Welche Einrichtung passt zu uns und unserem Kind?
Bevor ihr euch für eine Institutionen entscheidet, ist es wichtig zu klären, in welchem Umfang ihr Betreuung benötigt und welche Aspekte (Größe, Lage der Einrichtung, Konzept) euch wichtig sind.
- Welche Öffnungszeiten benötigt ihr? (Bitte kalkuliert eure Fahrtwege zur Arbeit großzügig und lasst euch noch ein wenig „Puffer“, so dass das Abholen eures Kindes nicht zur alltäglichen Hetzerei wird)
- Liegt die Einrichtung in eurer Nähe oder zumindest auf dem Arbeitsweg? Einrichtungen in der Nähe haben nicht nur den Vorteil der Zeitersparnis. Sie bedeuten gleichzeitig, dass spätere Verabredungen mit Familien einfach zu organisieren sind und nicht zuletzt eventuell schon Kinderfreundschaften entstehen, die dann in der Schule fortgesetzt werden können.
- Ist euch der Gedanke an eine große Kita oder eine kleine, überschaubare Einrichtung angenehmer? Hört auf euer Bauchgefühl, denn nicht nur euer Kind, sondern auch ihr müsst euch wohl fühlen! Dies ist wichtig, damit die spätere Eingewöhnung eures Kindes gelingen kann.
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Tagesmutter/Tagespflege
Tagesmütter betreuen in der Regel 2 – 4 Kinder (manchmal sind auch eigene Kinder darunter). Um ihre Eignung zu belegen, müssen Tagesmütter seit Januar 2006 „über vertiefte Kenntnisse hinsichtlich der Anforderungen der Kindertagespflege verfügen, die sie in qualifizierten Lehrgängen erworben oder in anderer Weise nachgewiesen haben“ (§ 23, Abs. 3 SGB VIII).
Natürlich gibt es auch ausgebildete Erzieherinnen oder Sozialpädagoginnen, die als Tagesmütter arbeiten.
Die Unterbringung eines Kindes bei einer Tagesmutter ist eine sehr persönliche, nahezu familienähnliche Betreuungsform. Der Austausch zwischen Tagesmutter und Eltern ist ein sehr direkter.
Das Raumangebot (Innenräume, Garten) und vorhandenes Beschäftigungsmaterial variiert je nach Tagesmutter.
Manchmal arbeiten zwei Tagesmütter sehr eng zusammen, was nicht nur in Krankheitsfällen sondern auch für den kollegialen Austausch sehr hilfreich sein kann.
Bei der Suche nach einer Tagesmutter kann man sich an öffentliche (z.B. Jugendamt) oder private Träger wenden, die die Tagesmütter auf ihre Qualifikation hin überprüfen. Ein ebenso guter Weg kann darin bestehen, über Empfehlungen durch Bekannte oder Freunde eine Tagesmutter zu suchen.
In diesem Abschnitt sprechen wir von Tagesmüttern. Natürlich gibt es auch Tagesväter.
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Kinderkrippe / Kindergarten
Kinder in einer Krippe oder einem Kindergarten werden in größeren, altershomogenen/altersgemischten Gruppen oder in Form offener Arbeit von einer oder mehreren pädagogisch ausgebildeten Fachkräften (z.B. Erzieherinnen, Sozialpädagoginnen, Heilpädagoginnen) betreut.
Diese Einrichtungen verfügen – außer in größeren Städten – fast immer über ein Außengelände.
Die Arbeit der Krippen/Kitas unterliegt i.d.R. einem pädagogischen Konzept (z.B. Montessori, Waldorf, Reggio, Situationsansatz) oder einem Schwerpunkt wie z.B. musisch-, sprachlich- oder bewegungsorientiert.
Die Öffnungszeit in Krippen und Kitas variiert sehr stark. Manche Kitas öffnen bereits um 6.00 Uhr morgens und haben bis 18:00 Uhr geöffnet, andere Einrichtungen öffnen um 7:30 Uhr und betreuen die Kinder bis 16:00 oder 17:00 Uhr.
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„Kinderläden“ / Eigeninitiativkindertagesstätten (EKT´S)
Kinderläden oder Eikitas werden auf Initiative von Eltern oder Erziehern hin gegründet. Es sind oftmals eingetragene Vereine, die sich selbst verwalten.
Bei einem Kinderladen oder einer Eikita handelt es sich um eine Art „Zwischending“ zwischen Tagesmutter und Kita. Mit einer häufigen Größe zwischen 10 bis 50 Kindern stehen den Kindern hier mehr Spielkameraden zur Verfügung als bei einer Tagesmutter, ohne dabei jedoch die Größe eines Kindergartens aufzuweisen. Wie auch in Kindergärten verfügen auch die Mitarbeiter von Eikitas zumeist über abgeschlossene, pädagogische Ausbildungen.
Kennzeichen dieser Einrichtungen ist das häufig große Engagement der Eltern (z.B. Abdeckung von Kinderdiensten bei Krankheiten von Erzieherinnen, Kochen der mittäglichen Mahlzeiten, regelmäßige Elternabende, Reinigung der Räume oder Mithilfe bei Projekten usw.). Zum Teil erheben Kinderläden oder Eikitas von den Eltern zu den festgesetzten Beitragssätzen noch einen monatlicher Elternbeitrag .
Ebenso wie die oben beschriebenen Kindergärten arbeiten auch viele Eikitas nach einem pädagogischen Konzept, wie z.B. Waldorf oder Montessori.
Feinfühligkeit, ein liebevoller Umgang, Kommunikation auf Augenhöhe zwischen pädagogischen Fachkräften, Kindern und Eltern und ein gutes Gefühl Willkommen zu sein.
Ich habe mit meinen eigenen Kindern jede der oben beschriebenen Betreuungsformen kennengelernt. Alle drei Formen haben ihre Vor- und Nachteile. Man muss einfach abwägen, was am besten zu der aktuellen Familiensituation passt. Am Wichtigsten fand ich immer, dass die Fachkräfte einfühlsam, liebevoll und achtsam mit meinen Kindern umgegangen sind. Denn nur wenn sich die Kinder wohl fühlen, trauen sie sich in die Welt hinaus, stellen Fragen und probieren Sachen aus. Stellt ihr in der Einrichtung fest, dass mit eurem Kind liebe- und respektvoll umgegangen wird, ihr als Eltern mit euren Fragen und eurer Kritik ernst genommen werdet und in der Einrichtung eine gute Atmosphäre zu spüren ist, dann habt ihr meines Erachtens nach eine gute Wahl getroffen.
Beitrag: Heike
Bildquellen: pixabay