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„Der Ernst des Lebens“
Verlag: Thienemann
Autoren: Sabine Jörg / Ingrid Kellner
26. Auflage
IBSN: 3 522 43434
„Der Ernst des Lebens“
Jede/r von uns verbindet mit dem Thema Schule ganz eigene Erfahrungen und Gefühle.
Ich selbst habe mich in der kleinen Annette, der Protagonistin des Buches, sehr wiedergefunden.
Einschulung- ein tief einschneidendes Ereignis im Leben eines Kindes.
Das Buch verdeutlicht uns, wie behutsam wir mit unseren Worten sein müssen.
Durch leicht hingesagte, “lustige“, gedankenlose Äußerungen und Sprüche können wir Kinder in ein Gefühlschaos versetzen und merken es oft nicht einmal.
Über das Buch
„In der Schule beginnt der Ernst des Lebens“ – das ist so ein klassischer Satz von uns Erwachsenen. Doch woher soll ein Kind wissen, wer oder was der “Ernst des Lebens“ ist?
Dieser Satz stürzt Annette, die Hauptperson des Buches, in Grübeleien, was wohl da auf sie zukommen mag.
Ihre Gefühle und Gedanken galoppieren durcheinander, bei der Vorstellung in die Schule zu kommen und denErnst kennenzulernen.
Alle Großen sprechen von IHM und das mit so großer Ernsthaftigkeit.
Das kann nichts Gutes bedeuten.
Ganz bald, mit sechs Jahren kommt Annette in die Schule, aber sie kann sich gar nicht richtig freuen. Am liebsten möchte sie gar nicht sechs Jahre alt werden.
Wie sieht der Ernst wohl aus? Vielleicht frisst er alle ihre Geschenke auf, weil er ein großes Monster ist? Oder ist er ein großer, schwerer Stein, der sich ihr auf den Bauch legt? Oder macht er irgendwie die Menschen mürrisch? Denn so schauen doch immer die Großen, wenn sie von ihm sprechen.
Annette freut sich doch so auf das Lesen und Schreiben – aber wenn sie den Ernst des Lebens kennenlernen muss…….
Vielleicht bleibt sie dann doch lieber in ihrem “Baby-Kindergarten“, wie ihre Schwester Bettina immer sagt.
Dann kommt der Geburtstag und der ist entgegen Annettes Erwartungen sehr schön!
So schön, dass Annette den “Ernst der Lebens“ fast darüber vergisst.
Doch dann ….. lernt sie IHN kennen.
Die Schule beginnt und Annette fühlt sich pudelwohl. Sie malt und singt, schreibt und rechnet, spielt und tanzt. Sie schwatzt mit ihrem Tischnachbarn, leiht ihm Buntstifte und bekommt dafür Bonbons.
Der Junge heißt ERNST und Annette ist seeeeeehr froh!!!!
Sie hat IHREN Ernst des Lebens kennengelernt!!!!
So nett ist er, der Ernst des Lebens!!!!
Erklären, konkretisieren, nachfragen…..
Für uns Erwachsene ist das Buch ansprechend, vielleicht auch lustig, denn wir können genau nachempfinden, wie Annette sich fühlt.
Mit einigen erklärenden Sätzen hätten Annettes Mama und Papa, Oma und Opa dem Mädchen viele Sorgen ersparen können. Genau darauf kommt es in der verbalen Kommunukation mit Kindern an.
Wir müssen Klarheit und im wahrsten Sinne des Wortes Verständnis in ihre Welt und ihr Denken bringen.
Müssen erklären, konkretisieren und nachfragen. Fragende Gesichter wahrnehmen und nicht ignorieren oder belächeln.
Wie die Kinder reagiert haben
Meiner Meinung nach ist das Buch vor allem für „Fast-Schulkinder“ und größere Kinder geeignet oder auch für Pädagoginnen und Pädagogen, die das Buch z.B. gut für einen Elternabend zum Thema „Übergang Schule“ nutzen können.
Kinder mögen die bunten, teils hellen, lustigen, teils dunklen, beängstigenden Zeichnungen.
Sie sehen in Annettes Gesicht die anfänglichen Sorgen und Ängste, dann die Erleichterung und Freude zum Schluss. Der Satz : „Der Ernst des Lebens“ ist für jüngere Kinder schwer zu verstehen (und zu erklären). Er bleibt abstrakt aber…. das macht nichts.
Kinder verstehen genau die Aufregung um das “große Geheimnis Schule“.
Die Bilder aus dem Klassenraum interessiert kommende Schulkinder besonders und natürlich immer wieder Annettes Gesichtsausdruck, der sich zum Ende des Buches merklich aufhellt und richtig verliebt wirkt (aber vielleicht bemerken auch nur wir Erwachsenen dies?).
Achtung: Das Buch wurde im März 2015 neu verlegt und von der Grafik her verändert. Die Neuauflage liegt mir leider nicht vor. Jedoch erscheinen die Grafiken auf Beispielseiten stark verändert, wahrscheinlich insgesamt etwas heller. Ob sich der Text verändert hat, kann ich nicht sagen. Die Buchempfehlung wurde vom Verlag auf 4 Jahre runtergesetzt.