersten gegenüber auf. Als „Spiegelbild“ muss es alle Gesten und auch den Gesichtsausdruck des anderen Kindes genau nachmachen. Für kurze Zeit verharren beide Kinder in ihrer Haltung, damit die anderen sich Bild und Spiegelbild in Ruhe ansehen können. Welches Gefühl stellen die beiden dar?
Vertrauen aufbauen durch einen „Hindernislauf“
In einem Raum der Einrichtung wird ein abwechslungsreicher Hindernis-Parcours
aufgebaut, wie z.B. eine Bank, ein Kriechtunnel, einige Gegenstände zum Übersteigen oder ein auf dem Boden liegendes Balancierseil.
Spielverlauf:
Die Kinder finden sich paarweise zusammen. Jeweils einem Kind werden die Augen verbunden. Dann muss es den Parcours vom Startpunkt bis zum Ziel durchlaufen, ohne ein Hindernis auszulassen. Das kann natürlich nur klappen, wenn das sehende Kind hilft. Es darf seinen „blinden“ Partner stützen, führen und ihm den Weg beschreiben.
Medien: Bilderbücher und CD
- Anna und die Wut (Christiana Nöstlinger)
- Das große und das kleine Nein (Gisela Braun u. Dorothe Wolters)
- Mächtig mutig – ein Angst-weg-Buch (Hiller, Schäfer, Garanin)
CD
„Unterwegs nach Tutmirgut“ – Kinderliedertour der BZgA
Quellen
www.sicherheit.de