Mit Knete die Welt begreifen
Kneten macht vielen Kindern Spaß und wird sowohl von Krippen- und Kindergartenkindern als auch von Schulkindern mit großer Ausdauer und Phantasie betrieben.
Im Gegensatz zu vielen anderen Materialien, benötigen Kinder im Umgang mit Knete wenig Hilfestellung. Kneten können sie allein, zu zweit oder in einer größeren Gruppe – vorausgesetzt, es steht genügend Knetmasse zur Verfügung!
Ein weiterer, großer Vorteil des Knetens: das Kind kann sofort mit Finger und Knetmasse loslegen, ohne dass es andere Materialien (wie z.B. Schere, Kleber oder Papier) hinzuziehen muss. Eigene Ideen können umgehend und ohne Ablenkung umgesetzt werden.
In diesem Artikel stelle ich euch ein „Rezept“ zur eigenen Herstellung von Knete vor und fasse kurz zusammen, worin der pädagogische Wert des Knetens besteht bzw. welche Fähigkeiten während des Hantierens mit Knete gefördert werden.
Förderung sensorischer Fähigkeiten | durch das Riechen und Ertasten (warm, kalt, weich, hart) der Knete |
Förderung (fein-) motorischer Fähigkeiten im Handbereich | durch das Modellieren, Zerteilen, Drücken und Rollen der Knete, Erfahrung: wieviel Kraft muss ich aufwenden um die Knete teilen zu können |
Förderung der Kreativität und Phantasie | Beim Kneten gibt es kein richtig oder falsch, eigene Vorstellungen von der Welt werden vom Kind nachgebildet, Knete ist beliebig formbar – es gibt wenig Begrenzungen |
Förderung der Wahrnehmung | Ein Kind muss sich über die Form und das Aussehen eines Gegenstandes oder Lebewesens genaue Gedanken machen um ihn/es nachbilden zu können, beim Kneten wird die 3-dimensionale/räumliche Vorstellungskraft gefördert |
Förderung der Sprache | Folgende Begriffe/Wörter finden während des Knetens oftmals Anwendung: rollen, drücken, ziehen, zusammendrücken, verbinden, trennen, zerkleinern, platt, schneiden, glätten, rauh, warm, kalt, weich, hart, groß, klein, riesig, winzig usw. Zudem findet zwischen den Kindern häufig ein reger Austausch statt, denn während des Knetens kann man gut diskutieren, ohne dass dabei etwas „kaputt gehen“ kann. |
Rezeptur für die eigene Herstellung von Knete
Materialien:
eine große Rührschüssel
einen Mixer
ca. 400 g Weizenmehl
ca. 200 g normales Salz
1/2 l kochendes Wasser
2 EL Öl
Lebensmittelfarbe in beliebiger Farbe
Zubereitung: Zunächst Mehl und Salz in die Schüssel geben und mit dem Mixer gut verrühren. Anschließend das bereits gekochte Wasser nach und nach in die Schüssel gießen und dabei weiterrühren. Als letztes gebt ihr dann noch die zwei Eßlöffel Öl und die Lebensmittelfarbe zu dem Teig hinzu. Jetzt nur noch gründlich weiterrühren, bis eine Masse entsteht, die sich gut kneten lässt, ohne dass sie bröselt. Falls der Teig zu brüchig/trocken ist, könnt ihr zusätzlich noch etwas Öl dazugeben.
Tipp: Wenn ihr die Knete in einem luftdichten Behälter überwiegend im Kühlschrank aufbewahrt, hält sie sich mehrere Monate.
In manchen Rezepten wird die Zugabe von Alaunpulver empfohlen, um die Geschmeidigkeit der Knetmasse zu erhöhen. Schlucken die Kinder Knete mit Alaunpulver, kann dies unter Umständen zu Übelkeit und Erbrechen führen. Weiterhin wird von Fachleuten darauf hingewiesen, dass Alaunpulver für Kinder mit Hautproblemen bedenklich sein kann. Näheres könnt ihr hier nachlesen:
Was Kinderärzte zur Verwendung von Alaunpulver sagen
Tipp:
Auch gekaufte Knete ist nicht teuer. Vielleicht überlegt ihr mal, Knete als Geburtstagsüberraschung an die Kinder zu verschenken – ein Geschenk mit hohem pädagogischen Wert, wie wir jetzt wissen!