Die Eingewöhnung in der Krippe oder im Kindergarten – wie wir Eltern unterstützen können
Für pädagogische Fachkräfte ist die Eingewöhnung ein sich regelmäßig wiederholendes Ereignis. Für neue Kinder und Eltern jedoch beginnt mit der Eingewöhnung ein aufregender und ungewohnter Lebensabschnitt. Zum ersten Mal geben Eltern ihr Kind in fremde Hände. Auch wenn es sich dabei um Profis handelt, für die Eltern ist das „Abgeben“ Ihres Kindes ein oftmals sehr schwerer Schritt.
Erleichtern können wir den Eltern die Eingewöhnung, indem wir viel mit ihnen reden und stets ansprechbar sind. Briefe oder Flyer zur Eingewöhnung geben den Eltern notwendige Informationen und erklären ihnen mögliche Reaktionen ihres Kindes.
Ihr habt die Eltern schon mündlich bei der Anmeldung oder an einem Infonachmittag informiert? Trotzdem würde ich den Eltern noch etwas Schriftliches in die Hand geben, damit sie immer wieder mal darauf zurückgreifen können. Denn zu Beginn einer Eingewöhnung erhalten die Eltern so viele Informationen, dass schon mal etwas vergessen oder falsch verstanden werden kann. Auch gibt es oft Verunsicherungen im Laufe der Eingewöhnung, weil das Kind noch viel weint oder sich zu Hause plötzlich anders verhält. Ein Willkommensbrief, der auf diese möglichen Situationen eingeht, kann Eltern und Familien Unsicherheiten nehmen.
Im Folgendem findet ihr Auszüge aus Willkommensbriefen, die in der Praxis verwendet werden und die ich im Internet gefunden habe. Die vollständigen Briefe findet ihr jeweils unter den angegebenen Linkadressen.
Willkommensbrief 1:
„Liebe Eltern,
das folgende Merkblatt für die Eingewöhnung Ihres Kindes soll dazu beitragen, dass sich Ihr Kind bei uns gut eingewöhnt und langfristig wohl fühlt.
Mit einer schrittweisen und dem individuellen Tempo Ihres Kindes angepassten Eingewöhnung, wollen wir gemeinsam mit Ihnen eine solide Grundlage für ein vertrauensvolles Zusammensein über viele Jahre hinweg schaffen. Ein/e Erzieher/in wird vom Kinderhaus aus die erste Bezugsperson für Ihr Kind sein. Dazu bitten wir Sie, Sie können sich darauf verlassen, dass Ihr Kind von sich aus aktiv wird und von sich aus auf die neue Umgebung zugeht, wenn es dazu bereit ist.Das bedeutet,
dass Sie sich für die Eingewöhnung Zeit nehmen müssen.
Wir gehen davon aus, dass Ihr Kind ca. 14 Tage benötigt, bis es seine/n Bezugserzieher/in als Vertrauensperson akzeptiert.“……………
Quelle: Kinderhaus des Kind und Beruf e.V.
Willkommensbrief 2:
…….“Mit welchen Reaktionen können Sie während der Eingewöhnungszeit rechnen?
Zunächst wird Ihr Kind versuchen, sich in der Einrichtung zu orientieren. In der Gruppe wird es sich eher abwartend und beobachtend verhalten. Sein Spiel ist noch nicht intensiv und ausdauernd, den Gruppenraum erkundet es erst allmählich. Zuhause kann es müde und unausgeglichen sein und wird wenig oder gar nichts erzählen.
Etwa ab der zweiten Woche wird es versuchen, seinen Platz in der Gruppe zu finden. Es kann häufiger vorkommen, dass es dabei Konflikte mit anderen Kindern gibt.
Auch die Ruhebedürftigkeit am Nachmittag kann noch anhalten, und es kommt vor, dass ein Kind morgens nur mit Unlust in den Kindergarten geht oder auch gar nicht gehen möchte. Diese Reaktionen sind nichts Auffälliges, sondern normal.
Jedes Kind braucht seine eigene Zeit für die Eingewöhnung.“
………..
Quelle: Musterbrief zur Eingewöhnung vom Staatsinstitut für Frühpädagogik München: https://www.ifp.bayern.de/veroeffentlichungen/elternbriefe/
Auf der Webseite „Deutsche Liga für das Kind“ findet ihr eine detaillierte Beschreibung des Berliner Eingewöhnungsmodells. Einige Textpassagen eignen sich gut für einen Willkommensbrief zur Eingewöhnung.
Eingewöhnung in der Krippe von E. Kuno Beller: http://liga-kind.de/fk-202-beller/
Für mich ist es ein wichtiges, unabdingbares Ritual: neue Kinder und ihre Familien werden am ersten Eingewöhnungstag in Form eines Aushangs willkommen geheißen. Ein kitakram-Beispiel findet ihr hier (einfach auf das Foto klicken): Aushang für neue Kinder und Familien
Willkommensdoku: wenig Aufwand, große Wirkung!