Man hört es jetzt immer und überall: für das kommende Jahr wünsche ich dir ganz viel Glück!
Auch die Kinder hören die Neujahrswünsche. Das ist doch ein guter Anlass, mit den Kindern einmal näher zu erörtern, was sie persönlich mit dem Wort GLÜCK verbinden!
Projektthema: | Dem Glück auf der Spur! |
Projektinhalte: | Auseinandersetzung mit einem Lebensgefühl, Unterschiede zwischen Menschen und Kulturen erkennen, „philosophieren“ mit Kindern |
Materialien: | Plakatwand, Fotoapparat, kleine Ausstellungsflächen, Lupen, Bastelutensilien |
Alter: | 4 – 10 Jahre |
Vorbereitung: | Kontaktieren eines Schornsteinfegers, im Vorfeld eine Wiese suchen, auf der Klee und Marienkäfer zu beobachten sind |
Ein kleiner Exkurs: Ursprung des Begriffes Glück
Das Wort Glück kommt von den Worten „Gelucke“ (Mittelniederdeutsch) und „Gelücke“ (Mittelhochdeutsch) und wird mit dem Verb gelingen in Verbindung gebracht. Glück bedeutet demnach so viel wie das Gelungene.
Was jemand als Glück – glücklich sein, Glück haben – empfindet, ist ganz unterschiedlich, wie die folgende kurze Geschichte von Diogenes zeigt:
Diogenes lebte ca. 400 Jahre vor Christus in einer Tonne. Eines Tages suche Zar Alexander den bescheidenen Diogenes auf und versprach ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Woraufhin der weise Mann lachend zu ihm sagte: „Dann geh mir aus der Sonne“.
Auseinandersetzung mit der eigenen Person – mit Hilfe von Worten, Fotos und einer kleinen Ausstellung
Was verbinden eure Kinder mit dem Wort Glück?
Sammelt ihre Ideen und Aussagen doch einfach mal auf einer großen Plakatwand. Vielleicht hängt ihr noch eine zusätzliche leere Plakatwand daneben und bittet eure Kollegen, Eltern und Besucher ihre Assoziationen zum Wort Glück festzuhalten. Verändert sich die Einstellung zum Glück zwischen Jung und Alt?
An welchen Orten sind die Kinder glücklich?
Wo sind die Kinder gerne, fühlen sie sich sicher und glücklich. Fotografiert diese Orte gemeinsam mit den Kindern oder lasst sie von den Eltern fotografieren. Später gehören diese Fotos dann in das Portfolio jedes Kindes.
Welches Kind hat einen Glücksbringer?
Hier bietet sich natürlich eine kleine Glücksbringersammlung an. Ihr werdet staunen, was für unterschiedliche Dinge Glück bringen können.
Ein origineller Glücksbringer | Talismann: Ein Esel aus Filz | Dieses Stein ist immer dabei! |
Manchmal sind eure Kinder auch UNGLÜCKLICH. Was hilft den Kindern nicht mehr ganz so traurig zu sein, glücklicher zu werden?
Internationales
In Japan feiern Familien, meist im November, das Fest 七五三 – „Sieben-Fünf-Drei“.An diesem Tag gehen viele Eltern von drei- oder siebenjährigen Mädchen sowie fünfjährigen Jungen mit diesen zum Shintō-Schrein, um für Gesundheit, Sicherheit und eine glückliche Zukunft zu beten. Häufig kommen auch die dreijährigen Jungen mit. Die Kinder werden förmlich gekleidet, man kauft spezielle Süßigkeiten und verteilt sie hinterher an Verwandte und Bekannte. Die Mädchen tragen oft „hifu“, eine Art gefütterte Weste zu ihrem Kimono. Der Brauch entstand einst, um bei der damaligen hohen Kindersterblichkeit dem örtlichen Gott für das Überleben des Kindes zu danken. |
Das Wort Glück in verschiedenen Sprachen:
Quelle: gluecksarchiv.de (auf dieser Seite findet ihr noch weitere Übersetzungen)
deutsch | Glück | spanisch | fortuna | |
englisch | luck | portugiesisch | sorte | |
französisch | chance | schwedisch | tur | |
finnisch | onni | italienisch | fortuna | |
türkisch | sans | holländisch | geluk |
In Deutschland gibt es verschiedene Dinge, die mit Glück in Verbindung gebracht werden:
- Glückspfennig/-cent,
- Schornsteinfeger,
- vierblättriges Kleeblatt,
- Glücksschwein,
- Marienkäfer
- Hufeisen
- Sternschnuppen
Versucht doch einmal mit den Kindern gemeinsam herauszufinden, warum diese Dinge/Menschen als Glücksbringer gesehen werden.
Kleiner Tipp: schaut mal bei Wikepedia nach!
Neben Glück begegnen uns im Alltag oft die Gefühle Angst, Wut und Trauer – alle haben ihre Berechtigung und sollten nicht unterdrückt werden. Unsere Aufgabe ist, die Kinder im Umgang mit ihren Gefühlen zu unterstützen.
Kreatives zum Thema Glück:
- Aus Salzteig lassen sich sehr gut Hufeisen herstellen, die anschließend von den Kindern bunt bemalt werden können.
Vorstellbar sind ebenso kleine, selbstgebackene Hufeisen, mit denen die Kinder einen Freund/eine Freundin oder Familienangerhörige beglücken können. - Kleine Glückspilze oder auch Kleeblätter lassen sich sehr schnell aus Fimo kneten. Wenn ihr daran denkt, mit einem kleinen Holzstäbchen oder einer Nadel ein Loch in die Kunstwerke zu stechen, können diese Glücksbringer an kleinen Ketten befestigt werden.
- Auf einem Spaziergang werden Steine gesucht und später im Kindergarten oder in der Grundschule bunt bemalt und mit Glitzer versehen. Resultat: viele, schöne, ganz individuelle Glückssteine.
- Ein vierblättriges Kleeblatt mit Prikkeltechnik auszustechen erfordert Geduld und Technik.
- Stellt den Kindern viele Farben zur Verfügung und lasst sie ein „fröhliches“ Blatt malen, mit Farben, die sie mögen.
- Erstellen einer Glückscollage: aus Illustrierten, Katalogen und Zeitungen schneiden Kinder Bilder aus, die sie mit dem Gefühl von Glück (glücklich sein, Glück haben) assoziieren.
Außenaktivitäten
- Im Sommer könnt ihr euch mit Lupen auf die Suche begeben: Wer findet ein vierblättriges Kleeblatt oder einen Marienkäfer?
- Besuch eines Schornsteinfegers bei der Arbeit
Literarisches zum Thema Glück:
Will das Glück nach seinem Sinn
Dir was Gutes schenken,
Sage dank und nimm es hin
Ohne viel Bedenken
Jede Gabe sei begrüsst,
Doch vor allen Dingen:
Das worum du dich bemühst,
Möge dir gelingen.
(Wilhelm Busch)Willst du immer weiter schweifen?
Sieh das Gute liegt so nah,
lerne nur das Glück ergreifen,
denn das Glück ist immer da.
(Johann Wolfgang von Goethe) - Märchenerzählung: Hans im Glück
- Bilderbuchbetrachtung: „Glück gesucht“, von Ulrike Matsching
- „Die Glücksfee“ von Cornelia Funke und Sybille Hein
Glück
Ein schönes Buch zu Thema ist „die Glücksfee“ von C. Nöstlinger
Danke
für den Tipp!
Viele Grüße,
Heike