Foto-Leporello: Eine schöne Erinnerung an den Start in der Krippe, Tagespflege oder im Kindergarten
Die meisten Kinder lieben Fotos und schauen sich diese gerne immer und immer wieder an. Sie erkennen sich, für sich bedeutsame Menschen sowie Gegenstände und eventuell Erlebtes wieder. Ein Foto-Leporello oder ein kleines Fotobuch sind kreative und gute Möglichkeiten, um Fotos für Kinder gut zugänglich zu machen.
Eine Erzieherin erzählte von einem Ereignis, das sie in guter Erinnerung behalten hatte. Während der Eingewöhnungszeit eines zweijährigen Kindes machte sie mehrere Fotos von Situationen, in denen sich das Kind erkennbar wohl und sicher fühlte. Relativ zeitnah druckte sie die Fotos aus und schaute sie sich gemeinsam mit dem Mädchen an. Schnell bemerkte sie, welche Fotos für das Kind besonders bedeutsam waren. „Da, Lina! Meine Puppe. Meine Mama da!“ Diese Fotos klebten sie gemeinsam auf ein Leporello und platzierten es in einer Klarsichtfolie im Portfolio des Kindes. Das Mädchen schaute sich das Leporello häufig an, wobei die Erzieherin im Gespräch mit dem Kind noch besser in Beziehung treten konnte.
Die Leporellos oder Fotobüchlein der Kinder könnten auch vorerst frei zugänglich in einem Korb, oder an einem anderen besonderen Ort, aufbewahrt werden. Fotobücher eignen sich dafür fasst besser, da die Fotos und Seiten laminiert sind bzw. in Folie besser vor möglichen Abnutzungen geschützt werden können.
Wichtig ist, dass das Kind mit in den Prozess mit einbezogen wird. Häufig bekommt man als Pädagogin oder Pädagoge viel Druck und Stress, wenn es um das Thema dokumentieren geht. Umso mehr wir die Kinder mit einbeziehen bzw. ihnen allein überlassen, wenn sie alt genug sind, desto leichter wird es auch für uns. Die Kinder lieben ihre Werke und Fotos meistens sehr.
Für die Kinder, aber auch für die Eltern ist diese Art der Fotodokumentation eine sehr schöne Erinnerung und regt zum Sprechen an.
Was benötigt Ihr dafür:
- Festen Tonkarton
- Schere und Kleber
- Fotos bzw. Kamera
P.S. Die Eltern gut in die Kita „einzugewöhnen“ ist mindestens genauso wichtig, wie die Kinder einzugewöhnen. Umso sicherer sich die Bezugspersonen fühlen und Vertrauen in die Erzieher und die Abläufe haben, desto besser können sie dieses auch den Kindern gegenüber ausstrahlen. Wenn das Kind morgens bitterlich geweint hat, hilft schon mal zwischendurch eine kleine Nachricht: „Leni hat sich gleich wieder beruhigen lassen und spielt nun versunken mit den Fahrzeugen im Bauraum.“ Oder man nimmt sich beim Abholen wiederholt kurz Zeit, um von den kleinen Alltagsereignissen des Kindes zu erzählen: „Gucken Sie mal das Bild von ihrem Kind heute. Es hat ganz konzentriert mit den Bausteinen gespielt und später mit Johann herzhaft gekichert.“
Ein Beitrag von Carina Schmidt-Krug: Erzieherin, Dozentin, pädagogische Fachberaterin für Kindertagesstätten