Übergänge sind in der Entwicklung der Kinder sehr prägende Situationen und stellen für sie eine große Herausforderung dar.
Damit Kinder gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen können, ist es unabdingbar, den Übergang gut vorzubereiten und zu begleiten. Hier gilt es nicht nur für das Kind, sondern mit dem Kind gemeinsam zu planen. Das Kind soll erleben, dass es der Umbruchsituation nicht ausgeliefert ist, sondern diese aktiv mitgestalten kann!
Krippen und Kitas haben unterschiedliche Rituale, wie sie den Übergang in ihrer Einrichtung gestalten. Es folgt nun eine kleine Auflistung von praktischen Tipps, die sich in Praxiseinrichtungen bewährt haben:
Zusammenarbeit mit den Eltern
- Ca. 3-6 Monate vor dem Übergang gibt es einen gemeinsamen Elternabend von Krippen- und Elemantarerzieherinnen für die Familien, deren Kinder in die Kita wechseln werden. Wie wird der Übergang in der Krippe begleitet? Wie erfolgt der Übergang ganz konkret? Wie wird den Kindern der Einstieg in der Kitagruppe/-abteilung erleichtert? Wie sieht ein Tag bei den Großen aus? Warum sind Übergänge für die Entwicklung von Kindern wichtig? Welche Fragen oder Sorgen beschäftigen die Eltern? All diese Fragen werden auf dem Elternabend mit den Eltern besprochen.
- Im letzten Entwicklungsgespräch in der Krippe ist auch der zukünftige Kitaerzieher oder die zukünftige Kitaerzieherin dabei. Gemeinsam wird die Dokumentation über die Entwicklung des Kindes angeschaut. Was sind die Stärken des Kindes? Was interessiert das Kind besonders? Was hilft dem Kind bei Trauer oder Wut? In welchen Bereichen benötigt das Kind Unterstützung durch ander Kinder oder seitens der Pädagogen? Wie geht es dem Kind in Bezug auf den anstehenden Wechsel? Wie erleben die Eltern ihr Kind aktuell Zuhause? Diese Fragen werden zusammen besprochen.
Die Wochen vor dem Wechsel
Die Krippenerzieher schauen sich gemeinsam mit den wechselnden Kindern vermehrt die Portfoliobücher der Kinder an und besprechen mit den Kindern, was sie in der vergangenen Zeit schon alles gemacht und geschafft haben. Damit wird den Kindern vermittelt, dass sie auch zukünftige Herausforderungen (wie z.B. den Übergang in die Kitagruppe) gut meistern werden.
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- Die Krippenerzieherinnen erstellen gemeinsam mit den Kindern eine Liste, welche Spiele und Lieder die Kinder gerne singen und spielen und bringen diese Liste im Vorfeld gemeinsam in die neuen Gruppen, damit die zukünftigen Kinder der Gruppe und Erzieherinnen wissen, was die kommenden Kinder mögen und können.
- Die zukünftigen Erzieher und Erzieherinnen nehmen im Vorfeld Kontakt zu den Kindern auf. Sie besuchen die Kinder in der Krippengruppe und vermitteln ihre Freude über den Wechsel.
- Die wechselnden Krippenkinder besuchen mit ihrer Krippenerzieherin die zukünftige Gruppe. Sie schauen sich die Räume an und lernen erste Kinder kennen (falls aufgrund der gerinen Größe des Hauses nicht schon längst alles bekannt ist).
- Die wechselnden Kinder dürfen sich einen zukünftigen Kinderpaten oder eine zukünftige Kinderpatin aussuchen. Die beiden können sich im Vorfeld häufiger besuchen. Nach dem Wechsel stehen diese Paten den jungen Kindern in den ersten Tagen eng zur Seite.
- Das wechselnde Kind darf entscheiden, ob es im Vorfeld immer wieder mal am Frühstück, Morgenkreis, Mittagessen oder bei anderen Aktivitäten in der zukünftigen Gruppe teilnehmen möchte.
Der Tag des Wechsels ist da
Dieser Koffer wird in einer Berliner Krippengruppe an dem Tag gepackt, an dem der Wechsel wirklich erfolgt. Es ist ein klares Signal für das Kind, dass es nun in die Kitagruppe wechseln wird. In diesen Koffer packt das Kind alle persönlichen Sachen, die es mitnehmen möchte (Zahnbürste, Zahnputzbecher, Kuscheltuch, gesammelte Kostbarkeiten usw.). Den Koffer leert das Kind dann mit der Erzieherin (und dem Patenkind) und gemeinsam wird ein passender Platz für die Dinge gesucht.
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- Nachdem der Wechsel erfolgt ist, dürfen die Kinder Besuche in ihrer alten Krippengruppe machen, wenn sie diesen Wunsch äußern.
- Benötigt das neue Kitakind noch einen Mittagsschlaf, darf es sich in den ersten Wochen aussuchen, ob es in der alten Krippengruppe oder der neuen Gruppe schlafen möchte.
In manchen Einrichtungen gibt es kein offizielles Übergangsdatum für den internen Wechsel. Die zukünftigen Kitakinder verbringen nach und nach mehr Zeit in ihrer zukünftigen Gruppe und entscheiden dann selbst, wann sie ein Kitakind sind. Dieses trifft aber – so wie wir es bisher erlebt haben – eher auf kleine Einrichtungen zu.