In der Arktis gibt es ganz viel Eis… Wie sieht das Eis aus? Wie fühlt es sich an? Und was bedeutet eisig-kalt? Gemeinsam können sich Kinder diese Fragen mit verschiedenen Sinnen erschließen, indem sie fühlen, riechen und schmecken.
Unabhängig davon, ob sie hören können oder über deutsche Sprachkenntnisse verfügen.
Für Kinder mit Hörschädigungen ist es schwer, Inhalte übers Ohr zu verstehen. Es hilft den Kindern, neben der Gebärdensprache, Kommunikation ganzheitlich, also mit allen Sinnen zu gestalten.
Regine, Integrationserzieherin, gibt uns einen kleinen Einblick in ihre Arbeit.
In einem Film und in Büchern sehen die Kinder, dass es in der Arktis riesige Eisflächen gibt:
Nach einem Gespräch übers Eis füllen die Kinder Wasser in eine Schüssel und stellen sie in den Gefrierschrank. Am nächsten Tag sind alle neugierig, was wohl mit unserem Wasser passiert ist. Alle fühlen wie kalt und glatt das Eis ist. “Wir könnten uns mal draufstellen“. Schnell sind Schuhe und Strümpfe ausgezogen. Lange kann man mit nackten Füßen nicht auf dem Eis stehen. Die Kinder heben den Eisblock hoch, sie staunen, „wie schwer ist das Eis“. Sie lassen den Brocken fallen, er zerspringt. Die kleinen Teile lassen sich lutschen wie ein Eis, nach was schmeckt es? Und auch die Zunge wird kalt. Beim gemeinsamen Hantieren mit dem Eis haben die Kinder immer neue Ideen, die gleich umgesetzt werden. Alle sind miteinander im Gespräch.
Alle Kinder sind im Tun beteiligt. Auch die Kinder, die nicht hören, die, die kaum Deutsch verstehen oder in einem Gespräch Mühe haben sich so lange zu konzentrieren, verstehen und erfahren worum es hier geht.
Ein besonderes Interesse wecken die Bilder von den Eisbären, die an Eislöchern auf das Auftauchen der Robben warten.
Wir gestalten die Geschichte; das weiße Papier ist das Eis. Die Kinder erzählen, „mit einer Säge oder Axt kann man ein Loch ins Eis schlagen“. Wir malen die Axt und die Säge, schneiden ein Loch ins Eis, legen eine Robbe unters Eis und spielen mit diesen einfachen Requisiten die Geschichte. Für alle, gehörlos und hörend wird die Geschichte lebendig und verständlich. Alle sind begeistert bei der Sache.
Regine war über 30 Jahre als Integrationserzieherin und Kitaleiterin tätig. Gemeinsam mit einer gehörlosen Kollegin hat sie ein Konzept zur bilingualen Integration von Kindern mit Hörschädigungen entwickelt. Ihre Erfahrungen gibt sie gern und regelmäßig in Form von Vorträgen, Fortbildungen und Gebärdensprachkursen weiter.