Mögliche Projektinhalte rund ums Thema Ameisen
Zunächst ein paar theoretische Grundlagen
Ameisen leben (fast) immer in großen Gemeinschaften oder auch Kolonien, deren Größe je nach Art zwischen ca. 1.000 und 300.000 Tieren liegt.
Jede Kolonie besteht aus verschiedenen Einheiten (Kasten), die spezielle Aufgaben zu erfüllen haben:
- Die Arbeiterinnen erfüllen alle Arbeiten, die in einer Kolonie anfallen: Nahrungssuche, Nestbau, Versorgung der Brut und Verteidigung des Baus.
- Die Königinnen können mehrer Jahre alt werden und widmen sich nach der Nestgründung ausschließlich um die Produktion der Nachkommen.
- Die Männchen sind im Ameisenstaat relativ unbedeutend. Sie werden nur während bestimmter Zeiten im Jahr produziert und haben dann eine einzige Aufgabe, nämlich eine potentiell neue Königin in einem Hochzeitsflug zu begatten.
Ein Ameisenbau – ein Wunderwerk der Zusammenarbeit
Ameise bedeutet die Emsige. Der Bau von Ameisen kann bis zu 1,5 m hoch werden und ist zumeist ein kuppelförmiger Hügel aus Nadeln, Holzstückchen, Harzkrümchen und Erdklümpchen. Das eigentliche Nest, das in der Erde ist, ist ebenso groß wie der Haufen über der Erde. Ameisen verkriechen sich im Winter in die tiefsten, frostgeschützten Teile des Baues, um dort in eine Kältestarre zu verfallen. Nur einige Arbeiterinnen bleiben in mittlerer Nesttiefe zurück. Steigt im Frühling die Nesttemperatur allmählich, so laufen diese „Melder“ in die tiefste gelegenen Kammern und benachrichtigen die winterstarren Genossinnen, dass der Winter vorüber ist. Viele Arbeiterinnen kriechen dann nach oben und verlassen an warmen Tagen den Bau, um sich zu sonnen.
Die Bau eines Ameisenhügels dauert oftmals Jahre.
Ameisen sind die „Polizisten des Waldes“, weil sie den Unrat beseitigen. Eine Ameise kann das 20fache ihres Körpergewichts tragen und sich in einem Umkreis von bis zu 100 Metern um ihr Nest bewegen.
Die Ameisen
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona, auf der Chaussee,
da taten ihnen die Beine weh,
und da verzichteten sie weise
dann auf den letzten Teil der Reise.
(Joachim Ringelnatz)
Wie heißen Ameisen in den unterschiedlichsten Sprachen?
- Arabisch: namla
- Dänisch: myre
- Deutsch: Ameise, Emse (Hochdeutsch)
- Englisch: ant
- Finnisch: muurhainen
- Französisch: fourmi
- Griechisch: myrmex
- Holländisch: mier
- Irisch: seangán
- Italienisch: formica
- Lateinisch: formica
- Litauisch: skruzdėlė
- Luxemburgisch: Seechomes
- Norwegisch: myr
- Polnisch: mrówka
- Portugisisch: formiga
- Russisch: murawej
- Schwedisch: myra
- Spanisch: hormiga
- Tschechisch: mravenec
- Ungarisch: hangya
Um Ameisen genau Beobachten zu können bietet es sich an, eine eigene „Ameisenfarm“ zu bauen. Hierzu werden folgende Materialien benötigt:
1. Leeres Aquarium, Terrarium oder großes Goldfischglas
2. Dunkles Papier
3. Erde, Blätter und ein bisschen Obst und
4. ……. natürlich einige Ameisen.
Und so wird es gemacht:
1. Eine oder zwei Seiten des Aquariums werden mit dunklem Papier abgedeckt (Ameisen lieben dunkle Gänge und werden eher an diesen Seiten ihre Tunnel bauen).
2. Die Kinder suchen im Garten oder Park ein Ameisennest (oft wird man unter größeren Steinen fündig!!!) und bringen dieses zusammen mit etwas Erde von der Fundstelle ins Aquarium ein.
3. Nun wird noch etwas feuchte (keine nasse!) Erde, einige Blätter und möglichst noch ein bisschen frisches Obst in das Aquarium gefüllt.
4. Jetzt muss noch dafür gesorgt werden, dass die Ameisen genug Luft bekommen, dabei aber nicht hinaus klettern können.
5. Nach einigen Tagen können die Kinder das dunkle Papier entfernen. Jetzt sind (hoffentlich!) die Ameisengänge entlang der Scheibe gut zu erkennen.
6. Nicht vergessen, die Ameisen nach einer ausreichenden Beobachtungszeit wieder dorthin zu bringen, wo sie von den Kindern gefunden wurden.
Experiment: Ameisenspur
Sobald eine Ameise etwas Futter findet, setzt sie kleine Duftmarkierungen auf den Boden, die die anderen Ameisen mit ihren Antennen aufspüren können. Deshalb sieht man so häufig Ameisen, wie an einer Perlenkette aufgereiht, alle in einer Richtung laufen.
Mit etwas Glück kann man solch eine Ameisenspur folgendermaßen selbst hervorrufen:
Zunächst muss man ein Ameisennest finden. Als nächstes kann man in die Nähe des Baus ein Blatt Papier mit einem Apfel, einer Banane oder einem anderen Lebensmittel legen. Wenn eine Ameisen den Apfel gefunden hat werden kurz darauf viele weitere folgen….
Tipp: Man kann das Blatt auch noch einmal ein bisschen zur Seite schieben und schauen, was dann passiert!
Was kann man noch machen?
- Etwas Zimt über eine Ameisenstraße streuen und schauen, ob die Ameisen darüber krabbeln oder ausweichen. (Ameisen mögen den Geruch von Zimt nicht und weichen dann aus)
- Blaue Glockenblumen auf ein Ameisennest legen. Krabbeln die Ameisen über die Blumen, ändert sich die Farbe durch das Sekret der Ameisen.
Bücher:
Tagebuch einer Ameise (Steve Parker)
Meine erste Tierbibliothek, Die Ameise
Quelle: Foto Ameisenbau – pixabay